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Excellenz auch den phyßkalifchen ' I I Wi/^m/e%»ft0H di» Uneerßützung eriheilemt die ße, 99aqh Maafsgabe ihrer Nützlichkeit ^ uijid des Aufr ipawie99, der mit ihnen nothwendig verknüpfe ift,^ verdienen f und auf welche An das auch gefckehe^ wS§i^x immer leerden Hach Diefelben ßch dadurch %Uk hle^rides Verdienß um die Verbreitung einer der Igmneinnutzigfien und cultiyirendßen Wijßnfchafse^ frwerben^ Mit der tie/ßen Ehrfurche verharre icln Ew^ Excellenz 1 , ■■ I ||«Qe ^ 4e« 9S{^ii Mal Ik W. f- ^fen, wogegen es zu wanlb^en wäre« dafs die Her- ausgeber chemifcher Zeitfchriften den Annalen da^ Uofs Phyfikalifche üßerliefsen. Mit Herrrt Bergratb Schierer habe ich mich darüber in der That rerei« iiigt, und verdanke ihm fchon einige phylikalifch« Ab« handlangen , die er mir in Folge diefer Uebereinkunft ZDgeftellt bat. .-^ Einzelne kleine phyfikalifub^Sckrif^ t«En und Broehar'en der Ausländer find Auffiltzen in pe^ riodifcben Blättern gleich zu achten , und Collen «b«ü f^ benutzt werden. Gröfsere franzöfifcbe und englifcho Werke, die ohnedies durch Ueberfetzung fchnd) h9* kannt werden, können in der Regel kifcht mit in diefen Plan fallen , es fef denn', dafs befionder^ Vm* ftände einen Auszag« oder eine Ueberfetzung eünaftehictf Stellen, oder eShe Beurtheilung derfeTben rietbM* Phy- fikalifche Werke in Sprachen , aus denen wenig fiber« fetzt wird, machen yeddch billig eine Ausnahme, ijn4 ich freue mich, dem Lefer hier Aufzüge aus den inte» redanteften phylikalifchen Schriften,, die in Schweden erfcheinen, befonders aus den unöberfetzten Theileii der Schriften fchwedifcher Akademien, welche mir ein Paar thätige Pbyfiker zugefagt haben, verfprechen zu dürfen. Dafs die Annalen' an Arbeiten und Verhandlungen deutfcher Pbyfiker nicht arm- bleiben werden, das be* \ % r«n] uD&er Torzuglichfteb Pliyliker fchon erhihen hahct und die !n den nächrien Stücken neben CaVendifh'« Verfuobea über die Dichtigkeit der Eide, mit fo be- wonderniwürdiger Genauigkeit und mit fo vielem Scbarffinne ße auch angeftellt find, neben Huddart's Uaterfucbungen über die Gebilde durch irdircheStrah- lenbrecbuDg, V e n t u r i ' s hvdroüynamirchen Verfu- cben a. r. f., ihre Stelle mit Ehre behaupten werden. Analogie zwifchen den behandelten Materien Toll die Aniwahl der Auffälze Tür jedes Stück mehr be- ftimmen, alt das Verlangen, NoTitäten zu liefern. Nichts fcbeint mir mit wahrer Wiflenfcha'ft weniger vereinbar ta reyn. als die einreifsende Sucht nach blo- jspn Novitäten und das Hafchen nach allem treuen, mu dem man lieh Ftalt emes gründlichen Srudiumi be< gnt'gt- Mir ift es um wahre WilTen[chaft, um deren Verbreitung und Beförderung zu thuu, und jener Sucht «erde ich fo wenig als möglich frähnen. Der Herausgeber. VerUfTcrung. S. 144 'ef« "nan fcait Fig. fi, Fig. «, und Xo bei •len fulfienden Figuren auf Taf. VII. INHAtt. Erften Bandes erftes Stftck. >!• Bemerkungen über das hydrortätifche. CylindeT^eblStGl des Herrn D, Baader, von M. A. F. LücJicke, / Lehrer der Mathematik an der ohurfürftlichen Land- fchale in Mtifsen. Seite 11. Bemerkonjjen über die f ehr betrachtlich hnhen und grofjten Feuerkugeln, von Af. A. FLüdicke. : in. lieber die Phänomene natürlicher Phosphoren in at* ^(ilphädfcher Luft, in Sauerftoffgas und andern Gas- arten, vom Bürger L a x a ro S p ala n z a ni zu P,avia ' ,1V. Bequeme Art, kohlenfanre mineralifche Waffrr nach* zumachen, von Herrn /D. F i erli n ger in Wien 1 V« Bfiichreibnng einer grufsen electrifchen Batterie 'von «^O QuadratFufs Belegung, und einiget damit ange- . Uellten Verfuche, von Herrn D, van Marum in Haarldm _ _»< VI. Fortg^fetite Verfuche über Atn Einfluö der Elcctri- citäc :jnf den Puls und die unmerkliche Ausdünftung, von H»*rrn D. van Marum in Haarlem \ Vil. Verfuche. welche beweifen, dafs die Kohle Waffer- ftof? enthält, von Herrn D. van Marum in. Haarlem , l< Vlli* Experimente, um die fbrahlende Electricität nach- ' zumachen, welche man bei den vom Blitze gt^trofte- nen Abieitern wahrgenommen iiat, von Herrn D. van Mar'nm in Haarlem I< IX. Experimente über verfchiedene Gegenftände, von Herrn D. van Marum in Haarlem t; ErTten Bandes 2w*it Einwörfi BruiPtkunBi'n über das Le , »nd aar Julia nuiswör in clie m Veiriuhe.nid atobachtiinfii der Wärme U, l-lüffigkaten Rimfo I Undoi itht i!l>:>r . -Maihemacirche Correfpondei ^]iiiiru>l der Pbjilk p^pen Spalinian LKte» des faulen Ht> 1 fller die Fn vo« Herrn G tpfl^iiii veiTchieHene u m in Hsarl G-genf DI ias N! chol.fo ErTten Bandes drittes Stück. itreten Electrometer« , ■rcliiedet LVerbelTerung An Bei Will. Nicljolfnr. 11, Electrifuha ErCalirnnge de, vun Herrn D. vi ^Beiträee lur Hyßrome FBemerkiingeii ülier - ■ . ilygr-oorewr» »SetchrcibuDB eines n Ma PI H. A. r. Lfld ßo- I Met ,,grem s Illeclui V 3 1 ^pftoj'^'Pelcher verriegelt ift, bei q angegifr ben. Diefe Säulen find 2 Ellen 8 Zoll hoch und 3 Zoil in das Gevierte ftarlc , und jede derfeiben träw^t eine 12 Zoll lange Lcifte rs mit einem Scre- bebande. Beide Leiften find bei / zufammenge- fijgr , und jede fuhrt zwei Rollen , welche zum Schnürenlaufe dienen. Zwei an den obern Rand des kleinern Cylinders befeftigte Schnüre geben über diefe Rollen und vereinigen iich bei /, um die hiniänglich tiefe Wagefchale zu tragen, in welche das Gewicht zum Aufziehen gelegt wird. Wenn man 9 Pfund in die Wagefchale legt, fb fteht es mit dem Cylinder im Gleichgewichte, ii bis i» Pfund dienen zum Aufziehen deHelben. Um diefes Inftrument zum Gebrauche einzu- richten , läfst man den innern Cylinder ganz her- unter, verfchlieist den Hahn /», btTnet den Hahn bei f , und gießt durch die Schnauze bei e in den Cylinder fo viel WäfTer, dafs deflen Oberfläche um 2 Zoll tiefer fteht als der obere Rand des äußern Cylinders , oder daß fie an die Decke des heruntergclalTenen innern Cylinders trifft. Hier- auf wird der innere Cylinder aufgezogen, und der Hahn bei p fowoh! als bei c vcrfchloffen. ■Das Löthrohr wird in die OefTnung bei c ge- deckt, die Lampe vorgerichtet, das Gewicht bis auf 1 oder-2 Pfund aus der Wagelchale herausge- I t « 3 nomraen, und 3er Hahn bei f geöffnet; Co hat man einen hinlänglich ftaricen Luftftrahl, der vom Anfange bis zu Ende gleiche Stärke bchälr, und in diefer Riickficht dem von einem guten Blafebaige mir dem Wiederbläfcr hervorgebrach- ten Luftftrahle weit vorzuziehen ift, wenn man auch derUnbequemlichkeit nicht gedenken wollte, welche das Treten oder Ziehen eines Biafebalgf verurl^cht. Das in dem Cyünder enthaltene WaC*1 fer kann durch den Hahn h abgeialTen werdeojl ■wenn man das Inftrument nicht mehr braucht. ^ Bei meinen Arbeiten habe ich bisher keineft' flärkern Wind nöthig gehabt, eis wenn ich da«' Gewicht fo einrichtete , dats noch 2 Pfund G©^ wicht in der Wagefchale liegen blieben. RechnefJ man nun i Pfund auf die Friction, fo würde hiei*! die Luft mit einem Gewichte von 6 Pfiand zufam* mengedrückt worden feyn. Glaubte man jedoch' einen viel ftärkern Luftftrahl nöchig zu habedj der von mehr als 9 Pfund bewirkt würde: fo dürt te man zwar nur mehr Gewicht in die Tafchen bei im legen, man würde aber auch die Decke des innern Cytinders 3 bis 4 Zoll unter dem obern Rande anbringen müfTen, weil aufserdeni der viel gmfsere Druck das WaiTer zwifchen dem innern und äufs^rn Cylinder über 2 Zoll erhebei und Zum Ueberlaufen bnngen w'Urde> msm l 7 ] Bei meinem gewöhnlichen Lörhrohre geht diefes Gebläfe beinahe eine halbe Sainde unun- terbrochen fort. Wolke man aber ein Gebläfe ha- ben, welches eine Stunde fortdauerte; fo würde man nicht wohl thun, wenn man die Cylinder noch einmahl fo hoch und alCo unbequem ma- ctKn wollte, da bei diefer Einrichtung eine Stube von mehr als fechs Ellen Hohe erfordert werden würde. Man dürfte hingegen nur dem Durch- mefler des iiinern Cylinders, welcher hier 9 Zoll hält, i'3 Zoll geben; fo würde ein folches Ge- bläfe bei der angegebenen Höhe und Starke des Windes über eine Stunde fortblafen. Der Nutzen, welchen diefes Gebläfe bei dem Sdunelzen vor der Lampe und dem Giasblafen gew^ri, iß nicht der einzige, fondern es id «ich zu vielen chemifchen und phyfikalifchen V pend , p. 197. «) Phllof. Transttct, , Vol. 5l. Wiucnberg. Wochen' I>l3tt, Band 6, S. 35). f } In feiner Abhsndlung von diefer Begebenheit Höhe (ey bei ihref erften Entftehiing auf 19 Mei len über die Oberfläche der Erde. und ihr Purd^ jnefleir auf 303^ Parlier Fu(s zu fetzen. Die Höhl jier bei Paris 1771 zerfprung^enen Feuetkugji fobäat le Rpy^-i^) als man fie wahrnahm , üb« #1076 Toifen (über 10 Deucfche Meilen), uni ihren Durchmefler über 500 Toifiai (übieic X70( 4)re8dner Ellen). , . . . . . . . ■ ■ - • . . ^ . Diefe Feuerkugeln haben wegen ihrer imge neuern Größe und Höhe fo viel Auffallendes um * . . • . ■ ' 'XJnbegrSif liches 3^^ daß man, um lieh deren Ent fiehung nur einigermaßen als möglich zu deo ken, entweder mit Halley zu einer in dem gro fsen Welträume zerijreueten und von der Erd angezogenen Materie, oder mit Hartfoekei zu den Kometen., . oder mit Bergman zu einei grobem Materie des Zodiakallichces feine Zu flucht nehmen mufs. Es heißt daher fehr wahr iic dem Gehler fchen phyfikalifchen Wörterbu che : '^) j, Alle Naturforfcher geflehen einmürhig daß die Urßche und Entftehungsart der Feuer kugeln von fb. Ungeheuern Größen und in ü .h^träehclichen Höhen äußerfl fchwer :^u begrei fen fey-" g) Memoires de Pacad. des Sciences, an. 1771, h) TheÜli, S.236. Da es nun'voriügücH in draglaclien^^ällen^ wo die Erklärung lehr fchwer oder fall unmög* liwi) wird, böclilt: nöibig ill, claTs man üch zu- lörderrt von der Kichcigkeii der Beobachtungen vollkummen überzeuge ; fo will icb mich bemü- hen , die Frage zu beantwonen : : Sind denn wobl diefe angelle^n Beobacbrun- gen und die daraus gezogeneWScbltile fo rieh'* rijg und wahr, da(s man an dergleichen bc traclitlichen Höhen und CörÖläen zu zweifeli^ keine Uriacbe bat? Wenn man die Höhe eines ruhenden Kör- pers melVen will; fo muik marj an zwei verfchiede^ nen Orten, deren Entfernung bekannt ift, die Wickel meHen, weiche die Gelkhrslinien niic dem Horizonte einfchiielsen: wenn aber dieHöho dties heb bewegenden Körpers gemefien werden fbll; fo muß die Beobachtung der Winkel entwe« der vollkommen zu gleicher Zeit gefchehen , ode* man mufi die Länge undRichning dcs\^'eges bof ftimmen können, den der Körper während des Unterfchiedes in der Zeit durchlauten bar. Da nun defto mehr Genauigkeit in den Winkeln und ist der Zeit erfordert wird, je höher der Körper und je größer feine Gefchwindigkeit ift: fo fetzea iie AUronomen ihre Werkzeuge vorher in voll- k()ainieii€n Stand, damit üe denAugenblick nicht ' upd in einär Secunde etwa l Deutfcjid Meile ^MTchlfiufen habea, £6 wtirde fie den ganzen Weg: VjQni I Meilem in 44 Secunden vollendet haben; itt eaner Zeit, deren Vernachläffigung man nicht hat Ij^merken könneti, di man nicht einmahl auf Viertelftunden, noch wenig« alfö auf Minucea Rückficbt genommen hat. Aüik^e&r mangel«. haften Angabe läßt fich daher von der Höhe und <^röise der Kugel gar nichts Tagen. Die Nachricht , welche Balbi der Akademie zu Bologna von der dafelbfl: 17 19 erfchienenea Feuerkugel gegeben hat^ befindet fich (ehr aus- ffkhrlich a. a. O.; feine Rechnungen hat man abeTi wieesfcheint, wohl überlegt übergangen. Aus diefer Nachricht will ich Alles y was zur Be- (Hmmung der Höhe und Größe dienen kann,: hier anführen: ,,Den 22ften Februar 1719 er- ichien beinahe um 2 Uhr in der Nacht zwischen Morgen und Mitternacht eine Feueikugel» wel«. che einen langen Schweif hatte. Ihr fcheinba». rer DurchmefiTer konnte dem des vollen Mondes gleich gefchätzt werden. Nach Briefen guter. Freunde war diefe Kugel erft über Vcned^, und nacliher faft durch den Scheitel von Vicenza ge- gangen, an welchem Orte fie einen ftarken Schwe- felgeruch verbreitet habe. Balbi firagte alle Per- ipnen, welche iagten, dafs fie dieie Kugel ga^; fehe t >7 ] {cfc»n li-1rten, mi: vieler Muhe und Sorgfalt au^ oiKi iieib luh an den Orcen, wo fie die Kugel ge- fehen hatten, den Stand und Lauf derfelben mit dem Finger anzeigen. Auf diefe Art (ammclte er verichiedene Höhen indenVerticalkreifen, durch weiche die Kugel ihren Lauf genommen hatte: und da er aulserdem aus nicht unfichern Beob- ■chrungvn erfuhr, dafs die Kugel zu der Zeit, als fie in dem Verticalkreifc von Vicenza war, zu Bologna ungefähr die Höhe von 17 Grdd gehabt hibe; lö erhicir er erllens die Parallaxe der Kugel, da lie üi:h in dem Scheitel von Vicenza befand, nnd hieraus folgerte er ihre Entfernung von der Erde und ihre Gröise. Die Entfernung der Ku- gel von der Erde ichien ihm weder über 20000 nocb unter 16000 Schritten zu ftyn, als fie fich über Vicenza befand. Da diefe Kugel 68oooSchrit- le von Bologna entfernt und ihr fcheinbarer Durchmefler in dicfer Entfernung dem (chein- baren Durchmefier des Mondes, der ungefähr \ Grad beträgt, gleich gewefen fey; fo folge, dafs ihr wahrer DurchmelTer 3560 Fufs gehaliea habe. Aus der fehr grofsen Bahn aber, die lie am Himmel in einer Minute befchricben habe, fey iCTcht zu fchliefsen, dafs fie in jeder Sccunde ei- nen Weg von 1000 Schritt und 1550 Fuß ge- inacht habe; da jedocn ihre Richtung vi«Ueicl\^ Ann*', d. PhÜk. i. B. I. St. B — I X tt ] nicht durchgängig einerlei gewefen , {o iey mfltl ungewifs, obüe beftändig dieselbe Gefchwindig'^/ keit gehabt habeJ^^ Dies find aun die Beobachtungen, ftuf welch« Balbi {eine Berechnung gründete* Die Höheri der Kugel find tnit Fingerzeigen beftimmt, und da., wo Grade angegeben werden, heiße esi „Cumque praeterea altinidinem, quam glöbi» Bononiae obtinuit eo tempore, quo ad verticftle» circvilum Vicetiae appulit, graduum circiter ieptem- ^cim fuiffe, non obfcuris obfervationibus compe^ '. tiflet." Hieraus erhellet^ dals, Balbl die Höbe nicht wirklich gemeflen , fbiidem fie nur aus | nicht unfichern Beobachtungen , die wohl eben- feills nur irt Fingerzeigen heftenden haben , gefo^ \ gert habe. Es heißt aber auch in der Befcbrei* byng : die Kugel habe um Venedig undnn Vicen- za einen ftarken Schwefelgeruch verbreitet. Wie id dies wohl in einer Höhe von 4 bis 5 Deutschen Meilen möglich? Es wird mir vielmehr Jiieraus' wahrfcheinlich, daß diefeKugei noch nicljt |Met« le hoch geftanden habe. Balbi fchätzt denWeg- ^S 20 Fuß , welchen rlie Kugel in i Secunde in dw Höhe A^on 4 bis 5 Deutichen Meilen befchriebett?1 hat; dicfer Weg würde in einer Höhe von |Mei«^ le 3^6 bis 408 Bolognefifehe Fuß oder 21g bis; 27.3 Dresdener JEiHen in i Secunde betragen* Fer*: ' y [ ** ) flflrltet Balbi die Kugel in Boloffna n^ch Set Gegend von Vicenza unter einem Winkel von 17 Graden gefehen ; aber unter dieJem Winkel würde er üe auch gelehen haben, wenn fie * Mei- le hoch geftandon hiatte und ungetähr i Meile von Bolcgna entfernt gewefen wäre. Da nun Bologna von Vicen2a erwa 17 Meilen entfernt ift, ili bleibt noch ein Weg Von 16 Meilen übrig, den JiC Kugel nach der vorher angegebenen GelchwJn- .■ I ■'k.eic im 2 bis 1 6 Minuten vollendet haben kann. D'cfer UnteHlhied in der Zeit ift bei diefer Art Von Beobachtung viel zu klein, als dsfs er härte bcmerfa werden können Es heißt zwar in der Nachricht: zu eben der Zeit; allein witf war die- Ife Zeit an beiden Orten beflimmt worden? Hatte man fie etwa mit aftronomifcher Genauigkeit bis iuf Minuten und Sekunden angegeben? Dies zu vercmitheti, dazu findet man nicht die geringfte Veranlafiiing, fondern es erhellet vielmehr, daß Balbi erft nachherverfthiedene, und folche Per- fimen ausgefrag' habe, welche ihm den Ort der Kugel mit dem Finger zeigen mufsten, und wel- che ihm gewifs nichts weiter fagen konnten, als daß fich die Kugel an dem angegebenen Orte in der oder jener halben oder Viertelftunde befun- den habe, uikI diefe Zeit konnte ihnen nur nach Thunn- oder Tafchenuhren bekannt feyn. B» diefen Umfländen konnte daher &hr leicht eig Fehler von einer Viertel •oder fogar halben StüQr de; wenn man den verfchiedenen Gang dcf Thurm - und Tafchenuhren zugleich in Botrac^ tung zieht, vorfallen. ; ; Ueber die Berechnung des Kavina der in Italien 16-76 i^fchienenen Feuerkugel hat ichoi| Dr. Eberhard^} (ehr gegründete Zweifel bei; gebracht;, die ich hier ,k:urz berühren will, ß: führt die trigonometrifche Berechnung an , ycfr mittelft welcher ' K a y i n a aus den Höhen vor yogj und 35° zu Florenz und Venedig, \ind aus.«den9 Unterfchiede der Breite diefer beiden Oerter vog I® 52^ die Höhe der Kugel zu aioooSclyritt, de^ rpn 36s 0000 auf den Erdradius geher^y^berech^ net hat, und macht folgende' Bemerkungen^ „Es werde dabei zuni Grunde gelegt, da& maa beide Höhen zu gleicher Zeit genomm kann man für diefe Kugel eine jede Höhe annehmen. Sie kann fich in ei» ner Höhe von | oder | Meile fortbewegt habei^ 4ind dennoch unter den angegebenen Winkeln an beiden Orten fichtbar gewefen feyn. Die Beobachtungen ) welche J. Pringle zu Beftimmung der HöHi und Grölse der in j^g- bnd 175 g erfchienenen Feuerkugel angiebt^ find nicht ficherer, als die vorhergehende^. Ich wid fie hier nicht wiederholen, da fie in dem 5reii ^Baade des Wittenberg. Wochenblatts^, S. 551, hinlänglich au^ührüch enthalten find. Er (aif|^ melt Nachrichten und Beobachtungen andeter Perionen, fchätzt die Winkel und vseros^^ffigr C J3 J *| Äe Beobachrong der- Zeit bei einer Kuj^el, für welche er eine lolche Gefchwindigkeir annimmt, dals fie 30 Meilen in einer Secunde habe diirch- hitfen können. Wollte man die von ihm ange- gebene Höhe von 72 Meilen bis auf i ^iciie her- uoter&tzen; io wurde diefe Kugel in einer Se- cunde erwa 1 Meile zariickgelegc haben, und nun würde nur eine Minute haben vemachläin- gen dürfenj um fie an zwei Orten, welche 15 Molen von einander entfernt lind, zu gleicher Zeit, diefe vernachlälfigte Minute ausg-enom- jDen, fehcn zu können. Es find daher diefe Schlüffe eben fo unficher als die vorl^rgehenden. Der Silberfchläe;ircheti Beftimmuiig der H&he der bei Halle erfchicnenen Feuerkugel mangelt ebenfalls die genaue Beobachtung der Winkel und der Zeit- Man kann dvihcr mit dem Herrn Dr. Eberhard, a. a-O., eben die(clben Bemerkungen machen, welche bei der Berech- mmg des Kavina angeführt worden find. Die Beobachtungen der bei Paris 1771 zer- ^wiHigenen Feuerkugel haben etwas mehr Ge- nmügkeit; ich halte es daher fiir nöthig, aus 4et Abhandlung des Herrn le Ro y dasjenige auszuziehen, was auf die muthmafsliche Beftim- mapg der Höhe diefcr Kugel einigen Einfluß haben kann. I L C 24 3 „Den lyten Julius 1771 Abends um halb 1 1 Uhr erfchien plöizlich eine grofse Feuerkugel." Nachdem diefe Kugel einen Theil des Himmeli in deräufserften Geichwindigkeic in einer gegen die Erde fchr geneigten Richtung durchiaufei war, fchien ihre Bewegung lang£iuner zu werden/ Als die Kugel gleichfam ftiilftehend geworden war, nahm fie eine etwas längliche Gcftaltj wi die einer Birne, an, und in ihrer Mitte (äh ma Aufwallungen, die mir einer rauchenden MaterU verbunden waren, und nachdem fie fich in il rer Bewegung gleichfam erfchöpft hatte, zei platzte fie und ftreuete eine grofse Menge leuch lender Theile , wie bei dem kiinrtlichen Brillant feuer, umher. Viele Perfonen bildeten fich ein daß diele leuchtenden Thelle auf die Erde gefat len wären. Diefe Luftcrfcheinung dauerte zu Pi ris nicht länger als 4 Secunden ; ich fdge : zu Pi ris, weil man, wie ich ge^vifs weifs, ihren At fang in diefer Stadt nicht bemerkt hat- Die Ki gel hatte in dem Augenblicke des Zerplatzens bei nahe die Höhe von 45 Graden-, und fehlen i bis 15 Zoll im Durchmeffer zu halten, welch« aber einigen Beobachtern in der Gegend von Coi beil und Melün gröfser zu feyn fchien. Ung( fähr 3 Minuten nach dem Zerplatzen bemerki man ein Getöfe, welches Einige mii einem eni t 25 1 ten Donnerlchlafre, Andere mit dem Rollen !S auf dem Pflaller fchneil Fahrenden Wagens, noch Andere mir dem üinftiirzen eines GtbUu- verglichen. In der Gegend um Melün (chJen Schall am (tärkften zu feyn. Nachdem ich Lufterfcheinung befchrieben hübe mu6 kh noch die merkwiirdigften Umllände bei ihrw Erfcheinung unterfuchen. Ich muls aber beken- nen, daß es, aller Muhe ungeachrer, die ich mir gegeben habe, um genaue, und (bkhe Beobach- tungen zu fammeln, die mir diefe verichiedenen Umftände hätten aufhellen können, mir nicht geglückt ift, davon (b bellimmi reden zu kön- nen, als ich wünfchte. Das Erftaunen und der Hbthreck, welche diele Art Lufterfch einungen Hfekvrficheni die reifsende Gefch windigkeit ih- rer Bewegung, vermöge welcher üe taft in dem- feiben Augenblicke cntftchen und verfchwinden: alles diefes vermindert die Anzahl (olchcr Beob- achter, welche fähig find, von ihrer Erlchei- nung genaue Rechenichaft abzulegen. Die Beob- achtungen, welche den Ort ihres Zerlpringens genau anzeigen könnten, weichen fo (ehr von einander ab, dafs ich eine genauere Beftimmung anzugeben nicht im Stande bin, als daß die Ent- fernung nicht viel über 9 bis lo M_'ilen betrage, wenn man die Gegenden in betrachtung zieht, 'l rwo das Getöle, welches auf das ZerQ)ringen fo^ ,t(;, 2\x hören war. Jedoch fcheint es eine leidm Rechnung au(ser allen Zweifel zu fetzen^ dais fie ibei ihrer erften Erfcheiming eine Höhe von mehr . ucA dais fie fich in dem Augenblicke des Z^^r^nor •gens über 20598 Toifen oder 9 Meilen über dem JHlorizonte befunden habe: eine Höhe> welche -jfehr gut mit der Höhe übereinkommt, welche uder Unterichied von a Minuten giebt, den maft zwifchen dem Zeri^ringen und der ErfchüttCh rung bemerkt hat," i In einer Note zu den Worten : 9 Meilen, wird •bemerkt: ,,I>a die Kugel nach neuern Beobtcfah .cunggn nur in der Entfernung, von 8 Meilen voft J^aris zersprungen fey, fo folge, da(s diefe Höhe .zu grofs ,. und dafs fie nicht gxofser als ungeßüir .18300 Toifen anzunehmen fey,"- Nachdem nun Herr le Roy auch hier über •die große Verfchiedenheit der Beobachter in der Dauer dieier Erfcheinung geklagt hat, bemüht ,er fich , ihre Gefghwindigkeit zu fchäffien , und fährt alfb fort: „Da jedoch die einfichtsvollefien Perfonen*4Secunden feftfetzen, und da die gröjSf j re Anzahl fie nicht in dem Augenblicke ihrer Entr ftehung gefehen hat/fo fetze ich voraus: daß mm durchgängig diefe Dauer zu kurz angege^ i 27 } bcn habe; daJs man die Kugel in der erften Zeit ihrer Erscheinung in der Armorphäre nicht ge- fehen habe; und dafs die Zeir ihrer Beweguiig bis dahin, als man fie wahrnahm, der Zeit gleich fey, während wbkher man iie gefehen hat." „Solchemnach nehme ich der Kürze wegea an, daß der Zeitraum zwifchen dem erfteri Au- genblicke ihrer Erfcheinimg bis zu dem, da Ha zer^rang, 10 Secunden betragen habe. Da fie nun während diefer Zeit eine Linie von mehr als 60 Meilen*) Länge oder über 2| Grad, nämlich von den Kürten Englands bis nach Melün, durch» laufen ift; fo folgt, dals, aller meiner auf die Ver- niinderung ihrer Gefchwindigkeit abzielenden >4oraus(etzungen ungeachtet, fie noch unglaub- lich grofs fcy, denn fie beträgt über 6 Meilen in BIT Secunde. Hierbei ift noch zu bemerken, i ich bei diefer Schätzung weder die Linie, che fie in einer gegen die Erde Co geneigten Richtung befchrieb, noch dielen Umftand in ße- prachiung gezogen habe, dafs fie in einem PuO: cie ihren Anfang nahm, der mehr uls 18 MeiU hoch war."' Aus diefein Auszuge fowohl als aus mehrern Stellen der Abliandlung erhellet, dafs Herr le k ) Lieucs, «on welciiea 25 suX einen Grad gth\ t 48 5 Roy die'Uhficherheit und Unzulänglichkeit di* fer Beobachtungen: ^hr wohl eingefehen habej tihd daß er nur ihre Höhe und Gefchwindigkeit ßhätzungsweife habe angeben wollen. Die grö- ßere Höhe von 1 8 Meilen hat nur müthmäfaiidl dojppelt fo groß als die kleinere Höhe aus dem icheinbaren fchiefen Laufe der Kugel ^ngegebeÄ Mrerden können; denn er hat für den höhetll ' Stand der Kugel keine Beobachtungen weder dtor Winkel noch der Zeit. Allein die kleinere Höh* fen dem Orte des ZerQ)ringens würde fich felÄ ficher haben beftimmen läflen , weni^ die Entfet^'^ liung diefes Orts genau bekannt, und der Win^ kel in dem Augenblicke des Zerfpringens getiaü gemeflen worden wäre. W Die Entfernung diefes Orts von Paris wird iil der Abhandlung 9 bis lo Meilen angegeben ; irt der Note wird fie bis auf 8 Meilen verminderti Man kann es daher niemanden verargen, wemi er auch diefe 8 Meilen in Zweifel zieht. Wollte man aber auch diefe Entfernung von 8 Meilen ab richtig gftlten laflTen ; fb werden dennoch in An- fehung des Winkels folgende Fragen entflehen: Hat man wohl den Winkel genau in dem Augen- , blicke des Zerfpringens beo^chtet, und wie hat man ihn gefihätzt? In Anfehung der erflen Fra- ge &gc Zwar Herr le Roy: in dem Augenblicke ( 39 ] ■ des Zerfpringens ; allein man ift defTen ungeaeh^ tet noch ungewiß, ob dicfö. erforderliche Ge? nauigkeit bei einer Co blendenden und £6 Üu/serft l^hneü laufenden Lufcerfcheinimg habe beobachi ler werden können. Eine einzige vernachläfligte S..'cunda Zeit wi'urde die Höhe derJeiben über dem, Horizonte um den vierten Theil vermindert ha^ beik Es ift aber auch der Winkel zu unficher und gewils zu grofs angegeben worden. Es heißt nämlich : «Jtoit eleve de 45 degres ou a peu pres- Aus der An der Beobachrung ficht man fchr leicht , warum Herr 1 e R o y die runde Zahl, «len, halben rechten Winkel, annahm; weil er ^l^li^lh ohne Winkelmefler mit dem biofsen Au- gt^^den. Winkel jiicht genauer angeben konnte, uuckweil diefer Winkel zugleich die Höhe der lüuel ihrer Iionzontalen Entfernung gleich mi^Jite,^ Da man. aber auch hieraus lieht, daik dff[Eebler mehrere Grade betragen haben kön- atfi fo kann diefer Winkel eben fowohl 40 oder 33 Grade, enrhiilten haben. Bei diefen Annah- men würde fich die Höhe bis 6,7 oder 5,6 Meilen vermindern. Diefc Höhen werden jedoch noch viel kleiner, wenn die Beobachtung des Winkels- nicht hinlänglich genau in dem Augenblicke des ZerlprJngens gemacht und die Entfernung zui ratois angeg'ebeo worden feyn follte; welches die I ' t 30 i cRSfiUen Umrtändeund die anfichern Beobacl tungen fölbft wahrfcheinlich machen. Es bemerkt zwar Herr 1 e Roy, daß die Hl he von 9 MeÜen fehr gut mit der Höhe tibereiS komme, welche 2 Minuten Zeitunrerfchied Z' fehen dem Zerf^iringen der Kugel und dem'gi hörten Schalle gebe. Wäre aber diefes (icher g( (lug, fb würde die in der Note verbefierte H6j v die in verlchlor- fenecn Räume allmähiig verrchwindet und klei- ner wird. 5. i. Der Phosphor, in kleine Blättchen getheüt und 3 Stunden in diefem Gas gelaflen, blieb forc- daucrnd dunkel. Man hob hierauf das Eiidiome- ler aus dem VVafler , in welches es gcftiirzt war, Und vcrflartcte fo der atmorphärifchen Luft den Eincrict. In wenigen Minuten ei'hictr der Phos- phor fein Licht wieder, doch matter als ziivori ßinen urfpriinglichen Glanz aber bekam er erfl völlig, als man das Eudiometer von neuem bloß SÜi atmorpbärifcher Luft füllte und die vorige MUchung völlig herausgelaffen war. 5. 3. Ich bemerkte, daß fein Glanz in dem mit Sauerftoifgas gefüllten Eudiometer über alle Ma- ßen lebhaft war. (Ich hatte jenes Gas, in wolil verfchloflenen kryftallenen Flafchen, nebft einem Eudiometer, mit auf die Berge genommen.) c» R l 9f 1 * 4'% .4. Ich ftellte nun nene Verfüche folgendergeftalt in : Neben jene leuchtenden Späne legte ichKun- "^ kelfchen Phosphor ins Eudiometer. Da diefes blofs fttmofphärifche Luft enthielt, leuchteten fie fogleich, welches auch beim Phosphor erfolgte, Sein Liehe dauerte wie gewöhnlich bis zur Zer- fcr/ung der Luft von 20 Gr, Säuerftoffgas , wäh- rend das der Spane, langfam abnehmend, bei 1$ Gr. v6llijj aufhörte. Nun hob ich das Eudio- meter aus dem Wafler, worauf die fehlenden ao Gr. Sauern;o%as alsbald durch atmofpharifehe Luft erfetzt wurden, und fogleich erhielten auch die Späne ihren Glanz wieder. §• 5- Das halbfaüle Kaftanienholz behielt feinen phosphorifchen Charakter nur 2 Tage. Ein der- gleichen Stück von der Wurzel einer Buche, da« man mir in der Folge brachte, behielt fie 3 Tage hindurch. Hieraus erkannte ich , daß die Eigen- ichaft, zu leuchten, nur auf eine gewifle Zeitbe- fchränkt fey, rdie ohne Zweifel von dem Grade der Fäulnifs abhängt, Worin fich jene ihrer orga* nifchen Kraft beraubten Subftanzen befanden. Es wäre überflüffig, auch die Refultate anzugeben^' die die&r zweite^ bald in reines SauerftofTgaS cCdet ^ r i7 I t, bald in die mit diefen Gasarten ver- armoiphärilche Luft getauchte Phos- [^lieferte, da fie durchaus nicht weremlich lea beim erften Jjemerkten abwichen. =1' - ' V «. desm Orte, wo ich diefe Experimente fcte, konnte ich mir aus Sümpfen Wafler- gas verichaffenj und in die(em fteüte ich fer- i/erfiiche mit meinen beiden phosphorifchen lirten an ; doch verhielten fie fich wie im Jffts: das Licht \vzr nämlich von kurzer R Hob ich das Eudiometer gerade aus dem fer und ließ die atmofphäriiche Luft hinein- p, fo erneuerte ftch der Glanz nicht, oder hah dies, Co blieb er äufeerft matt. Der Grund itiftfehrklar. Obgleich nämlich das Waf 5gas, mit Stickgas vermifcht, fchwerer «Is es zuvor rein war, fo blieb es doch fort- ad leichter als aimofphärifche Luft. Trat in unter dem Eudiometer auch in Bertihrung |trno(phäri(cher Luft, ia ging diete nur eine jl^ oder faft gar keine Mifchung damit ein, täiher blieb auch der Phosphor gauz odec Stenihc(ls dunkel. Drehte ich aber das Eu- Rtcr herum , ft.itt es gerade aus dem Wafler »heO) fokam dasWaUerltoHgasuaten^ und t «r. . « ^ die in abwechfelnder Bewegung glänzen. Wiefeti, Laub und Saatfelder find ihr iiebftdc Aufetwhalr. Nach der Meinung einiger Natur- forfcher find dieLucciole die Männchen, die Luc- cioloni aber die Weibchen; jene folgen dem Lich- te diefer, um fie aufzufinden und fich mit ihnea zu blatten. Sie führen Beifpieie von Luccioloni an, die man des Nachts auf der Hand gehalten, und zu denen fich fliegende Lucciole einfanden, die fich mit ihnen vereinigten. Ich widerftreite einer begründeten Thatfache nicht; nur will ich anmerken, dafs, da das Völkchen der Lucciole unendlich zahlreicher ifl: als das der Luccioloni, indem man von jenen oft mehrere Taufende ge- gen eine', zwei oder wohl gar keine von diefen in einem kleinen Räume findet , jeder eingeftehen wird, dafs entweder zahllofe Luccioie unbefi-ie- digt bleiben, oder dafs eine Lucciolone unendlich C 44 J vielen Männchen dienen aiüfle) wie man es von id^r Bienesko^igih glaubte« . . r ' §• i3« ' ■ ■-' . '^ i , Eine ins Genaue gehende Befchreibungi di^ jfes Infecrs wäre hier am unrechten Orcei; dosk iueise es unvpllftändig ieyoi wenn ich nicht wc^ 4fiigften8 ^nen Abriß jener Theile' hifiiw^iifel ;!liirollte^ die unmittelbaren Bezug auf die geg^o»' -Wäl'tigen ünterfijchujngen Jidbesu. . WifoiwÖM^ .dafe das Licht der Thierchen nifcht irtf g^i«^ •Körper verbreitet ift, fbndem.fich blofs übeir difc 4^eijden iet^teo ißauchringe.erftreckt, die.ii«ii'idjAr JKürze halber d^n buchtenden Bauch. mtvam.Vi'iSi .Diefer Bauch ift mit einem zarten, feineftöidttrch- Üchtigen Häutchen bedeckt, das einei.Weif^^ klebrige, weiche Materie einfchließt j^die intB den Behäker des Lichts nennen könnte. Daher icheint der leuchtende Bauch auch weiis gegen die «ndern fchwärzlichen Ringe j er mache ein fta^ kes Viertheil der Lucciola aus, die. gewohnUisii -vier Linieft lang und eine breit zu feyn pfiegt: Wenn man eine mit dem Rücken auf einer Fii?» che befeftigte Lucciola microfcopifch unterTuchlli fo erfcheint zwar die ganze Haut glänzend, doch bemerkt man einige vorzüglich helle Puncrt^ , welche auf die Vermuthung leiten, dais ung^ mein feine X^cherchen auf .^fer Haut dea ( 45 ] Durchs^^ng des daninrer liegenden Lichts erleich- tern. Dies beftärigt auch die Erfahrung. Denii wenn man diefe leuchtende Haut vom Bauche fein ablöf't und dem Tageslichte ausfetzr, Co fin- det man fie ganz mit höchft kleinen Oeffnungen durchbohrt, beinahe wie die Schale eines gegen die Sonne gehaltenen Eies. Diefe Löcherchen ßnd z\Co eben fo viele enge Durchgänge, die der Luft den Eintritt in den leuchtenden Bauch ver- ftatten. Trotz aller meiner Bemühungen aber gelang' es mir dennoch nicht, die Organe, deren i!ie Lucciole fich zum Athmen bedienen, oder doch ihre äufsern Luftröhren aufzufinden. Wenn ich (le hingegen unter Wafler rauchte und mit ei- nem Federchen darüber wegfuhr, um die anhän- gende atmo(phäri(i.he Luft fortzubringen , (b be- merkte ich viele Bläschen, die, wie ich deutlich &h, aus Ihrem Innern hervorgingen, befonders beim Stechen und Beunruhigen ihres Körpers. Vorzüglich (lieg dicLuft aus dem gleichfalls unter Wafler fich befindenden Bauche wie Strome von Bläschen auf, als ob fie mit Zangenfpitzen aus dem Innern gezogen würden. Verdünnt man die weifse und klebrige Subftanz, woraus der Bauch beftüht, ein wenig mit Wafler, und he- ITüchtei fie durch eine (charfe Linie, fo wird man gewahr, dals fie sius einer Ungeheuern Menge i r , ■ ♦ / , ^ I weißer und htilbdurchfichtiger, etwias läxigKcher Kügelchen von verfchiedener Gröfee und aus ei* jper großen Anzahl unregelmäßiger Theilche» gebildet ift, welche letztere ich für ein Gebrö» ekel zerquetfchter Kügelchea hielt. Merkwürdig ift es » daß die Kügelchen^ welche, zu einem Gan- zen verbunden, leuchten, an Licht abnehmen« ipbald man fiä vereinzelt , und es gänzlich veriie* rea ^ wenn man üe vollkommen trennt. jetzt ift es nöthig, von den verichiedenen Lichterfcheinungen zu reden , die man bei diefefi . kleinen Thierchen wahrnimmt, wenn man fiö ' fbwohl in atmo^härifcher Luft als auch in an- dern Gasarten beobachtet, und dann endlich zu fiichen, das Intereflantefte, was ich bei diefen ani» inali(chen und vegetabilifchen Phosphoren wahr* nahm, zu erklären, ohne jedoch bei diefen Er» klärungen von der feften und deutlichen Theo* riejder neuern Chemie abzuweichen. Sieht nian die Johanniswürmchen im Dunkel der Nacht in der Luft herumich wärmen , fo zei? gen fie einige Augenblicke einen lebhaften Glanz^ während deflen fie in andern ganz unfcheinbaf find ; und diefe Abwechfelung von Licht urt^ Finfterniß^ findet fortwährend ftatt. Betrachtet t 47 1 man fie aber In der Nähe in einem kleinen fin- ftem Zimmer, fo entdeckt man, daß ihre Dun- kelheit nicht abfoliit ift, fondern bloß in einem fch\v5chcrn Lichte beftchtj das lieh, von ferne gelehen, verliert. Halten wir daher ein Johanniswürmchen in der Hand, Co bemerken wir im leuchtenden Bau- che eine zitternde Bewegung, (Movimento di vibrazione,) die fich bald verftarkt und den Glanz verdoppelt, bald aufhört und ihn beträcht- hch fchu'iächt. Die Luccioloni (enden ihr Licht sus , wenn es ihnen gefällt ; nicht fo die Lucciole ; wahr aber ifts, dafs die zitternde Bewep,nng in letztem, und mithin auch dasFiinkein dc^ Lichts, aufhört, wenn man fie eine Zeit lang betaitei; nichts defio weniger aber bleibt doch eine ziemli- che Heiligkeit. 5- 15- Die öberfiülTige Menge der fliegenden Johan- niswürmchen und ilu- beharrliches Leuchten ver- ftatteten mir, über iie eine Zahl von Verftichen finzuftelien, die die Seltenheit der kriechenden Johanniswürmchen und das Unbeftändige ihres Xichis mir nicht vergönnten. Fängt man fie tmd verwahrt fie frUch in einer Schachtel und an- dern Behälinifien , fo behalten fie nicht allein eini- ges Licht bis zu ihrem Tode, ibndern auch noch c 4a ] i i)ech deml^lben^ Co lange der leuchtende Köq^ec im Geringften weich ift. . t Selbft aufgetrocknet fängt er nicht ftlten wie» iJer an zu leuchten , wenn man ihn im Wafler (er- weicht. Nie aber ift kurz vor ,dem Tode und pach demfelben dasf Licht von fb intenfiver Stär- ke, al$ wena die fliegenden Johanniswürmchea )n voller Kraft lind. Einen Unterichied aber macht es, ob das Aufc trocknen des leuchtenden Bauchs langfam. und bej einer gelinden Temperatur, wie zwifchen 15 ,bi« ao Grad, oder durch eine jähe Hitze erfolgt, wi0 wenn man die Lucciole der Sonne in einer Tem- peratur von 35 oder 40 Grad ausfetzt j denn ini letztern Falle find wenige Stunden nicht allein hinreichend , den leuchtenden Bauch völlig aus- zudörren, fbndern ihn auch, zum fernem Leuch* teri unfähig, zu mächen, felbft wenn man ihta. auch durch Wafler die vorige Weichheit wieder- gäbe. Daflelbe bewirkt bis zu 60 Grad erhitztes Wafler, in welches man die leuchtenden Bau- che wenig Minuten ftellt. Man mu& aUb annehi'* .men, dafs die zu große Wärme entweder den Zufammenhang unter den kleinften GrundmaflCbö» des leuchtenden Bauches* aufhebt, oder lie we«! ' TÄ^ens • C 49 3 tens dergcflalc desoi^nifirt, daßßeimßhig Äcrdeti, Licht. hervorzubringen, ^i. .7. ean fchon die zitternde Bewegung für das Schf, von dem wir bis jetzt Sprachen, nicht we- ndich ift, fo bleibt doch ausgemacht, daß fie tfeliickt ift, es zu vermehren und auch in man- len Fallen zu erregen , foUte es auch bereits ver- gehen (eyii. Eei der zitternden Bewegung def lichtenden Bauciies haben wir dies (chon zum heil gefehen; fo oft iie anfängt, vermehrt fie n Glanz beträchtlich. (§. 14,) Ein Gleiches wirkr man bei diefen Thlerchen diltch natür- he oder künftlich hervorgebrachte Bewegun- n. Man habe z. B. einige erft geftorbene oder rbende Lucciole auf einem Papiere vor fich, ; mehr oder weniger leuchten. Befieht man durch eine Linfe, fo bemerkt man oft, da(s r Körper derjenigen, in denen des ftäikfte cht vorhanden ift, unaufliörlich in den klein- n Theilen durch ein fchneiles Zittern erfchüt- ■t wird, und dufs, fo lange dies währt, das i^t durchaus nicht von feiner Lebhaftigkeit riierc Hat eine Lucciola ganz zu leuchten auf- hört, oder thut es nur fchwach, behält aber leuchtenden Bauche noch einige Weichheit, ^^ 4, •i-yci., r, ß. I. Fr. D C 50 ] m t (Tenarezzai) (b &raeucn oder verdoppelt (ich das Licht wieder , wena man Jeicht mit einer Nadel in den Leib flicht. Vorziiglich aber glänzt der leuchtende Bauch, wenn man ihn mit einer Na- del od^r einem andern feinen Körper berührt. Eine kleine Feuersbrunft fcheint aus dem berühr- ten Theile hervorzubrechen , die , wenn fchon 'Von kurzer Dauer, fich bei jedem wiederholten Reitze erneuert. ; §18. Die meiften der bis jetzt erzählten Phänome- ne bemerkt man nicht allein am leuchtenden Bau- che , fo lange er mit dem Körper der Lucciola ein Ganzes bildet ^ (bndern auch, wenn man ihn da- : von abreifst. Er fähn alsdann fort, zu leuchten, " Co lange er weich ift; fein Glanz wird rermehri, wenn, man ihn rcitzt, und er erhält ihn wieder, \ wenn er nach dem Auftrocknen abermals er- weicht wird. Daflelbe beobachtet man bei den kleinftcn Stuckchen des leuchtenden Bauches, doch mit dem Unterfchiede , da(s diele leicht zu leuchten aufhören, da fie fchnell trocknen. Nimmt man fich die Mühe, fie immer feucht zu crhaitcn, Co dauert ihr Licht lehr lange. . . *, §.19. Die bis jetzt erwähnten Verfuche wurden bei einer milden 1 emperatur , d. h. zwifchen 17 und ar?^mp?lellt, in welcher man diefe Thierchen auch in unfern Gegenden umlierfcbwärmen fiehr. Es fehlen mir nun auch intereflant und wichtig, i fie in einer kalten Temperatur zu iinremehmcn, 1 um hierdurch den Urfprung jenes Lichts zu er-' ' forfchen, fo wie es aus den (ögleich folgenden Betrachtungen erhellen wird. Ich mußte meine Zuflucht zur künftlichen Kälte nehmen,- die ich aber durch Si;hnee leicht zuwege brachte. Ich umgab ddmit eine Rühre, auf deren Boden einige J lebendige Johanniswürmchen lagen, und in diefö i Röhre befefiigte Kh ein Thermometer, das mir die abnehmende Temperatur, der ich fie ausfetz- te, anzeigte. Durch die Mündung der Röhre konnte ich ihr Leuchten (chen. Von 20° der j Temperatur i^arik das Thermometer bis zum Eis- J puncte, ohne dafs lieh das Licht verminderte. 1 Die Johanniswürmchen wurden bei diefer Kälte i biofs unbeweglich und Harr, wie alle InfectdAl in fo!chcn Umbänden, Durch Kochfalz faiift'i das Thermometer bei vermehrter Kälte bis auf 4 Grad,*') und das Licht blieb fich immer gleich; sber beim 5ten Grade fing es an zu verlölchen, und beim vten Grade hatte es fleh ganz verloren. Auffallend war es, daß der leuchtende Bauch und •) Alimerk. Ohne Zweifel find Grade unter q m I veiftehen. C 5* 3 der übrige Körper , felbft fchon unter der Röhrt- hervorgenommen 5 noch immer von Froft ver- härtet fchienen; doch wurden fie in einer wa- rnen Temperatur fchneil wieder in den ZuRand ihrer naturlichen W-Teichheit hcrgeftellt, und et- (chieiten leuchtend, ob (ie gleich nicht ins Le- ben zurückkehrten- Abermals unter die tlöhre gebracht, verdunkelte fich ihr Licht wieder beim' jren Grade, und verfchwand beim 7ten völlig. DaflTelbe ereignete lieh bei noch zweimal gemach-' ' tem Verftiche , wobei der leuchtende Bauch eben ' fb oft fich wieder verhärtete ; und hieraus »erhel- ] ict, daß eine um 24 Grad geringere Temperatur^ als die, Worin die Johanniswürmchen in der Luft '' herumflogen, fie nicht am Leuchten verhinderte: < und es läßt fich annehmen , daß eben dies auch /. bei einer ftärkern Kälre ftatc finde, wenn 'dadurch 1 nicht dem leuchtenden Bauche die Weichheit ge^ ' raubt würde, die der Hervorbringung des Lichts fo unentbehrlich ift. - §. 20. Jetzt muß ich noch anführen, was ich bei dvO' j Johanniswürmchen bemerkte, v.cnn ich fie in verfchiedenen Gasarten , wie in dem kohlenßu* ren Gas, im Stickgas , im Wafler • und Saueirftoff* . gas, bald rein, bald mit aimofphärifcher Luft ver* milche j unterfiichte. Ich richtete es fo ein, daß r 53 ] jedem Verfuche an fünfzehn JohanniSwürnv 1 eiben in einer Reihe in den horizonratenArm mei- , MsEudiometers •) gelegt wurden, fu da!s mit'j flie fiberßuflige Zuhl mehr Bequemlichkeit bein»' - Beobachceu der Wirkungen verfchaffte. Sie wurii'" den zuerft in kohlensaures Gas gebracht, wo es tuffajlend war, daisfie, fo glänzend üefich vor- her zeigten, augenblicklich unfcheinbar wurden. ^ diefes Gas fulken das Eudiomcrcr, Ich lieft, alsbald auch /"^ annoipUäri'che Luft unter daflel-^ bc treren , und in kurzem veränderte Geh dieSce»-4 ne. Das veriofchnc Ucht erholte lieh zuerfl wje^ J der in den hilectenj dij vorn an im Arme des Eu-cl öiomelers lagen; fpacer in denen weiter hinaifjf und zuletzt in denen , die das iufserrte Ende ein«, nahmen. Dies zu erklären, ift nicht fchwer.; Die aimoftrhärifche Luft, die um vieles leichter iSt als das kohlenfaiu-c Gas, flieg nach und nach io den obern Theil dcs> Eudiometers , nöthigte dieies, den verti-slon Arm herabzufmken, und gab nach Vcrhälmiß feines Aufrteigens den Thie- - ] teil das geraubte Licht wieder. Stickgas und WaÜ'erftoffgas einzeln angewcn- ■■ der, wirkten auf das Licht unfrer Ii.fecten lang- *) Anmfi-k. Die BefcJireibiing defrelben wtrden » künftig mjtthellen. C c: 54. 3: fämer als das' kohl(^n&ure Gas, iridenl hier, das Licht picht auf einmal, fbndern allmählig fchwand. Es erholte (ich wiefl&r und hielt fich, obgleich matt^ wenn man beiden Gasarten eine Poitioa atmofphärifche Luft zumüchte. : ■ .i « s ■ ■• ■. I ^ 22. ^ Nun blieb das Sauerftoffgas zu* ver&chen übrig: Durch die bisher erzählten Thatfachen ichien es iaft ausgemacht^ daß es dem Leuchten ^ÄUträglicher feyn müßte als aimofphärifche Luft.* Um niich deffen jedoch zu verfichem, hielt ich* CS für nöthig, eine Vergleichung zwifchen den' Lichtgraden anzuftellen, welche SauerftoflTgas und atmofphärifche Luft hervorbringen. Zu dem Ende bediente ich mich zweier Eudiometer zu gleicher Zeit, und bemerkte, dafs die Intenfirtlt des Lichts im Sauer ftoffgas wenigflens doppelt' fo flark fey als in der Luft. Auch die Dauer der' zitternden Bewegung des leuchtenden Bauches, wodurch das Licht an Lebhaftigkeit gewinnt, war im erflern anhaltender. (§. 14.) Ich war auch aufmerküm , ob bei dieföm flärkern Lichte eine Vermiftderung des Sauerfloffgas vorginge; und bemerkte wirklich eine, obgleich geringe, indem das Wafler im Eudiometer um | Grad flieg , wel- ches bei atmofphärircher Luft nicht gefchah. ^ C 55 3, 23. Als ich die Johanniswürmchen inSauerftofF- :as legce, waren fie ftarr von Kälre und leuchte- ;n dennoch lebhafc. Ich wiederholte den Ver*.- 1 jch ini[ 15 andern halbcodreO) wenifj; glänzen^ ' en Thieren, die ich ins Gas brachte. Der Glatiz ermehrte fich, ohne daß jedoch eine merkliche '"erminderung des Gas vorging. Ii-h unternahm «n ein neues Experiment, deflen Wichtigkeit rft in der Folge einleuchten wird, indem ich o Bauche von eben Co vielen muntern lebenden ohaimiswiirmchen unter ein mit Sauerftoffgas ;efiilltes Eudiometer legte. Der ganze horizon- »le Arm wurde und blieb |Stundea lang beträcht- ich heller als .fuvor, und das Wafler flieg wäh- end diefer Zeit bis zu i| Grad, welche das Maafe es verzehrten Sauerftoffgas angaben. §. 24. Eine andere ebenfalls intereflante Erfahrurg i'ar die, das Licht der Johanniswürmchen im lauerftoffgas bei einer niedrigen Ternperatur zu leobachten, wie ich es bereits mit der atmo^hä- ißihen Luft verflicht hatte. (^. 19.) Hier mufste sh aber zu andern Kunftgriffcn meine Zuflucht lehmen. Ich (teckte durch den Bpden einer fau- ler durchbohrten Röhre den langem Theil der - t 5« 3 Röhre eines Thermometers , und gofs hierauf die Oeffnung mit Siegellack zu , um das Eindringen der äußern Luft abzuhalten. Die Kugel des Thcr- mometecs ruhte auf einer innerhalb der Röhre befeftigten kleinen hölzernen Unterlage , worauf 15 Johanniswürmchen au%eleimt. waren, damit iie nicht herunterfideh , wenn ich beim Hinrai- treten des Sauerftoffgasf die Röhre mit Wafler föUte« Sobald das Gas durch den pneum^tÜchen Wafferapparat hinaufgefti^en war, tauchte ich die Mündung der Röhre in ein Gefäß mit Wafler» ttudflellte diefes auf einen Tifch. Nun fing ich an die Röhre mit Schnee zu umgeben ;, während ich an dem obern Theile derfelben' beobachtete, was ficb mit dem Lichte der Joi^anniswürmclMn zutrug« Bis zum 5cen Gr. blieb es fehr lebhaft beim 4teii fing es an fchwächer zu werden, und beim Gefrierpuncte verlofch es ganz. Statt des SauerftofTgas atmofphärifche Luft in die Röhre gelaflen, erfolgte das fchon oben Erzählte; d h.^ das Licht erhielt fich etwa bis 2um 4ten Gz, unter demGefrierpuncte, und ging beim 7ten au^ wie ich&h, wenn ich Koch&lz zum Schnee müchte. (^ 19. ) Ihi Licht verichwand alfb im Sauer«! fiofl|^as in einer um 7 Gr. weniger kälten Tempe* ratur als in atmo^h'ärifcber Luft« . r 57 3 §• 25- Ein Verfuch über die ins WafTer f^rauclitea, JfÄanniswiiriTichen fchloß die ganze Reihe der- leiben. Ich Jiatre gefehen , da& lie in den Kudip- oiecem zu glänzen fortfuhren, wenn diefe mit Wafler gefüllt waren, ehe ich armofphänfche Lnft oder Gasarten hineinliefs. Dennoch fliehte ich genauere Kennmiffe hiervon zu erlangen, in- dem ich lie in einem Uhrglafe voll Waffer beque- mer betrachtete. Da iie aber leichter als WafTer find,(b zwang ich Ce durch einen dünnen Ueber- 2ag von Leim, auf dem Grunde zu bleiben. Das Licht litt dadurch nicht im aliergeringften, die Johanniswlirmchea mochten ganz huieinge- rauchc feyn oder blofe ihre leuchtenden Bäuche oder Theile derfelben. Wie in der Luft erwachte auch durch Hinetnilechen das veriofchene Licht wieder. 5. 25. Wenn wir nun aus einem allgemeiricji Ge- iicfatspuncre die Eigenfchaften des Lichts bei den erwälinten Phosphoren , als : einigen Holzarten, feulenden Thierchen , den kriechenden und flie- genden Johanniswürmchen, betrachten, und mit önigen ober den Kunkelfchen Phosphor verglei- chen; fo finden wir zwifchen ihnen die ftrengfle Analogie. Der KunkeÜche Phosphor leuchte: im [. 53: J Sauerftoflfgas lebhaft , weniger in atmofphärifcher Euft, und gar nicht. in dett mephitifchen Gas- arten, dem Stickgas, dem Waflerftöffgas und kohlenfauren Gas, wenn fie rein find, und nur nrÄt einenl flüchtigen Lichte j wenn matt fie mit atmofphärifiShe* Löft v^-mifeht. Ein Gleiches ift in den erflem Phosphoren' bemerkt «wördlcin. Diefe Identität' d^r Wirkungen leitet uns «Äch, gleiche Identität der ürlÄ^htö zu vermuthenv Nun ift es erwiefen , da& das^-Licht jenes? Phos- phors, durch Verbindung des Sauer ftofl%fts iter- Atmofphäre mit der Subftanz - dfes Phosphors ;^r- 2feügt wi!rd; diefe Verbindung aber ift ein' «wäftre» Verbrennen r man müßte alfe annehrtieri V ß 59 X Iche Verbindung ein langfsAies Vei-bt'cnhStf verurfachr, Kiin müden jene Holzarten icuch* ten, was fie in der Sphäre der mephiiifchen Gas-1 arten ans Ivl;ingel an Saiierftoff nicht könnend £beo' dies gilt \on einigen Tiaieren, die zur fao«', lenden Gähnmgiubergehen, wenn die belebende: Kraft in ihnen zu wirken aufhön; denn.fluch fi« bcftehen, nebft andern einfachen Grün dfubftanzen^ SOS Wafler- und KohlenftofF. Dals aber nicht je^ <3eS Holz, nicht jedes faulende Thier pliospho^ rifch wird, rühre vielleicht daher, weilfich nicht aus ihnen zu gleicher Zeit eine fo grofse Menge Walter- und KohlenftofF entwickelt, als erforder-: ich ift, uns das Leuchten bemerkbar zu machen, j -i §. 28. j Nach denfelben Grundfatzen, obfchcn auf andere Art, läfst fjch die Erklärung des Liclus der Johanniswürmchen, und eben foder kriechen- den Art derfelben geben. Das Athmen der Thie- re iß, chemifch betrachtet, blofs ein langlapies Verbrennen in den Lungengefäfsen, vermiltclft des SauerfloflTgas der atmorphärifchen Luft, das ^in mit dem Kohlen- und Waflerftoffe des Bluts zufammentritt. Eben fb aufgemacht Ift es dUrch neuere Verfüche, *) dafs die Infecten i 6p l ßlbft das fttmo^phärifcheSauerftoffgas iniidi nci> men, und fo^Uch findet hi6r eine wahre Vep» brennungr fhn; JDie Re(piranon^fa(se der Jo-* hanniswürmdbenoder die gewöhnlich an dea Seiten der Infectea liegenden Luftröhren au^t»- finden, ift mir bei ihnen ^nicht geglückt. Dtennoch habe ich gefthen^ dafs ihr Bauch niit vielen li^let^ ncA Löcberchen verfeben iey, die der Lufi; des Einciitr verffottea, und da&: das. Innere dieft» Bauchs ebenfalls reichlich Luf^ enthalte. ($. 13.^) fis ift alfo klar, dais die Luft häufig hinein4ria- gffj und daher erzeugt die Berührung des S&ues^. ftoiTs mit den beiden verbreonlichen ^ubf^zear ;deir in deaGe&fieo des leuchioodea Bauchs v/or-i handenen FltifUgkeiten, nämlich mit dem Koh- len- unci Wafferftoffe, eine j^ntzündutig , die ^egen der Ourchfichtigkeit des den Bauch um- föiließendea Häutchens von außen her fiehtbar wir4 ' ' Einen evidenten Beweis diefb iVerbrenäUül, c^er der Verbindung des armofphSriichen Sauefi^ ftpfl^s mit den beiden benannten verbremÄchcK toftanzen,*) giebt die merkKcheZetfetzungdejf ' ■-■ • ■ • - . ^) Der VerfalTer flberßeb» Vet j|er bkher S<^gab«h, xien Erklärung^ den Phosphor .felhCt, als Beftandl* ilieil oTgmnilcktf Subfuäz» -deCten AatbeU^ ^ £ 61 } SauerftofFs, wenn bloß mit ihm das Eudiomel anf»efiillc wird, worin die Jo!ianniswi\rniclien fi*:}» befinden. (§. 23.) Bei gröfserer Anzahl der leuchtenden Bäuche ift fie noch merklicher. r$- *30 ^^5 ftärkere Verbrennen verurfächt ein jterkcrcs Lichr. Dies nimmt man auch beim rei- nen SaiierftolTgas, mit der atmolphärifchen Luft verfluchen, wahr. ^§.22.) Fehlt das Saiicrrtoff- gas oder ift es mir in geringer Menge vorhanden, ib verfthwinder das Licht entweder völlig, oder ift. nur lehr fchwach, wie wir an den Johannis- 'würmchcn fehen, die man in kohlenfaurcs Gas, Stickgas und ;Waflerftoffgas , bald rein , bald mit ^nem Theil atmofphärifcher Luft vermilcht, K 30. ^^■»Vermege unfrer Thcore erklärt man auch ^Hpht die übri|^en Phünon'.ens des Luhes bei je- ^pen Thicrthen, 1. Warum £ie im SaufrnüiTgas hei einer hö- hei^n Temperatur zu leuchten aufhören, als in au- morphänfcher Luü? (§. 13, 24.) Dieies Phänomen ftimint mir dem des Kun» kelfchi-n Pho-'phois uberein, der iraSauerrtoiTgas ^^K Atta Leuclitcti na'iirliclier Phosphpren ge ^H^^rSfsei- iß, a]t der das Kulilaa- und Wa. m^iftens er^ b^l finer Tecnporauu? von &a Gra« ^en zu leuchcep anfängt, da er dies in gemeiner Luft bereits beun 6cep Gr, thut. • Der Grund in beiden Fäilenj (beinr« Phosphor und det) InfectenJ riü derielbe und fiüczt (ich auf die Natur des.Sauer- fiofigas, deiTen Baßs, wenn es rein i(l, eine milde .Teipperatur erfordert, um mit dem verbfennli- fiien Körper zu&flimenzutretien;, im Cegentheil (ich abeJr ichon bei einer niedrigem mit Stickgas .verbindet. .. " 2. Wanim die zitternde Bewegung, fo wie je- • mit'etwas wenigem Vi» trioiftl entwickelte. \^'enn die Flafchön mit Gas , t SS } ^toz völ! , und von Wafler folglich ganz'le^T ren, verftopfte ich fie unter Wahrer mit einem Stöpfelventil , das ich gleich beschreiben werde, nahm fie vorfichtig von dem Apparate weg^ in- dem ich den Hals der Flaiche in ein kleines Ge- ftfi ifijier dem Wafler fleckte, und tauchte fie dafid «Dter Waficr in einen eignen cyÜndrilchen hohen, faft röhrenförmigen Topf, der 3 Fufe hoch und dem Diameter der Fiafche gemUfs weit ifi, um bei einer geringern Menge von Wafler nach hydroflatifchen Gefetzen einen grofsen Druck anbringen zu können. Die auf diefe Art mic kohlenfaurem Gas gefiiÜten und ib ganz un- ter Wajfef getauchten Fiafchen Taugen fich, ver- möge der Vervvandifchafr des kohlenfauern Gas zum Wafler, mit diefem beinahe voll an, (ganz Wi fich mir noch keine angefüllt, auch wenn ich ^eich alle mögliche Vorficht brauchte, um rei- nes Gas zu erhaUen, und die Fialchen nur zur Hätfre mit kohlenfauerm Gas anfüllte.) Auf die- fe'.ATi erhalte ich ein Wafler, das gleichen Cu- bikinhalt Gas in gleichem CubikJnhalt Wafler enthält; denn das Wafler ift in den Raum des Gas gedrungen. Es ift ziemlich ftark, und kann ivocti ftärkei' gemacht werden. Diefc Methode hat nebft der Bequemlichkeit ' und Wohlfeilheit noch diele Vortheile, daft Och Aoaal. d. Fhyfik. I.B. i.Si. E C €6 1 j • • bei (eibiger die Luft im comprefliven Zttfkfidfe befindet, und dafs der Druck nach Belieben ver- ■__ I mehrt werden kann, je nachdem ich die Ftäiche mehr oder weniger unt^nauche, und daß das Waffer in den Gefäßen, aus welchen es getrun- ken wird, felbft bereitet werden kann, weil^i dem Umgießen defleiben defto mehr verloren wird , je ßärker das Waffer ift. Die Stöpfelventile y von welchen ich oben ge* redet habe, find genau an die Flafch^n paffen« de , der Länge nach durchbohrte und ausgefeilte Korkflöpfel, deren obere Oeffnung mit Sinem | I zinnernen Blättchen bedeckt wird , welch» mit einem Fadea an den Stöpfel befeftigt ill , indelti man es durchbohrt und den Faden durchzieht. Wenn diefes Blättchen oben mit einem Grübchen ■ verfehen wird , in welches man alkaholifirte ödcf andere Eifenfeilfpäne lege, fb wird das Wäfler ei-i ftnhaltig, und zwar fb ftai^k, daß es mit geifiif ger Galläpfeltinctur einen ichwarzen Nieder-^ ichlag giebt und einen lehr fiarken Eifei^efo' üchmack bekommt. Diefe Eifenwaffer find nun auch ein Beyi^eis, ctaß die Ventile gut fchließen, und daß fich folglich ' wirklich gleicher Cubikinhalt Luft in gleich nÄ- Cubikinhalte Waffer befinde; denn fchließen fie . nichr genau, fb bekommt das in den Topf vor ^e- t «7 3 It^eifeWatTei-eine fpielendeHaut obönin^wSs nichrgefchieht, wenn die Ventile genau paflen. Düs auf diele Art bereitere W'afler ift fchon ziemlich an Gas und Eiien reichhaltig, aber es !ca,iin durch wiederholtes Schwängern noch reich- haltiger gemacht werden. Da ich keine Gelegen- heil habe, diefe Verfuche im Sommer inElsgru- ben anfteüen zu können, Co konnte ich meine Verfiiche nicht fortfetzen , weiches ich mit kom- mendem Winter zu thun denke. Da der Erfolg I diefer Operation von der dem Eispuncte nahen I Temperatur abhängt, fo zweifle ich nicht, daß lie auch mitten im Sommer in Eisgruben gelin- gen würde. Die Operation der Einfäugung muß innerhalb 24, hüchftens 36 Stunden vor fich ge- hen, oft eher, wenn das WafTer die gehörige Güte bekommen fbll; widrigen Falls füllen fich die Flafchen zwar auch fpäter an, aber das WaP fer hat auch an feiner Giire verloren. Audi die beflen Ventile fcheinen daher mit der Zeit durch- zuIafTenj was bei einer gefchv/inden Abfbrbtion nicht zu gefchehen fcheint. Oft füllen fich aber die Flafchen auch gar nicht, wenn fich gleich zu gleicher Zeit andere gut füllen; und dies gehört nebft andern zu den noch Zweifelhaften Ümfiün- den, die ich künftig aufzuklären mich bemühen wevde, uaddie ich nur vorläufig anzeigen. Wü\\\e, C «Ä .3 tm ■ V. BESCHREIBUNG einer grofsert electrifchen Batterie von 550 Quadratfufs Belegung umd einiget damit angeßellter Verfucbe^ ▼ on Herrn D. van Marum in Haarleim.*) Die hier zu befchreibende electrifche Batterie die auf der erften Kupfertafel vorgeftellt.ift, b^ i fleht aus hundert Gläfern , wovon jedcV etwa 12 Zoll im Durchmeffer und 22\ bis 23 Zc^Hö- he hat, Diefe Gläfer find cylinderfönnig bis zu ungefähr 4 Zoll unter ihrer Mündung, deren Weite etwa 5 Zoll ausmacht. Sie find auf die gewöhnliche Art mit Stanniol belegt bis ung^ *) Seconde continuation des experiences faites paf le xnoyen de la machiiie electrique TeyleriennCi ^tkT.Martinus van Marum, a Haarlem» 4* t P- ^94 ^^' Das Werk ift zugleich auch 'Holländilch abge« druckt V und hat den Titel : Twcedc Vervoly def ProeSpeemingen gedaan met Teylers Electrizaer« Machine, door Mart. van Marum, te Haarlem 179$» 4* Die darin enthaltenen Auffätze errchieaea zum Theil einzeln, und ich habe verfchiedoM davon bereits im altern und neuem Journalei itr FAyßkia der Ueberfetzong mitgetheilt. G. . fihr 4 Zoll unter den OefFnnngen , Co dafs der be- legte Theil diefer GlUfer eine Höhe von igf bis 19 Zoll hat. Man kann alfo berechnen, daß je- des Glas, (der belegre Boden mitgerechnet,) ei- ne belegte Oberfläche von ungefähr 5? Qiiaiirat- fiiß hat; fo daß man das belegre Glas der ganzen Batterie auf 550 Qiiadratfuß fchätzen kann. ■", Die hundert Gläfer diefer Batterie flehen in" vier Karten von gleicher Größe; jeder Karten enthält fünf und zwanzig. Er ift in 25 Fächer' durch Verfchläge von der Dicke eines halbe! Zolls, die fich einander durchkreuzen, getheilt ii& alfo die Gläfer, die in diefen Fächern lieh 1 fin^n, wenigftens einen halben Zoll von einai* der entfernt find, damit, wenn etwa bei Ladun^f der Batterie ein Glas zerbrochen wird, durch di^p Exfrfofion nicht zugleich das nebenftehende zerS brochen werde, v^elches fehr oft gefchichr, wenn' I die Expiolion an einem Orte gefchieht, wo zweh Glä/er einander berühren. Ich habe die fünf und zwanzig GIfifer eines jeden Kaftetis in eine (biche Verbindung ge- , bracht, daß n^an gar leicht ein Glas herausneh- men und ein anderes an deflen Stelle fetzen kann, wenn etw'a eins bei dem Gebrauche düefer Batte- rie zerbricht. Zu dem Ende ift auf das Glas, das lictj in der Mitten eines jeden Kartens befindet, l 7» \ eine (enkrechte Röhre, angebracht) die an ihrem Ende mit einer ICugel von 6 Zoll im ÜurchmefTer veriehen Üt Diefe Kugel hat 24 Löcher, in:^€l« che Röhren von einem Zoll im DurchmefTer ge- hetijf deren untere Enden in die Kugeln paflen, die atif den andern Qä&rn fiehen. Diefe Kugelig deren Durchmefler 3 Zoll ift , haben zu dem En* de Löcher von | Zoll ^ und die Röhren find an ihren unterften Enden mit Zapfen verfehen, wel- che in die Löcher paffen«, Diefe Einrichtung der Batterie verflattet , dafs man jedes Glas heraus* ^nehmen kann, a^sgenommen das mittelfle, weil jedes Glas von dem andern abgeföndert ifl: : denn man darf nur vorher die Röhre , welche über der Kugel eines Glafes ileht 5 wegnehmen, wel- ches leicht gefchehen kann, wenn man ihr ober- lies Ende fo weit in die obgenannte Kugel hinein* bringt, dafs der Zapfen am untern Ende aus der Kugel des Qafes herausgeht. ^ ) a) Für di^enigen« die eine Batterie Ton grofsen Gläfern zu habeA wünfchen, will ich' die Art| wie fich die Stangen in den Gläfem , worauf die Röhren liegen« haben befeltigen lalfen, näher 'befohireiben. Die hölzernen Deckel , womit man ■ fonft die belegten Gläfer verlchlofs, wurden weg- gelaffent ^^i^ diefe Deckel dem electrifchen Stoffe tu viel Gelegenheit gaben, fich zu zerftreueSf und dagegen kupferne Stangen auf hölsernen F&- C 71 3 Die vier Kaften. in welche die huÄ fer der Batterie vei-thciit find, find 5 Zü!I von einander entfernt, damit man die Fiifse diizwi- ichen fetzen könne, wenn man etwa ein zerbro- ebenes Glas herausnehmen mu(s. Die leitende Verbindung; die(er Batterien unter einander ge- Jchieht vermittelft vier kupferner Röhren von zwei Zoll imDiu'chmcIfer, die in eine kupferne Ista, die auf den Boden der belegten Gläfsr an* Reküttet waren, vorRcricbtet. Da alier diefe Art, dieStsngen feft zumachen, fürGIäfer von folcher Gtöde gar zu gefährlich ift, fo liefs ich hi'ilzcrne Stäbe verfertigen, wie dergleichen ab, (Fii;. t, ruf. rij vorftellt. Jeder Stah ift auf ein Bret ■»on 4^ Zoll im Durchmeffer befefligt, und fein Oberries Ende eehi in eine kupferne Kühre ie, worauf die Kugel / gefchraubt ift. Vier Kupfer- dräbie »on \ Linie hu Durchmefrer, die den un- tern Theil diefer Röhre berühren, pelien an die- fem Stabe auf die OberOäcbe von c herab , bis fia ilen belegten 'Boden des Clafes berühren. Jeder Stab Jfi mit einem yirkeliörniigen Brete n von 44 Zoll im Dui cbmeffer , am Ende dci Röhre rf, «rfehen. Drei Stücke Holz, . Zoll dick, find an die untere Fl.iche diefes Bretes durch lederne niemen fsftgemacht, die anftatt der Charniera dienen. Man lieht zwei diefer Stücke oder klei- nen Latten A/j. \fig. a,) die an ledernca Hin- men 11 hängen. An jeder kieinen Latte h ift ein Ring k von Kupferdraht, der in ihrer horizonta- len Stellung durch eine Fuge in s bindurohgeht. ^, C 7« 1 Kugel von 6 Zoll geüchraabt find, fo daß fie ein Kreuz bilden. Die andern Enden dieler Röhren find mit dicken Kupferplocten verfehen , welche Locher haben , durch die die Schrauben gehen, welche an die Enden der in der Mitte jeder Bat- terie befindlichen Röhren bef eftigt find j und auf welche die groisen Kugeln von 12 Zoll im Durch* mefier gefchraubt werden« Da diefer Ring alsdann ung^fllbr einen Vieitelzoll über die Oberfläche des Bretes g geht) fo kann man jede kleine Latte h in ihrer horizontalen Lage da- durch befeftigen , dafs man einen kleinen K^il in diefen Ring fteckt. Die Stücke Holz kh beben genau eine folche Länge^ dafs« wenn Iie horizontal ins Glas geftellt werden , fie alsdann beinahe das belegte Innere des Glafes berühren. Um ' den oben erwähnten Stab in das Glas zu bringen und ihn feftzumachen , läfst man die Stücke AA an ihren Charnieren herabhängen^ nachdem nüan Torher Schnüre an die Ringe k k angebracht hat, welche durch die Fugen des Bretes g gehen« Wenn man den Stab in das Glas hineihgebracl)t bat) fo zieht man die SchnQrc in die Höhe, bis die Stücke horizontal find; und wenn man fie als- dann durch icRe kleinen Keile befeftfgt hat, foltebt der Stab fenkrecht im Glafe. Damit das Bret g und die Holzßücke h h auch dazu dienen, bei Entladung der Batterie die elec- trifcbe Materie aus der obern Belegung des Gla- • fes zu leiten, lo find fie mit ftarker Zinnfolie t 73 3 Die Batterie empfängt die electniche Mareritf diefe- Mflfchine durch zwei horizontale Röhren, die eöie Leitung zwifchen den Kugeln mit deir faugenden Armen und mit zweien von den gro- fiwi Kugeln der Batterie, welche der Malchine tni nächften find , machen. Diefe Röhren gelien aur in Löcher, die zu diefem Ende in die benann- ten Kugeln gemacht find. Um eine vollkommeneGemeinfchaft zwifchen dtii belegten äufsern Seiren der Gläfer hervorzu- bringen, lind die Boden derKaften, aufweichen fie flehen, mit Blei überzogen, und die Verbin- dung dietec vier Boden gefchieht durch eine Wfflcme Platte, die zwifchen die beiden vordem und die beiden hintern Batterien angebracht ifl. Diele Platte ift Co breit , dafs die Rollen der näch- ften Ecken an allen vier Batterien darauf liehen; und da diefe Rollen von Kupfer find und ihre ei- fernen Zapfen die bleiernen Boden berühren, fo ift auch eine vollkommene leitende Verbindung zwifchen allen den bleiernen Boden, worauf die Gläfer flehen. Um diefe Batterie entladen zu können, ohne eine Seitenexplofion befürchten zu dürfen, be- diene.ich mich des Apparats, den man zur Seite der Batterie abgebildet; fiehi. Eine kupferne Ku- gel von 6 Zoll ift auf einer gläfernen Säule ifölitt, t 74 3 und über dic(er Kugel befindet ifich einö lange kupferne Röhre > die durch ein Charnier damit verbunden UL Die(e Röhre wird durch eine &t^ dene Schnur, die über eine Rolle geht, in der fchiefen Richmng erhalten, wie es auf dem Kup- fer . vorgeftdlc id. Am Ende diefer Röhre ift jei« me kupferne Kugel von 6 Zoll im Durchmefier» welche auf die Kugel in der Mitte der Batterie ^t^ wenn man die Röhre herunterläfsi;. Die Batterie wird nun entladen, wenn man, nachdem man durch einen flarken kupfernen Draht, (man fehe das Kupfer,) oder durch irgend eiinen andern Leiter eine Gem^nfchaft zwüchen der Kugel, die auf dem gläiemen Träger fleht, und dem Ende der oben erwähnten bleiernen Platte , die unter der Batterie ift , hervorgebracht hat, alsdann die obgenannte Röhre fo weit herabläßt, bis ihre Kugel die Kugel in der Mitte der Batterie beröhrt. Weil man die Röhre, welche die Entladung lei- tet, durch eine feidene Schnur lenken kann, fi) hat man nichts von ihren Wirkungen zu be- fürchten. Wenn man einen Gegenftand der Entladung dicfer Batterie aus/etzen will, fb ftellt man ihn fö, daß er an einer Seite die Communicatipnsplatte unter der Batterie berührt, und auf der andern Seite fetzt man ihn mit dem untern Ende des- di" l 75 *3 cken kupfernen Drahts, den man am Ende bleiernen Placce auf der Kupfertafel fiehc, in rührung. Auf den beiden grofsen vordem Kugein dieler Batterie üeht man zwei Elccn-omeier. Das zur rechten Seite ift nach dei- Erfindung des Herrn Qrook von Herrn Adams in London verfer- rigt. ^) Das andere Eicctrometer, von Herrn Cuthbertfon gemacht, ift Fig. 3, Taf. II, ge- nauer vorgclieür. Die kleine Kugel von Kork rf, die an einem felir dünnen Spieße von Elfenbein hcä lieh befindet, wird durch.die kupferne Röh- re *e abgeftofsen; und weil der dünne elfenbei- nerne Spiefs hcii umeineAchfe bei c beweglich iftj fo wird der Repulfionswinkel der kleinen Ku- gel durch ihr Ende ^ auf der Scale fg angezeigt. Weil diefes Eleccromcter beweglicher irt, fo ift es dazu beftimmi, die Grade der erlangten Kraft anzuzeigen, wenn man anfängt, die Batterie zu laden; es zeigt auch den Ueberrcfl: der Ladung an , wenn diefer von Erheblichkeit ift. Das andere Electrometer, nach B r o o k , zeigt nicht Co Ichnell die Ladung der Batterie an ; aber TjJ A. Brook Mifcellaneous experiments, Xorwich 1789. G. Adamx Effay on ElectrJcity, Lond. 1784»' Psg. Sd4, Fig. 96. ■ ^ i 7« 5 feine An2eig wenigen Umdrehungen der Scheiben ift ein <3tfOTlichel- Beweis der gegenwärtigen Kraft die- flWttaTchine. Wenn man dieAnzahl der Umdre- hungen der Scheiben, welche noihwendig wa- ren, um die vorige Batterie etwa eben Co ftarK Zu laden , vergleicht; (b kann man daraus fchlie- fien^wie weit die gegenwärtige Kraft diefer Ma- fchine diejenige überrriHt, die fie in ihrem vori*' gen Zuftande hatte. Da die vorhergehende Bat- terie, die 225 Quadratftifs von beiegrem Glafe enthielt, ohne wenigftens 160 Umdrchiingcn' der Scheiben nicht gänzlich geladen wurde; fo' kann man berechnen, dafs nach dem Verhält-' nifTe der Gröfse diefer Batterie 357 Umdrehun-" gen der Scheiben zur völlig-cn Ladung diefer ^tt- 1^" J [ so 3 |erie unter gleichen Umftänden nothweodig' gc- \trelen (eyn würden ^ wenn nämlich die Marchine eben diefelbe Kraft hatte, die fie in ihrem befiea vorigen Zuflande befafs. Nun hat man aber^dle- ^ Bauerie bis zum höchften Grade bei wenige $1$ lOo, und fogar bei 90 Umdrehungep der Scheiben. fich la^en (ehen.. ' ,% . ^ Ehe maa aus diefem. Verfiicbe folgern ^ka&ni wn wie viel die gegen-wärtige. Kraft, diefer Ma- ^hine ihre vorige Kraft übertrifft, wenn man Geh derfelben zur Ladung großer Batcerien. be- dient, muß man erwägen, daß es unmc^lich ift, ^(e Batterie in eine fo vor theü hafte Sceliung als die vorhergehende zu bringen, fb da&lGi^ iich von felbft auf das fchnelleße enriade. Die vor* ' » - ■ ■ hergehende Batterie von 225 Fuß ging niemals bei 160 Umdrelxungen . der Scheiben voaTelbil los, wenn man fie nicht vorher in die Sonne ge- ftellt hatte ; denn zwei oder drei Stupiden nachher endüd fie fich erfi:, felbfl: bei dem günfiigfien Wetter , nach apo oder mehrem Umdrehucigeq, ^er Scheiben. Da nua, aber die gegenwäcdgc Batterie wegen ihrer Größe und ihrer veri^hie- denen Einrichtung nicht in 4iQ Sonne. ^fetzt werden kann ; fb muß man auch die Ladung der« fblben mit fbichen Ladungen der vorhergehen- den Batterie vergleichen^ welche wenigflens^zwei N [ 81 J drei.Sninden nachher, als fie durch dieSoh- nenftrahien erwärmt worden war, gerciiahen. Diefe Ladim^en der Rarterie von 225 Fuß erfor- derren immer wenigftens 200 Umdrehungen «) der Scheiben, und man kann daraus fchließen, daß die gegenwärtige Batterie von 550 Fuis we- c)i'Al£ ich rtiit der ehemaligen Batterie kurz nach- . lier, als fie in der Sonne geftanden halte, Ver- foche iiiaohte, zweifelte ich nicht, dafs fie aufs liärkfre geladen wire, \reil fie ficji nicht nur von lelbfi üljer dum unlidegten Rande eines der Gläfer enihid, Tondern weil auch bisweilen ein Glas durch eine folche Entladung durclilöcliert wurde. Doch habe ich die gröfste Wirkung dieCer Baue- lie nie eher, als z^ve! oder drei Stunden nachher, als üe durch die Sonnen ftrahlen erwärmt worden war, erhaken; denn es erhellet aus dem Tage- bache meiner Verruche, dafs dieSchnaclz«ing von 30 Zoll Eifcndraht von -jV Zoll im purchmerfer nieinak eher alg einige Stunden iiaclther gelang, «i^chdeoi die Batterie in dieSonne get'eizt wordea «rar, und nachdem man ^oo oder niclir Uuidre- liungen der Scheiben angewandi hatte, um. di« Batterie fo Ttark als nur müglicb zu laden. Den prund diefer Verfchiedeniieit I.ih ich nicht eher «in, all bis die Beobachtungen des Herrn Broolc, ^Mifceltantoiis experänents niid remarks oil Hlc-JtricU); Korwich 1789,) mir in diefom SUickc Auffchlufg gaben. Er erzählt, er habe beobachtet, „ dafs, „wenn ein belegtes Glas erwärmt wurde, damit „es recht trocken und rein fey, es lieh alsdann von »(ellirt weit leichter eatkde: dafseäalCo", (."wVn AjuisJ. d. Phyßk. i. B. i.Su F 1; nigftens 5 „ganz offmbftr ift, dafs iäs (A^i'viiiemn \^es ganz trocken und rein ift^ keine £o ftarke ))Ladang annehmen 'kann, als es fonft anznüeh- )) men yermögend ift/^ Er unterfuchre hierauf dielen Unterfchied mit feinem Electrometer^^und fand, dafs die Ladang des recht trockenen. -und -gereinigten GlafeSi zu der eben deffelben Glafcs, wenn es weniger trocken und gereinigt war, 'fich wie iS cu 24 Terhielt/ Nachher hat er einen noch gröEsern Unterfchied in diefer Rückficht 'bemerkt. Bei Lefung diefer Beobachtungen des Herrn Brö-ok erinnerte ich mich auch, dafs das- Elec- trometer, das auf der vorigen Batterie ftänd, kurz naehher, nachdem fie durch die Sonnen Arab- ien en^ärmt worden war,' nie zu einem fo hohen Grade ftieg, als einige Stunden hernach; und, beim I^fachfehen des Tagebuchs meiner Experimente vom Jahre 1786 und 1787 habe ich gefunden , dafs die Batterie fich damals beim Anfange meiner Ver^ fuche kurz nachher, als lie in die Sonne gefetzt war^ lieh entlud, als das Electrometer auf 18 oder 19 Grad fiand, dafs aber einige Stunden £pä« ter das nämliche Electrometer auf 28, 24 oder 25 Grade ftieg, ehe die Batterie ron' felbft los- ging. Damals* glaubte ich, dalii diefer Unter- l 93 ] gtfgcavArcige Kraft der Mafchine, um große Bat- lerien ichnell zu laden, diejenige, welche fie vor- ( hatre, wenigftens ßnfnial. Venn ich diefe Berechnung bloß auf die An?- j der Umdrehungen der Scheiben gründen welche zur Ladung der erwähnten Batte» Cchied, den das Electromeier angab, von der Verändening der LuFt lierkäme, in der diefa (rfuche gemaclit wurden; denn ich fing fie :;«- leiniglich um ii Uhr des Morgens an, als de» taal, in welcliem die Balteria Aand, von de^ "^ firablen erhellet, und dieLnl't alfo irocUni war, als des Nachmittags oder gegen Ahend, da A&s Hyi-romeier gemeiniglich anzeigte, daTs die .Feuchtigkeit der Liil't um einijie Grade angenom- men hatie. Der Gang des Eleciionieiers fchie«, , mir alfo mit der Feuchtigkeit der Luft im Jiaal*'. in VerhältniCs zu ftehen. Da dies ra andern Ba- obachturi!en hinzukam, die mich in eben 'der Meinung hefudgien, fo fchriab ich das böchfte Steigen des Eleclrometers des MachmiitaRs ode» gegen Abend der vermehrtien Feuchtigkeit der' Luft zu, und diefer Irrthum verhinderte miofi, zu temerken, dafs die Batterie wirklich ftärber ge^ laden war. Ich wiederholte auch nicht oft genug die Experimente, welche eine abgemeffene Kraft erfordern, in den verfchiedenen 2eiten des Ta- ges, als dafs ich die Verfchiederheit der Ladun- gen der Batterie nach der Verfchiedenheit ihrer Wirkung hätte entdecken können, und liJicb alfo in dem Irnhiime, biS mir die Beobachtungen dei Herrn Brook Id dUIem Stocke (.icht gaUen. L Fl i i ü 1 rien nithig waren, ehe lie fich felbft endaden; fö könnte man mir den Einwurf maclieü ,' daß man die Batterien zu verfchiedenen Zeiten fich fei* laden (ehe, wenn das Eiectrometer fehr verfchie- dene Grade der Stärke anzeigt ^ und dais jokM alfo keine fblche Vergleichung daraufbauen könr ne. Aber aus dem, was ich eben gefigt habe, ergiebt fich , daß die Ladungen der Batterien^ die ich verglichen habe, 'fi)lche find, welche^Eifen* draht von gleicher Dicke in Längen gefchmolzen haben, äie den verfchiedenen Quantitäten des be- legten Glafes angemeflen waren. Nun ift aber dieie Art, die, Kraft der ^Entladungen der ."Batte- rien, die im höchfien Grade geladen find, zu prüfen, bekanntlich die befte Probe, um- anzuzei- gen 5 ob die Batterien von verfchiedenen Größen wirklich gleich ftark geladen worden find. «^ ) > .: Ich bin jedoch weit entfernt, die berei:hnete Zunahme der Kraft diefer Mafch'ine der beffem Einrichtung ihrer Reiber zuzufchreiben. Schob in d) Ich habe diefeü Experiment mit dem Schniel' zen des- Eifendrahts vorgezogen ^ ohne xnioh lilols auf die Anzeige des Eiectrometer« von' Br.oak ^u verlaJÜTen, um jedem Einwurfe vorzubeugen) dca ' man etwa von- der Verfcbiedenlieit der Stellung' diefes Electrpmetei^ auf dttrii beiden Batterien kcr- iiabmen -künfite« : ;' .t ,-. der erßen ^kündigung, die icli davon in einem Briefe an Herrn Landriani gab, welcher in das Parifcrjoiirnfi! de l-'iiyfique vom Februar 1788 wng;erückt ill, *) habe ich gezeigt, dofs das Amal- gama des Herrn Kienmayer, welches eu die- len Reibern gebraucht wird, iiberliaupt die Krafc der electrifchcn Reiber berrächtlich vermehre, OBd daß nach der Berechnung des Herrn Kien- mayer felbft, der die Vermehrung der Wirkung dider Reiber auf I fchärzt, man berechnen kann» da& die Mafirhine in ihrem erften Zuftande beim Gebrauche diefes Amalgama's die Batterie: durch 3oOj ftatt 500 Umdrehungen der Scheiben v>ürde haben laden können. Da nun aber jerzc die Bar- cerie durch eine viel geringere Anzahl von Um- drehungen der Scheiben, als 300, geladen wird; Ib mufs man Alles, was man gewonnenlwi:, um die Batterie durch weniger als joq Umdrehungen Scheiben zu laden, meiner Meinung nach, Ibeflern Einrichtung der Reiber und der ver- ertenArt, fie ansubringonj zufchreibetL llWe Ich will noch einige Verfliche und B:obach- ningen liinzufügen, welche diegrofse Kraft bei Entladung diefer Batterie zeigen. •> TCiU hheanch Jauraal der rhjßk, B. , S.' . G^ t 8Ä 1 I ^ £ii^ndrftht von No. 16, der im Durchineffer ^1^ Zoll hat , und wovon ich eine Länge von loo Fufs nahni) (chmolz durch eine .Ladung von 24 Grad. An einem andern T^ge ichmolz ich davon 104 Fuß, uhd der ganze Draht zerfchmet« terte in kleine glttnende Kügelchen. Wehr- ^ fcheinlicher Weife hätte ich noch längere Drähte fehmelzen können ; aber ich hielt diefen Verfhch 1^. N nicht für wichtig genug, um mehr Zeit [darauf 3CU verwenden, und vielleicht noch, einige. Gläfer einzubüßen, wenn ich den höchften Grad der Ladung der Batterie hätte anwenden wollen. £i^ ^ndraht von No. 11, in der Dicke ff« Zoll, wird ' fehr leicht in einer Länge . von 60 Fuß durch ei- ^ ne Ladung von 24 Grad geichmolzeiu Als ich die Wirkung eitler Ladung von 24I Grad aiif 36 Zoll Eifendraht von No. i verfuchte, fo be- merkte icli, daß er in feiner ganzen Länge glühte , fb daß die Hälfte davon ganz blau wur^ de, dier Übrige Theil aber fchien an feiner Ober« fläche fehwach v^kalkt zu feyn. Bei diefemExr perimente ßh ich ein Phänomen , das ich noch nie vorher beobachtet hatte. In dem Augenbli« cke der Entladung nämlich war der Draht, ft lang als er war , mit einem fb ftarken Lichte ttx» geben, daß man es fehr deutlich wahrnehmen konnte ji ob ich gleich den V^erfuch beim Tages- r 87 ] Ikhre anfteilce. Als ich ihn gegen Abend wieder- holte, fo fehlen das fehr lebhafte Licht, welches «liefen Draht in dem Augenblicke, als die Entla- dung durchging, umgab, mehr als einen Zoll im Durchmefier zu haben. Der Schlag der Ent- ladung war auch bei dieftm Experimente. ftSrker als alle diejenigen, welche ich vorher gehört hatte. Wenn die Entladung über fcharfe Randervon Quarz, geleitet wird; fö kann man fehr deutlich fehen, dafs diefe Räuder abgerundet werden, und dafs der Quarz einige Schmelzung erleidet. Der Ruckftand von der Ladung, der nach ge- fchehener Entladung det Batterie noch vorhao- ^ea ift, ift bisweilen (ehr beträchtlich, vorzüglichj wenn die Entladung durch fehr dünnen Metall- draht geleitet ward , um zu finden , was für eine Liänge von Draht durch diefe Batterie gefchmol- zen werden konnte. Ich verfuchte es mit einem folchen Rückftande drei bis vier Mbiuten nach der Entladung, und er Ichmolz noch fcchs Fuß von dem Eiiendrahte No. lö; ich zweifle nicht, dafs ich mit einem folchen Refte einen viel lan- gem Draht von diefer Dicke hätte fchmelzen kön- nen, wenn ich es der Mühe werth geachtet hatte, diefes Experiment noch weiter fortzufeizen. ( Sl 3 . - r-~ VL FORTGESETZTE VERSUCHE ^ ) über den Hnßufs der Elecmcität auf den Btds und die , unmerkliche Ausdiinßüngy vom Herrn D. van Marum i n. U a a r 1 e m« ^} « L I/ic Vcrüuchc, welche ich im Jahre lyRs mit Beihülfe mehrerer Aerzte über den EinÖufil der dectrifchen Kraft der Teylerfchen MaJchine tuf den Puls von 13 Perfonen beiderlei Ge- fchlechts und von verfchiedenem Alter anftellte, zeigten, daß eine fo große Kraft, fie mag pofi- tiv oder negativ feyn, als die von unfrer Ma&hine - ift, keine merkliche Wirkung auf den Pub ir- gend einer diefer 13 Perfonen hatte. Ich vermü- thete, daß diefe Er&hrungen, die ich in eben demfelben Jahre nebft der Befchreibuiig unfrer Mafchinß bekannt machte, die ganze Hypothefe: daß die Electricität den Umlauf des Blutes gemei- niglich befchleunige; über den Haufen werfen, I f 89 ] J und dafs man mir die aus diefen ErfährunQren gtJ. zogetie Folgerung durch güngip; zugehen würde, jjdafij, wenn man nämlich einL" merkliche Btf- „ fchleimigung an dem Pulfö einer elecrrifirren Pelj^c.l „fon beobachtet -hat, fie in den meiften Fällefc ,', ihren Grund in der Furcht der elecrrifirten PeP- ,ifön gehabf habe." Ich hatre die Beiftimmung Iiiel-zu um (b mehr erwartet, da ich faft die Hälfte dieftr Erfährungen mit Perfonen gemache hab^ die vorher die Befchleunigung- des Pulfes durcfc« die Electricifäc behaupter, und fogar eine ausfühutS -liehe Erzählung einiger Experimente geliefeft ' harten, welche Für diefesSyftemfchrenrfcheidend zu fcyn {chicnen, von denen man alfo vermuthen konnte, dafs fie erft nach der ftrengflen Prüfung den Rerultatcn diefer Erfahrungen, die von den ihrigen fb fehr verfchieden waren, ihre Beiftim- mung geben würden. Ich finde indeffen, daß dasjenige, was meine *' Erfahrungen angaben, von einigen ElectnkenijJ haupträchlich von folchen, die das Syftem von ' der Befchleunigung des Pulfes angenommen hat- ten, als lehr wenig entfcheidend angesehen wird, und dafs man die Anzahl der Perfönen, mit de-J nen ich meine Experimente vorgenommen habe,- für zu klein halt, als dafs fich die oben erwähnte Folge gültig- daraus ziehen lie£e. Diefe Zweltd £nd 4iurGh dne Disiertadoa der Hen-en'vaa Troofiwyk uad De im an fehr verflärkt worden, die uch in dem 8ten Bande der Abband- hmgen dej^ Rotterdmnnier Ge/illfchafi der Experir mental- Vhyfik vom Jahre X787 befindet, .jind iblgUch zwei Jahre nach meinen gemachten £4> -fehrungen bekannt gemaoht ift. Die Verfafler die- &r Abhandlung , welche die behauptete Be£chleo« jnigufig weder an ihr^n eignen PuKe noch an idem der andern Peribnen wahrnehmen koxvnten, während fie durch die T e y 1 e r f c h e Mafchinc leleccriürt wurden, geben hier eine umft'ändUche INachricht von einer gemachten Erfahrung, die ^en Anfchein grosser Genauigkeit hat, und de- ren fie fich zum Beweife bedienen , daß der Puls .überhaupt durch die Electricität auf eine fefar be* -merkbare Art befchleunigt werde. •) a) Nachdem diefe Herren gefagt haben, dafs^ die ^erfuchö des Herrn D e i m a n , (die fich in fei- nen medicinifchen Erfahrungen über die Wir- ' kung der Electricität Anden,) zeigen« daCs fich die Pulsfchläge in einer Minute durch die Elec tricität um zehen Termehren; fo geben fie die Be« Ichreibuna diefes Verfucbs in folgenden Aas« drücken; fi Ungeachtet aller dicfer Verfuche haben »«wir noch inimer gezweifelt, ob nicht etwa der „1)1orse Gedanke, dafs man electrifirt werdei ' ' 9«Xelb& bei dem geübteften ülectrikeri einigen C 91 J 'Diefe Abhandlung wurde z\\'ar mTJ ler obgenannren Geiellfchaft mitgetheÜt, a rwei Jahre eher, als diefe Herren mit mir von c nrgegen gefetzten Refultaren untrer Verfuche mi^ ; ler Teylerfchen Mafchine iibevzeugc wur» tiEinflufs auf die Schnelliglieit des Fulfcs haben p, könne. — Deswegen haben wir folgendes Ex- » periment gemacht. Wir ifolirten zivei PerTo- ),nen, die fehr geübt im Puls-Fiihleii rvaren, in «einetTi entfernien Zimmer, wo man nicbt ein- ,,tnah] das Umdrelien der Scheihe der IMafchins ^horen konnte, und fetzten fie in leitende Ver- „bindiing mit derMaCchlne, während Zwei »on I, uns in dem Zimmer blieben, wo die MaTchin« fcfiand. Wir beftlmmten die Zeit genau durck lt, zwei gleich gehende Sekgndenuhrea. Die bei- „daa ifolirien Perfonen moCsten fieh , eine der iVandern, eine beftimmte Zeit hindurch den Pult n fühlen, und eine dritte Perfon fchrieb die Puls« ,,fchläge von Minute zu Minute auf. Die Elec. „ trifirmafcbine in dem andern Zimmer war ),nicht immer in Bewegung, fondern abwech- nfelnd, einige Minuten lang. Die Minuten, in l, weichen die Mafchine in Bewegung war, und I, die Zwifch«« min Uten wurden aufgezeichnet „und nachher zufammen verglichen. Daraus er- „fahen wir nun fehr deutlich, dafs während jttdes Etectriürens die Zahl der PutsfchUgo über- „haupt um 8 vermehrt wurde. Diefcs Experi- I, ment hat uns [gänzlich von der Eefchleunigung I, des Umlaufes des Bluts überzeugt, und kann zur „Befiätigung der erwähnten Verfuciie dl«n£u.^* t*9* I 4&1» tWeih man hat die(es bei-Hetaü^gäbelder Abhandlung üichc erwähnt ; daher find mehreDe L^fer derlelben ^ die auf die Zeit, in der üe mit-f getheilt wurde, tiicht I^ückficht nahmen, zq der irrigen Meinung veranlaßt, daß die. Vetfiit che, welche ich mit diefen Gelehrten im Jahre *y&5 anftellte, durch ihre :^fiteni Erfahrungen >yiderlegt worden wären. Da aUo die von mir bekannt gemachten Vo*- &che, von jener Zeit an, als fehr wenig entfchei-^ 3end angefehen w^urden, fb hielt ich es für meine Pflicht, fie mit mehrem andern Perfbnen zu Vie- d^holen; da der Medicinal - Gebrauch , ..den teari in einigen Fällen von der Electricität macht, mich glauben läßt, daß es in dieser Rückficht von Nutzen feyn könnte, zu wiflen: ob man. mit ei- nigem Grunde von der Electricität die Befchleu- nigüng des Blutumlaufes erwarten könne, oder ob die Befchleunigung des Pülfes, den man bei einigen electrifirtea Perfonen wahrninimt , wahr* fcheinlicher Weife nur die Wirkung der Furcht oder einer andern zufälligen Ürfache fey. Des- wegen erfuchte ich den Herrn Dr. N. C d e, Fre* mery urtd Herrn Chirargus J. Kragtingh, mich bei diefen Verfiichen zu imterftützen. Fol- gende Tafel zeigt das Refultat an: .« I *93 3 . ;, . fi Mia. Der 'Puls Ton 6. Jbsge-J i — ;,...' fi Min. Per Puls von J. Tmon< * ~ u — fi Min. Den Puls ron A. Broefe«^ * L4 — fi Min. Der Puls von J. de Witti * *3 — Vor dem «■■■p 7» 7J 7» 73 75 75 76 78 lOI 102 106 102 134 123 117 Am po- fitiven Con- ductor. ^4 — I 137 7V 74 76 74 S3 90 *a 80 106 105 107 : 105 122 "8 123 114 Am ne- gativati Conr ductor. T 73 7» 73 «o ' 83 80 106 104 104 106 I2g 126 124 i»5 .. *■ »iii Der VuU von Leu wen fi Min. A. van 1 2 — 3 — I Min. 1 TDcr Puls von H. Cafpers^ * .4 - f I Min. Der Puls -Jon C. AiTel- J a — bcrgh I 3 — 14 -^ Vor der Electri firung. 79 81 85 80 81 83 »^3 Bei der Bef der negativ Electri- firnng. pofitiv. Electri firung. 79 83 84 84 85 85 85 88 8? '89 88 86 83 87 84 i5 so 84 <4 85 87 90 9to I 89 84 85 83 \ fi: Sit a \ ,v ' ' ' ■■ tr.t •■ • - • ; ■ ..1 < IKfin. Vor der Electri- firony. Bei d«r poßtiv. Kleotri- firaog. 9» 95 9» B«i d« ofgatiT. ElMtri- (irnni;. Der ^ttis Ton ?. P^rez -< * 89 94 94 91 9« 9» . 91 Der Puls eines Ksaben J s . • Ton acht Jahren ] 3 • Min. 93 • 9f - 99 98 93 100 . 99 lOI 94^ lOt ' 9« lOJ Der Puls TOB N. C. de J 2 Fremery | 3 • ]\tin. 8J 88 85 88 81 89 93 88 «9 i>9 9« 93 f« Per Puls von J. Krag- ! 2 tmgh 1 3 .4 Min. 94 93 96 99 96 99 ' 98 ?9„ 99 99 100 . Die(e Verfuche ^) zeigen , wie die vorherge- henden, daß in dem Pulfe einiger Perfoneh eine b) Wir haben diefe Verfuche ganz auf eben die Art gemacht, Ws diejenigen, die ich vorher mit den Herren De im an und vanTrooftwyk ange* Itellt habe, da fleh diefe Herren auf eben denfel- ben Ifolirftuhl, dem zur Seite fetzten, deffenPuIs^^ lie fühlen wollten. ' '" Die Perfonen , deren Puls wir beobachtet ba« ben , waren gröfstentbeils an die Wirkungen der Electricität gewöhnt, theils wegen ihrer eignen Experimente , theils,. weil fle denfelben oft }}%%' gewohn) hettm. Wir hatten lie zu fUefen Expt» D 5^ 3 frh'rbctrSchtliche UnrcgeIma(sio;fceic Statt t umJ-d2fs die Anzahl der Schläge bey keiner va dielen Perfqnen in allen Minuten diejenig-e übi traf, die man vor dem EltctriÜren bei derfelb beobachtete. Der Verfuch rcüt dem Pulfe des Herrn Ti« ri öJtt. fcheint dem Syfteme von der Eefchleuni- gung dbs Pulfes durch die Eletrricirär am mei- den au entfprechen: man fieht aber doch, daft die Anzahl der Pulsfchläge diefes Herrn vor dei Electrifiruno,- in der letzren Minute der BeobacÄ^ [ut»g und in der erften Minute der negativen ElefiJf - trifiTunsr vollkommen übereinftimmc, indem fia in beiden Fällen 78 ausmacht; unddafs der Pulai l ilpfler Hälfte der Zeit der Electrilirungj fowobl I der poliriven als der negativen, fchlug, welche^ nur einen Unterfchied von zwei Pulsfchlägen aus- macht. Diefer Unterfchied ift in der That zu ge-, ringe, um daraus den Schlufs zu machen, dafs di«^ Elecrrieitat in diefem Falle den Puls wirklich bei fchleunigt habe. Uebrigens zeigt diele Tafel, daß der Unrerichied, den man in einigen Fällen zwi- (chen den Puisfchlägen einer electrilirien und nicht electrififten Person bemerkt bar, gar ntcldll h] rimenten mit Fleifs gewälilt, damit wir nicht e^>l nit Fleifs gewälilt, ■ch die Wirkung der F ■ein auf düji Um- lauf des G%b]üis getaufch* werden inQchitn. /.i1 t 9^- Tj ' t ^HXL Unterfchied überfieigt^ deti 'man bia^ifeMA ioArenig Minutea an dem Pu]& ^oxaec mcldi>de» Biiiiten Peribn wahrnimint; i r? .^i s :,tjLM) J ' ^» ■ I ... •;,.»* j..^ • lA--"»* \> «-1 j ml - IDie Vermehrung der. ünsMErl^Hra/Aiiäün* ftung bei einer eleenri(irten:Pir{öa^'ii2:.j0dkA v^ E3eotrikem als eine beftändige'Wirkungeabrgmte ^heilten Eiecnricitäc ange&henwiQrdqn^-widniaA hält fie durch Erfahrung für bewiefeh, . weü teaif) oft die Beförderung des Schweißes 'während :desf IVDedicinaf- Gebrauchs der Eiectridtäc ibder jntffk demieiben, fbwohl durch Mitcheiiung ab. durch' Erfchütterungsfunken, beobachtet hat. Seit mcit' nen erften Verfuchen* über die Befchleunigifilg des Pulfes durch die Elecrricität fing ich fchon an 2U zweifeln , ob der Schweiß , den man bei electti* firten Perfbnen beobachtet hat, nicht etwa- oft mehr die Wirkung der Furcht als der Electrkiiät -g'ewefen fey# Deswegen wünfchte ich mit unfirer Mafchine in diefer Hinücht genauere Verfiiahe ftßzufteilen* ^ .: ( Ich nahm daher eine iehr genaue Wage, uad iiblirte die eine Schale derfelben vermittelft üt dener Schnüre. Ich ftellte einen achtjährigefi Knaben hinein, brachte |hn mit dem Conduitor in Jeirende Vefbiadußg, und die Wage ins Gleadt t ■ I »7 1 1 [wicht.'. Nun beobachtete ich das durch di« ' inmerkliche Ausdünftung in einer halben Scun- le verlorne Gewicht des Knaben vor dem Elec- ' rifiren; dieftr Verluft betrug 280 Gran. Die t^afchine wurde hierauf in Bewegung- gefetzt, und :h ließ ihn eine halbe Stunde electrifiren. Seit» i^erluft war jetzt 295 Gran. Ich wiederholte las Experiment an einem andern Tage; der Kna- * >e verlor durch die Ausdünftung vor dem Eiec rifiren 330 Gran am Gewichte in einer halbeti i (tunde, und in einem gleichen Zeiträume 310 1 ^|m, als er electrifirt wurde. ' ' ^Bch bat den Herrn v. Fremery, diefe Ver- Bie mit mir an andern Perfonen zu wiedcrho» en- Wir verfuhren dabei auf eben die Art, und ■ mteriuchten in allen Fällen das in einer halben" »runde durch die Ausdünftung verloren gegan- fene Gewicht. Ein Mädchen von ungefähr 7 Jahren , das na» le 49 Pfund wog, verlor vor dem Electrifiren 180 Gran, und während der Electrifirung 165 Gran. Ein Knabe, (ich will ihn A nennen,) roti ungeßhr 81 Jahr, der beinahe 57Pfund wog, rerlor unelectrifirt 430 Gran , und electrifirt 290 Gran, Ein anderer Knabe, B, von 9 Jahren, 53 Pfund fchwer, verlor unelectrifirt 170, und elec- trifirt 240 Gran. mmM*!. A PJi/£k. i.B. 1.8t. G . MM ■ ' Wiy- Iveltep die Vermehrung der Ajusdün ftungdesKnatpen A*) für die Wirkung der Furcht^ welche wir gleich beim Anfange des Experiments ZU benrierken glaubten ; die vermehrte Ausdün- flung aber von B während der Electrifirung liefs uns zweifeln, ob diefe Vermehrung die Wirkung der Electricität felbft fey, und zwar lunfo mehr^ da dieier Knabe während des Verfuchs ganz ru- hig zu feyn fchien. Aus diefer Ur&che entfchlot fen wir uns. den Verfuch zu wiederholen. Wir thaten es an einem andern Tage. Das Ther- xnometer (land damals ifn Saale 72*^ und in freiem Luft 78^ Fahreph, Der Knabe B verlor erft un- electrifirt 550, und hernach electrifirt 390 Gran» Wir fchrieben diele Verminderung der Ausdün- ftung einer Erkältung des Knaben während des Experiments zu, und unterfuchten daher von neuem feine Ausdunftung, ohne Electrifirung. Sie betrug 33 o ; und als er zum zweiten Male elec- trifirt wurde, 270 Gran. Herr Kragtingh war auch bei diefem V erfuche zugegen. ^ Wir wiederholten auch den Verfuch min dem Knaben B, nachdem er ungefähp i§ Stunde in dem Saale gewefen war iind alfb fchpn die Vcr- *) So lieifst es im Original; eine cler vorigen Zah- len mufs aJfo unrichtig feyn, wie lieh das auch durch die Folge beftätigt. G. mih^äfUng der Ausdühlhing erlitten hätte , Mrel- che der Unterfchied der Temperatur im Saale ver- urfachen konnte. Seine ÄusdQnftung war, als er nicjit elcctrilirt wurde, 530, und electrifirt 420 ^rah. Diefe VerfucKe fcheinen ^ößtentheils mehr eine Verringerung als eine Vermehrung der un- merklichen Ausdünftung anzuzeigen. Nur in zwey Fallen war die Ausdünftung vermehrt, in alltfn andern aber war fic merklich vermindert. Diefe Verfchiedehheit der Ausdünftung bei elec- trifirten und unelectrifirten Perfonen fcheint uns, wie man aus diefen Verfuchen fieht, ledig- lich diefelbe zu feyn , die von Natur bey diefer tfaierilchen Function Statt hat. Ga •. *■ s 't i^o 3 VII. VERSUCHE, toelebe beioeifen, dafs die Kohle Waf- . ferßoff enthält, ' ▼ an Herrn Dt van Marum in Haarlem« *) irlerr Landriani, der micliainioteüNovein« ber 1788 befuchre , ichlug mir unter andern Ex^ perimenten , die ich mit unfrer £lectrÜima(chi- ne machen möchte, auch die folgenden vor- Dt er nicht überzeugt war, daß die Kohle von «Uem Wafferdoffe frei wäre, und folglich zweiiettei d> man fie als eine einfache Subftanz anfehen könne^ to veranlagte er mich , einige Verfiiche aräsufid- len, damit kein Zweifel über diefen wichlj^fea Punqt der neuen chemüchen Theorie übrig blie- be. Als wir über den Verfuch des Herrn- La* voider, über das Verbrennen der Kohle in der Lebensluft , nachdachten , wurden wir zwar davon überzeugt, dafs die&s beweife, dals die Bildung der Kohlen&ure einer Subftanz säusn- fchreiben ift, die'von der Kohle herrührt und tat der Lebenslufr vereinigt wird : aber wir wireo ^ — V* p" «" i^EBO^ t loi 3 keinesweges überzeugt, dafs diefes Expmmeat beweile, dafs die Kohle keinen WafTerltoff ent- halte, fo lange man nicht darthue, dafe das koh- I Ipnläure Gas, weiches aus der Verbrennung der Kohle in der Lebensluft entlieht, kein Wafler enthält ; und dais es folglich von demjenigen ver- fchieden ift, das man auf andere Art erhält, und das nach den Verlachen des D. Prieftley mehr &ls die Hälfte feines Gewichts an Wafler enthält. ■ Weder Herr Lavcificr noch irgend ein anderer Antiphlogiftiker hat durch ein Experiment deut- lich erwielen, daß die fixeLufioderKohlenläure, die durch das Verbrennen der Kohle in der Le- bensluft hervorgebracht wird, gänzlich ohne Feuchtigkeit iey. Es war daher wichtig, Geh . durch entichcidende Experimente davon zu ver- fidiern. Herr Landriani IcWug mir in diefer Abficht vor, dafs er mit mir, vermittels unfrer Malchine, das Experiment des Herrn Monge wiederholen wölke, wodurch diefer Naturkun- dige bewiefen hat, dafs das Wafler, welches in der fixen Luft oder gemeinen Kohlenfäure enthalten ift, au%elblet werden kann, wenn man es in einer glälernen Röhre durch clectrifche Strahlen elec- irifirt. Um diefe Operation mit eben der fixen Luft oder Kohtenfaure vorzunehmen, die Herr Lavoifler bei feinem Experimente gehabt hav f $ßf ichli^ mir Herr Landriani vor , dicfe vec- mictelft des Feuers aus einer Mi&bung von (khx xrockener und endufcecer Kohle und wohl erhitz* fem rochen Queckülber - Präcipitat. zu . bereiteo. -W)i: ^g^ dieies Exp^ioienc den 24AenNoveBi- her %iu Um nun von dielen gebrauchten Mate^ rialieo:^ Feuchtigkeit abzuibndem, haben wir uninittelbar vor dem Experimente, (Revivifica« jion^ viele Minuten hindurch, die geftoisene Koh* le glühend gemacht, und das GElas, in welches wir die erzeugte Kohlen&ure (ammelten , Wohl .erwännt, upd wir haben auch nicht uuterl^jOfen, das Queckülber, deflen wir uns bei diefen Expe- rimenten bedienten , bis zum Sieden zu er hitzeo. Bei aller, diei^ «ngewaiidten Vorficht zweifelten wir nun gar nicht , trockene Kohlenfaure zu be- kommen , wenn nicht etwa während der .Opera* tion, (Reviyification)) Waffer hervorgebracht würde. ' ^ Um v^fichert zu ieyn , ob wirklich die Koh« leni&ure, welche wir durch dieies Mittel erhieU ten, Wafler enthielte oder nicht, fo haben wir aus uniter Maschine Funkeb hindurch gehen lal^ Ten : denn wenn in diefer Luft kein Wafler war^ fi) konnte auch keine brennbare Luft , (Gaz hy* drc^n,) da fcyn und k^ine Vei'kalkung, (CIäI^ cinatiojn ,) des eifemen Drahts erfolgen , welcher ■\ f iSj i mm der fixen Luft oder Kohietifiure aiisgeferzt war. um 'diefes Experiment auf eine überzeiigendcre Anza bewerkfrelUg«! , brachten wir mit dieler t-ufr eine beträchtliche Fläche von Ei(en wäh- rend des Electrißrens in Berührung;. Wir nah- men in diefer Abficht einen eifemen Draht von No. ti, 24 Zoll lan^, welcher, ^iralförmig ge- drehet, einen CyÜnder von zw-ey Zoll bildete, der Vermitteln; eines Sriicks Kork, welches an deHen imrerm Ende angebracht war, auf dem Otieckfiiber fchwamm. DieKobienfäiire machte in der Röhre eine Säule von 4 Zoll und 6| Linie vor dem Eiectriliren aus; der Durchmefler der Röhre war 7 Linien. Sobald wir aber die electri- "firten Strahlen durch dieKohlenfiiure geleitet hat- ten, bemerkten wir zu unferm Erftaimen, dafs ^Äfe LuftHiule merklich an Raum zugenommen I^PUre, und nach dem Eiectriliren nahm, 16 Mi- ''fWren hindurch, die electrilirte Luft in der Röh- re einen Raum von 5 Zoll i Linie Höhe ein : die Vermehrung der Lutt betrug alfo 4^ Linie, wel- ches ungefähr im Ganzen ^l beträgt. Wir wu- fchen darauf die Kohlenliture mit ätzendem Alka- li Co lange, bis von der Mafle nichts qchr abging. Der Reft betrug alsdann 3 Zoll in eben der Rohre. Als wir hierauf eine kleine angezündete Wachs- kerze an die Mündung diefer Röhre hielten^ ent- l 104 1 ziuidere fich die übrig gebliebene electrifirte Luft d dais die Flamme in der Röhre herablliegd weichesein Beweis ift, daß die brennbaie Luf^ die von der fixen ebctrilirten Luft übrig geblie- ben j gar nicht oder doch wenig vermifcht war. Da mm diefes Rcf^ücat nicht der Idee ent- Iprach, welche uns die Theorie von dem Entfte* hen der durch das Verbrennen der Kohle in der Lebensluft hervorgebrachten Kohlenrdure giebt: fo belchlollen wir, das Experiment zu wieder- holen und unfre Sorgfalt zu verdoppeln, uib alle Feuchtigkeit fowohl von der Materie als von dem gebrauchten Apparate zu entfernen. Wir erhitzten Alles und machten es, lo viel als mög- lich, unmittelbar vor der Operation glühend. Wir gaben alsdann mehr Acht auf das , was wäh- rend der VViederherftellung des Queckfilbers vor- ging, und bemerkten, dafsftch einige Dämpfe an den obeni Theii der Flafche anlegten, in welcher, die Wiederherflellung gefchah, fo wie auch if^ der Röhre, durch welche die hervorgebracht^ Luft ihren Weg nahm. Anfänglich glaubten wijj dafs dieses fublimirtes Queckfilber wäre; aba bald bildeten fich aus diefen Dämpfen Waflertrop-' fen, welche fich immer mehr und mehr vergrd*. ßerten, fb wie wir die Operation fortfetzten, d< geflajc, daß wir dsran nicht zweifeln konnce% 1 105 ) daß während diefer Operation mit dem Qocck- ülhet Wafler hervorgebracht fey. Wir hielten darauf mir der Operation ein, um die Flafche und die Röhre wieder zu erhitzen und zu trocknen; aber Tobald fich dieFlaiche erhitzte und die ReducrioD des Queckfilbers wieder an- fing, erichienen die Waflt-riröpfchen abermals an den \\ anden der Flafche und vorzüglich in der Röhre. Nach diefer Beobachtung zweifelten wir nicht: es würde die durch diefe wiederholte Operation hervorgebrachte Luft bei dem Elec- trifiren eben die Veränderung erleiden und ebenfalls entzündbare Luft hei'vorbrinn;en, wie diejenige, welche wir vorher bekommen hat- ten; weil wir es als ausgemacht betrachten konn- ten , dafs die Kohlenfäure, welche durch die Ope- ration mit dem Queckfilber hervorgebracht m or- den, Waffer enthielte. Doch um noch mehr davon überzeugt zu feyn, elcctrifirten wir diefe Luft eben fo, wie die andere, und dasRcfulrat war eben daffelbe. Diefe Kohientaure mit einer Pot- afchenauflöfun^gewafchcn, ließ brennbare Luft zurück. Diefe Erfahrungen verdienen, unfre;- Meinung nach, die Auftnerkfamkeit der Narurkundigeri. Man kann nicht annelimenj dafs das Waffa, 1 ^etehe$ «Rft^ftflKöhlenfture verbünclen ift j ütrf dafs dasjenige, Vi^elches (ich an den Wänden der flPfAfche'und'döf Röhre zeigte, von der Feiichrig- ftsett herrülird;- welche (ich an den Apparat ün!d ^MieWl-dfen' Experimenten gebrauchten Mat6« flSUefn aflige^'ihgr harte: -denn- man hatte Alle», ^s-bei dem'texperimente gebtaucht werden foft- te, auf dti'forgflUtigfte ausgetrocknet; und übri- gens war die Menge des Waflers fo gfoß, daß) >i^enn-'män auch ein wenig Feuchtigkeit bei Uche. Ur(ache diefes Phänomens nachdach- ten, fanden wir, ün&er Meinung^ nach, dafs die ftrahlende Electricität der vom Blitze getroflfenen Abieiter von. dem Widerftande. herkommen müfle , welchen die metallenen Blitzableitef dem Gange des elecrrifchen Fluidi entgegeofetzAi wenn ihr Durchmeffer gar zu unbeträchtlich ißi öder .wir glaubten, es fey der Abieiter nicht im Stande, die Nfafle des Blitzes ganz zu faflen, da ifich alsdann das electrifche Fluidum allenthalben ausbreiten müfle. Wir befchlofien daher, den- jenigen Abieiter , welcher die Strahlen des Abld- ters der Mafchine empfängt, vermittelft eines dünnen eWernen Drahts mit dem ftarken leitenden Drahte , der in dem Mußum ift, in Gemeinfchaft ztx bringen. Wir machteil diefts Experiment den a4ften November, (die Jahrszeit war der Electricität fehr günftig,) mit einem eifernen Drajjte von Ko. 5 , der y| Zoll im Durchmefler haL Wir ftellten den empfangenden Leiter in einer folchea Entfernung von dem Leiter der Mafchine, dafe die Strahlen faft ununterbrochen auf ihn fielen, ( tu 2 nüjl wir4ittttew do9 VqrgfiUgeii/atr'fthlflir, ^Usfe dieler dünne Draht, ob^*vgleich den ftarken Ab- ieiter fehr genau berührte, beüärj^ig^feiper gan- zen Länge nach mit eiheni Strome fiammea? ,cten Lichts bedeckt war, und daß diefesLicKt in kleinen Strahlen beiland , die aus dem Drahte an allen Seiten hervorkamen. Ich . wiederholte darauf diefen Verfuch zH einem andern Tage mit einem eifernen D/ahte von verichiedener Dicke, und ich beobachtete^ dafs fich das Licht um defto ausgebreiteter an der' Oberfläche deflelben zeigte, je dünner der Draht war. Bei einem eilernen Drahte von J Linie Di- cke, bemerkte man das nämliche Phänomen fehr" deutlich. Nachher verfuchte ich es mit Kupfer - und Silberdraht; ich konnte aber bei diefem Phä- nomen keirie Verfchiedehheit bemerken, wenn gleich der Draht von einer andern Materie war, iöbald nur der DurchmefTer eben derielbe blieb. 1 t * IX. EXPERIMENTE §her mrrfchitdent^Gegtnßtnie» VOR . Herrn O. van Marum in HaarlexD. *) Ich werde hier einige Verfuche befchreibe;n, die man mir voi^efchilagen hat^ deren Re- (ultate aber nicht fb entfcheidend ausfielen, als ich wünfchre, und welche keine fehr belehrenden oder merkwürdigen Phänomene zeigten» Die- fe Befchreibung wird vielleicht von einigem Nü- , tÄen für folche Pcrlbnen feyn , welche über dicfe Gegenftände nachgedacht haben, und andere Na- turkundige abhalten^ ihre Zeit mit Wiederholung eben derfelben vergebens aufzuQpfem. Ich wer- de übrigens auch noch einige Experimente hinzu« f^n, zu welchen die vorge(chlagenen Anlaß g^eben haben. "^ Wird die Ausäuii^ung der Pßanzm nxHbrend dis^ Electrißrens vermehrt^ I Ich fing an, die Wirkung der Electricität auf die Ausdünfi^ng der Pflanzen Eu verfiichw, pt dem< ■PW C 4 3 diefe Zugluft ' die Ausdtinftung der Pflanzen t>e- (chleunigen kann , weil es fehr bekannt ift , daß der Wind oder die Zugluft y wenn fie trocken ift, die Ausdünftung'beförderr» Da es luimöglich ift, diefe Zugluft zu verhindern 5 welche vpn denEn- den, (äufserften Spitzen,) der electrifirten Pflan- zen ^herkommt ; fi> ft)lgt, da{s es unmöglich ift, nach den Experimenten zu entfcheiden, ob die Electridtät ihre Ausdünftung vermehrt, wenn, man nicht diefe Verfuche mit Pflanzen anftellen kann, die keine Blätter oder äufsern Enden ha- ben, von welchen der Luftzug verurfecht wird Die Ausdünflxing ift aber von fbichen Pflanzen zu unbedeutend, als dafs man in diefer Hinficht entfcheidendes Refultate von ihnen hernehmen könnte. Bringt die Electridtät einige Wirkung hei den em- pßttdüchen Pflanzen hervor? Zu diefen Experimenten habe ich eine der empfindlichften Pflanzen gewählt, die man nur kennt, nämlich die Mimofa.pudica, wovon ich mir ein fehr gefundes Exemplar verichaftfte. Nachdem ich fie in die Sonne gefetzt hatte , da- mit fich ihre Blätter recht entfiilten möchten^ feta* te ich fie 2 Fufs entfernt von^d^m Leiter, der po- r ["5 3 ^rivelecrrifirt war. Die Blätter neigten fich ein Jiiig; aber die Bluttchen, aus welchen die ge- ■^'Jerten Blätter zufammengefctzc find, zogen fich nicht im mindeften ziilammen. Darauf ver- buchte ich die negative Electricität bei diefer Pflanze, welche ich in gleiche Entfernung ge- flellt harre; ich verfpürre keine giöisere Wir- kung. Nun fteliteich die Pilan^^c auf den Con- ducror, indem er pofitiv eiectrifii-r wurde.- So lange als der Leiter keine Strahlen von fich gab, erhüben lieh die Blätter nur ein wenig und ent- fernten fich von einander bei dem clcctrifchen Stoße; wenn aber der Leiter Strahlen auf einen benachbarten Körper warf, Co neigten üch die Blätter ein wenig und nachher riclirccen fie fich in die Höhe. Dann fingen die Blättchen an, fich einander zu nähern und fich zu fchließen, und die Blätter neigten fich endlich ganz und gar nach unten. Meiner Meinung nach kann man aber die- & Wirkung nicht dem Einftufie des clectrifchea Stotis felbft auf die Organe der Pflanze zuf^jhrei- ben i fbndern fie fcheint vielmehr daher zu kom-. meHj dafe diefe empfmdlichen Blätter fchr viel bei der abwechfelnden Bewegung leiden, wel* che derelecrrifcheStofs hervorbringt: denn maa Seht, daß die Blätter diefer Pflanze fich auch zu- H a i [: ll6 ]'• \ * • {chließenund herabfinkcn, wenn man ihnen auf eine andere Art abwechfelnde Bewegungen mit- theilt. Die Pflanze hane bei diefen Verfuchen nichts gelitten ; ' denn die ßlätter fingen fogleich an, fich in die Höhe zu richten und zu öffnen^ ai» fie in die Sonne gefetzt wurde. Hai die EUctrich'dt einigen Einflufs auf die kleinen beweglichen Blätter des Hedyfarum gyrans? » _ Da ich fo wenig Wirkung von der Electrici- tSt bei einer der empfindlichften Pflanzen ver- fpürt hatte , fi> war. ich neugierig , zu fehen , ob ' fie einigen Einflufs auf die fonderbare Oflindifche Pflanze hätte , die unter dem Namen: Hedyfarum gyrans, bekannt ifl, welche am Stiele eines jeden Blatts zwei kleine Blätter hat, die, wenn fie den Sonnenfbrahlen ausgefetzt werden , eine abwech- felnde Bewegung haben. Da nun aber die iBewe- gung diefer Blätter nachläßt oder gänxlich auf- hört, wenn man die Pflanze aus dem Treibhaufe, Wo fie gezogen wird, herausbringt, fb (ah ich mich genöthigt, den Verfiich in dem Gewächs- haufe fclbfl zu machen, wo fich die Pflanze be- fand. Ich brachte die Cylinderma'fchine 'frön Naime, welche unter dem Namen; Nairne?s.pa [ 117 1 rentelecrrical machine, bekannt ift, hjneln^?^ mir felbige zu diefem Experimente hinreichend wirkfam zu feyn fehlen. Erft theike ich diefer Pflanze die Eiecrricität bald durch den poliriven, bald durch den negativen Conductor mit, doch iä^dafs ich fie an dem Orte liefs, wo fie war, ohne- fiezu ifoliren; nachher ifoiii-te ich fie und elec trifirtefiewcchfelsweile mit beiden Conductoren: aber bei keinem von diefen Vcrfuchen bemerkte ich eine fchnellere oder langfämere Bewegung der kleinen ßiSiter diefer Pflanze. Einßuß der Electricit'ät ßuf das Barometer. Herr Changeux erzählt : er habe be- merkt, da(Sj wenn man das Qaecklilber in ei- nem Barometer electrifirt hätte, iblches von ei- ner halben Linie bis zu einer, ja fogar bis zu zwei Linien gediegen wäre ; doch i\xu^i er hinzu , da(s in vielen Fällen die Eleciricität faft gar nicht auf daffelbe zu wirken fcheint. «) Man erfuchte mich, diefes Experiment mit meiner grofsenMa- fchine zu wiederholen. Ich hane die(en Verfuch fchon öfters verge- bens mit Barometern angeftellt, deren Röhren ■) Journ«! de Phyfique, T.XI, p. 338. ^ t 118 3 ungefehr ^ Zoll weit waren, ohne daß ich 'cfi io ward das Auge wegen des öfrern Herauf- und Herunterfehens bei anhaltendem G9braüche (ehr ermüdet. Nachher ha^e ich, fo wie es die Zeit erlaubte, jenen Fehler und diefe Unbequemlich- keit zu heben gefacht, und außerdem noch ver- Tchiedene Verbeflerungen hinzugefilgpt, v^elthe zumTheil von den bisher bekannten Verbeflßrun- geri der Wagen abweichen. Die Ramsdenßbe^) und die H^ifffche W^ge b) find beide mit vieler Kenntnifs und Sorgfalt eingerichter, und zeigen cj- ne Empfindlichkeit, welche nichts mehr zä wüh* fchen übrig läfst. Da ich aber eine Wage verlange te, welche in den pltyfikalifehen Stunden,, luißdr dem Haufe, ohne einige Vorbereitung gebrgachc werden foUte ; fo mufsie fie fich bequem forttrageo und ohne vorhergehende horizontale Stellung benutzen laffen. Diefe Abficht glaube ichüiif ^ möglichft einfachfte Art erreicht, und mir esQsr Empfindlichkeit verbunden zu haben, weldh^init a) VoigtCchc^ pliyGkalirchcs Magazin , B. VI , Jr.ijJ ' h) In dieft'xn Magazine, B. IX, St. 3. ' * " bey allen meinen Verfuchen vollkommeti hinrei- chend Ichien. Denn wenn in jed^r Wagefcliale * Pfund ließt, fo bemerkt def Zeiger fehc deutlich } eines Dukaten - Ades. Er bemerkt allbijj^jc des Gewichtes, welcUes in der einen Schale liegt. Die Länge des Balkens il> i8 dresdner Zoll, welche hier durchgängip,- verftanden werden; «r ift in der ganzen LSnge j Zoll breit oder dick, und in deflen Mitte, bey ci, Fig. i, hat er, in einer Länge von 3 Zoll, da, wo die viereckige Hülfe aufgelchobcn ift, die gröfite Höhe oder Starke, von beinahe ^ Zoll. Die übrige Geftalt diefes übrigens fehr rein gearbeiteten eilerncn Stabes wird aus der beigefügten Fi^ur erhellen, bei welcher aileTheilc 5 des wahren Maafses haben. Die vierkantige mellingeneHüilc ei ßhließt fehr fcharf an und kann vcrmitielil der Schrauben dd feftgefteilt werden. Sie führt unten die beiden meC lingenen Bänder, welche den Wetfer mn tragen. Die vordere und hintere Wand diefer Hiilfe ift in ihrer Mitte durchfchnitten, damit der viereckige roeirmgene Rahmen fg, welcher in der zweiten Figur von der Seite fichcbar wird, fich in dielem Durchfchnitte herauf - und herunterbew^en kann. Die höhere oder tiefere Stellung diefes Rahmens gefchiehc mit Hülfe der beiden Gegen- (chrauben egj welche auf der übern und uncwa 1» 2 , [ 12« ] Wand der Hülfe auffitzen.* In die Mitte ' diefes Rahfniens find auf beiden Seiten die ftählemcn Zapfen befeftigt , welche, wie gewöhnlich , eine (charfe Kante haben, mit der fie in den Sachrun- . den Lagern aufruhen. An den Enden laufen diefe Zapfen, da, wo fich die icharfe Kante endigt, in eine ein wenig ihimpf gefchliffene Spitze aus, wie man an andern Zapfen bei pp^ Figv3, fehte kann. Diäfe Spitzen der Zapfen hhy Fig. 2, die- nen dazu, dafs €0 wenig als möglich Frictioa . entftehe, wenn fie an die Wände der Zange ff antreffen^, denn die Weite der Zange ift genau io eingerichtet , dafs nur ein kleiner Spi^num - fiir di^feSpitzen übrig bleibt, damit das Hin- und Herfchieben der Zapfen in den Lagern verhü- tet werde. Auf die beiden Enden des Wagebalk^n» find die Stahlplatten /7^, ^/, Fig. 1, mit zwey Schrau- ben anfgefchraubt, welche die ftählernen icbar- ' fen Zapfen fuhren, auf denen: die Oehre von ftar- ■ kern Stahldrahte hängen. Die fcharfe Kante di^ • : Zapfen neigt fich in der Mitte ein wenig henm- . ter, oder hat eine fehr flache Einbiegung, dainit fich die'Oehrchen nicht hin- und herfchieben können. Diefe Oehrchen haben nur eine •Ichwache Federhärte, aber die Stahlplatren und alle 2vi»pfen, haben die Härte der iciineiden- N C 117 3 ' Werkzeuge bei Eifen - und Mn,' Die gleiche Länge der Arme des Wa- gebalkens wird zuvörderft Ib nßhe als möglich durch das iHin- und Herfchieben der Hülfe et beftimmc; die feinere Beftimmung dei- gleichen Längen hingegen gefchieht durch Verrltckimg einer der Stahlplatren ab oder k/. Diefe Srahl- plattenhaben zu dieferAbüchtlangrunde Löcher, durch weiche die Schrauben gehen. Zu meftre- rer Bequemlichkeit kann man auch hier, wie bei der Haufflchen Wage , eine Zugfchraube an- bringen. In der zv^eiten Figur ficht man die ganze Wage nebft dem Geftelle von der Seite. AB id das Bodenbret, in welches die Säule ßC befeftigt ift, die oben den Arm CD trägt. Auf jede Seite diefes Arms ift eine melTingeae Platte DJE gefchraubt, welche das Zapfenlager des Zapfens penthalt, DieZange r^, Fig.a, oder r/, Fig. g, bewege fich durch Hülfe dieier Zapfen pp vor- und rückwärts. Innerhalb find unten zwei Mef- fmgplatten ^^ angefchraubt , welche | die Zap- fenlager der Zapfen hb enthalten. Es wird da- her durch diefe Bewegung der .Zange bewirkt, daß die Zapfen hh jedes Mahl leine horizontale Lage haben. An den beiden Aufsenfeiten der Zange befinden fich, zwei ftjhlerne Zajifcn 00., [ 118 1 deren (chftrfe Karten in die Höhe gerichtet find und mit den fcharfen Kanten der Zapfen hh ia einer geraden Linien liegen. Um die(es defio bequemer bewerkftelligen zu können, find die Zapfen oo an die innern Platten ^^, welche die ^Zapfenlager enthalten, iangefchraubt, und gehen durch die Seitenwände der Zange hindurch. An diefen Zapfen hänge die Zange ttu^ Fig* 2, und fuu^ Fig. 3. Sie ift oben weit genug, um fich frei beweoren zu können ; unten aber braiklht fie xicht viel weiter zu fcyn, als zur fireien Öewe- gung des Weifers nöthig ift- An dem untern Ende fuhrt fie ein Gewicht, das fich der richti- gen Stellung wegen verfchieben und ftellea tefs^ und welches beide Zangen in einer vertikalen Richtung erhält.] Diefes Gewicht «, -welches iiach Befinden der Umftände^ Pfimd oder i ji^fimd fchwer , oder noch fchwerer feyn kann > hat im- xen bei ß eine Schraube ^mit einem breiten Kopfe, -Über welchem fich das federhart ge(chlagene Mef^ fingblech >i8, welches fich um den Stift S herum- dreht und bei *f, Pig. 4, eine lange OefTnung hat, fchieben läfet, und vbrmittelft feiner Elafticität die beiden Zangen feft hält, damit fie fich picht be- wegen können, wenn man die Wage forttra: gen will, . Die diiite Figur zc;gc die vordere Seite der beiden Zangün, wckhe grofstcntiicils fchon be- iLhricben worden und. Es ift daher nur noch zu bemerken, dafs beide El'ärrer der uncern Zan- [le zwirchen ivx eine grofse OefFnung haben, durch welche man die Bcwcijang des Weifers fieht, und dafs in beide OeiFnungen ein feiner Meialldrahc lox in der Vertikallinie aufgezogen id, awifchen welchen man die vertikale Richcung des VVeifers genau beobachten kann. Alle fechs Za^ifenlager bei dieferWage find von, einer guten Spiegel in ;i(le, welche in das MciTmg eingelüther worden ift., gefertigt, kh hatte mir zwar anfänglich vorgenommen, fie mit harten Stei- nen zu verwechfeln : dafich abcrihi-eFlächenfo- wohl, als die Schärfe der Zapfen , fo viele Jahre hindurch und bei öfterm Gebrauche fo gut und faft ganz unverändert erhalten hatten j.fb behielt ich diirlelben um fb mehr bei, da ich mich über- zeugt zu haben glaubte, dafs fie der Schärfe der Kanten weniger nachrheilig, als harte Steine und. Dafs übrigens die M^agcrchalen anftart der Schnüre fchwache Drahtketten haben, und dre ganze Wage unter einem Gehäuie flehen mtiflc, ift vielleicht überfliiffig , zu bemerken. Bei dem Gebrauche ge wähn diefeWage, viel Bequemlichkeit, da man vor ihr liczen und, In J I t 130 ] 1 gleicher Höhe mit den Schalen, den Weiler z\v^fl fchen den feinen Drähten bemerken kann; unA diefö wirklich nicht geringe Bequemlichkeit welche erft bei anhaltendem Gebrauche rectlfl fühlbar wird, hat mich veranlaßt, einen hcrunB tergehenden Weifer zu erwählen, ob mir gleich bekannt ift, daß er dem jedesmahligen Aus- fchlage fein ganzes Gewicht entgegenletzen müfTe, wenn man für kein Gegengewicht ge- folgt hat. Diefös Gegengewicht aber wird man bei diefer Wage gröfstentheils in dem größern Schrauben köpfe der obern Schraube finden. Die- ler Schraubenkopf war anfänglich zu fchwer, l3> daß ich ihn bis zur nöthlgen Schwere abdrehen mußte. Wäre aber diefes nicht geweftn, 'Co hätte ich nur das nöthige Gewicht an die Spin- del der obern Schraube anbringen dürfen, wo ich) durch das Herauf- oder Herunterichrauben diefes Gewichts, die erforderliche Genauigkeit er- reichen konnte. Die vertikale Richtung des Weilers Co woH, als der beiden Abfehen an der unterften Zange, wird durch Umwendung des Wagebalkens in der obern Zange berichtigt. Die Berichtigung dir gleichen Längen beider Arme des Wagebalkens gefchieht vermitteUl zweier gleich fchwerer Ge- wichte; die man in den Wagelchalen verwecli' BVt, und nach deren Anzeige einen Arm dun ¥ Verrückung der Srahlpkrte mit dem Zapfen kiif- ,( Zer oder länger macht. Man fthe auch hiervon die Abhandlung des Herrn Profeflbrs Schmidt, oder deren Auszug im Voigtfchen phyf Maga- zine, B. IXj St. 3, S. 83. Das Gegengewicht des Weifers, welches hier der Schraubenkopf ift, mufs mit dem Weifer vollkommen in einer geraden Linie liegen. Hiervon überzeugt man lieh, wenn der Ausfchlag oder der Bogen , den derWeifer mir der Vertikallinie einfchliefst, bei ei- nerlei Uebergewichre auf beiden Seiten gleich groß ift. Ob man gleich ,' wie ich vorhin bemerkte, das Gewicht des Weifers durch ein Gegenge- wicht über dem Ruhepunkte gaflz aufheben kann; Ib mufs deflen ungeachtet bei jeder Wage ein unaufgehobenes Gewicht unter dem Ruhe- punkte übrig bleiben , weil die Wage nicht ge- hörig einfpielen, fondern bald auf diefe, bald auf jene Seite hin fchwanken würde, wenn der Schwerpunkt nicht ein wenig tiefer, als der Ru- hepunkt läge. Wollte man nun dieies unaufge- hobene Gewicht in einem gewifTen Punkte des Weifers annehmen oder auf diefen Punkt redu- ciren; ft> würden folgende Fragen ftatt finden: I. wie gro(s dieies unaufgehobene Gewicht fe'j \ J C 132 1 ' / und 2. was es für einen Nachtheil für die.Wage hervorbringe* ' - , t[m diefe Fragen zu beantworten, fey Mi^ Fig. 5, der Wkigebalken und cf der Weifer = H? Die Wage werde durch ein Ueberge wicht . von .0/2 As um den Winkel bcd :=:^ feg =30 Mi©. * ■ ■ * aus ihrer Lage gebracht, und das unau%ehGi- .bene 'Gewicht, auf den unterften Punkt des Wci- fers reducirt, fey z. Die Linien db^ ^h gf:> nq jftehen fenkrecht auf ab. Wenij man nun .die - .Friction, welche hier fo viel als möglich vermin- ,dert worden ift, und den Widerftand der Luft bei Seite fetzt: fo ift diefes Gewicht z d^ein- zige Gegengewicht von dem U-ebergevyiciite 0,2 As , mit welchem es alsdann im Gleichgewichte ,ßeht, wenn erfteres in.^ und letzteres irv ^^ Äß* * ' ■ • • • , gekommen ift, Diefes vorausgefetzt, läßt fich . nunmehr das Gewicht z finden. .Es ift näiq]ich pc z=z gm :=! gc X im. fcgy ck =^ cd X coC feg. Ferner ift z . pc ==- 0,2 . c,ki folglich, da ^c und ri gleich find, z . im. feg = 0/2 . cof feg^ und z = 0,2 . cotg. /c^ = 22,9i773* . . Das Gewicht z wäre alfb .22/9. As. 5) c) Hierbei ift die Wage far einen geradlinigen He- ht\ genommen. Da aber der,Ruhepunfct c ftcis t 133 3 Um die zweite Frage zu beantworten, i me man an: ein zehnmahl Co großes Ueberge- wicht, Ader 2 As, bringe den Weifer in dieLage f», und fliehe die Gröfse des Winkels fcn. 'Aus dem Vorhergehenden hat man z = 2 . cotg. /V», folglich ift corg. /cn = |; = 11,458865 und fcn = 4^ 59' 15", welcher Winkel um 45" kleiner ift, als der zehnfache Winkel hätte feyn ibilen. Eben Co wird ein gol'aches Ueberge- wicht,oder6As, nicht den go^achen Winkel, oder 15 Gradj fondern nur den Winkel von 14 Grad 40 Minuten geben, weicher alfo uln 20 Minuten oder um | Grad zu klein ift. Hieraus erhellet, daß Zwar die von der Vertikallinie weiter ent- fernten Grade des Gradbogens eigenriich kleiner werden milfien; daß aber diefer Fehler auch bei etwas Über die gerade Linie iwifcten beiden Aiifbängepunkten a, b geTeizt xrird, damit die Wage bei dem Uebei gewichte wicht zu weit oder wohl gar ganz umrchlagi; fo iTt die Wage in der Th« ein gleicharmiger Winl^elhebel. Es rey der Winkel, den die Zunge mit jedem der beiden Arme macht, a. fo wird = = 0,2 . i^-^lt^I^; fm. feg «n Werih, der, im Falle A «in rechter Winkel . ift» in den ohi{{en übergeht, und wenn A nui wenig vom recbleH Winke! abn'eicbt, um eine gtnz unbetfäliihtliche Graf« kleiner, als der an- gegebene Wenh ift. Gi\b, t 'H 1 diefer Einrichtung^ faß zu klein ift, als daß ir inj Betrachtung gezogen zu werden verdiente, di'l ohnehin die Grade des Gradbogens zuf Beftim*! mung des Uebergewichrs bei allen Wagen, rtnlf als ein näherungsweiles Maafs anzufehen find. Denn bei fchwerern Gewichten fällt der Schwer- punkt tiefer unter den Ruhepunkr, als bei leich- tern; das unau%ehobene Gewicht wird größo^ und die Winkel werden kleiner. Die gemeinen Wagen mit den heraufgehen- den Weifern haben, wenn fie forgfältig und flei- ßig gearbeitet find, eine gewiffe Flüchiigkett, welche noch einige Bemerkungen verdient. Wenn das unaufgehobene Gewicht der Wage, ohne Weifer betrachtet, das einzige der Schwe- re des Weilers vollkommen angemeflene Gegen- gewicht wäre, und alfo deren Momente einander vollkommen gleich kämen; fo befände fich der SchwerpunkfderWage, nebftV/eifer, in dem Ru- hepunkte, und die Wage würde nicht einfpieleo. Wenn hingegen ein folcher Wcifer fein eignes« ihm angemelTenes Gegengewicht hatte, welcheia fleh vollkommen in feiner verlängerten Richtungi unterhalb des Ruhepunktes befände; fo wUrt eine folche Wage mit den vb^hergehenden V/^ gen, wenn alles Uebrigc gleicij Ift, übereinkom- men : die mittlem Grade würden gleich und die t iJS -] entferntem etwas kleiner werden, um aber die Flüchtigkeit diefer Wagen zu befördern, nimmt man aus beiden Fällen das Mittel, und giebt dem Weifer ein kleineres Gegengewicht, als fein Ge- wicht erfordert, damit ein Theil von dem Ge- wichte des Weifers einen Theil des unaufg^- hobcnen Gewichts der Wage, wenn der Schwey- ^Hlkc aus der Vertikallime genickt ift, aufhebe, ^^pn-durch wird daher der Winkel, den die Zup- ^|Ptnit der Gabel einfchließt, größer gcmacljr; welches für diefe Art von Wagen, wobei man blo^ auf den erften Ausschlag ficht, fehr voriheilhaft ift. Da hiernächft das Gegengewicht des Wei- fers in dem prismatifchen Stücke des Wagebal- kens unterhalb der Zapfen verrheiltift; fo wird nur ein Theil die(es Gegengewichts auf dereiU- gegengeferzren Seite der VerükalÜnie fortrücken, wenn die Wiige auszufchlagen anfängt, und der ■Weiler wird daher auch in dieler Rücklicht einen gröfsern Bogen belchreiben, als wenn das Ge- pitigewicht in der verlängerten Richtung des -Weilers gelegen hatte, und zwar bis dahin, ^o das Gegeiigeu'icht ganz außerhalb der Verii- ■ kallinie liegt. Sokhemnach häügen die Grade des Bogens zugleich \'on der G'eftalc des prisma- tifchen Stücks ab; in der Nähe der Gäbet find fie viel gröfcer; die mittlem Grade find ungleich. iind dife letitern kleiner Man würde daher nicht ^ohl thun, wenn man eine auf diefe Art eingerich- rere Wiige mit einem Gradbogen verbinden woll- te. Diefer Fehler in Rtickficht des Gradbogens. laik fich jedoch bei diefer Wage dadurch verbeflerp, daß man in der Richtuiig des Weifers .unterhalb des Ruhepunkts ein Stäbchien «nbringt^ an w^« ehern fich das Gegengewicht des Weifers befia- det Alsdann föllt aber der vorbin bemerk|S Vortheil , ihre befondere Flüchtigkeit,' hinweg» Auch diejenigen Wagen , welche keinen be- fondem Weifer haben ^ und wo die Arme/ d«s Wagebalkenis die Stelle des Weifers vertreten, find von jener Abweichung nicht gänzlich freu Auch bei ihnen findet ein unaufgehobenes Gp* wicht ftatt, welches bei fel^iwerern Gewichtep, die man auf denfelben abwiegen will, fehwerer wird und die äufserften Grade etwas kleiner macht. Wenn aber die darauf zu wiegenden Go* Wichte meiftentheils beinahe diefelben, oder we- fiigftens nicht viel größer oder kle»n er find, als das Gewicht, för welches man die Wage einge* richtet hat; fo ift diefe Art als die einfachfte und ficherfte für Gradbogen ganz vorzuglich.zu cqx* pfchlen. [ IV C 137 3 ; n. BESCHREIBUNG iifmes -Mikrometers^ die Durcbmejfir fchv>acber Saiten zu. meffen^ . ; : .• von ^^ j. , iW. A. F. Lud ICKE. -mdWeies kleine Inftniment ift zwar (chon in dem fliften- Stücke des Wittenberger Wochenblatts Vom Jähre 1781 befchrieben worden; da aber • dsfelbft nicht wohl ein Kupfer beigefiigt werdeii durfirei,- fo konnte die Befchreibung delielben - lüc^t'in allen Stücken die nö thige Deutlichkeit ha- Tj^ -' Um daher fb wohl den Mangel der Zeidi- nän^ zu erfetzen, als einige nachher gemach- te Verbefi'erungen zu bemerken , habe ich in der ."fechsteo Figur diefts Mikromjeter vorgeftellt, \ ' ' wo alle Theile der Zeichnung die Hälfte der Größe haben. ' Grundlage diefes Inftruments ift die Platte ticd von feinkörnigem feften Tafelfchiefer, wd- che^ an der hintern Seite, ungefähr in dem Schwerpunkte, eine melling'eneAchfe führt, die durch den Kopf des Srativs horizontal hindurch- geht und daran feftgefchraubt werden kanh. \'erminelft dieler Achfe läßt fivh diele Schiefer- C 138 -3 ^Jaite pach (Jpr Richtung de hin - und herbei gen. Diefe Achfe fo wohl, als die übrigen Stücfa welche daran gebracht werden follen, laflenfii fehr gut vermittelft zweier Meffingplatten befefl gen, die den Schieter einfchliefsen und mic,.< Paar Schrauben zufämmengefchraubt werden. Da die UnVeränderlichkeit diefes Werkzeug) vorzüglich von der Un Veränderlichkeit diö Platte bei Wärme und Kälte, bei Feuchti^ und Trockenheit abhängt ; fo habe ich, ftatt. d^ alten Buxbaumholzes bei dem erften Mikroi ter, bei diefem den Tafelfchiefer erwählt, \ man unter der Menge von Schiefertafeln lieh JJe^ bequem die heften und fefteften Stücke ausfucji^g kann, weil er ßch leicht bohren läßt, .und Rückficht der Unveränderlichkeit Alles lei^ was man hier zu verlangen berechtigt ift. Ah dem obern Ende diefer Schieferplatte l findet fich eine etwas ftarke Meflingplatte, W( che zwifchen rs^p fichcbar ift, und unter a6^ Doch fortgeht, milden Schrauben r,u an dj Schiefertafel befeftigt. Auf diefe meftingene 1 fei ift ein ftarkes viereckiges Stück Meffing *^^ gefchraubtj welches fb ausgefeilt ift, dals esdi Stelle eines Bügels vertritt, der über, die Zai^ .hinweggeht. In dem Räume, den diefer Bi Zwilchen der untern Tafel übrig läfst, bewegt fu l '}9 1 der angleicharmige Hebel r/w, welcher an dem eineo linde, bei ^, die Geftak der Häifce einer K'ieipzange, oder eines Tarterzrrkels, und bei ^ ji RuhepunlvC har. Diefcr Hebel ift von e bis u on Srahl, und endigt fich zwifthen u/m in ei- 5' mäßig- ftarken raelfing^nen Streifen, welcher -virchen ik eine hinlänglich grofse OefFiiung . -.d das Abfehen ik von dem t'einrten Silber- . --ihte hat, das fehr nahe Über die TbeiUnigs- inkte des Büge ns no hingeht. An den Steilen :r Zapfen hu diefer Hebel auf beiden Seiren, an m Orte des Ruhepunkrs, zwei feine Pfannen. . die vordere Pfanne trifft die /ehr feine und gut LI „'härtete Spitze einer ftähiernon Schraube, wel- \ che bei g durch den Bügel geht, anftatt des Kopfs I «nenEinftrich, und eine meÜingeneGegenfchrau- l be mit räuderirrem Rande hat, wodurch dieftah- f lerne Schraube feligeftellt werden; kann. In die L hintere Pfanne fetzt lieh ebenfalls die Spitze ei- I Kr folchen Schraube ein. Bei diefer Einrichtung I können beide Spitzen fo geftcllt werden, dafs der I Hebel Ikh zwar fanft und frei bewegen, aber ^ht ausweichen und wanken kann. |Bei//j fiehrman die andere Hälfte der Kneip* welche auf dte untere Mi.flingplartc feft- Echraubt ift. Die Schneiden dieler Zange lind \anilA. fhyPik, i. S, a.St. K . ■ ■ ■ t ♦♦♦■ J nicht (charf 9 iondern ein wenig rund gtCchWßtn^ und nur io breit , als zmm Feühalten der Saiceti - fiöthig iß; damit die Saite jedes Mahl in einerlei Punkt der Zange zu liegen komme! Sie hat daher an dem Maule mehr die Geftalc eines Ttr fterzirkels, und ift übrigens gut gehärtet und ge* fchlifFen. Die Theilun^punkte des Bogens n o befinden fich auf ein^r meilingenen Platte > welche ange« fchraubt ift. Bei der erften Einrichtung hatte diefes Mikro« meter eine (ch wache Feder, welche die Zange Zufammenhielt ; da fie aber fUr Haare ^ Fädoi und andere weichere Köcper immer noch eineti nachtheiligen Druck bewirkte, fb habe ich di^ felbe hier ganz weggelaflen , und ah deren Stelle die Schwere des längern Hebelarms benutzt* Wenn man nämlich das Inßrument nach der Rieh« tung von n nach o etwas dreht,, fo fchliefst fidl die Zange zu&mmen. Auf dieie Art hat miaa et^ in feiner Gevv^ak , diefes Anfchlieisen ib &n£c «la m^iglich zu machen. Um aber jedes Mahl dief^ ianfte Anliegen ohne viele Proben wieder zu he« kommen, bringe man an der hintern Wand des Inftruments ein :Bleiloth ah , welches man j^d^ Mahl auf dem angemerkten Punkte einipielea läist. W t t4t 1 HDflS ver^öfserte Maafs auf dem Bogec »o ^pd auf folgende Art gefunden. Es wurden zehn Hnfen von diinnem Meflingblech , jeder ^^ pa- tEjF Zoll breit, gefertigt, und ihnen ib lange ■chgeholfen, bis alle Breiten zufammengenom- ^Ki % pariter Zoll betrugen. Als diele Streifen ^Kr nach dem andern in die Zingc gebracht Hrden, fah man auf dem Bogen »o, dais fie ^Bt von einerlei Breite waren. Es wurden da- ^K die zu breiten Streifen etwas fchmäler und Bender fchmalen andere gemacht; wodurch ^p dann der vorige Fehler in fo weit vermin- ^■fe^da/s der gröfsteUnterfchied der Breiten nur Heh 0,04 Linien betrug. Vermittelft diefer zehn Hfcifeii mit Rucklicht auf ihre Unterfchiede, und ^Bminelft einer Menge kurzer Stücke von elner- ^t)rahtfaiie , welche, neben einander gelegt, in B> Breite | parifer Zoll betrugen, wurde das ver- B&ßene Maais für | DecimaJIinie oder für O/O5 parifer Zoll auf dem Bogen no beftimmt und be- richtigt. Dieler Bogen ill grois genug um in fünfzig gleiche Theile geiheilt zu werden; Ib dafs man noch l des Theils mit blofsen Augen unter fc beiden kann. Es wird daher vermirtelft dieies Inrtruments der parlier Zoll in 1000 und durch Schätzung in 4000 Theile gcthcüt. K a / /' Bei diefer Theilung würde m^ij zwar durch ein anderes fich mehr 'entfernendes Verhälmiß derHalbmeffer oder der Bogen, welche fich hier wie I zu 3 3;5 verhalten, noch viel weiter habea gehen können: da es aber, wo nicht ganz un» möglich, doch höchft fchwer werden dOrftei £• *zur Einheit angenommene halbe DecimalUmeniil einer, diefer feinern Theilung ängemeflienen, «grö? ßern Schärfe zu beftimmenj* fb würde man nichc ohne Grund beforgen mtiflen, auf der' einen Seitt' diejenige Genauigkeit zu verlieren, wekhe man ^uf der andern zu gewinnen hoffte* Es ift npn noch zu beffimmen übrig, m wie fem die Temperatur der Luft auf dieies Weifcseug eine Veränderung hervorbringe. Weil der I8n« gere Arm ein Abfehen von feinem Drahte har, das bei jeder Veränderung auf die Halbmefler de« Kreisbogens fällt; fo hat die von der Wärme an diefem Arme entftandene Ausdehnung auf das Inftrument keinen Einfluß, wenn die erwShIte Grundplatte, welche hier von Schiefer ift, micl alfo der HalbmeflTer des Kreisbogens, unverändert bleibt. Hingegen verdient die Ausdehnung- des kleinen Arms und des meflingenen Gradbo^ ^ens in Betrachtung gezogen zu werden. Wenil • man aus den Verfuchen, welche in dem Gehler« fth'en phyfikalifchen Wörter buche unwr dem Ar-- tikel: Pyi'ometerj neben einander geftellc find, das Miicel nintmr; fo berrägt die Ausdehnung von derKäIce des Eispunkts bis zur Wärme des Koch- punkts, bei dem Eifen 0,00088 und bei dem MeP finge 0,00153 der Länge des Stabes. Da nna die- §Bi groite Untecfchied in der Wärme von acht- lig Graden bei diefcra Stubeninftrumente fich kaum zur Hälfte ereignen kann -, fo nehm : ich fiir die grüßte Ausdehnung des Eilcns O/OO044 imd des Meffings 0,00076 an. Hierdurch würde der kleine Arm, welcher 2,25 Linien lang ift, vermöge dieler Ausdehnung um 0,00099 Linien länger geworden feyn. Da nun der Tan» gere Arm, oder vielmehr der Halbmefler des Bogens, 75,5 Linien h Je; fo ift die Vergröfse- nach der Ausdehnung aber Wird fie = ^-j— ■ ^ 33,54. Es ift alfo in diefem Falle das vergrö- ßerte Maafs für eine halbe Decimalünie, wel- ches 16,7 Linien lang und in 50 Theile getheilt ift, um 0,01 Linie oder um 0,03 eines folchen Theils zu grofs beftimmt worden; welcher klei- ne Thell aber als eine unmerkliche Größe ver- fchwindei, da man nur noch 0,25 eines Ibkhen , I ' ■ ' ■ f M4 I Theils fcKStzen kann. Die ÄusacKnung der Meflings oder des vergröfterten Maafees für dicfe . halbe Decimailinie ift ebenfalls geringfügige dMm fie beträgt fehr wenig über O/OJ eines un&er Theile, und beide Fehler zuftmmeng^enommen geben noch nicht 0|i eines diefer Theile,. Maa fieht aber hieraus, daß dieier Fehler- Wirklich fichtbar werden würde , wenn man die Vergrö* feerung viel höher treiben , und zu didßfr Abficht das Inilnunent fehr vergrößern wollte« I • C >43 ) III. BESCHREIBUNG einiger Vorricbiungen und Verfucbe» iwUhe hfftimmi find , darzuihnn, dafi mebrert tropfbare FHiffigkeiienj w.'nn man Jie vom Drude der Anmfphäre ganz oder grofsien Iheiis befreiet t in den ZuflanJ'e laß if eher oder luft förmiger Vliiffigkeittn übergehen^ Herrtl D. van Makum in H a • rlam. •> Schon Lavo.ifi e i* hat elneVorrichtung erdacht, durch die er zeigte , dafs mehrere Kluliigkciten *} DeFcription de «juel^iues Appareüs cliymif|iiec HonveauK ou perfectionnis, du Ja FondationTey- lerienne et des Eicperiences TaiteE avec c«( Appa- reüs par Martinus van Maruni, i Haarlem 1798, 116S., 4., mit i5 grofseuKupfe.tafeln. Vura Texte auch eine Ausgabe ia hotlUndircher Spra- che. Herr van M a r u m fell.fi fordene den fei. Gren bei Ueberfendung diefei Weiks auf, ei für f«a phylikalifcliM Journal zu benutzen, in welchem von den eilf Abhandlungen fchon vier Tor dem Drucke des Werki, in einer Ueberfetzung mit^jelheilt waren. ( -ic/f. Juurn., B V. S.i,'i4, die erfte. ß. VI, S. 1, die iiJ^fite: Neues .laur- no/. B. in, S. 96, d;eB* moniaks hingegen um zehn Zoll, und kann daheir hur wahrgenommen werden, wenn man G(M dicht an die Glocke ftellt und die Barometer* röhre unverwandt im Auge behält. Diefes veran- hfste mich, auf ein Mittel zu finnen, um das Fer- Hünßen des Waffers bei öffentlichen Vorlefungen mehrern Perfonen zugleich recht fichtbar z« machen, und das gelang mir vollkommen bei der Vorrichtung;, welche in Fig. 2 , aufdieHälf' fe des wahren Maaßes reducirt, abgebildet ift. " Die Glaskugel A und die damit verbundene Röhre *c, 'find gatiz mit WaflTer gefüllt, wel* ches durchJAuffieden fo viel wie möglich von Luft befreiet ift. Sie ruht auf einer Meffingplatte i f, die man in den Teller der Luftpumpe einfchraub^ pnd wird vom Ringe / an ihrer Steile erhidttik C 149 3 i Röhre hc geht durch eine Meflingplattö g^ ' welche vermutelrt zweier Schrauben auf die bei- den Säitlon ?, /' befeftigrift, und über die das Ende der Röhre ungefa^hr noch zwei Linien weif hervorragt. Das untere Ende des Stabes /, wel- cher durch eine lederne HuUe in die Glotke hin- tbgehtj ruht in einem Loche der Platte gh^ und trägt einen horizontalen Arm ?«, welcher be^ ftimmtift, das Ende der Röhre bc abzubrechen, indem man den Stab / umdreht. — Stehe die Glaskiigei gehörig-, fo ftUrzt man den Cylinder no darüber, der einen abgeßrhtiffenen Rand hat Und genau in den Meffingring pq paßt, nach- dem man zuvor dicht um die(en Ring her er- weichtes Wachs gelegt hat. Man drücktdenCy- linder ll-trk an, und ^efst dann bis zurHöhe von \ oder jZoll iiber c ein recht durchfichtigesOehl hinein, welchem das Wachs , fo lange der V er- fiich dauert, den Ausflufs hinreichend wehrt. Alsdann fetzt man die Glocke darüber, in wel- che der Stab /durch eine lederneHülfe hinabgeht, und fchiebt dieten in die für ihn beffimmte Oeff- nung der Platte g h hinab. So bald die Luft unter der Glocke möglichft verdünnt ift, und das Quecklilber in der Baro- meterröhre nur noch zwei Linien hoch, oder niedriger fleht, dreht man den Stab / um^ uyi,4. Mcht dtt Eci^i c der Röhre hc ak^ Alföball fieht man einen luftförmigen Stoff in Blafen dürchr das darüber flehende Oehl aus der Röliire hervor« fleigen, und diefer Stoff rühre augenfcheinlicb vom Wafler her, welches, wenn der Druck aüif die Oberfläche deflelben Co geringe ifli, in einet» dtmpfFörmigen Zuftand übergehe. Bei einer Teiäi peratur von 56^ nach Fahrenheit, oder 10^ nqclr Reaunvür, dauert die(es Verdünflen, bis da$ Queck- iilber auf ungefähr vier Linien in der Barometer- röhre angeftiegen ift Dann hindert der Druck,' den die erzeugten Dämpfe auf das Wafler in IfHf tusüben, das fernere Verdüi^en. In je höherer Temperatur man diefen Verfiich machte defto bnger dauert die Verdünftung und defto höhef ftcigt, verhiltnißmäßig, das Queckfilber. Pumpt man die entftandenen Dämpfe aus, fo gebt da^ Verdünften (bgleich wieder von flatten. Und (d läfst fich mit diefem Apparate wiederhohlendKch auf die überraichendfte Art zeigen, dafs da§ WaP ier Dampf* oder Luftgigftalt annimmt, fo bald der Druck, den die Luft oder Dämpfe auf defleii Oberfläche ausüben , nur klein ift. Ich habe mich deflelben Apparats mit dem be^ flen Erfolge bedient, um darin A^ls Verdünßen des Alkohols zu zeigen. Sie währt bei einer Tempe- ratur von 56^ nach Fahrenheit, oder lo^ iiach\ ReöQflfiÖr, bis das Qiiecbfilber in der Barometer« röhre auf 1,5 Zoll angelHegen ift. Da dicü Verwandlung tropfbarer Fiüffigkei- ten in elaflifche oder lufiförmige, die erfolgt, wenn ihre Oberfläche keinen oder doch nur einen fehr geringen Druck leidet, einen der Fundamenral - Sätze der neuern Chemie aus- macht ; (o ftichre ich fie auf mehrere Arten an- (chiuHch zumachen. Dazudientemirauchfolgen^ der Apparat, der, wie ich nachher fand, dem Apparate fehr ähnlich Ift, deflen der berühmte Profeiror Volta zuPavia, fich, laut eines Briefe von Vacca Berlinghieri an Seguin, der in den Annales deChymie, MS, P-292, abge- druckt ift, bedient hat. A und B in Fig. 3 find zwei eiferne Röhren, \ Zoll im Durchmeffer, die unten verfchlofTen und auf den hölzernen Dreifuß Cbefeftigt find. Auf ihnen ftehc ein viereckiger eiferner Kaftai, in deP- fen Boden die Röhren fich öffnen, und an dellen Hinterfeite ein 36 Zoll langes Brei befeftigr ift. Die Seiten diefes Brets ej\ gh fpringen i| Zoll M'eit hervor, und tragen Maafsftsbe, aufweiche Zolle und Linien, franzöfifches Maafs, verzeich- net find. Diefes Bret, defTen horizontalen Quer- fchnicc Figur 4 darfteilt, hat fechs Riefen, um cbea iö viel Earometerröhren au££un«hmen ^ de- 1 I I ien obere Enden vermittelft des kupfernen Rie^ gels ik an das Brer angedrückt^ ynd die zx£ die> ic Art in ihrer Lage feftgehalten werden. . Die Barometerröhren, die ich dazu nahm, wa];efi vier Linien weit, und das Queckfiibet in ihneO) durch das Auskochen in den Röhren ^ vonLu^ und Pämpfe^ mogachft gereinigt. Nachdem ich die Röhren A \xxx\B^ und fiber« dies noch die Hälfte des KaftensDmitQueckfilber f^ngefulit hatte, (teilte ich eine von jenen fechsB^r rometerröhren , gleich einem gewöhnlicheüi Ba- rometer , neben den Maaßftab ef^ um mich ih- rei: beiden Verliiphen als Mefsbarometer Zxxh^ dienen. In die zweite jener Röhren brachte ich ein wenig Wajfer^ welches eine Höhe vot zwei Linien über dem Qucckßlber einnahm ; und dieies lälst fich leicht folgender Maßen bewerk- ftelligen. Man nimmt die Barometeröhre, die ganz mit Queckfilber gefüllt, und untfen zuge» lohmoizcn ilt , in die Hand, hebt ein wenig mchir als zwei Linien Queckfilber heraus, füllt dafür (die Röhre wieder mit Wafler, verfchliefet fic dann mit dem Finger, kehrt fie um, da? ziige- iciimolzene Ende nach oben, imd fetzt fie mit dem offenen Ende in den Kaften, neben das erftert Barometer. So wie man die Röhre umkehrt^ fiteigt das Waüer durch das Queckfilber heraufe f »53 I jftad kaum hat man den Finger forrgenommen, (da dann das Quecklilber ünkt und über dem WaC- 1er einen lufdeei-cn Kaum bildet;) fo verwandelt ßch einTheil des Waflecs, das auf dem Queck- ßlber fchwimmt, in eine lufcförmigeFlüiligkeir, Vnd bewirkt dadurch, dafs das Qucckfilber tie- ftr» als in der daneben hängenden Barometer- t5hre, herablinki. . Ich brachte auf diefelbe Art in drei der tibri* gen Barometerr Öhren zwei Linien Alkobolt Vi- triol' Aeiher, Atfinwniakj und hing (ie in das Queckfilber Ü, neben jene Röhren. Die elafti- (chen Flüffigkeiten, in welche diele tropfbaren Flafligkeiten fich augenblii-klich veiw;!ndeln, wenn lie Geh in der Leere über dem Queckfitber des Barometers befinden, bringen das Queckfil- ber beträchtlich zum Fallen; und zwar Waffer um 0,4 Zoll, Alkohol um 1,5 Zoll] Ammuniak um 7,2 Zoll, und Vitriol - Aether um 12,5X011, bei einer Temperatur von 56° nach Fahrenheic, oder 10° nach Reaumur. Der Unierfchied in der Queckfilberhöhe, der durch die entv\ ickelten claftifchenFlülIigkciten be- wirkt wird, läfst fich durch Hülfe des beweglichen horizontalen Index Im genau angeben und meflen, indem man den obernRaud des Index iudieKbene brii^t, die durch das obere Ende der niedriger f, «54 •> . ftehehden Queckfilberfäule geht, und (b diiefe Höhe 5 mit der im Barometer , an der Scal6 yci> gleicht. . ^ piefe ünterfchiede der Queckfilberhöhea bei einerlei Temperamr, ftimmen vollkommen mit den Höhen tiberein, zu welchen im luftleereii Raum'e der Luftpumpe, das Queckfilber durcfe Entwicklung jener elaftifchen Flüffigkeiten be^ einerlei Temperatur erhoben wurde. Der letztere Apparat hat zweierlei Vorzüge, vor dem erftern , bei welchem man (ich der I+uft-^ pumpe bedient. Erfiens ift er ftets im fertigen; Stande, um fogleich und ohne Weitläuftigkeit den Uebergabg tropfbarer Flüffigkeiten in elafti-^ fche im luftleeren Räume dar^uthun, und zwar nicht, wie unter der Luftpumpe , bloß beiJ^oer Flüfligkeit, fbndern bei mehrern zugleiclU Zvoenens läßt fich yerraittelft deflelben zeigeOi (was unter der Luftpumpe nicht möglich ift,) daß die ela{bfchenr FlOillgkeiten , die im luftlee« ren Räume aus tropfbaren Flüffigkeiten «titftacK' den find , (bgieich ihre Elafticiiät verlieren und in einen tropfbaren Zufland zurücktreten , wenn man fie dem Drucke der Atmofphäre ausfetzt; Zu dem Ende braucht man nur die Röhren, wtl* che diefe Flüffigkeiten enthalten , eine nach der SiTi^tifx in die mit Queckülber angeftiilte Röhw Af oder t «55 I oder ß hinflbzulaflen: denn alsdann vencmnS^ der die elaftifche Flüfligkeit in der Baromererröh- re gänzlich, und das Queckfilber, fammt der dar- über flehenden Tropfbaren FliüTigkeir, fteigt bis in die äußerfre Höhe der Röhre, und filllr (ie ganz aus; ein Zeichen, dafs die elaftifche Flüfligkeit dann gänzlich in den tropfbaren Zuftand zurück- f^erreten ift. Zieht man darauf die Röhre wieder aus dem Queckfilber dreifsig Zoll weit über deft ien Oberfläche in D heraus, fb erfcheinr die ela- ftifche Flüfligkeit fbgleich wieder, in welche die tropfbare Flüfligkeit augenblicklich übergeht, fo 1 aid fie fich in dem luftleerenRaume befindetj dec alsdann über dem Queckfilber emfteht. Erhöht man den Luftdruck auf einer der ela» ftifchen Flüiiigkeiten , dergleichen fich in den vorigen Verfitchen aus tropfbaren Flüffigkcitca durch Aufhebung des Luftdrucks entwickelten, 2. B. auf Ammoniakgas; fb mufs die umgekehrte Wirkung erfolgen, und diefer Uiftförmige Stoff in tropfbares Ammoniak verwandelt werden. Diefer artige Verfüch glückte mir in der Thar, mit Hülfe meiner Conipreffions ■ Malchine. *) •) Die Befchreibüng detfclben nacbrten Stücke. ' kh brachte AnHQpniakgas, dureh-Wärmefe» bildet, in eine oben zugefchmolzene Röhre n^ (Fig. 5 5) fetzte fie, ihre Oeffhuüg riach untea gekehrt, in eiii Gefäß mitQueckfilber r, und da* n^ben eine zweite gleich hohe und weite Röhre dt mit atmofphäri(cher Luft, fb.daß die Luftanea In beiden gleichen Raum einnahmen. Dieie$ (jfefkis wurde , mit ein^r Scale verbunden ^ ' unter den Recipienteö der Compreflions - M^fehipe ge* fetzt. Bevor noch die Luft um das Doppelte ver^ dichtet ifl, (ieht man, dafs das Ammoniakgaf ' fich in der Röhre ^ ^ in einen engern Raum als die atnJ[o(phäri(che Luft in der Röhre de zu&m* mengezogen hat, daß es mithin ftärker verdich^ tet ift. Und treibt man die Verdichtung fb weit, daß die atmofphärifche Luft in de nur | des ,vo* rigen Raums einnimmt, (da dann ihre'Dichng- keit dreifach , folglich auch , nach dem Mariötti- fchen Gefttze, die zu(ammendrückende Kraft drein fach ift;) tb fteigtdas Qüecklilber in ah bis an das Ende der Röhre hinauf, und das Ammoniak- gas ift gänzlich in eine tropfbare Flüfligkeit über* gegangen. *) ^ ^) Nicht für jeden luftfdi'Tnigen StoFF findet alfo dal Mariottifche Gefetz Statt , wie es Einige meintem Ein Druckt cler einen gewiffen beftimmtei) Grad Überfteigt , hebt bei .manchem den elaTiiTchca Za« ^'*'"Äobfnd ffisfi den Hifhfl Önnct twa "ÄPf 'TOHt« / primirten Luft aus dem JR^cipienten den Ausgüng verftattet, erfcheint das Ahinionialgas wiedef in feiner luftförmigen Geftalt, und nimmt, wenrf Sit ^rfte Dichtigkeit Ö^ef Luft wiedferhergeffeüt ift ) ^ den ganzen vorigen Raum der Röhre, ab vdeder ein. Diefen intereflanten Verfiich habe ich 2um erften Mahle im März 17875 gemein» ichafrlich mit Herrn- Paets van Tiroofiwyk ftngefieilL ■i ' fiaiid gänzlich auf, und bringt Atn tropfbaren lier* . troF) .bei dem weiter keine merkliche Verdick» tubg Statt findet. Das könnte bei der atmorphäri«« rohen doch auch vielleicht der Fall Teyn« Und dann, hätte nicht blofs das Mariottifche GeTetz 1 rondeni auch alk Verdichtungi beftimmte Seh^^an* keni wie das lehr wahrfoheinlich iCt« d«. H« La IV; BESCHREIBUNG des von H. Haffenfratz verbefferten ' Harn sdenf eben Areom^ters.^ , - XJitfes Inftrument, Co wie es Ramsden einrich« tete, *^) beftand in einer kleinen Schnellwage aus Meffing. Auf dem* längern* Arme wird nach Art .*) Annales de Ckymie^ An 6, No. 76, 77. 80, Troii Mimoires de Hajfenfratz de V ar4öm4trie, ' Diefs Ab- liatidlungen macheti den Anfang einer Tollßändi« gen Arbeit über Areometeri die HafTerifratz in fieben Memoiren zu Tollenden denkt. Das-erlta enthält die allgemeine Theorie, in der wir eben ' nichts Neues, eher manchen kleinen MifsTerftand gefunden haben, und dieBefchreibung des^vefbef- fertenRamsdenfchen Areometers; das zweite» die «feefchreibung verfchiedener Senkwagen; dasdrit« te, vierte und fünfte, Methoden, beffer einge* theilte Senkwagen fürSoole, Säuren und WeingeiA zu bilden ; das fechste und Iiebente, VerghB^chaii« gen der gebräuchlichen mit diefen Terbeircrten Sintheilungen, und eine leichte Art, diefe Einthei* lang aufzutragen. Ein Mitarbeiter hat das Nene aus diefen etwas weitfchweiEgen Abhandlungen kurz ausgezogen , und diefe BefchreiBung macht daToti den Anfang« . d. H. ^^ Es ift unter andern befchrieben im Journal d^ \ thy-ßquct An 1792 ^ Jula. ^ 1 l 159 1 der römifchen Wagen ein beftimmtes GewTcItt nach Willkühr verfchoben; an den andern ift eine mit Queckfilber gefüllte Glaskugel an einem Pferdehaare aufgehängt. Disfc Kugel wird in die FlüfTigkeicen eingetaucht, und man fchließt aus dem Gewichtsvcrlufte, den fie in denf.lben erleidet, auf die ipecififche Schwere der FtulTig- keiten. So bequem diefes Werkzeug zurBeftimmuogf des fpecififchcn Gewichts der Flü/Iigkeiten war, fo reichte man doch damit für das fpecifliche Ge>- wicht fefter Körper nicht aus, deren Gewichts- unrerfchiede zu beträchdich lind, als da& man durch das Verfchieben des Gewichts, welches bei leichtern hinlängliche Genauigkeit gab. auch bei fchwerern die gehörige Schärfe in derßeftim- mung hätte erhalten follen. Um dieles zu bewcrkftelligen, bringt H. HafTen- frfliz auf dem längern Arme der Wage zwei Ge- wichte A und ß, Taf.III, Fig. 7, an, die fich beide für fich verfchieben laflen, und von denen das eine durch Teine Stellung Grammen, (gleich 18,841 Grän,) das andere Cendgrammen, (gleich | Grün,) angiebt. Man bringt auf demArme, nach Gefallen, entweder für jedes der beiden Gewichte eine befondere, oder für beide eine gemein(chaft- liehe Eiotheilunif an. Das Gramraengewich: A:i Äeflt' : matt • auf einen der Theilftriche , defla ' XSlcichgewichte io nahe wie möglich, un^ be- .wirkt diefes dann vollends durch die Stellung des Centigraifamengewichts , fb daß beide ver- ' eint das Gewicht des abzuwiegenden^ Körpers in Grammen luid Centigrammen angeben. An das Ende des kleinen Arms wird, an einem lehr dünnen Drahte von Platin, der Körpeif, ^ .deffen Gewicht man wiflen will, aufgehängt. Un- beachtet die WalTermafle, welche diefer Draht verdrängt, wenn er eingetaucht wird, lehr ge- ringe ift, fb kann man doch felbft diefen geringen Verluft, durch das Verfchieben eines kleinen Hütchens C> erfetzen. Nach diefer Einrichtung dient das Werkzeug, welches weder zerbrechlich, nogh durch cinfe Menge feiner Gewichte beim Gebrauche und auf Reifen befchwerlich ift, zugleich als Wage des ab- fbluten und des fpecififchen Gewichts der Körper. In ein Käftchen gepackt, kann man es in der Ta- fche tragen; und ftatt des langen Glasbechers, der bei andern Senkwagen nöthig ift, dient ^in , gewöhnliches Trinkglas. ' ^ • - ■ Diefe Wage mit einer Eintheilung nach dem #'j neuen Grammen- und nach dem alten Markge- j Wichte koßet bei F errat, Ingenieur, enlnfiru- i mens de mmhemati^ues m Paris, achtzehn FrÄÄ" ken, deren jeder einen Lixre mnnois gilr. Sie kann auch f ehr leichc zur Beflühtiluno- des fpecifitchen Gewichts dcTFiijfljglieiteu eirigericH- lei wei-den, wenn man tyi den P!anndi;aht eine mir C^eckfilber befthwerce Glaskugel, ijiingr Qu ah«)^^ hier wiederum die Unannehmlichkeit des leicj)^ ten Zerbrechens eintritt, fo werden diejenigen, w^ ciie ail phyfikahrche Geräthfchafcen etwas wen*' den können, wohi thun, fich eine höhle Kugel von einem Metalle, wie Goid und Platjn, das' nicht leicht verkalkt wird , verfertigen ziiiafien, .oder wenigftens eine hohle vergoldete Metallkugfjln die fich durch einen Ausgufs mit Harz oder ei*, nem ähnlichen Stofle leicht gegen Beulen fchü-* izen läßt. '^ Ziifiitz des Ilerausgehers. ' Jjei diefem Gebrauche, zur BeriimtnuTig das fpccifi/chen Gewichts derFlüfligkeiten, hat das Ramsdenfche Areola», t^r vor den gewöbtilichcn Senk wagen den grorsen Vorzug, dafs fich darauf ohne Schwierigkeit eine gleich geiheifie Scale reifsen läfst, die Togieich das rpecififche Gewicht jeder Fliifhgkeit , in i.vclcho die Kugel getaucht wird, aogiebt, »ndefs eine fulche Scale bei d«n gewuhnlichen Seukwageni nach' fiesume's Art, aus tingleichen C s«s 3 iuil « ÖB ailffsniei.ie Senijfage , für jede Art tois ttiTi^Laic werden . üb iik das Infimmeat fo einzurich- ten iaü. wenn £m Kacel ia deftillirtes Regen^^^alTer getaudn -mlrd . dv Ors dar Liafer Ib ziemlich in der ,-|a dals die Läufer fich nacli dem Robe- von deoiRubcpuiikte L IM 1 iienaii a Tra Mit dem gröfsera «■^ «r .üdc 2«a ^ ^ £• Veriadcmng des fpeci^- . ■■:•• /«e^icv.-r-s - \s au. i^^iis :suinzisrtt2, mit dem kleinem H ■ : :xMis ,M» ^r^fcuwcrr 5« «T«er Senk wage für V-.c-^i«f*totiaMiiMr K^iiJf^keiten, z* B. za ««ttif* .^ ^ VC. k ^. ^-. «'u«t öA uetu . ii ^.^. : 'jiftt^.v *^ einrichten, und v«t -4Ue;t ,i^H> UivOCi >»> ä^MrS.UfnitfTQifl hinaus zy geben; ic "t^v '>i Mhi^i ji«L .;t;uj (iJiKii ],ü-Ä.r*c i auS| der Cd ein* «uf'c^^ieii -.c . .id^ji ;fi . j^i j^v >oo.*wage, am äuüsern Vttcc ic» V:4i» ;««c^iCh>tfti ^ Ji«t ^i^coTIkugel} in deftillir- t»s lN^i(#u>*>dJ<)t- ^«Kducbc« ^-tfiCs^ Wiegt, uuweit des Pi^i>j;.*u.iSi«s biif^eBC^a ier >iitau^ m»^«I . wenn lie in die lUrc^^t« SvV*e iitrri.«ak: wii-i, oUs Lveichge wicht hält; k»i oeut Aik^kv>««Mftt«o»r «««r^ka^Lft. Haf man den Ort daa LuutVffS in b#idea La^s^u j^ttcau bemerkt, und es ift f^ B. das fpeciSiVhe Gewicht geÜchwingerter Soole i,ai| fdkr des reinCten \Veingeir:eso,79; Ib hat man nur den Ijlfundenen Fundamentalabftand, fowohl bei der Sool« ilf liei der Weiageiftwage^ in ai gleiche Theile zu thei-^^ Ita» und dabei, vom Orte des Läufers für deftillirtes pab» (bei welchem i zu. ftehen kommt |) naob C I<3 J Q Bubejiunlde au. die Zahlen i,oi, »,0l M. f . f . » « ßuhepunkte abwärts 0,^9, 0,9s u- ^' w. zu fetzen, 1 eine Sool- oder fi rannt w«inivage zu erhalten, die gleich die fpecilircben Gewichte jeder Soole oder jei Weingeides, folglich mittelbar auch die Anlbeile 1 Salz und Waffer, oder von Weingeift und Waffer ihnen angiebt, und daher den gev/ühnlichen Senkt gen, nach Beaumc's Arti mit ihrer nichtsragendai Eintheilung,weit vorzuziehen ift,und diefe billigausdei Werkriätten und chemirchen Laboratorieo verdrängen rollte. Auf eine ähnliche Art ift die £intheilung für eine allgemeine Senkwage zu machen. Dafs aber auf dem Ramsdeiifchen Areometer, füt; gleiche Veranderungea in der Dichtigkeit des Fluidi, in welches die Kugel getaucht wird, der Läufer immer gleich viel verrückt, folglich für gleichmäfsig wach- fende oder abnehmende Dichtigkeiten, die Scale gleich geiheitt werden muffe, dafür giebt Herr Haffenfratft einen unftatihaften Grund an, der leicht verleitet^ könnte, die Richtigkeit diefer Eintbeilung in Zweifel ^u ziehen, und der mir deshalb eine Berichtigung 7.\x rerdienen fcheint- „Da der Gewichts vcrluft der Kugelet Tagt er, „in verfchiedenen FlUfligkeiten, lieh direct, wie die Dichtigkeit diefer Flüfligkeiten verhält; fo muffen die Gewichte, welche der Kugel das Gleichgewicht hal- ten, in demfelhen Verhältniffe refn,(!) und deshalb les divifinns da letier , corrpj'pondant a 4*S denßlii ega- les, doivcnt ctre des divißons 6^ates.''* Wiegt die Kugel in der Luft Q, in den Fluf^gkei- teaP, P' Gran; fo ift ihr Gewicbtsverluft im Waffer (^ — e. (^ — ' P' Gran, Diefe Gröfsen Itehen alJeri^in^ [ 1^4 I fbs VciV'bähnlllli Ar Dichtigkeiten derFlatngkeiteii;'ab«r im ihrem Verhältnifle Mst fich auf das Verhäitnifs P : P^ ia^ Allgemeiiiexi nichts fehlleiten , und diefes itt nicfatt weniger als jenem gleich. Wäre das der Fall, fo wür- den fich die Dichtigkeiten rerkehrt, wie die Abftähde des Läufers vom Ruheriyinkte rerhalten , und dann*' ge- hörten keines weges zu gTeicbeti Veränderungen in der tnch'tigkeit , gleiche Einthei1ung Ort des Läufers, wenn die Kugel in dertilürtem WatTer welches die Temperatur v ird. Da die Dichiigk ' Reaum hat, r Luft hierbtt •5 Sind cämlich Ax , A"" zwei zu/ammengehönge Veränderungen, To ift A^ = — (c — a') . l_>n. Con- Aroirt man die gefundene Gleichung geometrifch* fo wird jedes .t diirch das dazu gehurigem, ver- mittelft zweier gerader Linien, \on beftimmierLage, ee und df, (Fig. 8,) gegeben, die lieb in einem Punkte h fo durchfchneiden , dafs, wenn man auf ee Ton a an, die Dichligkeiien alsAbrcifTen nimmt, und die dazu tjehüngen Perpendikel ef die Ab- fiiinde X bedeuten , ab c nd das Perpen- dikel a d ^= c ift. Zu gleichen Veränderirngen auf ■ e, gehört dann iinmer ein gleicher Unteifchie4 der Perpendikel ef. J * V<«i 1 \1 ^är ntchU zu fBthrmh ifr»' fo tbefle smb dleftn A^Kiad iSiicT in unfr^r Forincl den Werth c — Vs bat,) in fo Sriel gleiche Theile, als nach dem TerlaogtM Wtfrthe 'iKines Theils der Scale, auf diePichtigkeiteti Ton p bisit lioniinen inaflen. Diefes g)eb| die zuTerUüTigfte Siit» 'ftheilung«. die ion dem Irrthtiitie frei bleÜkt; der fonft ^us der falfcb angenomnienen' fpecjfifchen Schwere dcft l'lüfrigkeit , die nim zur Beßimmung -des FondanpeiiMl- ajbftandes gebraucht hat, entftefaen kölmte* ^ Selbft wenn der eirizutheilende Aitn des Areome- Ifers zivkarziC^jUm diefeEintheilungsart ziizii]allen,nikct es ift nur das fpecißfche Gewicht der kugel, g", genau liekannt, io läTst lieh hieraus, und aus der Stelle des Xäufers, wenn die Kugel in deftillirtem Waffer abge- wogen wird, jener Abftand c — a^ (folglich ei>ch die Cfröfse jedes einzelnen Theils auf dem langem Arme ;) leicht in Linien berechnen, und fo die Eintheilnng eof. tragen. Es ift nämlich c =s g S—i ', woraus Iich c—a jwd die Länge jedes Theils ergiebt« I ■ ( Mehr aus diefen Memoiren im fdlgeadeik Htfea^y f t i«7 3 GESCHICHTE der N a r u r -w i f f e n f c h a f ti ftU skademiTche Vorlefungen vorgetragen von D. Fr. Albr. Carl Gren. Ein Fragment , nacbgclaftenen Papieren. *) derre Einleitung. L.Plan und Umf&Qg. i Gefchichte der Wiffenfchafcen fanjmeU die crflen Materialien und Bruchftücke, aus denen •) Die Form akadcmifcher VorlBtungen liatle der * Xeelige Gren woh) nur gewählt, weil fie gröCsere Freiheiten und mehr LebhaTligUeit als der gewöhn- liche hiftorifche Vuitrag geftanet. Das, was wir hier mittheiien, war min Theil Tchon mundiri; und der Verfarfer würde es To der Pieffe üSerge- Yien haben, hätte feine fchwSchliche Gefund- heit ihm erlaubt, die Arbeit auf dieTc An zu Toll- enden. Freilich enthält es nur &\e Einleitung nnd die erfte Anlage «u dem grofsen hiforifchcn Werke über die Phyfik, deffen ßcarbeiinng eino tZeit lang 'ZU den Lieblingsplanen Grens gehörte; auch hatte man, fo viel wir diefen verdienten Gelehrten zu kennen glauben, von ihm \lel mehr in der Gefchichtc dti' ncuern Pb^fik zu ci'nwcx.s.'ci.v I -nachher das Gebfude der Wiffeiföhäftett etAiS^ tet wurde, und (ucht die Quellen auf, woraus die Kenntnifle ausflofien; fie fbrfcht dem Ur- {prunge desjenigen nach , was das Gebiet unfrcr Einfichten in den Zufemmenhang von Ürfache mi Wirkung erweitert; fie zeigt uns die Üagen, worin fich die Wiffenfchäften in den verfchiede* nen Zeitaltern befanden, und die Fortfchritte, die fie bey verfchiedenen Völkern machten ; üe tehrt uns aber auch zu gleicher Zeit die'Abwftg^ kennen, aufweichen fich diejenigen verirrten, ' die fie trieben, und die Hindernifie, die fie zu aU da 5 wo er dem erftcn Urfprunge fchaftlicher iCenntniffe im fabelhaften Dunke^ der Vorzeit nacHIpürte, und wo die Dürftigkeit der Materie tm grofs ift^ als dafs nicht Alle, die fich auf das Ausmahlen einlaffen, gar bald zu« fammentreffen und in die allgemeine kuljtijrrge* fchichte überfchweifen fällten. Dennoch, glau' ben wir, werden die Verehrer des Verfaffers es nicht ungern leben, dafs wir diefes Brucnftück aus den wenigen hinterlaffenen Handfchrifteil G r en s 5 ( auch wenn das in unfrer Macht geftan« den hätte,) nicht unterdrückt haben. £$ en^iält manche Intereffante Idee, eine kleine Probe« des gewählten Vortrags und der Ausführung, .'und letzt hinlänglich den Plan aus einander, bei 4etti' wir nur fürcl^ten, dafs er zu weit - umfaffend jeyn. mochte, als dafs Ein Phyßker allein der Auffüb- rung deTfelben gewachfen leyn follte. .4«JH« t >«?9 ] binden hatten. Die Gefchichte der Wifleiv fchafren ift alfo auch immer die GefcliiLhte der Irrihümer und der Verirrungen des menfchlichen Verftandes. Sie kann daher für diejenigen, wel- che die nämliche Laufbahn betreten wollen, nicht anders als nützhch ieyn. Dies ift der Grund, der mich veranlaßt, hier einen Abriß der Ge^ fchhhie der Naiuriviffeiifihaft i von ihrem erften Urfprungean, bis sufuniie Zeiten zu liefern. Mein Plan , nach welchem ich fie abhandeln will , ift in "dem eben Angeführren enthalten. Ich will mich bemühen, die verfchiedcnen Lagen, worin fich die Natur wiften/chaft befanden hat; die Verände- rungen, die fie erfuhr; und die Umft'jnde, die ihren Wachsthiim bcgtinftigten oder verhinder- ten, vor Allgen zu ftelien, und (olcher Geftalt dem Ideale , das ich mir von einer pragmatifchen Dar- ßellung derfelben entworfen habe, fo viel als möglich mich zu nähern fuchen. Ich fiihle es, mein Unternehmen ift grofs und überfteigc vielleichr meine Kräfte; allein ich hoffe auch, dafs die Zeit und die Unrcrftüizung ge- lehrter MSnnei: mich in Stand fetzen wird, meine Arbeit der Vollkommenheit immer näher zu brin- gen. Ich kenne die Verpflichtungen des Ge- fchichtfchreibers, und werde Ce nie aus den Au- gen fetzen. Unparieilichkeic und Tr«ue {qUco. t »70 1 . ^ch leiten , und keine Vorurtheile des Aniehenii blenden. In Anfehung der natunviflenfchaftli* chen Kenntniffe vergangener Zeiten und der Ent^- deckungen durch folche Perfonen , die uns ielbft keine Produkte des Geiftes^, welche uns Data an die Hand geben könnten , hinterließen , iöndem die wir niir aus den üeberlieferungcn fpäterer Zeugen kennen ^ ift eine richtige und krinfcher Schätzung ihres Werths um fb nörhiger, w(?il die* fe Zevjgen . ött einen zu entfernten Abftand von jenen hatten, oder felbft durch Vorurtheile ge- blendet waren, öder ihre eignen Meinimgen den überlieferten unterlegten, oder fie auch abfichtlich verdreheten. Die Gefchichte ^unfrer Wiffenfchaft ift voll von Beifpielen diefer Art. Was dem Gefchichtsforfcher der Welt- und Staatengefchichte die ächten und diplomatiichen Urkunden find , das find dem Verfafler der) Ge* fchicfhte der Wiflenfchaftendie Werke der Schrift* fteller felbft. Sie find ihm die eigentliche under- fte Quelle, aus denen er die Gefchichte. ihrer Lehrmeinungen aufftellt. Beide aber haben da» bei gleiche Schwierigkeiten zu überwinden, wenii es Denkmähler und Urkunden betrifft, der^nUtv . fprung fich in die Nackt verflofTener Jahrhunder« te verliert, die verfhimmelt auf un? gekommen iind^ oder deren Sinn zweideutig ift. Hier mufs maii I Geh oft mit Wahrfcheinlichkeit begnti^en, bis künftige Zeiten duixh Entdeckung von meh^' rern Dans Licht verbreiten und die Wahrheit axt^ den Tag bringen. X Die Geichichte der Erfindung von Werkzeuv-' gen und den Produkten der phylilchen Kunft, muß- und darf nicht in der Getchichce derPhvfik über- gangen werden. Da fie eine gt-mifcbfe WüTen- fehaft ift, da ihre Folg'ernngcn und Schlüfle bloS"- alis Ertahrungen abge2ogen feyn köiinen, und- ihreWabriieiren nur aufBeobachtimgenundVeiV' fliehe an den Körpern gegründet find; Co veiV' dienen die Männer, welche die Summe der Be- trachtungen vermehrten, neue Verfuche anfteil« ten, durch welche wir niiher mit den Eigenfchj ttfn lind Verhälminen der Stoße bekannt wurdei oder welche Werkzeuge zur Veränderung des' Z'-iftandes oder Körpers, und zur Auflchließung ihrer verhüllten Kräfte, oder zur richrjgen und^* genauen Beobachtung erfanden, mit denen einer—' leiRang, welche uns mit den Naturgeferzen feibft'> bekannt machten. Aber der Urfprung mehrereC^ und fehr wichtiger Werkzeuge, und ib vielef"*" phylilcherProdukrej ill uns, io vvohlinAnfehun^" dei Z.-ir ihrer Erfindung, als ihrer Erfinder, un-"^ bekannt, ungeachtet viele dieter Entdetkun^iV- von folchcm Werthe find, daft ihfe Urhcbe«-'' Je-' vrohl verdient hatten, im Tempel des Nacfaruhms ^ \ die Unverge^iichkeit zu erlangen , und ungcaclj- tet viele der (elben von unfern jetzigen Natürfor- . fchern, mit allem Nachdenken und alier fpeculati- • ven Kenntniß ausgerüftet, nicht erfunden feyn würden. ' Viele fchätzbare Erfindungen find . nämlich die Sache des Zufalls gewe(en, und. oft von Perfonen gemacht worden, die fie eben * io andern überlieferten, als Handwerker IhreKün* ' fle dem Lehrlinge ohne fchrifdichen Unterricht roittheilen, deren Erfindung fich fo Jahrhunderte durch bleibend in der Ausführung erhält, auch wenn der Erfinder längft vergeflen ift. Viele phy- fliehe und chemifche Küpfte und Produkte find, auch erft unmerklich und allmählig zu einem ge« ^ wiffen Grade der Vollkommenheit gekommen; das Bedürfhiß erfand fie , änderte fie ab und ver« ^ vollkommte fie. Es fiel den Erfindern nicht ein. ihre Erfindungen oder Verbeflerungen fchriftfich der Nachwelt mitzutheilen , wozu fie auch wohl oft nicht einmahl fähig waren. Nach Jahrhun- derten, ja, nach Jahrtaufenden, ftauntnunderFor^ icher, der das Ganze der Operation überfieht;« und die Gründe des Verfahrens entwickelt, , wie- man, ohne wiffenfchaftliche KennmiflTe zu befitzeoi^ io finnreiche Operationen habe erfinden köonen» Mehrere Dinge des gemeinen Lebeas geben dazu; [ »73 3f t&ifplele. Ich nenne nur das Bierbrawen und, , im HÜEtenwefen, die Saigerung und das Abireiben des Silbers. — Durch den Mangel aller Nach- richten vom Ursprünge folcher Erfindungen, enr- ftehc eine welentiiche Lücke in der Gekhichte der • Phyfik. Um Sie, meine Herren, in den Srand zu /erzen,- von der Wahrheit meiner Darftelh^ig der Ge- fchichtedernaiurwiflenfchafdichenKenntniJsfclbft zu urrheüen, werde ich treulich die Urquellen, wel- che ich zu Rathe ziehe, d. h. die Schriften der Natuifbrfcher felbft, ausweichen ich meine Be« weife hernehme, ausführlich anzeigen, und mit Sielien diefer Schrifrftelier felbft belegen. ^^>' Ich Ichränke mich blofs auf den rationellen ■ilieil der Narurwinenfchaft ein, mit Aus(chlufs der Narurbefchreibung , oder der fbgenannten Natfirgefchubte. Der Umfang würde zu grofs werden ; wenn ich diefe eben fo ausführlich mit darunter begreifen wollte. Die rationelle Nacur- wiffenJchaft hat die Naturphänomene, d. h. die Veränderungendes Zuftandes der Körper, und die Begebenheiten in der Körperwelt zum Gegen«' Jhinde, und die Ünterliichung ihrer Urfache und- der Gefetze, nach welchen fie gelchehen, zum - Zwecke. Kenntnift der Gröfse der Kräfte ift zur richtigen Schätzung derlelben iiniimGräuglith ztfjLtvwc^ig i und diQ Mathemaiik datiei:'^ür t^ii? ^nellßn Naturkenntnifs : . ganz unei^tbehrlich». yie]e Lehren derselben. fin4 fo. &lir mach^iparifch^* 4afs das Eigentlich - Phyüfche dabei nur unmerlc^. lieh wkd. ' Die größten Naturforfchejr,.dte zu- erft Licht und Wahrheit in dem Labyrinthe der: Naturph^pmene verbrdteten^ oder die^tgent- Uch deo Grund zur Kenntnifs der Naturgeietzd; legten > und fb die wahre Wiflenfchaft der Na^« tjjr, gründeten , waren Mathematiker. Die' (?<- ßbifhie dier Mathematik iQ allp unzertreiKtli?h vott, 4er Gefchichte der NaturwiflQnfchaft , und kanti hier; niqht ül^ergangen werden. Die' Phyfik fchränkt fich nicht bloß auf unfre Epde ein ; fie erhebe fich bis zur Gefchichte des Univerfi. P^p ganze Körperwelt itt ihr Gegenftand,.und die ' Gefchichte des Himmels, fo weit ihn unfre Be- obachtungen erreichen , ift ihrem Gebiete unter- vntQrfep. Die Gefchichte der Aßrön&nüe macht dar ■ her ebpnfeUs e^nen befpndern Zweig der Ge-» fcbichte naturwiffenfchaftlicher Kennmifle feus, I^enntniß der Mifchung der Körper, und ih- r» einfachem Stoffe , der Art und Weife der Ver- einigung der letztern, und der Verhältnifle der-"! felben unter, einander, ift zur Erforfchung der Ur- Ächen der Veränderungen diefer Körper, oder der Phanomeu^ uaentbehrücji ; und derj^jiigeJiaao. f' ^Tftdht eigentlich auf den Namen einesKenners der Naiur Anfpruch machen, der in einem fo be- rrachrlichen Theile der Narurlehre, als die Ojc- mie ift, unWKrend \(i. Es würde a!(b ohne die Geßhkbte dir O^eniie die Gefchichre der Natur ■ wiflchfchaft unvollftändifT bleiben. Wenn übef- haiipt die angewandte Mathematik und die Che- mie der Phyfik das entzögen, was ihnen zü- Icommt, wenn wir (ie für lieh beftehend betrach- teten ; fo wurde der letztem fo wenig übrig* blei- ben , dafs fie nicht den Namen einer Wifienfchaft verdiente. Ich glaube al(b meinen GefichtspunlA nicht zu weit hinaus gedeckt zu haben, ■tvciin ich die Gefchlchte der Mathematik und der Cheftiie / in die Gcfchichte der Naturlehre verwebe. " Die Gefchichte der NaturwifTenfchÖff k'ähÄ ■LVfzr: n\c\\tGi'Jchkhie der Natiirfor/chr fcyn ^ at lein fie darf diefe doch nicht ganz übergeheri'. Wir interelTiren uns für Männer, welche' Licht und Wahrheit verbreiteten, welche uns auf dttti Wege der Natumnccrfuchung die Fjcke! voran- trugen, welche den Nebel des Vorunheüs, det uns die Kenntnifs der wahren Naturgesetze vet'- hüike, zerftreueten , und welche durch die Grö- ße ihres Genie und dtfrch die Wichtiglieit Üir^ Entdeckung die Ehre ihres Landes, ihrer Zcit- gciioflert und ihres Standes wären. t!s wivd viiv^ . lehrreich, diebefbndernindivi^ueUenLagen tu er« fahren, durchweiche fie zu diefer oder jener Ent« deckung veranlaßt wurden. Die biographifcho Nachricht von denfelben ifl ge wider Maßen ein ichuldiger Tribut der D^uikbarkät, den wir ih- ren Verdienften bringen; denn diefe Männer iind^ in der Gefchichce der WifTenichaften da% was die Herrfcher in der Staatengefchichte find. Jene verdienen darin oft mit mehrerm Rechte ihre Stelle > als die letztem in diefer. Endlich ifl noch die Anzeige der litterarüchen Produkte und der Schriften der Naturforicher 2ur voUfl^digen Gefchichte der Phyfik uoeht« behrlich. Der Vortrag der Gefchichte inufs, wenn er eine Ueberfichc der verfchiedenen Lagen, worin lieh die WifTenfchafc befand , geben foU , fb viel als möglich chronologifch ityw. Es ifl zweckwi- jdrig, ihre Epochen nach denen der Weltgefchich- te feflzufetzen , da doch die Revolutionen der Staaten und Völker auf die Beförderung der Wif fenfchafcen oft fo wenig Einflufs hatten, als die Ge- burt jChrifh. Ich theile alfb die Gefchichte der Naturlehre in folgende vier grofse Perioden ein: I. von derPßanzung der Nationen bis auf Arißote- IfiSy (V. $. a. C. N.j) a. von diefem bis auf die neuplatmifeke Secte , (IlLS.p.GN.i) i.vm4er neüplatonlßhen Secte bis gegen das Ende des ficb- zehnten Jahrhunderts , oder bis auf den Urfprwtg der Experimenial-Vhyßk; und 4 von dem letzt crn bis auf die neuefien 'leiten. Der große Abftand diefer Epochen von einander und die Mannigfal- tigkeit derGegenftände machen es nothig, gewiC le Ruhepi?nkte darin zu haben; ich werde daher diefe, je nachdem es die Nanir der Sache erlaubt» nach gevviflen Narionen, Secren, Erfindungen, berühmten Männern, Jahrhunderten oder Jahr- zehnten u. dergl. feftfitzen. Die Kenntnifs der Weit- und Staatengefchich- Iwird hierbei als bekannt vorausgefetzt. , Hiilfsmiltel zur Gefcliicbte der Naturwirfenfchaft. Die in den Schriften der Vhyfiker und Natur- phihßphen vorgetragenen Lehren , und die darin mitgetheilten Erfahrungen, machen den eigentli- chen Gegenftand der Gefchichte der Narurivif- fenfchaft aus. Sie find alfo die eigentlich erfte Quelle, aus welcher der Gefchichtsforfcher fchöpfen rauls. Da indefs eines Mannes Leben nicht hinreichen würde, alle diefe Schriften mit dem Fieiße zu iludiren, als zur Darfteilung und Entwickelung der Gefchichte der Phyfik erfor- derlich wäre; fo ift es npthig, die HülfsmitKl T.\i «wid^Hj^ weich(Q*^^ig(len8 einen Lei£&cknii]i' der I -. £ear&e](timg dieser Gerchichte an die Hand ge- r hen. oder Bruc^ftuck^ undMaterialjlen dazu vor* . bereitet haben , ays denen iich nachh^ leichter i etwas Ganzes jeufammenfetzen läfst. Es ift um jdefto Qörhiger) fich nach diefen Hülf sflfiitteia um- .;Z^jfehen, da ^wir jiöch gar keine G^fihklne Ar ftamTBijßnßihffi in dem Umfange und nach dem •Plane haben, »1$ iie Bedürfnifs ift. Das Werk, welches .ik)S Herr de Loys *) neuerlich hin- terlaflen hat, fängt erft mit Galiläi, vom Jahre .ISSd &n, und geht bis 1685. Es enthälr^lfo nur einen Theil unfrer letzten Periode. Die Ord- nung des Verfaflers ift nicht die befte und ge- führt, fcöine gehöfige Ueberficht. Wenn er •auch gleich an manchen Stellen diö Entdeckungen der Alien nachholt, (b zeigt er dabei doch nicht die gehörige Kritik und Unparteilichkeit, und l^t ilmen , nach D u t e n s , (Qrigine des decouvenes äf- mbuis aux ffiodemes^ See. ed, , 1776, Vol. I, II, g-j) bei weitem mehr bei, als mit hiftorifcher Wahr* i^helnlichkeir beftehen kann. Sonft enthält in lehrreicher Kürze , und mit mühfemen Fleiße ge- femmelt, aber freilich in alphabfetÜcher Ordnung, *) Abrß^i chronolagique paur fervir ä P Mftaire de pkf» fique. 4 Strasbourg, T. I, i786j U, i787i IH» i?88; IV,.47^. «.. ' ' . [ 179 '1 viele .Nachrichten von der Gelchichtc der ErßA- duDgen, der Lt)irmeinung;en und der Werk^ei ge, das phyßkairfche Wörterbuch des Herrn JoltJ Sam. Traugott Gehler. *5 i ■ ^^ Zu jenen Huiftmicteln zur Grefchichre der> turwürenfchafc rechne ich : I. Schriftfleller der Ge- fchichte der Phtlofopbie überhaupt, und nament- Jich: Otro Heurnius, Gerh. Joh. Vof- Cius, Job. Jonfius, Joh. Franc. Buddeui, Joh. Gotil. Heineccius, Jac. Brucker, Per. Bayle, Th. Stanley, Joh. Chrittoph Goguer, Deslandes, Ant. Friedr. Bü- fching, Adelung, Meiners, Dietr. Tie- demann, Joh. Aug. Eberhard, d' Ar- gen«, welche die Gefchichte der Naturkennt»-q nifs, wenigfens einiger Zweige derfelhen, mehi oder weniger umftändlich berührt haben. Wenft auch gleich die Gefchichte der gefämmten Phy- lik noch nicht voUftändig bearbeitet worden ift, fo ift doch ein einzehier Theil von einigen Märt- nern mit ungemeinem Fleifse, mit Scharfliur», BeunheUung und Sachkenntnis abgefä&t, und *) Da faft alle Liiterärnotizen To allgemein !>»- kannte Werke, wie diefes, betreffen, fo habe ick die Büchertitel weggelaffen , die wohl in die Ge- rchlchterelblt, nicht aber fnr diefes ßriichfir.ck pa reiten. iLH. C »80 j I tornn ane rdchhalt^e Quelle Gut den Verfiffcr 'der Geichicbte der gefammten NaturwifTenfchafi; tbgeben. Ich rechne aUb insbefimdere zu feinen Hülfsniicteln : IL Gefibichte der Mathematik, und swar a^ der gefammten, die von Gerh. Job. 'Vorfius, Job. Blancani, Montucia und Heilbronner bearbeitet worden ift : h. beßnh derer Heile derielben: a. die Gefchicbte der'Mh tbanik fehit uns noch^ es finden fich aber Nacb- rickten von einzelnen mechanifchen Erfindui^^ •und Lehrßtzen in Käftners, Karftens und Anderer matbematifchen Lehrbüchern ; ß.^eGe- fchichteder Optik hat JoC Prieftley ausaihr- üch geliefert , und der deutfche Ueberipizer hat fie aniehnUch ergänzt und berichrigt; y. dieGr« fcbkhte der Aflrmomie ift von mehrern und ihre Befriedigung leicht erhalten werden konnte, war auch die Veranlaflung ziu- Aufmerk- famkeit auf die Natur und zur Entdeckung von Thatfachen befchrankt. Solange die Menichen in dem urften Zuftande der gefeiirchaftlichen Ver- bindimgen, bei einer nomadifchen Lebensart, au- fser Hunger und Dürft und ßlofse keiue av\ieta. «aJ. d. Phiük. I. B. 3. Su TS ^ BedÜrfhtfle kannten^ braiicl)ten fie neh IfiNtf Geift zu keinen andern Thatfachen anzuftrengea/ •ds die zur Befriedigung diefer BedtirftiifTe hitf< reichten. Sie begriffen durch einen nfltfiflicheii Trieb die Grundiätze der einfachen Klinfte , did fie zur Gewinnung ihrer Bedtirfnifle ausübten^ und brachten die Dinge wieder hervor^ (b wie fit ihrer bedurften ^ ohne einmahl Veranlaflung ztf i ihrer Vervoilkommnung zu habet? , die ebenfallsr üur aus vermehrtem Bedürfhifie entfpringen kann; So wie bei den nomadifchen Völkerfchaften , diif jetzt da und, der Zufland der Künf^e undWiflen« fchaften ift, Co war er auch gewiß in den erÄert Zeitaltern der Welt bei allen Völkern von ähnlir eher Lebensart. DerUnrer(chied des Klima kana zwar bei den verschiedenen Völkerftämmen ver« fchiedene Bedürftiifle, und daher Entdeckung ver* ichiedeiier Thatfachen ve^nlafTen ; allein fo lan- ge keine Mittheihing diftfer Kenntnifle unter derf verfchiedenen Horden Statt findet, wird dadurch die Summe der Entdeckungen bei einzelöen Stltfi- men nicht vermehrt; und Co mufste ed auch ehe** mahls feyn, ehe die Nationen, bei denen jetzr Künfte blühen, deren Erwerbsfleiß erweckt ifr, deren Induftrie ihre Geifleskraft und ihren Scharf- finn rege gemacht hat, zu: dnem feften imd be« icfaränkcen Wohnfitze kamötu s t 189 ] rtao wird ohne mein Erinnern leicht einfehen, dafs es lacherlich ift, in diefen früheften Zeital- tern der verichiedenen Nationen, Spuren phyfi- kaliicher Wiiienfchaften fachen, oder aus den fa- belhsfcen Ueberliet'erung-en die erften Keime wiC- fcn(chaft!i(-her und zufammenhängendetKenninin fe entwickeln zu tvollen. AUeSchriftfteller derGe* fchichreder WiüenichafEen, fagc Macquer, die ihre Unter fitchting bis zu dem erften WeitalteP verbreiten, haben fich in der Nacht diefer längft verflolfeuen Jahrhunderte venrrr. ks- 3. Ich würde ehef eine Geßhichre der Menfch- heit, als eine Gelchichte der Naturlchre fchrei- ben mtilTen, wenn ich die mcglichen Fortfchric- re des menfchlichen Geiftes in der Entdeckung; von Thatfachen, wozu ihn fein dringendes Be- dürfnifs nach und nach aufiorderte, und die Kei- me der Kultur , die er begründete , in den man- nigfaltigen möglichen Lagen, worin Klima und Lokalumftände, nach der Analogie mit den Völ- kerftämmen, die jetzt noch auf der unterflen Stufe der Kultur flehen, auffuchen wollte. — Es war wohl natürlich, dafs die BedilrfnilTe zunah- men , wenn ein Hirtenvolk fich auf den Ackerbau befchränkte, und einen feften Wohnfirz nahtn\ M 1 1^ und dai^ dadurch auch feine KennthÜlervclh^.Na« turkräften vermehrt wurden. Allein der wafaA Wachsthum ntenfchlicher Kunfl:, und mic ihm die.Thatiachen > ^welche die Grundlage phyfikali* fi:her Kenntnifie ausmachen, find wohl haupcfäch« lieh da zu Tuchen , als die Bevölkerung in einem cingefchränkten Räume einen beftimmten Grad erreichte, die Menfchen näher zufammenrück« ten, ihre Verhälmifle enger und zugleich vieU ßicher wurden. Dadurch wurden die Bedürfhiff« gehäuft und die gewöhnlichen Erwerbungsmit* tel erfchwert ; die Kräfte des Verftandes mußten^ eben wegen des mächtigen Triebes der Selbfter* haltung, angeftrengt werden; und es konnte nicht fehlen, daß der thätig gemachte For^ fchungsgeift eine Menge ihm unbekannter Erfab* rungen machte , und daß die Summe allgemeiner Begriffe zunahm. Die Zeit der Gründung der Nationen des Al- terthums auf einem feften Wohnfitze reicht abtf weit üb?r un(re hiftorifchen Denkmähler hin- aus ) und es fehlt uns alfo ganz an Datis , um den Uffprung und den Fortgang mehrerer Künde, die Bekanntfchaft mit den Natur kräfteiii und den Verhäliniflfen der Körper und ihrer EigenfchafiKft vorausfetzen, und die durdi angeflellte Beob« Achtung der Natur erfunden worden find ^ ange- i 19« 1 ben zu können. Wir müflen uns hier bloß mic dem aügemcinen Refnlrace begjiügen, dais ohne, Zweifel die Erfindung- verfchiedener Kiinrte, die als dieK.=ime phyfikalifcher Kenncnilic angeiehen werden können, in dem entfernteflenAlrerthume der Welt fchon zu fuchen, und Co alt ift, sls die Pflanzung der Nationen. Nach den verfchie- denen , mehr oder weniger cing-efchränkten Wohnficzen, und ihrer mannigfaltigen phyfi- (chen BefchafFenheic, waren die Künfte meht, 1 oder minder zahlreich und vollkommen. ^^ In den früheften Zeiten, als Ackerbau ge- trieben wurde, mufste man wohl bald, durch dringende Erfahrung geleitet, einfehen, dafs die Feldarbeiten geivijj'e Jahreszeiten erfordern und , von der Beilegung der Sonne abhängig lind. Man mußte in den verfchiedenen Kiimaren nothwen- dige Intervalle unter den verfchiedenen Opera- tionen des Feldbaues anerkennen, welche dieft Jahreszeiten felbft anzeigten. Es war natürlicher Weife nöthig, voraus zu willen, wenn ihre ge- wifTen Jahreszeiten, die zu diefer oder jener Feld- arbeit nöthig waren, wiederkommen würden j und fo mufste das Bedürfriüs die Menlchen wohl lehren, am Himmel die Zeichen aufzuTuchenj die. 1 mit dem bevordehenden Eintritte diefer und j» fiier Jahreszeit verknüpft waren und ihn ankün- digten« So war der Ortus heliacus des Siriu% .oder die Zeit , da der Hundsftern , der bisher na- jbe bey der Sonne geftanden hatte , und durch ihr fen Glanz den Augen bisher unlichtbar geweien war, fich zum erften Mahle wieder zeigte, und i^ . jäer Morgendämmerung auf eine kurze Zeit wie- der fichtbar wurde , ichon in den älteften Zeiten «in Gegenftand der AufinerkÄmkeit der Aegyptter^ indem die Ueberfchwemn^ung ihres Landes durch den Nil jährlich zu eben der Zeit erfolgte. So wurde alfb auch aftronomifche Beobachtung zum Ackerbauc noth wendig, und natürlicji mußten mehrere ähnliche Betrachtungen der Kalender feyn, nach welchem ackerbauende Völker ihre Hantierung einrichteten. Eben ib erfordert auch die gefeilfchaftliche Verbindung der Mea- &hen in Staaten und die Einrichtung des bürger- lichen Lebens ein Maafs der Zeit. Dies gewähr- te nur die Dauer gleichförmiger Bewegungen« Auf der Erde giebt es dergleichen nicht i nm fand fie bald bey der Beobachtung himmhfcher Körper , und man wurde zu denfelben durch dys Bedürfnis des Zeitmaaßes früh veranlaist. Die Dauer von einem Aufgange der Sonne zum andern, oder das Zeitmaals, welches y^ix^Tag nenoe^ [- »SJ > VI jlind welches fich fo auffallend felbfl; anzeigt, war ^r das Bediirfnifs eines gefellfchafclichcn Lebei jpicht mehr hinreichend; man mußte auch länge^ re Zeiträume melTen können. Man fand dielein den Veränderungen und den Bewegungen des ^Vlondes, und in dem Aulgange der Sonne an ge- wiflen Stellen des Himmels, welche man durch die Stellung gewilTer Sterne , (z. B. der Bilder des Thierkreifes,) wiedererkannte. Eben fo mußte frühzeitig dxt Bearheitiwg der M^tülU' getrieben werden , fo bald man durch fi? den Werth der Dinge des Lebens zu bezeichnea anfing, und noch mehr, da man die Unentbchr- lichkeit derfelben zur Ausfuhrung gewifler Arbei- ten bemerkte. Seitdem man den unfchätzbareu Werth des Eilcns kennen lernte, den alle Nationen, welche zin-nftdieles Metall von Fremden erhielten, «inftimmig anerkennen, und Ger äthfc haften da* von zu machen verftand 5 welche die Ausübung der zum Erwerbe der Bedürfnifle nöthigen Han- tierungen fo fehr erieichterten , lehrte die Norh- wendigkeit die Menfchen wohl ielbft, diefes Metall aufzufochen, zufuheiden, und zu bearbei- ten; und mit diefer Kunfl kam eine unzählige AnaaJ»! anderer. l 1^4 ,1 Die Keitiie zweier Hauprzweige mturtrifl^ fchaftlicher Kenntniffe , der Afinrimne und Cht^ fn\ey find alfö ohne Zweifel fo alt als die Pflan- Ziuig der Nationen felbft. €. (5. Die Vermehrung der Volksmenge in einem befchrankten Wohnplatze konnte indeffen allein nicht hinreichend feyn, die Aufinerkfemkeit der Menfchen auf die Natur mehr anzuftrengfen^ und den Grund zur Erfindung von mehrern Kün- ften zu legen, die mit der Natur wiflenfchaft in Verbindung flehen , fb bald dadurch nicht di^ Be- friedigung der Bedtirfniflfe fchwerer wurdB^^öder die Zahl der letztem felbft zunahm. Die Be- ichränktheit der Natur in der Hervorbringung gewifler Produkte, z. B. desEifens, konnte al- lerdings Menfchen in gewiflen Wohnfitzen hin- dern, und wird fie ftets hindern, ähnliche Schrit- te zur Vervollkommnung ihrer Künfte zu machen« So muß der Neukaledonier Jahre lang (einen No- phritftein fchleifen , um ihn zu einerx Axt zuzu- richten, und fo einen großen Theil feiner Lebens- zeit nur auf die Zurichtung bloß einiger wenigen Werkzeuge verwenden^ die ihm Bedürfhiß find» Die Starke. und Erweiterung des menßhlichen Verflandesfind alfo noch weit weniger äas Werk der Natur, als fie das Werk dir Zeit undd^ t 195': Landes find, in welche fie das Ohngefähr verfetzt. So würde Newton, der das Weitall zu mcflen und das Unendliche zu berechnen wußte, viel- leicht alle feine Geifteskraft erfchöpfr haben, um bis auf zehn zu zählen, wenn er unter den Ya- meos geboren worden wSre. ' i- 7- Es ift alfo wohl gewiis, dafs das Bediirfniß der Menfchen den Urfprung- der KunJle und Wif- fenfchaften betrründete und daß fie nothgedrun- gen auf die rricheioungen der Körperweit und die Ei gtnfc haften der Körper Acht geben muß- ten. So mufsten der Ackerbau und das Ze.tmaafa der Aftronomie, die Nothwendigkeic des Eifens der Metallurgie, dieTheilung der Ländereyen det Geometrie, der Handel der Arithmetik, derWaa- ren-Transporr und die Gebäude der Mechanik, die Verwundungen und Krankheiten der Botanik, Anatomie und Medicin den erften Urrpning ge- ben. Aber nur Zeit iindLokalumrtände und Ver- mehrung dieier Bedürfnifle in -gereillchalc liehen Staaten waren es, welche dieie Kimfte, die mit der Phyftk in Beziehung find, vervollkommneten. Der erde wefcntüche Schritt dazu war, wie Ro- bertfon bemerkt, dieAbfonderung der Hantie- rungen. In den frühern Zeiten des gcfelligen Le- bens find der Kunfle Ib wenig, find fie lo ein- ,£u:h, dafi jedermana fie hinlänglich in jMacht hat, um allen Forderungen feiner einge* ichränkteo Wünfche ein Genüge zu thun* Def .Wilde vejrfertigc feinen Bogen felbft, fpitzc feia^ Fif ilei e^icbter feine Hucce, höhlt fein Cai^f tU8, ohne der Hülfe einer künfilichern Hand, ^ der (einigen zu bedürfen. Wenn aber die Zeit die BedUrfniile der Men(chen vermehre hat, iö werden die Produkte der Kunft in ihrem Baue (9 ^pufammengefeczt) und in der Ausarbeitung ü tusgefuclu, da(s eine befbndere Art der Erzie* hung erfordert wird , einen ^ünßler zu bilden, der finnreich im Erfinden und erfahren in der Ausführung (ey. Nach dem Maafse, wie die Kultur fich weiter verbreitet, nimmt auch die Verf^hiedenheit der Hantierungen zu, und fie vertheilen fich in zahlreichere und kleinere Un* terabtheilungent Von diefem Zeitpunkte der Ab- fonderungen der Hantierungen unter bekannten Völkern kaim man wahrfcheinlich den W^chs- thum der menfchlichen Kenntnifle und die m^- chanifchen und chemUchen Künfte herrechneiu Allein nichts deAo weniger kann man aus der Vervollkommnung der KuriftftuckeiUnd der Op«- rationea, die eine Bekanntßiiaft mit dea fjgea- fchaften und Verhälcnifien der Körper vorauS- fcizen , nicht auf ivijjenßhiifiliche Kdumni-ßl' in >iie- fen frühern Z=uen Ichlieii-en. Es waren einzelne Kenntnifle, deren Verbindungen man nicht kana- le, und die eben fo wenig den Namen einer Wif ienfchaft verdienen, als die Ausübung diefer odei* jener Hantierung, oder die Hei'vorbringung die- fes oder jenes einzelnen Kunllrtücks ihn verdien;. Vor der Erfindung des Schreibens rhat der Lehcr ling nichts, als was er von feinem Meifter durch einen mundhch fortgepflanzten Unterricht lernte, und aut eben die Art Übermächte er feine Kennt- nifle demjenigen, welcher ilim folgte ;' wie noch unlre Handwerker thun, welche nichts Schrei- ben, ungeacinet fie fo viele Jahrhunderte nach Erfindung der Schreibekunft leben. So ii-ühzeitig alfo auch die Künfte und Kunft- ülicke ausgeübt werden mufsten, die mit der Na- tur wiflenfchafc in Verbindung flehen, fo konnte lie vor Erfindung der Scbreibekunfl doch noch keine Wiflenichaft machen , und konnte es auch iange hernach noch nicht. Man wird hierüber nicht er- flaunen, wenn man erwägt, dafs die wichtigftep Gefetze der Natur, deren Kenntnifs die Wiffen- fchaft begründet, oft zugleich diejenigen flnd, wei- che am wenigften in die Sinne fallen. Von der Na- tur unter einer Art von Decke verborgen , zeigea J '. fit fich, wie die Triebfedern einet koftbarea Mafchine, nur dehen^ welche fie zu entdecken wiffen,.und können nur von folchen Augen wahrgenommen werden, welche fie zu beobach- ten geübt find. Wenn der ungefähre'^Zufaili eitri- ge derfelben dargeboten hat, die {o fbnderbar oder auffallend waren, daß fie nothwendig die Aufmerkfamkeit dec, erften Beobachter auf fich 2iehen muisten, (b konntea ihnen die Effcheinun- ^en nur als abgerifTene Bruchflücke vorkoriimen, deren Anwendung und Nutzung fie aus Mangel der Kennmife einer unendlichen Anzahl anderer, mit denen fie einen wefentlichen Zufammenhang hatten, unmöglich einfehert konnten. Die erften Naturforfcher , wenn wir fie fb nennen können, hatten alfb keine andern Quellen, als Sie Samm- lungen von Erfcheinungen, die zu ihrer KennmÜs gelangten. Sie brachten fie wiederum hervor, io wie lie- ihrer bedurften, um fie entweder zum ge- meinen Gebrauche anzuwenden, oder um Wir^ kungen hervorzubringen, die. in den Augen de- rer, welche nicht fö gelehrt waren, Wunder^ werke zu feyn fchiencn. ^ 9- Wenn wir das unermefsliche Feld der Phäno- mene und Verfiiche; die geringe Zahl deser, die darauf Sorgfak zu verwenden Luft haben; den nothwendigen Vorrarh von Werkzeugen; den Scharflinn zu Beobachtung und zu Austiindigm^ chung-bsquemer Verlutha; die Geduld, weki erfordert wird, fie anzuftellen, zu wiederhole und abzuändern ; und die dazu nörhige Fertigkeit er.\'^gen: fo werden wir uns nicht über die lang- fimen Fortfehritte der NaturwilTenfchaft, den uns die Folge der Betrachtungen lehren wird, wundern diufen. Deffen ungeachtet hätte doch die Summe der. Erfahrungen, welche die im geteuft liaftlichcn Staate zufämmenlebenden Menfchen machtet^ zumal nach Abfontlerung der Gewerbe und Kün- fte von einander, und nach Erfindung des Schrei- bens, viel frühzeitiger den Grund zur Wilfen-^ fchaft der Natur legen können, und würde ihn ge-. legt haben, wenn nicht auch zugleich in der phy- fifchen und intellektuellen Natur des Menfchen; eben Ib gut die Quelle zu den Hindernifien als zi> den Fortfeh ritten der Nüturwiflenfchaft läge. Die bekannte GcfchicJite aller Jahrhunderte lehrt, daß die Aftcrphilofophie immer älter war, als die wahre, die nicht eher entftchen kann, als bis der Menfch durch alle Wirbel von Irrthtt- mern nlier Art durchgezogen ift, und fie erft durch eiae lange Reihe trauriger Erfehtun^aa %i§ , C 800 3 ftrthümer fiat kennen lerneii. Aus der Qu^ tos welcher die Wahrheit hervorging , ging« •äch die Irrthümer hervor, die, trotz aller Be- .Abachtungen und aller (innlichen Wahrnehmuii^ gen, doch diö Fortfehritte der Naturkenntnif ft hinderten. Da, wo der Wirkungskreis finC rör Sinne aufhört, tiberlaflen wh^ uns gar zu leicht dem Spiele unfrer Einbildungskraft; wirver« lieren uns inSpitzfttndigkeit, und wir verlal^en die Körperwelt. Die entfernteften Monumente der CSefchichte belehren uns fb von dem Glauben an ftbernatürliche Kräfte , an den Einflufs böfer und gfurer Gelder^ und ihre unmittelbaren Eintvirkün* gen in Hervorbringung von Phänomenen, derert Züfammetihang mit andern man nicht kannte; ein Glaube, def fchon früh Statt fand , Mit wel- chem dieGefchichte aller Völker anfängt, und der 2ü den wichtigften Hinderniflen gehört, Welche die Naturwiflenfchaff fand* Der Menfch furchtet Gefahren , die er nicht kennt, Gefahren, gegen welche er feine Klug- heit und feine Kräfte noch nicht gemefTen' hat. Ehe er bekannt wird mit den Kräften der Natur, fürchtete er fie ; und jede ungewohnte Erfchd-' nüng macht ihn entfetzin. So wird z. 'B. dcf' Menfch zwar früh an die unveränderliche Ord-^ nnhg des Himmelsgewöhät, und an die b,efländ^^ Siicceffion feiner PhSnomene; uffSf" A^ WjiT iff daran gewöhnt ift, denkt er fich nichts dabei: kt bald aber (eltene Phänomene am Himmel ihm sufllofsen, fo glaubt er eine Z^rrtirrung der na- nlrlichen Ordnung, und ergeht, da er die Ur- fache nicht einfieht, zu demEinflufle eines Wefens zurück, das aufser dem Bezirke der Sinnenwelt liegt. So mufste die Verfinfterung der Sonne die Vorftellung von der Vernichtung des UniverÜ* färchten laflen, und die Kometen mußren Vör- bothen trauriger EreigniiTe für die Erdbewoh- ner feyn. Schwärmerei und Aberglaube waren auf diefe Art frühzeicig herrfchend, und erhielten die Wif- fcltfchaft der Natur lange Zeit hindurch in ihrer Kindheit, und hind.2rn auch jetzt noch ihre Ver- beotuttg. Der Verfolg der Gefchichte unfrerWif^ ftofthaft wird zugleich auch die Gefchichre der Iffdiümer und der Verirrungen des men£chlichen Verfiandes feyn. * §. lO. ' ' Wenn wir den Monumenten der zuverlafligeti Gefchichte nachforfchen, um dieFortlchriire der Menfchen in littlichcrund wifTenfc haftlicher Rück- fcht aufzufinden, fo finden wir| hier noch ^.viel mehrHindernifTe als beiderAuffüchungderpoliti- Säiien Vcräaderungeo in den entfernteüeo ZeiKo. 5 ao» ] Der Gang ^' Welchen der menfchliche Geift ift der Vervollkommnung der intellectuellen Kräfte i^mmt) i& nur langfam und ftufen weife, und die vep- ointen Bemühungen mehrerer Jahrhunderte find ofrnöthiggewejten, um zu einer wichdgea Ent- deckung beizutragen. Kein Wunder aUö, dafi der langsame, oft (tiliftehende, und Jahrhundero& lang fchlummernd.e Gang der Wiflenfchaft unbe- qierkt blieb, und daß es an Nachrichten über Entdeckungen mangelt, die anfangs kleiq und ua^ bfträchdich fchienen, und erft nach und nach den folgenden Jahrhunderten wichtig wurden , ixa^- dem der erfte Erfinder und die Zeit der Erfindung längft vergeflen waren. Größe politifche Veräa- derungen und Abwechfelungen der Staaten hin- gegen waren immer geräufchvoll^ gefchahen meh- t^ncheils plötzlich, und hinterliefsen oft bittere Denkmähler den Bewohnern des Landes." Sol- Jahre, als Mofes (eine Bücher ichrieb, und Herodot, der ältefte uncer den griechiichen Gefchichifchreibern, die auf uns ge- kommen find, fchrieb etwa in der 87ften Olym- piade und um tauftnd Jahre fpäter als Mofes. Jenfeits dieler Periode, wo die gefchriebene Ge- fchichte anfängr, verlieren wir uns auf imfrer Spur der Nachforfchung in Dunkelheiten und in Fabeln. Es bleibt uns nichts als Muthmaßung übrig, und wir muffen uns mit bloßer Wahr- fcheinlichkeit begnügen, bis die Auffindung mehrerer Documente dereinft Licht über Gegen- ftände verbreitec, die jetzt mit einem undurch- dringlichen Schleier bedeckt und. ERSTER TH£IL. Spuren phyfikalifcher Kenntniffe bei • dtn bikanntefien Völkern des hohem Altertbums. Die ficherern Monumente der Gelchichte füh- ren uns auf xj/fr Völker des höhern Akei'thums, die in der Gefchichie der Wilfenichaften, und insbelbndere mderNaiudehre erwähnt zu werden Verdienen, und bei denen uns nicht zweifelhafte Ann-l d. ?\iy\)lt. f.B. J. .9t. O Data, Spureß ihrer Thätigkeit in BcSrbeltürigwc-' pigftens einiger Zweige dcsr phyfifchenJCenntnifle ,g^a. . Diefe Völker find: i. die Hindus;' , a.m5iBäbylomer oditv Chaldäer ^ ^rdieP^rßn und ^^dieAfg^ißer. Ich will niich beoiühcoj der ganz erlofch^Q ichien^ vom übrigen Kör« per , und; fah ihn bald darauf während 4miger Se- kunden heil leuchten und dann allmählig verlor feilen. Oft fah er fblche abgefchni.tteng Stücke plötzlich funkeln und wieder verlöfchen'g^ und bald darauf von neuem leuchten. Er erldärtdie^ fe Erfcheiilung aus einem üeberbleibfel von &ri- tabilicäc, oder aus einem Stimulus^ welchen die Luf'c hervorbringr. Dies fchien ihm um fb wahr- icheinlicher, da eine mechanifche Erregung die- felbe Wirkung harte. Ein leichter Druck ifl hinlänglich , ihnen das Vermöge^, willkuhrlich im Leuchten aufzuhö-. ^ ren, zu rauben. Carradori vermuthet daher, dais, der Mechanismus, durch den fie d^ Aufhören des Le;uchtens bewirken , auf einer eignen Menibran beruhe, in welche fie die phosphorifche Sub* flanz zurückziehen können. Eine andere Ver« muthung Carradori's ifl, daß diefes Leuchten in Zitterungen oder Schwingungen der phosphori- f *Sr ji .1 nenMafle beftehe, un3 da/s gar kein äSsB men derfeibcn Srart finde , fondem dafs Alles im Innern des leuchtenden Bfliiches vorgehe. Beim höchflen Grade des Leuchtens kann man ohne Schwieriglceir die kleinfte Schrift iefen. Der leuchtende Theil der Johanniswürmer er- ftreckt fich aber nur über die letzten Ringe ihres Bauchs. Dorr find zwei Membranen, von denen die eine den obern, die andere den unrein Theü des Bauches bildet, urfd die inir einander verbun- den find. In diefem Behältniife befindet fich die leuchtende Mafle, die einem Teige gleicht, einen Knoblauchsgeruch, aber wenig Gefchmack hat, und bei dem leichteften Drucke aus diefer Anvon Tafche herausgeht. So ausgedrückt verliert fie in wenig Stunden ihren Glanz und verwandelt lieh in eine weifse trockene Mafle. Taucht man ein Stück des Phosphorbauchs in Oehl, (6 leuchtet es nur fchwach und erlifcht bald. In WalTer leuchtet es dagegen mit glei- cher Stärke wie in der Luft, und länger. Carradori fchliefsi aus diefem Leuchten im Oehle, worin fich kein Luftbläschen findet, ib wie in dem luftleeren Räume des Barometers, daß das Leuchten der fliegenden Johanniswür- mer weder die Wirkung einer langfämen Ver- brennung, noch, wie Göttiing meinte , dx'iVvs.v rung des Stickgas iey; und ^afi die Urfache def fiärkcra Leuchtens diefer Infekten im Sauerftoff- gas nicht durch ein lebhafteres Verbrennen in diefem Gas , fondem dadurch' veranlasse werden dafs fleh diefe Infekten, wie die meiften Ttue- re, im Sauerftoffgas vorzüglich wohl befinden^ Dagegen meint ^r, dafs das Licht , welches dicfe Infekten zeigen , ihnen eben fo angeboren und eigcnthümlich fey, wie andern Xhieren 4)e Fälligkeit^ in befhmmten Qrganen daSielektrifche Fiuiduhi zu fammeln und willkührlich zu verbrei- ten^ und dafs fich das Fluidum, welches daslicht bildet, bei ihnen vielleicht in einem verdichteten Zuftande befinde. Es Ü): möglich, ^c er, da& iie durch ihre befondere Orgaiüfation djle Fähig- keit haben ^ aus ihren Nahrungsmitteln das Licht auszufcheiden , und es in dem eben befcbriebe- nen Behälter zu &mmeln. Oder fie können viel - leicht aus der atmofphäiifehen Luft diefes licht eben fo durch einen chemifchen Prozefs ausfchei- den, wie andere Thiere die WUrme. Das Syfiem Göttlings y €o wie es Brugnatelli vereinfacht ha^ könnte diefer Meinung fehr viel Wahr&heinlicb- keit geben!! Endlich zeigt noch Carradori, dafs dasLeuch- * « » ■ ten diefes Infekts von feinem Leben unabhängig ifl; und mehr von dem nötbigen Grade derWeicb- heit fe phosphorescirentibn Subftanz abliängr: DasTrocknen derfelben endige das Leuchten, weh ches fich jedoch beim Erweichen der IVlaiTe in Waffer, (aber nur nach einer beftimmren Zeit des Trocknens,) wieder zeigt; ein Umftand, den Reaumür, Beccaria und Spalanzani auch bei den Foladen und Medulen bemerkt haben. ■ Taucht man fie abwechfelnd in laues und in kaltes VVafler , Co leuchten fie in jenem lebhaft, in diefem erlüfchen lie, welches Carradori aus dent Wohlbefinden im erflem und aus dem Uebelbe- fen im letztem herleitet. — '.:1V ANHANG. 'rädori's Einwäffe gegen Spalaviza; nt's Bemerkungen *) über das Leuchien des faulen Holzes und der ^oban-'-.i - tnls'.vdrmchc?i. **) .4U )ie phosphorescirendcn Holzftiicke leucfi^ auch unter Wafler, imOehle, ftlbftindettf' 'luftleeren Räume des Barometers; alfo untet Umftänden, die dem Sauerftoffgas gar keinen Zugang verftatten. *) Gren's Annalen der Phyfik, I, S. 33 — 63. *") Auszug aus dem Briefe Carradorrs an Falironi ia Axn. AisaaUs de Chiinie , AuS« ito.']!. r I 2. Warum bemericte Spalanzani, als er Jones Holz in Glocken mit Lebensluft einfchlofe, kä- ue Verminderung des Volums derfelben, da ec diefes doch bei den Phosphorfubftanzen der Jo- hanniswürmer wahrnahm ? 3, Esiftnicht gegründet, was mehrere Na- turforfcher behaupten: dafs die Lucciolooi und die Lucciole Einem Gefchlechte zugerechnet werden müflen, nur die Gattungsumerfchiede haben, und daß zwar jene die Weiber, dieft die Männchen w'ären. Ich kann verfichem , den Bauch der Lucciolen mit Eiern erfüllt gefeha zu haben, nur find dann die leuchtenden Theiie des Bauches fthr viel kleiner. Sie verftecken fich dann , aber man findet fie zuweilen in dieiem Zu* ftande auf Kräutern und Gefträuchen. 4. Auch die Lucciolonen und Lucciolen leuch- ten im Oehle, Aus allem diefem Icheint zu folgen, daß weder bei den Hölzern , noch bei den Johan- niswürmchen eine langfame Verbrennung, wie Spalanzani meint, vorgehe. L'eberhaupt fuh- ren feine ErfahrunQ;en auf Refultate, welche voa den leinigen fehrverfchiedenfmd. Vielleicht, dafs die nicht- athembaren Gasarien auf diefephospho rifchen Subftanzen einen vorübergehenden Eiinl druck machen,' welcher fähig ift, das Ausftrömeo 1 ihres Lichts zu verhindern, fo wieimGegentheik C 311 ] Iss Sauerftoffgas, durch eine eigentlmmliciio Ein- wirkung, diefe Ausftröraen vermehrt. War- um Ibllten nicht jene Gasarten einen EinfliWs ha- ben können, den wir noch nicht kennen? Sah ich doch die phosphorifirhe Subftanz, im Wein- geifte und WeinelTig fogleich ihres Glanzes be- raubt werden , aber im Oehle und Wafier und in Luft wieder aufleuchten. 5. Die Bemerkung, dafs die phosphorifche Subäajiz derfelben das Volumen der Lebensluft' vermindert, ift nicht entfcheidendi wie viele Süb- ftanzen verändern diefe nicht durch ihre Ausflüfle, und brennen doch nicht, und find doch keine Phosphore ! 6. Es ift ferner ein beträchtlicher Unterfchied zwifchen dem künftlichen und jenem natürlichen Phosphor: jener leuchtet nur bei einer beltimm- ten Temperatur ; diefer bei jeder Temperatur, fo- bald fie nur nicht feine Subftanz angreift. Dies be- weifet wohl, wie ich glaube, hinlänglich, dafs das Leuchten bei diefem nicht Wirkung einer Ver- brennung fey , da jede Verbrennung einer mehr oder weniger hohen Temperatur bedarf. 7. Was die Erklärungsart Spalanzani's über die Verwandlung des Holzes in Phosphore be- trilFr, indem er annimmt / daß der entblößte, (mis ä decouvm^ Waflerftoiff und KohlenftofFdeit Sauerftoflf anziehen; fb mußichfie nach meineit Beobachnihgen als unwährlcheinUch Verwerfeft.* Vielmehr ift 'g^^viß , daß'die Hölzer, fiy bald «e 2u leuchten ahfättgen,, ihre harzigen TheU6 faft ganz verioren fcabeft, und' daß fie* daher- -ftttv nichts mehr von jenem GfruriäftofFe , es fty^VÖlC ferftofFoder KohlenftofF, der fie zum Verbrennen gefchickc machte, behalten ; daß iie daher^ v|^aa man fie in die Flamme wirft, nur felir jßfiiecht brennen. Iph bin dagegen ganz überzeugt, daß * ■■ '- • \- ..»^ ^ ■ \ • jt «.. ■'.' •,■'■... fie fich pm.eben^ viel den! Phosphoresciren n*4- hern , als fie brennbaren Stoff verlieren, und daß davon die Fähigkeit, das Licht zu abförbiren und zurückzuhalten, abhängt» Diefe Meinung könnte man ohne Zwang auch auf die Fähigkeit verfchiedenerThiere, zu leuch- ten , ausdehnen. Denn da jene leuchtende Sub- I^nz derfelben weder harziger noch öhliger Na- tur ifr, fb Kann fie nicht vielj Kohlen- und Wafferftoff enthalten, alfo auch nicht fehr^er- brennlich feyn! 8* Wenn die Lucciolen wirklich nur darum auch unter demWaffer leuchteten, weil fie, (wie Herr Spalanzani behauptet,) denSauerftofi^ wel- \ cIiÄr^s Wflffer abforbirt htt,^fflliü'•V«^^ chen ; Co muß man natürlich fragen : warum der küofUiche Phosphor nicht auch, unter \y affer leuchte? Ferner müßte man dieie Behauptung auch durch Erfährungen uiuerflützen^ "z. B. : daß die phosphorifche Subftanz der Lucciole wirklich im Wafler enthaltenes Sauerftoffgas abforbire, imd daß er in dem Wafler, das kein Sauerflo%as dniiiiite> auch nicht leuchten könne. - • ^ ■. ■ \ • t-- T . ^ j » ■•< « • « • • . . > • VERSücriE UND BEOBACHTUNGEN Über die ^Fortpf tanzung der Warmi in Ftüffigkeiten I I ▼ ©• I ' I Herrn Grafen Rumfo&d (Fortfetzung.) •) Z-sL-eiTef Kspittl. 1. Ftmere Unf^rfueliiiiigftn über die inn^rn Bevoe- gmmgtn unter den Partikeln der liquiden Körper, die nothwendig Statt finden , wenn Ce erwärmt oder abgekühlt werden. — 2- Befchreibung ei- nes mechanirchen Apparats % um diele Bewegun* ♦) Count Rum/onts Experimental Effays,' political, economical, and philofophical. £Oay VII. Lon> don 1797. 8. Von den drey Kapiteln diefes Effay ift das erflc im Neuen JoumrJ dfr Fhyßk, B. IV, S. 418, überfetzt. Hier die Fortfetzung der lehrreichen noch unüberfetzten Abhandliincr, welche in der Lehre von der Wärme neue Auslichten, oderwe- nil^ftcns ein Feld neuer Untcrfuchungcn öffnet, und die ich um fo weniger zurückhalte, da jedes Kapitel ein für fich verftändliches Ganzes aus- macht, lind in fo fern auch.dem brauclibar ift, der den Anfang derfelben irri N. Journ. der Phyf. nicht nachlefen kann. d. H. t 215 3 II f« Waffer lichtbar zu machen. — 3. Beritht ] Yon mancherley iniereffamen Verfuchen, die dipfem neu erfundenen Inftrumente angeftell« '' ■ ÜTid. — 4. Sie führen zu einer wichtigen Eni ^^enkiing: Wi'/Vme kann fich in flüffigen Körpern, 3 lange diefe durch Kalt« verdichtet worden find, ficht nach unten sii verbreiten. — 5- Ein Verfuch ;te, dafs Eh, wenn knchendes Waffer auf feiner ^rfldche fteht, mehr als nchlzig Mahl langf^- ■ fchmtlzi, als wenn man es auf der OberHa- ihe des heifsen Waffers fchwiminen läfst. — L Das Schmelzen des Eifcs, auf deffen Oijerfll. iie Waffer ftehl, kann auch bei der Hypotbefet ki($ Waffer ein Tollkommener Nicht!eit0r der liTärtne ift; erkiäit werden. — 7. Dieier angct jomtnenen Hypothefe zu Folge, müfste Waffer it Graden über dem Gefrierpunkte nach rahrenheits "^cale, oder bei der Temperatur von ^o', in irgend einer gegebenen Zeit, eben fo viel Eis, auf dpffen UberQdciie es tteht, ft^iceJzeit, gleiches Volumen diefes Fluidi, bei je- ^er höhern Temperatur, logar wenn es üedend ifs wSre. — ■ 8. Diefe merkjiiürdige Tkatfaehe ift tllrck eine grofse Maniiig/altigkeif entfcheldender Vtr- ptcA« bewiesen. — 9. Es wurde fogar gefunden, idaf« Waffer von der Temperatur von 41' mehr '.I fehmrlTt, wenn es auf deffen Oberfläche fteht, s fiedend heifses Waffer. — 10. Die RefultatB Klier djefer Experimente beweifan, dafs Waffer 1 der Thal ein vollkommener NkhtUiter Wärme ift-, oder dafs die Wärme Ttch darin, U Folge der Beiorgiin^eii , die fie unter ueii ifolirtt» Und einzelnen Partikeln diefes Fluidi verurfaci ^erbreiret,6a diefe Tlieilchen unter einande ibai diefar Uperatlon g«r keine Com iaunic%\\Qtt^ ..oder GfimeinrolMft habeir. -«r ' Die* EtttdlAckuBg diefer Thatfacke öffnet unferm Blicke eine der . . - gröfst^ und intereffant^ten Scenen in der.Oeko- Bomie der Katur« I \ - Da die kleinften Partikeln des Waflers, fb^vie alier andern flüffigen Körper, viel zu klein find, fds dafs das menfchliche Auge fie wahrnehmen könnte, fi) find auch die Bewegungen diefer Par- tikeln für uns imbemerkbai^ Dagegen läist jGch oft mit der gröfsten Gewißheit auf die Bbwe- grung unfichtbarer flüfliger Körper durch die Be- wegung fchließen , welche fie in fichtbaren; Kör- pern verur^chen. Luft ift ein unfichtbares Flui- dum; doch erlangen wir fehr richtige Vorftellun- gen der Bewegungen in der Luft durch den Staub und andere leichte Körper, die durch' die bewegte Luft mit fortbewegt werden. 'Wer je d- nen Wirbelwind über die Oberfläche eines ' ge- pflügren Ackers , bei trockenem Wetter , ßrei- chen fah, kann fo z. B. nicht den geringften Zwei- fel über die Art der Bewegung haben , in welche die Luft alsdann gefetzt wird, ,ob fie fchon fehr verwickelt und nicht leicnt zu befchreiben ift., Die. Bewegungen fehr feiner Scaubtheilchen, die fich von. ungefähr in dem Weingeifte meines C ai7 giofsen Thermotnerers befanden , und wenn die Sonne gerade darauf fehlen, fichtbar wurden, machten mich zuerfl auf die innern Bewegungen in dkfem Fluido, wenn es abgekühlt wird, auf- merkfam, und dielen guten Wink benutzte ich, um die innern Bewegungen des Wafiers auf die- felbe Art fichtbar zu machen.'^ Dies, fah ich, würde keine Schwierigkeit haben, fo bald ich nur fjnen Körper finden konnie, der gleiches fpeciii- iches Gewicht mit dem Waller hat, und fich da- mit vermengen laßt, ohne aufgelort, und in fo kleine Partikeln zeriheilt zu werden, dafs erfelbft unCchtbar wird. Allein einen fbichen Stoffkonn- te ich nicht finden; und es iflinderThar auch fehr gut, dafs es diefer SnbÜanzen nicht viele mdat, weil wir fbnft fehr viel Mühe haben wür- den > uns reines Walfer i,u verfchafien. Da es mir nicht gelingen woÜte, eine fefle ' SubfUnzvon dem fpecififchen Gewichte desWaf^ fers aufzufinden, die zu meinem Zwecke taugte^ ' fo nahm ich zu folgender Lift meine .Zuflucht. ^ überblickte die Tabellen der fpecififchen \ &hweren, und fand, dals das fpecififche Ge- I wicht des durchfichtigen Bernfteins nur wenig I grölSer als das fpecififche Gewicht des WafTers Ifctfj nämlich 1,078- Dabei fiel mir ein, dafs,^ [■v^^ kh im WafTer Alkali fo lange aiiflöf'ie, bis. das fpecififche Gewicht dpr Solution* dem dfls tBerafteins gleich würde ^ dadurch weder die Durchfichrigkeit des Fiuidi verringert , noch die- (ksfo verändert werde , dqß dadurch die Art, die Wärme aufzunehmen, eine merkliche VerSbi- derung litte. ■'■•■■ a. Diefer Gedanke wurde fbgleich folgender Maßen mit gutem Erfolge in Ausübung gebracht Ich hatte mich mit einer Anzahl gjiäfemer Kugeln verfchiedener Art mit langen cylindrifchen Hal- fen verfehen. Von diefen wählte ich eine, die ungefllhr zwei Zoll , und ihr cylindrifcher zwölf Zoll langer Hals | Zoll im Durch mefler hatte, that etwa einen halben Theelöffel voll Bernflein- pulver hinein, (die Stückchen waren von irregoo lärer Geftalt , durchfichtig , und von der Größe der Senfkörner,) und fchüttete darauf eine ge- wiffe Quantität deftillirtes Wafler , das die Tem- peratur der Stube hatte, (ungefähr 60^ Fahrenh.) Wie ich erwartete, blieb der Bernftein auf dem Boden der Kugel liegen* Ich fchüttete daher Za dem Waffer fo viel von einer gefättigten Auflö^ fiing des reinen v^etabilifch'en Alkali, als nö- thig war, um das fpecififche Gewicht des Waflers, (oder vielmehr der verdünnten Salzfblution^)' üb weit zu vergrößern , daß . die Stückchen des Bern* Bernfl^s zu (chwimmen anfingen, und vollkom- men ruhig in jeder Stelle des Fluidi, wo fie von ungefähr hmkamen, blieben. Da die gläierne Kugel noch nicht fb voll war, als ich wünichie, Co fuhr ich fort, noch mehr von der Alkali ■ Solution zuzufetzen, bis die Kugel voll, und auch die cylindrifche Röhre neun Zoll weic gefüllt war; und dann verftopfte ich fie mit ei- nem reinen Korke. Darauf fchuttelte ich die Mi- fchung tüchtig durch einander, ftellte dann die Glaskugel mit ihrer cylindrifchen Röhre in eine vertikale Richtung, auf eine hölzerne Unterlage, und Itels fie in Ruhe flehen, um zu fehen, wie lange die foliden Partikelchen des ßernfteins, (die (ehr gleichmäßig in der ganzen MalTe des Fluidi vertheilt zu feyn ichienen,) üch in der Hö- he erhalten würden. Obgleich der grö&te TheÜ diefer Partikeln zuerft keine Neigung zu haben fehlen, weder zu fteigen,noch2ufdl!en, fo bewegten fich doch bald einige langfäm aufwärts, und andere eben fö lang- iäm hinunter. Da fich die Partikelchen überall im Fluido nach diefen Richtungen bewegten, ja, häufig zwei Partikelchen in demfelben TheÜe nach beiden enigegengefeKten Richtungen, und dabei die hinauf- und hinabfteigenden oft fo nahe ftn einander vorbei gingen, dafs fie fich zu be* Annil. ä. rhy&k, i. B, a. St. B tQhreh Ißhi^ni^h: fo fall ich darauf, 4ak diefe ^BbwieguÄj^n Unabhängig vonirgend eititit inti^ Bewegung des Fluidi waren, und ntrtr ^von ÄeA Ünterfchitide dferfpecififehen Gewichte unteif den -Vetfchiedeneh kleinen TheHchen des Bfenrfleiift und des Flurdl herrührten. Einige d«f 5tück- ■thin Berhfteih, die öflfenbar fchwefef als dsfe Fluidum yaten , bewegten ficH liimihteirwSrrt^ indefi ahdiere 5 die leichter waren, nath deffeti t)berfläche flSfegen. • ' — • -^ ■..- ^ ^ ■ . ^■' «1- « i Wegen des großen Unterfchiedes vSttet'i^ fw^cififthen Gewichten der verfchiedeheh "Stttdfc chen Bernftein fetzte ich noch mehr vöft Ädfeift Stoffe zum Flüido hinzu, fchtitteke nochmals Allfei . ■ • •■ gut unter einander, ließ' dann den Bernifeih fich fetzen, und fchüttete fanft Alles, was auf dieCÄet^ flache cSes Fluidi gediegen war, ab, fo daß ich nur ^s , was fich auf den Böden gefetzt* h&tti, \)ie^ kielt Darauf verntehrte ich das ipecififche Öfe^ \vicht des Fluidi, indem ich etwas weniges voll flfcr Alkali • Solution fo lange hinzufetirtf; 'bfe . dfe kleinen im * Glafe ^urfickgebliebeiren iStObk* feheh Bdrnftein fich nur eben hoberi, und üädfilt verfchiedehen Theilen des Fluidi fchwebe'n 'bli(ti bell, wo fie nun ihre pemtanenten Plätze (Skt-, j^ommeri zu habet! ichienen. ' • . ' »•- Tetztnat're ich ein Inßrument, 9as mir zu i3en fehr interefianten Verflichen, die ich ausgedacht halte, recht dienlich zu feyn fchien, und man wird mir ieichr glauben , daß ich keine Zelt vej- lor, davon Gebrauch zu machen. 3- Der erfle Verßichj den ich mit diefim Tnftru- mente machte, war, dafs ich es in ein langes glä- fernes Gefäfs mit faft kochend heißem Waflei* gefliUi, tauchte. Was ich erwartete, gefchah. Es entftanden fogleich in der cylindrifchen Röhre zwei Ströme, welche fich nach entgegengeretz- ter Richtung mit grofser Schnelligkeit bewegten, und zwar nahm der aufzeigende Strom die Sei- ten , der hinunterfteigende die Achte der Röhre ein. So wie die falzige FlüflTgkeit allmähllg warm wurde, verminderte fich ftufenweiie die Gefchwindigkeit der Ströme, und zuletzt, als die Flü/%keit die Temperatur des Hs umgeben- den Walters in dem Gefäfse erreicht hatte, hör- ren diefe Bewegungen gänzlich auf. Als ich die glüferne Kugel aus dem heißen VVafTer heraushob, begann die innere Bewegung der Fliiffigkeir von neuem; aber die Ströme hat- ten ihre Kic'ntung verindert, und d LT heiautftci- g«nde Strom nahm jerzr die AchCe öetU-ÖVvtü t\vi. 1 [ 322 ] Wenn dabei die cylindrifche Röhre, flau verti- kal gehalten zu werden , etwas fchr'dg gehalten wurde, fo ging der auffteigende Strom längs der oberften, und der herabfteigende mit gleicher Ge- fchwindigkeit, längs der unterften Seitenlinie des Cylinders. Als endlich die FHifliglceit in der glä- fernen Kugel die Temperatur der Stubenluft er- lar^t hatte, Co hörten diefe Bewegungen aufj be- gannen aber im Augenblicke von neuem , wenn man das Inftrument irgend einem Wechfel der Temperatur ausfetzie. In allen Fällen , wo das Inftrument Wärme er- hielte bewegte fleh der Strom, welcher bä ver- tikalem Stande die Achfe, und bei einem firhiefen Stande die ohre Seitenlinie der cylindrifchen Röh- re einnahm, nach unten zu, (herabwärts.) Wenn dagegen das Inftrument WärTne atisflrSmte, iä bewegte fich diefer Strom nach der entgegen* gefetzten Richtung, nämlich »(7Ci& o^raza, (her* axifwärts.) Ein Wechfel der Temperatur, dernur wenig Grade nach Fahrenheiis Scale betrug, reichte hia^ die Flüfligkeit des Inftruments in Bewegung za fetzen, und die Bewegungen waren mehr odef weniger ichnel!, je nachdem es mir größerer odcf geringerer Gefch windigkeit Wärme aufnahm oder ausftrömtc, am fchnelleften in denThrilett. des Inftruments, wo keine gefchwinde Mitrhex- lungbitacitand, {v^e thc' iommunkotion -was not rapid.) Eine pai-rielle Bewegung kann zu^jeder Zeit in jedem Theiie des Inftruments hervorgebracht werden , wenn man an die(en Theil irgend einen Körper anhält, der entweder wärmer oder kälter als das Inftrument ift. Ift der Körper wärmer als das Inftrument, ib bewegt: fich die falzige Fluf' figkeit in dem Theiie , den der wärmere Körper berührt, anf-xärtsj ift er kälter, hinumer-w'Arts. In beiden Fällen verurlächr der hervorgebrachte Strom fogleich einen zweiten , in irgend einem andern Theiie des Fluidi, welcher fich in entge- gengeletzter Richtung als jener bewegt. •• Als ich die cylindrifche Röhre des InftrumenW 1 unter einem Winkel von ungefähr 45** gegen den- Horizont neigte, und deflen Mitte in einer Ent- fernung von drei oder vier Zoll über der Spitze der Flamme eines Lichts hielt; fo wurde die Be- wegung des Fluidi in dem obern Theiie der Röhre aufserordentlich fchnell, indefe dieFlüflig- keit in dem untern Theiie und in der damit verbundenen Kugel gvöfstencheils in vollkomme- ner Ruhe blieb. Auch konnte ich das Fluiduin in dem obern Theiie der Röhre. ziim|iü/'r/'//i:/v« üüchen bringen , ohne dafs die Hand an dem un- tem TheileÜ^s Inßruments merklich erwamil ■ worden w'^ret. Aber wenn ich dieFl&niine gcgeö den untern Theil der Röhre fielen ließ, fo wurr de der ganze obere Theil der&lben, & weit ihn die Flüffigkeit berührte , gac bald üsxk erhitzt; und zwar vorzüglich die oberfte Seitenlinie der geneigten cylindrifchen Röhre, wo der fchndlefld aufzeigende Strom längs dem Glafe hinlief. Die Bewegungen nach enigegengeietzterRiclh tung in der Flüfligkeit der Röhre waren bei die- ier fiarken und fo plötzlich erregten Hitze ganz vorzüglich fcbnell , und 'gaben ein fehr unüarhat tendes Schaufpiel ; aber einem gelehrten Beob- achter muisten fie noch ^mehr als unterhaltend Icyn. Sic entfchleierten die Natur gleich&m auf derThat, bei einer ihrer verborgenflen. Opera- tionen, und machten Bewegungen in einem ruhig icheinenden Medio, die vorher nie gefehea wa- ren , und die man wahricheinlich nie vermutfaet haue, lichtbar. Au%emuntert durch die&n Er- folg, und, was das intereflante F^cmm, welches ich zu unterluchen angefangen hatte, betrifft, in meiner Meinung beftärkt, ging ich nun niit^er« trauen zu entfcheidenderh Verfiichen üben 5- Es ift , wenn ich nicht irre , eine unter den Phyiikern allgemein angenommene Meinung: daß WälTer, wenn es mit Eis in Berührung ftehe, nicht erwärmr werdwi kann. Als ich tiierübci" iachdaclire> bemerkte ich bald, dafs entweder diefes ein Irrthum &yn rauls, odci' da& aUe meiv ne Ideen, in Abficht auf die Arr, wie Wä»-' me fleh in einer FlUfiigkeit Verbreiter, falfch find. So lange Eis auf der Oberfläche des Waf fers fchwiramt, ■^^■elches in einem Keilel über detn Feuer, (oder auf jede andereArr.) erwärmt werden foll, kann zwar, meiner Hypochefe über die Verbreirung; der Wärme gemäli,, die Waf- fermafl'e ni^ht ftark erwärmt werden:, denn das eiskalte Waflei', welches durch das Schmalzen des Eiles entfteht , miifs hvnabwärts fteigen und fich-aaf dem Boden des Keflels ausbreiten, je- doch, bevor noch ib viel Zeit verfloflen ift, um es merklich 7.a erwärmen, in feiner Reihe wie- derdem eisksken fpäterentftandenenWafler Platz "trochen; und fo gehtelsktilras Waffer, Co lange Eis vorhanden 1% und das Erwärmen fortdaueri in ununterbrochenem Strome hinab, dahejr üch die WafTermenj^e nicht ftark erwärmen iäfst. Aber bei ifer Hypothefi, lUfs Waffer kein W'dr- melmerifl, der gewöhnücheft Bedeutung diefes A^sdr^cks gemilfs, (d. h.: „dafs die Wärme „nicht das Fluidum durchftreichen kann, ausge- ,,noreimen,. wenn fie von den kleipe>i Partikeln 1 I I ^des Fliüdi felbft htnäurchgeföhrt wird,' di^ „wenn die Wärme ihr Cpecifiiches Gewicht ver* „ändert, fich in Bewegung (etzen, und darm dio ^Wärme von Stelle zu Stelle m«/w//fiArrt»i") *) bei diefer meiner Hypochefe leuchcet es nicht an, wie Eis, wenn man es nicht auf dem Waßer (chwimmen lälst, fondern an den Boden» oder fijnft wo unter der Oberfläche des Waflers be- feftigt, auf irgend eine Art die Temperatur des darüber liegenden WalFers afficiren , oder es bin* dern kann y von andern Körpern die Wämw flu^ zunehmen. Wäre Wafler ein Wärmeleiter, fo würde et keinem Zweifel unrerworfen feyn, daß das darin befindliche Eis EinBuis auf das WaiTer nach «I* len Richtungen hin, haben müfle. Die Metalle find alle Wärmeleiter , und Herr Profeflbr Pictet fand durch einen trefflichen und entlchcidenden Verfuch, '*) dafi in äaet Stange Kupfer, 33 Zoll lang und fenkrechigfr ftellt, die Wärme iich eben Co wohl nach vaam *) That Head eattnot pa/i in, ( foUte woU heittcit: through, } that Fluid, txcept viheit it it ca rrifä hy ifs particles , mkich, being put in moiion by tht ckange it occaßons in $keir fpecißc grafity t tr ports it front place to place. **5 EJfayi de Fkyß^ut , tome 1 , ä Genere 175* i 1 ab nach oben zu ausbreitete , und zwar faft mir gleicher Leichtigkeit. Kann daher gezeigt wer- den, dflfs die Wärme im Wajfer nicht hinabfle'igtt fo wird fchon dies allein, wie ich glaube, hinreichend feya, um zu beweifen, äafs Wajjer kein Wirme- Uiter iß. Bei genauerm Nachdenken über die Nanu* des Fiuidi, fcheint es mir, als zeigten fieh hier ei- nige Grunde, zu vermuihen , dafs die Grtmdurfa- chey und ich möchte fagen, das Weßn des Flut' diy gerade auf diefer Eigenfchaft beruhe, welche die Partikel der Körper, indem fie fltiflig wer- den, erlangen, und wodurch allem Wechfel oder »Uer Communication der Warme unter ihnen vor- gebeugt wird. Aber wie dem auch feyn mag, immer giebt das Refultat folgender Verfiiche ei- nen unwiderlegbaren Beweis für ein wichtiges Factum, in Abficht der Art, wie üch die Wärme im Wafler verbreitet Verfuch 15.*) Zu einem cyÜndrifchen Glafö, 4,7 Zoll im DorchmeÜer und 14 Zoll hoch, {chnitt ich eine *^ Ich wflifs nicht, ob ^tie Zahl lieh auf die vor- hergehenden Verfuche in diefem , oder auf die eben fo wenig imtnerirten VerfuchB des erAeii Ka- pMvlt bezieht. d. H. # «Mdf^cbetttt BoLf ,welchft ibottudie fii brtit «tt; dfr*QfiereTheii:4c9GlÜesy ^1 Zoll dückvivod) iftliMaeicbisäcwac Ichichüaece duteuiin^ii») ^«»{6 Pfttöd i|Unz3 Tfoy.Gew. «1 köchiiwi heUscEifn Wa]flrer,.v legte dif £i8(eh«ib6 iuifttdhiM auf, und fand , da(s fie in 2 Minuten 5g Sekiwi^ fitodich «karcbdiäen V^cfiicb, wie viel Xtki4$if IS^-brauchce:, um :au|'dtr.Oi>arfticke dM OäSsg» VtätffeKs Ättfch^ehMii, n- *iX • * .■ • j * -.'^.i i. ft'/;i r iriü^ L.i "Ti?.'.' I Ich habn/amEis&heibe^der vwig^ri^fallP^NM gleich, lind tfefeftigteüe an den Boden dcißftiMI (9iiadriicheiBLiSla68^uiPch öin Paar ^Uidii dflilk fi>heStüdccheiiTannenholz;» | Zoll diök md |1«^ brptt, die etwas weniges lingtF. ab -^ifft^^ Shürähmdler desitSl^fesr ^varen, und, holitt^Hfll im Kreuze über der EisplaCte idi Q^&A^iiii^ ipannt, dlefe hii^derten« iQ die Höhe zu fteigen, als ich das kochende Waffef iii das Glas go& Xfm während das £ingie&ensr das Eis gegen die WSrme zu (chürzen, bedeckte ieh et ifitt^dii^M^ runden Stücke ftarken Schreibepapiers, das ich *achher fo fiinft als möglich durch einen i^der ^eitebefeftigren Faden hinwegzog; up4 iffl} ^ös '*i • ■ ■ Glas bei der plötzlichen Berühriwg oiit koM^end iiei/sem Wafler vor dem Springen zu bev.alirettj IchiJtiece ich zuerftein weoig kaltes Wafler hiiieiii, welches den Zwifchenraum zwiicheii dem Life und dem Gla(e ausfiillie und das Eis J ZoÜ hoch bedeclcre. Darauf erft gofs ich das heüse Wdfler aus einem grolsen Theekefiel, in welchem es ge- kocht Avar, nach der Mirte des runden Piipieis, welches das Eis bedeckte. Das Glas wurde mit dem darin enthaltenen Eife und dem heilsen Wafler, auf einen Tifch, nahe an das Fenfler gCr feizr, wo ich, fo iänft als möglich, das PiipicE von der Oberfläche des Eifes wegzog, und micij dann in den Stand ietzie, das Refuliat diefes in- lereflanren Verliiches zu beobachten. Wenig Minuten reichten hin, mir zu zcigenj dafs meine Erwartung in diefem Punkte nicht ge- läufcht werden wiirde. Beim vorigen Verfiiche war eine ähnliche Scheibe Eis in weniger als 3 Minuten gänzlich zerfclimolzen ; aber bei diefem war ichon mehr als die doppelte Zeit verfloflen, und noch hatte das Eis keine fichtbaren Zeichen, an denen man 6.&a Anfang des Schrmlzem hätte be- merken können. Die Oberfläche blieb glatt und glänzend, und das unmittelbar daran fto(sendp Wafler fchien ganz in Ruhe zu feyn, obgleich die Innern Bewegungen des heißen Waflers dfiE- über, das feine W'ärn>e den Seiten des Gla(*s I I l t 836 1 und der Luft mittheilte, fehr heftig Varel ich ganz deudich an einigen erdigen Parcikdn oder andern Unreinigkeiten bemerkte, die von ungefähr im Wafier waren. Ich beobachtete das Eis mit einer lehr guten Loupe, aber es dauerte lange, ehe ich einige Zei- chen des Schmelzens bemerken konnte. Die Kanten der Scheibe blieben (charf, und die klei- nen Partikelchen Staub , die nach und nacli von dem heifsen WafTer, Co wie es kälter ward , prä- cipitirc wurden, blieben, fobaldüe die Oberfläche 4es Eifes berührten , ganz öill darauf liegen. Da das heiße Wafier aus der Küche gebracht wurde, fo war es nicht vollkommen kochend, als ich es in das Glas gofs. Nachdem es eitle Mi- nute im Gla& gedanden hatte, tauchte ich ein Thermometer hinein und fand feine Temperatur 184° Fahrenh. Nach Verlauf von 12 Minuten war die Tem- peratur einen Zoll unter der Oberfläche 170°; bei der Tiefe von 7 Zoll, oder einen Zoll über der Oberfläche des Eifes war fie 1 69,5'^ ; dagegen nur I ZoU tiefer, oder | Zoll über der Oberflä- che des Eife , nur 40*. Nach Verlauf von 20, von 35, von 60, von 75, von 90 und von 120 Minuten, von dem Au- genblicke an gerechnet, als ich das kochende t 231 ] Wafler in das Glas goß , wurde die Temperatur in den verfchiedenen Tiefen, anfangs an der Sei- te, nachher in der Mine des Glafes, folgendem Malten befunden: ^ In de Arh- Ar der Seitenwand des r^ des Gla- Glal» eemerie« fescemef- nacli nach o.eh I14ch □ aih naJir Unmiitelbar an A^t 20' as' bo' 7.V qo' lao' Oberfläche des Ei- rmi - ■ ■ 40" 10" 40" 40" 40- 4»' •iZill - »t," 76- — — , Zoll - .3o- So- »2' «4* 7b- aber 2 Zoll ■ — .44- Hb- lob" ,lS" 04* dem 3 Zoll . liq' ■ 4»" 128" laj- ■ Ib' .ob- Eile 4 Zoll - . 5 Zoll - 6 Zoll . - ^8i« läo- 5 - loS- LyZoll - - Uo" ■49" ibl" — 117" io8i Als ich den Verfoch beendigte, fchürtete ich das heifee Wafler vom Eife ab, wog das zurückge- bliebene,' und fand, daß 5 Unzen SGranTroy« Gew-, (^24o6Gran,) Eis gefchmolzen waren. Nehme ich die mittlere Temperatur des Waf- fers am Ende des Verfuchs zu 106° an, (welches offenbar noch etwas zu hoch ift,) fö erhellet, daß dieMalTe des heiTsenWaflers, (die 73I Unze wog,) während des Verfuchs wenigftens um 78 Grad ab- gekühlt worden war, nämlich von der Temperatur 184*' zu der von 106°. Nun ift bekannt, daß eine Ünze Eis beim Schmelzen fo viel \V'ä.ttt\ft ■N iMdcühlüBg von J4p* verliert. Bei eiii^r Ütefe U^Seri dia Ufl» ^ G^ade abgekühlt wird, ftröim folglich fo viel Wärme aus, alsilöthig feyn Mf4iv de;, xla ^^^^ Unze Eis zu (Gh,rnelzem ^ Daher ga- ' " . ■ ■ bendie yjl'ÜMse Waffer, die während des Ex- periments um 78 Grade abgekühlt !wurdea> we- hjgftens ib viel Wärme her> als nörhig^weiefji v^räte, Z2i2<28 sc 40y| Unzen Eis zu fchmel- zen. *--- Pa nun das wirklich geifchmbizeoö E4S nur ungefähr 5 Unzen betrug, {bliebt man» 4J^ 'wiMger als der achte Theil von der Wdrm^ ' die äas Wajfer verlor j dem Eife mitgetheilt '^Ufde. Den Reft nahm die Luft mit fort. Vergleicht man* dielen Veriiich mit dem voiv hergehenden i5ten, i9 welchem dieieibeMeo^ kochenden Waflers gebraucht wurde, ib erhellet^ dafs Es mehr als achtzig Mahl Umg famer umer ei* ner MafTe kochend heißen Waflers fchmiizc, als wenn man es wif der Oberfläche defielben fi^wimmen läßt. Denn da in jenem Verfiicfad io| Unze Eis in' 2 Minuten uhd 5^. Sekiuidw zerschmolzen , fo mufsten 5 Uhzen in höchübni I Minute 29 Sekunden zerschmolzen ieyii, inat bei dielem Verliehe wurden a Stunden oder 12O Minuten gebraucht, um 5Una;ea-^a &hmelae& k war das Eis unter dem heißen WaflÄ doch gefchniolzen, wenn gleich fehr langsam ; und dieler ümftand allein wäre fchon hiniöichend ge- we(en , meine Hypothele über die Fortpflanzung der Warme in flüfTigen Körpern umznftofsen, hätre ich nicht Mittel gefunden, dieles Factum auf eine genugrhucnde Art zu erk!äi-enj ohnt deshalb meine vorigen Meinungen aufzugeben. Ungefähr eine halbe Stunde, nachdem ich das warme Wsffer bei dem letztern Verliiche in das Glas gegofTen hatte, unterfuchte ich die Oberflä- che des Eiles, und nahm eine Erfcheinung wahr, die meine ganze Aufmerklamkeit auf lieh zog. Ich bemerkte nämlich: daß das Eis an der Ober- fläche gefchmolzen war, nur die Stellen ausge- nommen, wo es bedeckt, oder durch die plat* ten Stäbchen Tannenhu'Zj welche die Eisfeheibe auf dem Boden erhielten, gleichfam hefchah tet war. Ware das Eis elk'm von dem unterften der beiden Hölzer, das auf der Oberfläche des Eifes unmittelbar auflag, befchiitzt, und am Schmel* zen gehindert worden , lö würde mich das nicht iehr gewundert haben. Da aber auch der Theil der Oüerfläche befchiitzt war, der fenk« recht unter dem andern Holze lag, welches im Kreuze tiber das witeiT gefpannr war, und dns Eis I I L { 234 3 nirgends als gerade nur an dejfen Kante herih fi} reizte diefer ümftand meine Aufmerk&rakeiL Fürs erfte konnte ich keine andere Erklärung iRii: diefe Erfcheinung finden, als dafs ich annahi% das Eis werde durch lü'ärmende Strahlen j die vom Walter ausgehen, gefchmolzen, und die Theüe des Eifes , welche durch die Stäbchen von Tan- nenholz befibattet waren, hätten keine Strahlen enipfangen und deshalb nicht fchmelzen können. Diefe Erscheinung frappirte mich fo , dafi ich fo- gleich folgende Verfuche anftellte, lediglich in der Abfichtj diele Materie aufzuhellen. V er flieh 17. In ein cyUndriß:hes Glas , 5| Zoll im Durcb- mefler und g Zoll hoch , brachte ich eine nude Scheibe Eis, die 3I Zoll dick, und fo breit wa%; daß ße nur eben in das Gefäfs ging, und Ic auf die ebene Oberfläche des Eifes eine rund^ Zinnplatte, Ib dünn ich lie nur erhalten konnte 65 Zoll im Durchmefler, die gerade das Eis b»' dei^icte. Diefe zinnerne Plane war, um fie in ih- rer Form und ganz eben zu erhalten, durch ei- nen Draht, derjnind um fie herum ging, gefteift, hatte in der Mitie ein rundes Loch, a Zoll im Durchmeffer, und v.urde auf die Eislcheir. be durch einige dünne hölzerne Keile befeftigd I »!5 1 ~ die zwifchen fie und die Seiten des Glafes ge- trieben waren. Eine zweire runde Zmnplatte, mit einem runden Loche Im Cenrro von 2 Zoll Durchmefler, wekhe in Allem mit der errtern übereinkam, wurde auf diefelbe Art mit hölzer- nen Keilen, i Zoll über der erftern und mit ihr parallel befeftigt, und nun das Glas in eine Stube gebracht, wo Fahrenheiis Thermonicier auf 3^° ftand. Darauf goß ich erfteiskaltes Wafiör hinzu, bis diefes die obere Platte bedeckte, dann ko- chend hejfses, womit ich das Glas bis auf einen Zoll vom Rande füllte, bedeckte das Glas mit ei- nem Breie und ließ es zwei Stunden ganz ruhig flehen. Dann erft wurde das noch warme Wafler abgegofien, die runden Platten weggenommen und Gas Eis iinterfucht. In der Mitte der Eisplatfp zeigte fleh eine runde Aushöhlung, die gerade Co breit als das Loch in der Zinnplatte, welche das Eis bedeck- te, nämlich 2 Zoll im Durchmefler war, die(em Loche coirelpondirte, vollkommen gut begrenzt und im Centro über yö 2o!1 tief fchien. Gerade das erwartete ich ; aber noch war et- was mehr da, was ii.h nicht erwartet hatte, und welches ich mir lange nicht zu erklären wufit«. Ein je-^CT Theil der Oberflache des Eifcs, der von der Zinnplatte bedeclt: gewefen, war, fchien Annal.d.PhjCk. |. B. a. Sl. Q^ / I C 33« 1 t ■■ vollkommen glatt und eben zufeyn, und zeigte keine Spur von Schmelzung oder Verminderung, nur eine Stelle ausgenomnien, wo (ich ein Kanal» etwa einen Zroll breit und etwas weniges tiefer als j§ Zoll, zeigte, der offenbare Spuren trug, von ei- nem Strome warmen Waffers gebildet zu feyn, welcher mitten aus der Höhlung im obern TheUe der Eisfcheibe, naph deren Umfang gegangen 4war. Da die Kante , oder die vertikale 5eite der Eisfcheibe, augenfch'einlich da, wo diefer Strom über fie wegging, abgerieben war, fb konnte feine Riclitung nicht zweifelhaft feyn , und . er ging ficherliclL||f/yi' der runden Höhlung in der Mitte des Eifes aus. Ob es gleich beim erflen Anblicke fchwer fcheinenmag, diefe Thatfache zu erklä- ren, und zu zeigen, wie das WafTer an ddn Ort kommen konnte ; fo war es doch augenfcheiplich, 'dafs die unmittelbare Urfache der Bewegung die^ fes WafTerfboms keine andere feyn konnte, als das gröfsere fpecififche Gewicht defTelben, g^en den übrigerji Theil des WafTers in derfelben Tiefe, Und dafs diefes gröfsere fpecififche Gewicht zu- gleich mit einem höhern Grade von Wärme be* gleitet war, ifl aus der Tiefe des Kanals klar, welchen der Strom in das Eis eingefchmolzen hat- te , iridefs die andern Theile in der Oberfläche des Eifes von dem darauf flehenden Wafler nicht gelchmolzen waren. Um diefen Punkt weitec ;Vis Liehe zu ietzen, machte ich folgendea VetfüQh.. Verfttch ig. Ich hielt es für wahrHiheinlich, dafs, wenn die runde Allshöhlung m dem Eife, die dem run- den Loche in der Miite der bedeckenden und der zweiten einen Zoll höher befeftigcen Zinnplane correlpondirre, durch die flraUeade Wärine^ (wie man fie uncigentlich nennt,) oder durch die Wärmeünihkn des warmen Wafiers einge- fchmo*.zen wäre; einige diefer Wärmeflrahien, welche nach der Luft über dem WaiTer gingen, von der Oberfläche des Wafiers nach unten re- flekürt feyn möchten. Dafs diefer Theil dec Strahlen das Eis nichc erreiche, fuchte ich aun dadurch zu verhindern, daß ich Ce von einem lachten fchwarzen Körper verfehl uckenlie(s,näm- Uch von einem runden Sriicke eines Tannenbret^ das mit fchwarzer Seide bedecke war, und das ich auf der Oberfläche des Wafiers fi-hwimmea liefs. Wäre hierdurch das Schmelzen des Eiles merklich verringert worden, fo würde das ftar- ken Grund gegeben haben, zu glauben, daß diefe Strahlen in der That die ürfache der zu er- kürenden Erfcheinung find. Allein mir der größ- ten S ^^^ in 5 Minuten bis 112 Grad (Heg. ' - Der Strahl ging fehr oft unter^ der Oberfläche diefes Holzes weg und befchädigte es alsdann, fo daß beftänoig Splitter herumflogen; ahmte alfo , auf eine fehr ähnliche Art, eine der Wirkua- gen des Blitzes nach. • Endlich verfuchte ich auch noch die Wirkung der electrifchen Materie auf den Phosphor , in dem leeren Räume des Barometers y auf diefelbe Art, wie das in den angeführten Verfiichen mit andern Stoffen geschehen war. Ich bemerkte bald, daß ein elafti/cher Stoff hervorgebracht wurde, wel- cher das Fallen des Queckfilbers verurßichte; diefes fiel aber nur fehr langfam. Nach einer hal* ben Stunde war es beinahe um 4 Zoll gefallen^ und alsdann fiel es. gar nicht mehr. Als ich die- ftn Verfuch im Dunkeln machte, bemerkte ich, daß der electrifche Stoff, wenn er durch diefe Röhre ^ing, ein ganz befbnderes Licht von jfich gab, das größtentbeils von einer grün- lich - gelben Fatbe, in der Mitte aber, .und da, wo dertdichtefle Surom der electrifchen Materiö C M9 1 ging,' ßy mt an der Oberfläcfie des Phosphört^ vcfti einem lebhaften Roth war. Hingegen fah man unmittelbar ^ nachdem der.FunJken durch- gegangen war, weder- am Phosphor noch in dem leeren Räume der Röhre Licht. ; » •^, Die erzeugte Luft hatte ihre ganze Elafticität fbgar noch den folgenden Tag. Als ich darauf ein wenig atmofphärifche Luftjn die Röhre liteß^ iah ich obgleich den ganzen leeren Raum der Röhce über dem Qneckfilber erleuchtet : woraus man abnelimen kann, daß die Luft 5 weichte durch den electrifchen Funken aus dem Phos^ phor abgefchieden war, ein Phosphor ^as iftj doch w^r die Luftmenge zu ger.inge, als daß ich hätte unterfiichen können, ob fie eben fo be- fchaÜen ift, als »das Phosphorgas, deflen Zube- reitung Herr Gengembre in dem Journal de Tf)jifiqueyi^%^y zuerft befchrieben hat. . r ' C »50 J ix. MATHEMATISCHE CORRESPONDENZ aus N icho Ifons Journal der Phyfik, öeit dem April 1797 erfcbeint unter dem Titels A Journal t^ fiatural Vhilt^opiiy^ Cheniiftty etnd the Arts , by Jfiiliam Ni- fholfon, monathlich ein Heft von 6 Bbg^n, im gröfsten Quart» mm Kupfern, und unter fortlaufenden Seitenzahlen, fo daCi ts Stück einen Band antmaefaen , die ffir 1^ Pf. St. vei kauft irird. £9 enthalt theils Original- Anffdtse, tbeilt Auszfige •uf den Schriften der gelehrten Gefellfchaften in Grofsbri- tannien, theils Ueberfetzungen aus franzßßfcb^n Zeltrcfariften und Werken, und ift durcbg^ingig zweckmüTt>ig abgefafst- ^ Al- les wichtige Phy^kalifche aus demfelben wird der Lefer auch In diefen Anndien £nden. Jedes der erftern Hefte enthalt. |intf>r der Ueberfchrift-: Mathematical Correfpondance ^ ei|i paar mathematifche Aufgaben, zum Nachdenken der Lefer« \xtiA erft die folgenden Hefte geben Antvrorten» die snrBeanl- irortung derfelben eingefchickt find. Hier ein Paar fokbir Prägen zur Probe : Erfte frage von J. B, Die Hälfte einer gegebenen gefi- elen Linie a in eine gegehene Menge n von T heilen jr.jr» S u. f. w. fo einzutheilen , dafs .der erfte diefer Theile nnd dit ganze Linie, der zweite Theil und die Linie weniger dem •^ ften Theile, der dritte Theil und die Linie weniger den bil- den erften Theilen, u. f. f., (x, «, y^ ä — x, « , a — * — y» n. f. w. in geometrifcherProgreffion ftehn. — Wird in Heft}» , durch rechnende Analyfis aufgelöst: x = T l — — j" J * Zweite Frage voirrCap, W, Mudge. Die Centrifugalkrift eines Körpers, der fich im Kreife bewegt, dureh Fluxions- rechnung, und nicht, wie Neu ton in feinen Prineipien, sei 4ler Lehre der Indivißbeln abzuleiten. — £ ne Fraget ^ snan in Dentfchland nicht aufgr^worfen hacte* ■s. ANNALEN DER PHYSIK. 1AST£R BAND, DRITTES STÜCK. 1. VERBESSERUNG Bennetfchen Ele c tromettr^^ Witt. NlCHOtSOM.*) f /en Phyfikern , die fich mit der Electricitar fi fchäftigen, ift das Elecirometer von Bennet hiareichend bekannt. **) Zwei Streifen von Gold- blättchen vertrecen darin die Stelle von Can- rons Korkkügekhenj und zeigen den gering- ften Grad von Elecrricität und ihre Belchaflcnheit an. Diefes vortreffliche Inftrument fcheint noch zwäerVerbefl'eriingen zu bedürfen: einmal, um es ohne Getahr Jüi die Goldblättchen tragbar zu *) Alt Atiltn Journal of Natural fhilofophyeic.^ No.6, >797- **) Siehe unter andern Gr tm Atlteres /our-na/ <{rr Pkyfik . B. I , S. :ißü. Aooiil. d. FhjCk. 1. fi. j Si. R t 'S' 3 t«^ machen; zweitens, um die ver/chiedenen Gi bis zu welchen es elccrrifirt ift, auf einer ange- brachten Scale unterfcheidcn zu können. , Die Goldblättchen gegen die Gefahr des Zer- reifsens beim.Tragen zu fichern, hat mir bisher, alles Nachfinnens ungeachtet, noch nicht recht gelingen wollen. Ein Streifen von Bkttgold licfse üch vielleicht durch eine Buchte fichern, die rings umher nicht weit davon ablhinde. Befelligt man aber den Goldßrelfen an das eine Ende eines vergoldeten Holzes , delVen Oberfläche ganz die Geftalc des Bläitchens hat, fb bewegt fich dieles, bei feiner autserordentlichen Biegsamkeit, febr leicht längs dem Holze auf und ab, und erhält Falten, wenn man das befeftigre Ende um we- nige Grade über das untere Ende des Holzes hinüber beugr. Noch weniger möchte es mög- lich feyn, die Goldblättchen zwifchen zwei nnde« Blätter oder Küffen 2u bringen , ohne fie zu zer- rwfsen. Doch werde ich darüber noch Verfuclie anftellen, (o bald ich wieder auf diefe Materie komme. Das Gewicht eines Goldblättchens in Ben* nets Electromerer beträgt ungefähr 0,06 Gran, doch ift diefes nach der Geftalt und Größe des Streifens und nach der Dicke desGoldes vertchie- den. Eben deshalb möchte es eine vergebliche t 253 1 Mtthe feyn, auf Mitrel zu finnen, zwei feläHe Eeciromeier iibereinftimmend und mit einandA' vergleichbar zu machen. Alles, was fich thun tefsc,ift: die verschiedenen Intenficäten derElectri- ^ät&x genauer zu beftimmen, föfem diefe entwe- Ifler durch die Divergenz der Goldftreifen, oder Ifltuxh die Entfernung, aus welcher die Blättchen an ein Paar nichi - ifolirte Meraliftäbe fchlagen, ■angezeigt M'erden. Auf Tafel V, Fig. 7, ftellt A den ifolirtenlmc; railenen Hur des Elecrrometers vor, von wel- chem bei Cdie beiden ftharfzugefpitzten Gold- blättchen herabhängen. B B id das fie umgeben- de Glas, welches den Hut A trägt, und die Be- ■we^ng der äußern Luft von den Blättchen ab- hiälr. DD find ein Paar flache MeflinglUbe, die fich um eine gemein fchaftliche Achfe, gleich den Schenkeln eines Zirkeln, drehen, und fich dadurch einander nähern, oder von einander entfernen laflen. Durch Hülfe von Stahlfedern werden fie aus einander gedrückt. Die Mikro- meierfchraube £ dient, fie einander fanft und all- mählig zu nähern. Zu dem Ende find an die Munerichraube, welche fich längs der Spindel hinauf bewegt) zwei Ilählerne Arme in enrgegen- gefetzten Punkten des Dur^hmeflers öefeftigt, und das Ende jedes derftlben ift durch einen Stift mit Ra ^ I T 254 1 eifter der beiden Meffingfcheiben verbanden, che die beiden Meflingitäbe tragen. Die(e Schraube ift in Figur g in einer andetf Lage, wie fie, von oben herabgefehen, erichein( abgebildet. KL ift ein Meflingflück, welch» der ganzen Vorrichtung als Geftell oder Rahme dient, und die untere Oeffhung des Elecrrometei f/" fchließt. IH bedeutet die cylindrifchenM^ ■0ng(cheiben, welche die Mefllngftäb^ tragen tuij dcehen. An der Seite der iMurrerfchraube G Geh man einen der beiden ftähternen Zugarmej dicfe cylindrifchen Stücke drehen; der anderf liegt auf der enrgegenge fetzten Seite, und ift nttv hin nichc fichibar. Bei L (iehc maa die beidfli zurückdruckenden Stahlfedern. Die JUiflggl Theile bedürfen keiner Befchreibung. Bei der gewöhnlichen Einrichtung des Gold- blatt-Electroraeters werden zwei Stanniolftreifeo an die enrgegengefetzien Seiten der Innern Fläcl» des Glales BB geklebt, gegen Welche die Gold- blättchen khiagen, wenn lie den gröfsten Gnd von Electricirdt erreicht haben. Entferne man di? Meflingftäbe DD Co weit von einander, als mög- lich, lo zeigt diefes verbelTerte Elecirometergt« ^iide Ib das Maximum von Eiectricitär. Ift dage- gen die Eleciriciiär, die durch Berührung mit ^er leitenden Luft, oder irgend einer andere d^i* EJectricität erzeugt wird, fi> gering!^ dafs man aus der Lage der Goldblättchen nicht.l mit Sicherheit fchließen kann, oB fie electri-' firc iind, oder nicht, Co nähert man die Me/Hno- 1 ftäbe vermitceift der Mikrometer fchraube einan- der allmalilig, bis fie durch ihre Anziehung die Di- 1 vergenz der Goldblättchen hinreichend vermeh» ^ ren , um uns in den Stand zu fttzen, die Art der ElectricitUt diefer Bläctchen auszumitteln. In die- fem Falle, (b wie in allen andern, zeigt dec Grad der Eintheilung auf dem Kopfe der Mikroj ) tnerertchraube , welcher in dem Augenblicke, d4^ die Goldblättchen an die Stäbe hinanfahren unÄ ' fie fchlagen, dem feften und unbeweglichen Zei- ^ ger gegen ober ftehen, an, ob die Electricität von '" ciaer fiärkern oder geringem Intenfität war. c n^ a ■ 1 « H. ELECTRISCHE ERFAHRUNciEN Uher , verfcbiedene Gegenftänd^ Herrn Dr. vaii MakuH la Buricib" (Btfchlaft.)*) ' ' .'. . • • WSrhmg der grofsen Batterie etvf Bimne. pchon Nairne hat 1773 Veriiiche über Wirkung einer Batterie .von 50 Quadtüfuis Be^ >« .*) leb ziehe unte^ dieCnr U«berfclirift ijU lotertf' fantefte ans den ErBJiriuigen kürz svlamaeii» ii» üch, aufser den Ton Gren bereits mitgetheilteni in der Seconde CoAtinuatibn ' des ExpSrieneef , /altes par le moyen de la Machine Electrique Teyleriefm -par TAN maku'm. Hartem ijoSt 891 Seiten, 4*i Franzöfifch und Holland! f eh, mit 5 Kapfertafebi finden. Vieles ans diefem W^rke war fehon im Aeltern Journale der Phyfik^ (B. IV, S. 1 ; B. VI, S. 37 und 36o , ) und im Neuen JourntUe der Phyßkt (Band III, S. 1,) mitgetbeilt. Dies und das All- gemein - Intereffante diefer ins GroCse gehenden electrifchen Verfuche , beftimmte wahrfchein* lieb [den fei. Gren, ungeachtet der deutfcben Ueberfetzung diefes Werks, die wichtig&en, von ihm noch nicht benutzten Auflätze ia dem er« «5» J Ieg;ang> auf vedchiedene P11anzen> unter ändert) . auch auf den I.orhärbaum und die Myrte ■, ang^a itellt. Alle Zweige der PBanzen^ durch weichi] der electriiche Schlag ging, ftarben, früher odeM fpäierj je nachdem die Pfl»nze mehr oder weM ger iäftreich war. Bei einem Lorberzweige fin- gen erft 15 Tage nach dem Verfuche, die ßlärrer an, gelb zu werden und abzufallen, und an der -Myrte erftarben erft nach einem Monate einige kleine Zweige in der Krone. *) Diefe interefiänren Verfuche wiederholte ich mit einer Batterie von 530 Quadratftifs Belegung, -und zwar an jungen abgefcbnitienea , g Fu(s kn- gen Aeßen der gemeinen Weidei einer Baumart, welche die kraftvqUefte Vegetation hat , und in der das vegetabiUfche Lehen, am meiflen zu lei- den vermag, bevor es erUTcht. Im April 179 t»' gei-ade als diefe Aefte anfin- gen kleine Zweige zu treiben, ieitete ich den electrifchen Schlag 15 Zoll weit durch die Mitte ■zweier, und durch das obere Ende zwei anderer tchisrWeidenälit; denn ui gröfserer Länge ihn Itsn H»rtc iltefer Annaleti üi^ertetzt zi» 1iefei'n> Durch das Gegenwärtige wird die Benutzung der ▼ an Marutnrchen Schrift für dtefes Journal ToUftändig. *) ehilofopk. Trantatt. , Vol. 64, ■ P- *• I I t «5« 1 I durch den All zu führen, wollte mir nicht gelidfl gen. Diefe Aefte wurden daraufgepflanzt, Di»! electrifchen Seellen trieben gar keine Zwe^ J Das obere Ende der in: dÄr Mitte electrifirteM trieb zwar einige Tage lang kleine Zweige, bIkS viel kngfanier als nicht- electrifirte, und auc|| diefe Zweige llarben in wenigen Tagen ab. HiqM g-egen trieben die nicht- electrifirten Stellen ebeM iö gucKnospen, als die daneben gepBanztennichM electrifirten Weiden. — Diefe Verliiche zeigeM li&i^ duis die Vegetation, felbß in den PflanzeiH worin fie am kräftigften und am fchwerüen z4| tödten iftjdurch einen hinlänglich ftarken eleciri- fchenSchlag zerftörtwird. Auch ift ihre Wirkung der des Blitzes auf Bäume, fehr ähnlich, da aucb der vom Blitze getroflene Baum bald abftirbt. Verkalkung der Metalle durch den eiec- trifchen Schlag. Diefe Verfuche ftellie ich 178 g mit der Ban»>^ rie von 235 Fufs Belegung, als eine Fortfetzung der Verfuche, an, die ich 1786 gemacht und in' der Premiere Cominuaiion etc. bcfchrieben habcvi imd wiederholte fie, und die frühern, mit d« großen Batterie von 550 Quadratfuß Belegung|l ohne daß fich dabei einewefentliche Verfchiedeihi heit gezeigt hücte. r 45? * ' Die Erfchcinungen bei llalhmftaUen wiehert tnt uenit; vor* den mir ganzen Metallen ab. Dt Ht Hftlbmetalie zu (pröcle And, als dals fich DnhrADS ihnen ziehen lieise, fbfuchreich fehr ttHkne Placcen davon zu erhaUen, um Ge in klet' ne Streifen zu zerfchneiden, weiches aber nur mit Zink und Wisnimh gelang. Als elecrrifche kUüge von verfchiedencr Stärke hindurchge- t wurden , ftieg das verkalkte Metall in Ge» Ml eines dicken Rauches auf, und fetzte fich U das! darüber gehaltene Papier in Blumen an, 4le an- Farbe und Zeichnung denen des Eifens l^heO} weiche in dir Premiere Conrivuatiofi ttc, ai Tafel 3 abgebilder find. Diefc Metalle bei Ichwächerer Ladung in glühende Kiigelchen zu- fiwranen zu fchmelzen , gelang nicht. — Diefel- ben Erfcheinungen erfolgten, als ich gereinigtes Spefsglasfulver in einer Linie auf Papier legte und den electrifchen Schlag hindurchführte; doch zerftob das Meifte vor dem Calciniren. Darauf liefs ich die Halbmetalte mir fo viel ^B milchen, dafs fie dehnbar genug wurden, Qn fich in DrahCj jj Zoll dick, ziehen zu laffen. Zn dem Ende muffte zum Zink 2, zum Kohlt g, zum Wismtith 24 und zum Spiefsghfe.izmzX fö viel ■Zian gefetzt werden , als man von diefen Halb- metatlea nahm. Beim Verkalken dicfer Gemüche I durch den electrifchen Schlag-, zeigte (ich nichtig auszeichnendes. Das verkalkro Metall ging theil| »Is Dampf fgrr , theils bildete es auf dem darubd gehaltenen Papiere allerlei Fg".iren, denen eiaj» ger unvermifchten Metalle ähnlich- Im einzigeo Spiefs^lasdrahre fchien das Zinn feine merkwünf dige Eigenfchaft, in kleine Kügelchen zu zerftifr ben, die fich auf eine iehr hefondere An caJoai' ren, behalten zu haben. Um über dlefe Eigenfchaft noch weitem Auf- fchlufs zu ei-langsn, verfuhr ich mit Gemifchen aus Zinn und den «'i/^/w Meialt^n auf diefclbe An. um Drahr, ,? Zoll dick, zu erhalten, mußte ich auf iTheilÄ/^£^r 8, und auf i TheilGciW 32ThelIi Zinn nehmen. So.geringein diefen Gemifchei auch der Antheil der edeln MetaÜe war, fo veriobif doch das Zinn jene Eigcrifchaft. Darauf ließ ich Draht, ^| Zoll dick, ausrei- chen Theilen von Gold und Silber ^ von Gold uni Kupfer , und von Silber und Kupfer ziehen. Ich war fehr verwundert, zu fehen, wie beim electri- fchen Schlage dief'eGemifche zumTheil in kleine glühende Kugeln zerftobon, die im Wegrollen auf dem Papiere Flecke in gerader Linie him-'i- lalTen hatten. Sic verloren indefs fo fclinell ihre Gluhrötho, dafs man fie kaum gewahr wurde. ■IfcAuch mir der großen Batterie gelang es rmg ■ iJcfit, Z/rw- oder ZinJr-i oder Siibmrawelgama, dtt^ io kleinen Strahlen auf Papier gelegt wwd^'J oder Qued'JilhfT in fehr dünnen Glasröhren z|lfl verkalken. j fl Ein IHatindrahty ^ Zoll dick, fehlen beij^j| deca-ifchen Schlage diefelbe Schmelzbarkeit a)|t9 Silber zu haben. Das Platin wurde in einen grauen, fehr feinen Staub verwandelt, der ähn- liche Zeichnungen, wie Eifen, auf dem Papiere bildete, und der dem Eifeokalke fo ähnlich war, dais ich ihn für wahren Platinkalk haken mufs, bis man durch Verfuche das Gegentheil bewei- icn wird. Obgleich diefe fortgefetzten Verfuche üba: das Verkalken der Metalle, auf keine fo merk- würdigen Erfcheinungen führten, als es anfangs fchien, fo icczte ich üe doch fo lange fort, bis alle Hof?Viung vat-fchwand, dabei etwas Lehi'rei- ches und Neues zu entdecken. ' r , Was ich bei meinen vorigen Verziehen .für unmöglich gehalten hatte, dünne Glasröhren zu finden, die den Durchgang des electrifchen Schlags, ohne zu zerbrechen, erti'ügcn, um in ihnen die Verkalkung- der Meraildrähie vorzuneh- men, und durch den Gewichisverluft der Luft in der Röhre zu beweifen, dafs ihr Sauerftoff^i^h i I t «n 1 «n das MeraJl geterzt, und diefes beim Durch gange des electrifchen Schlags wirklich verkall habe, ift feicdem den Herren Deiman iiivi Van Troofrwyk gelungen. Ihre Verfucl beweifen, dafs bei Gold und Silber die Luft nich «n ihrem Gewichte verliert, diefe beiden Mtf talle folglich nicht wirklich verkalkt werden. Was mich berrifFt, fo habe ich mich auch nacl her umfonft bemüht, Glasröhren aufzutreibe die den Durchgang des elecrrifchen Schlags m« ner Batterie vertrügen , und ich habe deher died Verfiiche nicht wiederholen können. Ob i^ ^eich keincsweges daran zweifle, dals diefe Phyfc fiker ihre Verfuche richtig befchrieben haben: ^^ Weibt mir doch der Zweifel: ob nicht ihre Baite^ rie von 135 Quadratfufs Belegung, welche nicht; einmal | Zoll weite Glasröhren zerbrach , **) niff; zu fchwach war, um die Verbindung des Stoct^ ftoSs mit den edeln Metalien zu bewirken { ODtL ob man berechtige fey> daraus zu fchUelsen , dafti 1789, S. 68, ( eene Eleetrizetr ■ mackin Amfi. **) Von Glasrähren, die 4 Zoll weit, 4 Zoll didfc*, und nicht Terfchloffen , fonderA nur durch W«f*' fei gefperri waren, brachen vier, bei zwölf Eat- •ladangen der azSfüfligen Batterie. Hp-iÖ viel ftärkere Batterie, wie die meinig^ Mfe Verkaltiuiig auch nicht bewirken könne. K Verftiche für Blitzableiter. H'Aqs meinen ehemaligen Verfuchen über'den ^nd der Schmelzbarkeic verfchiedener Meiallo Hrch die electrifthe Materie, glaubte ich fchhe* WQI'zu tnüfTen, da(s, wenn gleiche Längen eines Ufifiwß»^-, eines Eifendrahts und eines Kupfer- jktl^f den Wirkungen einer elecirifchen Batterie Ja Bachern Grade widerftehen föllen, ihre Quer« ^tetine in demVerhälmiflevon4,zui,zu|ftehen Hjlßed; und ich baute darauf die Behaupcui^: ^p, wenn man bei einem Blitzableiter Üatt der Bfenflangen fich eines Bieißreifem- oder kupfer- UT Stmtgen bedienen wollte, man darauf iehen mäfl«} daß derBleiftreifen einen viermal gröfsern Querfchnict als die Eifenftange, die man fonft genommen harre , erhalte; indeis die Kupferftan« gen nur eines halb fo grofsen Qiier£chnicts als die Eifenftangen bediirfen. Als ich jene Verfuche mit meiner großen Bat- terie wtederhoke, fand ich fie in Abfichr des Bbtes völlig beftaiigt. Gerade fo Herr B r o o k, der auch m^ner ungefähren Berechnung bei- jlimmt, nach welcher ein 4 Zoll breiter Streifen des dickften Dachrinnenbleies , wovon der Qua- C ft^4 1 dratfiiß unge^hr 8 Pfund wiegt i»"^ voIlkomtfeÄ z\i Blitzableitern hinreicht) indem der ftärkAi Blitz fie fchwerlich zu fchmelzeil vermag. In Abficht des Kupfirs erhielt ich dagegen «n vom vorigen fehr ver(cfaiedenes Refidtat. Bei meinen vorigen Verfuchen widerflanden «iii Eifta- . draht, jj Zoll dick, und ein Kupferdrahr, ^l bis ^| Zoll dick, der Entladung gieicfamäßig. Eine Ladung,^ welche 36 Zoll Eifendraht vo» Nr. x> . ^ Zoll im DufchmefTer^ zum Qühen brgähte^ doch ohne ihn EU zerreißen , fchmolz hingegen jetzt einen gleich langen Kupferdrahr^ ^ Z^ dick, in kleine Käulchen zufammen, zerriß ei* nen ^§ Z^oll dicken Kupferdraht, und völlig m- derftand ihr erft ein Kupferdraht, ^f ZoH dick. Die&r ünterfchied rtthrte von den ver(chiedeneA Graden derReißheit des Kupfers her. Der Draht bei den letztern Verfiichen war aus Kupfer^ wie man es gewöhnlich kauft; der bei de& erftera Verfuchen aus geläutertem Kupfer > wie maa es zum Legiren des Goldes braucht ^ gezogen. — Wiederht^te Verfuche mit vedchiedenen Kupfer- (brten berechtigen «ms inde(s doch, \m Durch* fchnicte antunehmen: dafs ein Leiter von Kupier und einer voa Eifea den electriCrhen Strom ei- ner Entl&düng, oder den Blicz, gleich gut leieeD, wenn der Querichuicc der Kupferfiange halb ü t i«S J ^, als der der Eifenftange, DanundieEf- fahrung gelehrt hat, dafe Eifenftanger, die|ZoU breit und dick find, dem ftärkfbn Blitze wider^ flehen; Co brauchen kupferne Blirzableiter hoch- ftens vier Linien breit und dick zu leyn. Und eben wegen dieJes Umftandes find fie in manchen Fällen den «fernen vorzuziehen. Das elecinfche Feuer, welches fich ringsum einen dünnen Draht bei Entladungen Zeigr, (Heft I, S J(6>) fcliien mir ftark genug, um brennbare Körper, welche den Draht berühren, zu entzünden. Um diefes durch Ver/iiche aus- zumachen, band ich einen Eiftndreht auf eine Völlig trockene und ftark erwärmte Latte von Kothtannen Holz, und leiiete den electrifchen Schlag hindurch. Sie wurde nur an den beiden Enden des Drahts ein wenig gebrannt. Als ich aber den Draht mit Zunderilhwamm dicht um- band, und nun die Ladung acr Batterie hindurch- gehen liefs, loderte der Schwamm der ganzen Länge nach auf. . Fuhrt man folglich einen Blitzableiter längs Holz oder längs dem Tauwerke eines SchiiFs her- ab, fo ift es nicht hinreichend, ihn blofs fo ftark zu machen, dafs der Blitz ihn nicht f>;hmelze oder zerreiße; denn die electniclie Materie kann dann doch noch, die daran liegenden bronnbaren c >«« -J I Körper entzünden. Das gefchieht aber nicht dickern Leiiern. Da das Reifsbier (Phnbagine) gar nicht, doch nur fehr fchwer fchmilzt, fo hane Pat* terfon in Philadelphia vorgelchlagen , daraus die Spitzen der Blitzableiter zu verfeitigcn , um fie gegen das Zufammenfchmelzen zu üchem. Allein das würde ohneNuizen feyn, da das dich- tefte Reißblei von einer Ladung meiner großea Batterie pulveriiirt wird. Ueber dies habe idi fchon 1785 gezeigt, dafs die Blitzableiter mit Spitzen, vor denen ohne Spitzen, eben keinen beträchdichen Vorzug haben. Ob einige Stoffe durch Funken aus dem Conäucior der Teylerfchen Mafchtne zerfetzt oder fonft merklich verän- dert loerden? Bei den Verruchen, die ich in den Jahren 1785 und 1787 mit einigen Gasarteii angefteilt han^ •waren zwei diefer Stoffe , das Salpetergas und das alkalifche Gas, durch elecnrifche Funken zerletzt worden. Mehrere Phylücer glaubten, dielet möchte auch wohl mit andern Stoffen der FalJ ^ feyn, deren Beftandrheile man vielieichc auf die» | fem Wege befier möchte kennen lernen, und {chlugen verfchiedene ftüilige und fefte Körpec die fie auf ,di^f& Are behandelt zu iehea pichten. i Verfuchen t :h bediente mich Zi r Röhren 1 3 bis 14 Zoll hoch und 0,3 bis 0,4 (weit, deren eines Ende zugefchmolzen, und l^einem leitenden Drahte aus Platin verfehen Diefe Röhren füllte ich (b mit Queckfilber, £, wenn der zu priit'ende Scoffauf das Queck- fiiber einen Zoll hoch geichüttec wurde, die Röhre bis auf einen halben Zoll angefüllt war, kehrte darauf die Röhre um , und fetzte fie in ein Gefälsimit Quecktilber, welches Taf. IV | Fig.fi, bei i abgebildet. ift. Diefes Gefäls brachte icjk« unter einen ifoÜrten Conducror c j der auf der i Glasröhre d lieht, und mit einer Meffingptatte el verleben ift, fo dafs, wenn man'dasEnde der' Röhre a durch ein Locli in dieferMelTingpIatte fteckt, die Röhre, welche den Conductbr faft berührt, fenkrecht erhalten wird. Setzt maa diefen Conductor einige Zoll weit vom Con- duciör der Mafchine, und bringt das QLiecklH- ber h mit dem Boden in Verbindung, fo werdea die Funken, die auf ihn iiberfpringcn, durch die Glasröhre geleitet. Die I.uftfchicht, welchft in der Röhre über dem zu unrerfuchendei| i Siofie blieb, dient dazu, dals derFunken, dep-J durch den Platindraht geht, in Form von Scrah« I Jen auf den zu prüfenden Stoff komme, MirelcheB oft mehr Wirkung thut, als wenn der Draht den Stoff felhft berührt ; nur mufs diefe I^uftfchichc liicht aus atmo(phäri(cher Luft, ibndeni aps einer Gasart belieben , welclie der electri(che Funkea flicht zerfetzt 9 ^c. 6. aus Lebensluft oder Luftlii^ - re (^Mofei), damit die Salpett?riäure , welche der electrilche Funken aus der atmoiphärifchen Lufit tbfcheidet, nicht die Refuicate des Verfiichs verwirre. Im Falle der zu prüfende Stoff fich mit dem Queckfilber zerfetzt, wie z. B. manche Säur^ fUlle ich die Röhre ganz mit diefer Säure, fetze iie umgekehrt in ein Gefäfs , welches diefelbe Säure enthält, und führe einen Piatindraht in die Röhre, bis einen Zoll tief unter der Obei;- fläche der Säure, welcher die Stelle des' Qgecfc- filbers vertritt. Die erßere Vorrichtung will ich mit Ay die letztere mit B bezeichnen. Stark concemrirte Sclrwefelfäure^ im Apparate By eine Viertelfhmde lang den pofitiven öder den negativen electrifchen Funken ausgefQtzt^ litt keine Veränderung, auch wenn die Glasröhrp , flark erhitzt wurde. Ebep fo wenig das gem^ioe V$molöhL Rauchende Salpeterfiure gab in fünf Minuten zwei Zoll eines luftförmigen Stoffs , wovon aber r t 2^9 3 nach einer Viertelftunde nur noch fehr \venig übrig; war, und den ich deshalb für Salpererfäure halte, welche der Wärmeftoff" des electrilchea Scromes in luftformigen Zuftand verfetzr hatie. Uebrigens fehlen die Säure unveränrdert. Die gnaahnlkhe Salpeierßiure gab gleichfalls einen hal- ben Zoll Lufc, welche gleichfalls bald, nachdem man mit dem Elecmfiren aufhörte, verfchwand. Eben fb die rauchende und die geivöhnlkhg Salz- fäure. Aus der oxygenirten Salzfäure entwickelte fich dagegen gar keine Luft; welches zeigt, dafs der WärmeftofT des electrifchen Fluidi fich nicht leicht mit dem SauerftofFe lufiförmig Verbinder. Zerßojpmes kohlenfaures Gewächsalkali im Ap- parate A eine Viertelftunde lang electrifirtjüit gar keine Veränderung. Dagegen gab kohlenßiures ATumoniak eine foiche Menge Luft, daß die Glasröhre in fünf Minuten ganz damit angefüllt war. D'.eie Luft war zum Theil Wafier/tuffgas, der Reft Stickgas; und man fieht hieraus, dafs die Zertetzung des Ammoniaks in feine beiden luftformigen Beftandiheiie, unter dem Drucke der Amiolphäre fall: eben fo fchnell, als im luftlee- ren Räume gelingt. ') *) Weu*f Journal der Phyjik , B. HI, S. 1 f. ^ 170 i \ tachrmfstmhur eine halbe Shnide lang electri» firt^ veränderte ihre Farbe nicht} daher im elec- tri&hen Strome keine SUure ift. Die ftärkften Funken auf glnhendm Salpeter^ äen ich über dem Feuer in beftändigemFlufle er- hielt, eine Viertelftunde lang geleitet^ bewirk* ten nicht die geringfte Deronnatiön, und der Sil* peter war nach dem Verfiiche nicht im minde« Öen alkalifirt. Salzfavres Silhet {Lima Cornea)^ woraus ficE im Sonnenlichte Sauerfto%as entbindet, gab im Apparate A^ oder im leereii Räume des BtfömQ- fers ejectrifirt, gar keine Luft. Eben fo wenig erfoigre eine Fällung, als icli inj Apparate Ä die Auftöfungen von Sib^, Kup- *fer, Elfen, Blei oder Qiiecküiber in Salpecerföur^ oder die Auf löfungen von Gold und Zinn in Kd- higswaffer unterfuchte. Bei den Auf löfimgehiici Silbers, Bleies, Zinnes und Quetkfiibers entwi- ckelte fich ein Viertel - bis ein halber Zoll Lufi^ täie aber nach dem Electrifiren bald verfchwaaA Die Kupferauflöfung verfchluckre einen Viercd- zoll Luft. Dre nicht fehr unterrichtenden Re* fulrate diefer Verfuche machten mir kein«,Lüft, noch mehrere Stoße auf dieie Art zu behacKlehi. Wiederherftellung der Metalle aus 4»^ MetäUkalken durch electrifche \\ Funken. •! Meine Verfuche mit Mctallkalken hettenj mich belehrt, daß viele diefer Kalke durch Abf^ feuerung der Batterie, die fich im Jahre 1783 bei der TeylerTchen Mafchine befand, wena man das electrifche Fiuidum in gehöriger Menge darauf leitet, reducirt werden. Diefes veran- iaßte mich, zu vergehen: ob auch durch die blo(sen electrifchen Funken diefer Mafchine, fich Metallkalke reduciren liefsen ; und, wenn mir di^ fes glückte, weiter zu unterfuchen: ob jeder? lallkalk bei feiner Reduciion Luft von fich giet^l und wie dieie Luft betchaffbnift. Ich bediente mid dazu eben folcher Glasröhren , wie zu dem voä genVerfuche, füllte fie mit dem MetallUalke ynd führte den Plaiindraht fo weit hinein, dafs er nur drei Zoll von dem an das Ende der Röhre angö- lötheten Platindrahte entfernt war, fb dafs der Funken durch den Metallkalk bis auf eine Ent- fernung von drei Zoll von diefem letztem Drah- te geleitet wurde- Das Üebrige der Vorrich»- lung war wie bei dem Apparate A^ der vorigen Verfuche. Roiher Bleihlk (Meniug) auf diefii Art in einer Rühre von ungefähr einem halben Zolle im I ft t 57» 1 DurchmefTer behandelr, wurde fogleich redudrf, Ib daß man nach einigen Minucen das wiederher- geftellte Blei , welches fich an die Oberfläche der Röhre angeferzt hatte, genau unterfcheidea konnte. Bei diefer Reductton entftanden in zwan« Xig Minuten ungefähr drei Viertel - Kubikzoü Luft, wovon mehr als der dritte Theil kohlen- iäures Gas war. Der Ueberreft, mit Selpererluft unterfucht, litt nicht fo viel Verminderung als die aimofphärifche Luft. Weißer Bietkalk (Bleiweifs) aufebendieAn onterfucht, wurde in wenig Minuten reducirt, fi) dafe man auch Blei ander Innern Oberfläche der Äöhre fah, aber in geringerer Menge, als bei dem vorigen Verfuche. Die hervorgebrachte Luft war auch nicht fo beträchtlich, übrigens von derfelben Befchaffenheit. Zinnkalk (Zinnafche) auf eben die Art behan- delt, wurde nicht reducirt; auch kam keine Luft aum Vorfchein, ob ich gleich eine halbe Stunde die Funken darauf leitete. Rother Eifenkalk (Qocus mortis) reducirrc iich auch nicht im geringfl:en. ßotber Queckßlberkalk durch Feuer erzeugt (^Mercurius praedpitams per ß) winde fogleich durch die electrifchen Strahlen wider hergeftelU. Das Qijeckfilber zeigte fich an der innern Oberfla- t »7J J !"der Röhre inGeftalt eines fchwarzen Ptilver% i das größcenEheils aus kleinen Queckfilberkügd chen beftand, die durch dasMikrofkop fehr fichi^ ' bar waren. Die Luft, die bei diefem Verfuch« hervorgebracht wurde,war in zugeringer Menge, als daß man fie hätte iinterfuchen können. Ver^ gebens bemühte ich mich, fie durch forigefttztes Electrifiren zu vermehren , da der Funken größ- leniheils durch das hergelielite Queckfilber gelei» tet wurde, das fich an die Röhre gcfeizt hatiei und deshalb nur wenig Wirkung hatte. Ich hielt es für übcrfiiiflig, diefe Verfuche mit andern Metallkalken tbrtzufetzen , weil die gemachten Verfuche fchon hinreichend däs be- weifen, was man daraus beweifen kann. Die electrifchen Funken, wenn fie eine hinreichende Kraft haben , find vermögend , die Metalle zu re- duciren , das heifst : den SauerftofF, der fich mii dem Merijile vereinigt harte, davon zu fcheiden. Diefer müfste, vermiitellt des WärmeftofFs, den das electrifche Fhüdum hinzufiihrt, Saiicrfioffgm erzengen; und wenn man diefe Reduction der "Kalke durch electrifche Funken lange genug fort- (erzen könnre, um dadurch eine hinreichende Menge Luft zu bekommen und um fie gehörig unterfiichen zu können, fo würde fich unftrel- , tig auch dieles Sauerftofigas finden , und dann C «74 1 t diefe Wiederherftellmig ^ier Metalle einen Beweis roebr abgaben, dafs die Metalle bloß durch ät Vereinigung des, Sauerßoflfs mit ihnen verkalkt werden. Aber fbbald bei diefen Verfiichen ein wenig Metalikalk reducirt ift, gehen die Funb» durch das wiederhergeftellte Metall , und wirieefi daher nicht mehr, oder doch nur iehr wepig) wat den Metallkalk, und find nicht mehr vormögend den Sauerftoff davon zu fcheiden und Lufc-daram zu bilden. Die Luft, welche zu Anfang diefer Verfuche hervotgebracht wird, kann ttbo: dies nicht einmal als entfianden aus der Vereiai^^ütig des Wärmefto£& mit der Bafis der Luft, . weiche aus den Kalken erzeugt wird, betrachtet werden: denn die Luft, die oian an£u)gs erhält ^ iflfichar gröfstenrheils nichts anderes, als Luft >, .die ficK ai^die Metallkalke angefetzt hätte, < ohne mit ih* xien chemifch ve^bfunden zu feyn. Und daher ichreibt fich unfhreitig der gröfste Theil der Luft, die ich aus den rothen und wdisen Queckfilber- (Blei-?) Kalken erhielt, Bemerkungen über grofse Batterien und die Artj fie zu entladen. Nairne, der fich 1773 einer Batterie von funfeig Quadratfiifs Belegung bediente, bemerk- te^ daß, wenn er fie mit einem gewöhnlichen IpBlaervon geringer'Lange entlud, häufig Glä» j fer fprangen , dafs er aber bei einem fünffüfsigeti j Enriader davor ficher Jeyn'konnce. Er rärh da- M her, dem Leiter, deflen man üch als Endader 1 bedient, wenigftens fünf Fu& Länge zu geben. J Diefe Länge reichte bei der iggfiirsigen Batrcrie^J deren ich mich zuerft bei der Teylerfchen Ma?^ fchine bediente, zu, nicht aber bei der 225f"ursft 1 gen. Um die große 55ofiifsige von Curh*! bertfon gebaute Batterie zu entladen, dient^B ein achtzehn Fufs langer Leiter: *) und felbft die*J fer war manchmal noch zu kurz; denn dreimal ' zerbrach eine Flafche der Batterie bei der Entla- dung} als der Entlader, der auf eiriem gläfernen Füße neben der Batterie fleht, mir der Bleiplatte unter der Batwrie durch einen dicken Kupfer- drabt verbunden wurde. Nahm ich aber ftatt des dicken Drahts mehrere dünne Metalldr'ahie, ihierifche Körper, oder andere Leiter, in denen der electrifche Strom mehr Widerftand fand , fo zerbrach keine Flafche. Doch wird dadurch auch die Kraft des Schlags etwas vermindert. Ueberdies mufs der Entlader bei großen Bat- terien den electrifchen Strom aus der Mitte der Batterie ableiten. Als ich ihn anfangs auf eine >} AMalen der Thyjik . Siwck I, S, 73, iz der Kugeln am Ende der Batterie fiihrte, ^rai^ bei jedein Entladen eine Fiaiche am andern eot- fernteften Ende. Seitdem der E^itlader in dar Mitte auffällt y gefchi^ht das nicht. Herrn Brooks Bemerkung , dafs belegte Flafchen gegen die Gefahr ; des Zeripreng^n$ ge^ ßchert find, wenn man.die MeraUbdegung n^ unmittelbar auf das Glas , fbndern zwüchen bei- de Papier legt, fand Herr van Marum zwar betätigt. Er ließ bei einigen Fla&hen vpn eineni Quadratfuise Belegung allein die äu(sere> bei tok dern die äufsere und innere Belebung zi^^ieid^ mit JPapier unterlegen, und in beiden Fällen fpnug die Flafche bei der ftärkften Ladung ni^ . Aber eine grofse, aufsen mit dem ftärkften Schreibejpa- piere unterlegte Batterieflafche, wurde .ni(:hc nur, dem Electrometer nach, langfamer als eise ge* wohnliche» nicht mit Papier unterl^te, gela- den; fondern auch, da beide Ladungen gleiche Intenfität hatten, wurde ein Draht Nr. tf, den ,die Entladung der letztem Flafche bis-, zum Schn>elzen glühend machjte, durch die £QtU* düng der mit Papier unterlegten Fiaiche «icht einmal rotli. — Bei dünnerm Papiere nahm zwar die Kraft der Entladung s^u , blieb aber immer fch wacher, als bei den gewöhnlichen Flafchen ohne Papier. Um daher nicht diQ Kraft der Bat- ■tttie 7u fchwächen, nahm Herr van Marum bei den Flafchcn keine Papierunterlage, und bei den vorhin en\älinten Vorfichcsanftalten find auch ihm keine Giäfer gefprungcn. Bei einigen Verfuclun mir Ladungen von fehr verfchiederier Stärke bemerkre Herr van Ma- rum, dafs der RUckftand der Entladung; einer Batrerie bei einer parrielien Ladung gröfser , al6 bei einer vollftändigen Ladung fey. Der Rück- ftand einer Ladung von fünf Gr., £chien ihm zweimahl Ib grofs ,'zu ieyn , als der bei einer La- ndung von fünfzehn Gr. Erfcheinun^en an einer Glasfcheihe, wel- che auf einer Seite geriehen -wird. Da ich hoffre , aus diefen Erfcheinungenieini- gen Auffchlufs zu bekommen, wie Eli^ctrvcitilc durch Reibung erzeugt werde, fo unterfiichte ich fie im Februar 1790. Was ich bemerkte, iäfst fich aus der Franklinfchen Theorie erklären, enifprach aber meinen Erwartungen nicht. Die Erfcheinungen find an Stärke fehr ver- Ichieden, je nachdem der Theil des Leiters, der Electricität aufnimmt, fie blofs von der gerie- , inen Seite der Scheibe, oder von der nicht -clec- trifinen Seite, oder von beiden Seiten zugleich empfängt. *:- Wien 1 .1 ^7« 3 L Wenn der Conduccor auf der eii^cgengiBN fetzten Seite des Reibezeugs an der Glasicti^ be fteht. iV Wird in di efer Lage die Scheibe nur an Eanqf Seite gerieben^ fo zieht die andere , indenThd» len, welche dem Reibezeuge AB, Taf. VI, F%#l, und dem damit verbundenen Tafte cäef gtget über Hegen, die electrifche Materie an* Dieffis fleht man deutlich an den Strahlenbüfchefai, die aus dem Finger oder einem andern Leiter aus- gehen, wenn man fie an diefe Steilb hinhält« lEim belegte Flafche , deren Kugel . maO; . donUn bringt , wird im Innern negativ electrifirt. 2. Entfernt man fich von der Stelle , die deib Reibezeuge gegen über liegt, Co wird die Anzie- hung electrifcher Materie immer fchw^cher^ und ' . hört in einer Linie, hi, in einer befhmmten jEltt- fernung vom Reibezeuge , ganz au£ ZwUchen diefer Linie und dem einfaugenden Leiter gg^ wird hingegen das, was man an die geriebene Seite der Scheibe hält, pofitiv electrifirt; iiad die(e pofirive Electricität ift defto fiärkca^^ je mehr man fich dem ein&ugenden Leiter nähert; Die Entfernung der Linie b i vom Reibezeu- ge richtet fich nach dem grö/sern oder mindern Zufiufle von electrifcher Materie nach der gOTC- benen Seite. Hält man z. EL an die mchr-gerie- ^1 ^^H ^Hk Seire,' dem Reibezciige cremen über^^9|| ^Hvd einer Metallpldtte liin, welche fchnell eleCM ^Bfehe Mciteiie hinzufiihrt, Co wird die nichc-go*^ ^^■ene Seite fchoa dicht beim Reibezeiige oder ^^Bch jenfeits der Mctsilplacce poüciv electrUch' ^^■et fich dagegen kein guter Leiter dem Rei< ^^■tige gegen Über, fo iü die Glasfchcibe bis ^^Beine kleine Entfernung vom einratigenden ^^■l^uct«r negativ ■ elecrrifch. Und zwar erlange ^^Kefem letztem Falle die nicht geriebene Seitxr^ ^^B fehr beträchtliche negative Electricitäc, waln Hm nicht der Fall i(^, wenn die einfaugcndetf!! Theile des I-eiiers an die geriebene Seite d^m GUsfcheibe, oder an beide Seiten zugleich ^ anlieg-en. 3. Diefe betrüchdiche negative Eieciricität, welche die nicht-genebeiie Seite, annimmt, wenÄj der einfaugende Condiictor »uf der entgegcnge«.fl ictzten Seite ftchr, und dem Reibezeuge gegeftti liber (ich kein guter Leiter befindet, veruriachterJ eine mir uncrv/arcete und fi^hr (ondcrbare ,&*•. 1 fche'mung. Bei jeder dritten bis fünften Umdre- hung der Gkstcheibe, ging aus dem Ünde des Reibezeugs, welches über die Glaslclieibe hinaus ftand, ein beträchtiichci.' Srrahlhpraus, und ver- breitete fich in verteil iedenen Aelten über dtB' J Stelle der nich^- geriebenen Seite, die dem Rcib> ■ m [ t «80 ] zeuge gegen über lag. Manchmahl (prang am ein beuäclulicher Funken aus einem der einßl^ genden Theile des Leiters nach diefer Stplte hin. — Steht das Reibezeug nicht über die Glaf platte hervor, Ib zeigt fich das Phänomen doi auch, wenn man, dem Reibezeuge gegen üb< an die nicht - geriebene Seite einen abgerundj ten Leiter hält. — Die Zweige des Funkens zi gen fehr deudich, dafs er nicht aus derdasplat kommt, fondern nach jener Stelle hinfahrt, uqi daß diefe daher die elecrrifche Materie fehr fttri anzieht. Ich weils nicht, dals jemand dieft fchöne electrifche Phänomen vor mir wahrg^ nommen hätte. 4. Jenfeifs des einfäugenden Conductors» zeigt die nicht-geriebene Seite gar keine Electri* cität , w eder pofitive noch negative. ' 5, Sobald die Scheibe nicht mehr gcdtel wird, zieht die ganze nicht- geriebene Seite ele^ trilche Materie an; lie ift folglich negativ- trilch. Dagegen ift die geriebene Seite poGliVi elecirifch. Beide Electrici täten zeigen fich v« flärker, wenn man gute Leiter beiden Seilen nä»- hert, wie das auch bei belegten Gläfern der Fall ift. — Daß die nicht -gerieben? Seite die eleclii- fche Materie anzieht, fleht man auch fehr deuc- lieh, wenn man eine belegte Flalche nahe an dea ■M. t äSi 3 ^Hl Conducror hält, doch fo, daß fie ihn nicht be- rührt. Die electrifche Materie verbreitet (ich dann in Strahlenbulcheln aus dem Conductor, über die nicht- geriebene Seite. 6. Hält man an die eine Seite der Scheibe eine leitende Ebene mit der Hand, und berührt mit der andern die zweite Seite, fo erhält map J einen Schlag, wie von einer geladenen Flafche. II. Liegen die einfaugendenTheile des Leiters guf der Seite des Reibezeugs, fo ift die Anzie- hung, oder die negative Electricität der nicht-gOr J riebenen Seite, dem Reibezeuge gegen über, virf.' fchwächer als im vorigen Falle; und zwar ift fie in dem Augenblicke, da das Reiben anfangt, am flärkften, nimmt aber bald ab, iund erreicht nie^ eine beträchtliche Gröfse. Die Linie hi falfej viel näher an das Reibezeug, h oft nur eind^J halben Zoll davon. Sonft ift Alles wie im erftera/ Falle. Eben fo, wenn die einfaugenden TheiittJ des Conductors an beiden Seiten der Glasfcheibö /■ Hegen; nur daß dann alle diele Erfcheinungea j viel (chwächer find. Il C 28« 3 mmmmmmmammmim .0 III BEITRÄGE zur) Hygrometrie VO ■ M. A. F. LttDicKE, N Xft'hrer ditr Mathematik an der ehurfflrftlielitB ' iLandlcbale zn Meirseo. 1. Bemerkungen iiber den Mecbanism»s des Sauffürfchen Hygrometers^ JL/aich mich fchon vor und in dem Jahre 1782 mit hygrometrifchen Verfiichfen befchäftigr^ und in diefer Abficht wiederholte Verfiiche mit ausge- fbtf enen und breit gepreßten Federjpulen, mit fehr -dünnen Längenfchnitren \on Fi/chk'Wß mit 6usge« * {ottenen P/erdehaaren und mit dünnen Längen- und Querfchnitren von Elfenbein nach und[ nach ** und in diefer Ordnung angeftellt , fie aber wegen der unfichern und zum Theil fchädlichea Be» •. . • ' . (iimmung des trocknen Punktes nach dar IJubr bertfchcn Art *) bei Seite gelegt hatte : fo waten ♦) Lambert in feiner Hy^nnnetrit , {Augsburg 1774) giebt die Vorfchrift) den Punkt der vollkommf- nen Trockenheit unter der Glocke einer Luftpiun* pe au beftimiaeni indem mun fie zu wied#rli»ltCB i Sauffurfchen Verfuche für i rrthnre Erfcheinung, daß ick fehr bald defleti' HIvgrometer mit der Scheibe nachmachte *) Weil es mix aber an einer hinlänglich hohen fr i ^pj. aaspumpt. Allein, Vermiede ra&n auch da- '%et die Hinderniffe, die aus den DämpFen unter derG]ockeeniriehen,ra zeigt doch das Hygrometer alsdann nur den häcbrien Punkt, bis auf welchen es Cch überhaupt austrocknen läfst, nicht aber den Stand bei der höchfien Trockenheit der umgeben- den Luft und der hächfien durch Jie bewirkbaren iing. Lambert blieb indeffen nicht bei '^iefer Methode: „Ich meines Theils ", Tagt er in ler Fonfetiiing feiner Hygrometri«, C^ngsburg 1775.) »habe mich begnügt, die äuCserfien Grade durch eine Reihe von Beobachtungen, die ich ei- nige Jahre hindurch gemacht habe, zu befiim- men. Es giebt nämtich Tage im Jahre, welcho di« äufserfte Trockenheit, andere, welche die aräine Foiichiigkeit anzeigen, die Zicifchengra- de zeigen dann die gräf&ere oder geringere Feuchtigkeit." So wird aber das Hygrometer Xehr unzuTerlärfig und fchwankend. d. H. Effai für l'HYgrometrie par Mr. DE SaitssuKE, enfchaTel 1783.8. Ueberfetzt von Titius, Leipzig 1784. Auch de LiAfcs Beurtheilung des Saufriirfclien Hygrometers in Grens J<,i,rnal dtr rhy/ik, B. V, S. 372. Es hefteht bekanntlich aus einem in mildfm Mineralalkali gefottenen Men- fchenhaare, deffen Enden beide von Klöhchen^ (PJncetien,^ gehalten werdea, darunter« tun «v uL d. ehynk. i. B. 3. St. T [ 284 .3 Glftsglecke fehlte ; fo konnte ich dem Haare ow eine Länge von fechs Zoll geben. Damit jedoch der Bogen auf |der Scheibe, zwifchen den beiden äufserften Punkren, durch diefe Verkürzung nichi 2n klein werden möchte, gab ich der Wellein dem Grunde der Schraubengänge einen kleinem Durchmefler als Sau(i"üre; er betrug 0,045 sein ferten, das obere von einem dopp«)t«a tu- weglichen Klobchen, derien unteres Maat d« Haar , defTen oberes Jiingegen einen felir feinm Silberlahn FaTüt, der in einigen vertieften Win- dimgen um eine Welle gefchlageR, und xa üe durch einen kleinen Keil bcfeEtigt ift. Bin leichter feiger Tteckl auf dem einen Zapfen dar Welle und weift an der dahinter Hegenden, in 360° getheiben Scheibe, äea Zultand der Luft in Abliebt der Feucbtigkeit. Um das Haar za Tpaii- nen, hängt an der Welle ein klcinesGegengciricllt an einem SeidenFaden. DieTes wird heraufget«* nen, wenn ficb das Haar verkürzt, und finfct und ipannt das Haar, w«nii diefes frch verlängert. Das Haar felbfi läfst fich nicht wohl um dieWelle Ichlagen, weil es fichlonft kräufeh, to daCj di« kleine GegengewicJit es nicht mehr AraJf anen- fpannen vermag. Die Punkte der gröfsten Feuch- tigkeit und Trocknifs werden unter einer Glal- glocke bertimmt , die im erfien Falle mit Waffer befprengt und pefpem, im sweiien auf ein furk erhitztes, mit Gewächsalkali bedecktes Blech e<>' fetzt wild, und diefes giebt den FundameniaUtr S^Kad auf dei ScU^ibe. tC. parKrZoll, mit dem Mikrometer gemenen, der im vorigen Stücke der Annalen befchrieben ift.*) Anftait des fiibernen Lahnes bei Sauffüre, be- diente ich mich des feinften Silberdrahtes; theils weil er mir weicher fehlen, theits weil man eine Schraube anwenden kann, bei welcher die Gänge in der Tiefe rund find. Der Durchmefler des Silberdrahtes betrug 0,0:2, da hingegen ei- nige Menfchenhaare o,ooi bis O/OO15 Zoll im Durthmifler hielten. Der hinterfte Zapfen war 0,0165 , der vorderfte aber 0,028 Zoll ftark, weil dielcr Zapfen den Weifer tragen mufste. Welle und Zipft-n waren von Stahl gehörig fein gedre- het und polirt; deflen ungeachtet war die Fric- tion für das kleine Gewicht, welches das Haar ziehen foilte, zu grofs. Damit nun der vorderfte Zapfen eben Co fein als der hinterfte werden konnte, änderte ich die Einrichtung dahin ab; dafs der Weifer nicht auf den Zapfen, fondern auf die Welle gefleckt wur- de. Zu diefem Ende ward vor der Scheibe ein befondercr Arm, welcher das vorderfte Zapfen- loch enthielt, fo befeftigt, daß der Weifer Zwi- lchen diefem Arme und der Scheibe fich frei be- wegte. ■ Nunmehr konnte der vordere Zapfen *) Aanaiea der Fhyfik . Stiiek a, AuffaU a» .«at 3ie Dicke von 0,016 Zoll abge( werden. ^ Um die Gröfse der Friction zu beftimmen, hing ich das Klöbchen, welches 11 As *) wog, vermitrelft des feinen Sitberdrahtes in die Schraubengänge und ein eben Co großes Ge gengewicht an die Welle an. Die Welle nebll dem Weifer wogen 13 As, und ich f^d, daß das Gewicht des Klöbchens bis auf € As ver- mehrt werden konnre, ohne fich zu bewegen, dafs es fich aber bei 6\ As zu bewegen anfing. Da n}in dtefe 6 As beinahe 5 Gran geben , und 3 bis 4 Gran zum Anziehen des Haares erforden werden, fo folgt, daß das Gegengewicht um 8 bis 9 Gran (chwerer als das Klöbchen feyn müfTe, und dafs das Haar, wenn es fich ausdehnt, von 3 bis 4 Gran, wenn es fich aber zufammenzieher, von 8 bis 9 Gran angezogen werde. Es würde die Friction kleiner gewefen feyn , wenn ich die Verfüche mit noch neu polirien und mit Oehl verfehenen Zapfen angeilellc hätte; allein lie wäre nicht die Friction eines Inftruments gtwer fen , welches der Feuchrigkei: und allen Verän- derungen der Luft ausgefeizt ift. Diefes Hygrometer fand ich jedoch ziemlich brauchbar, nachdem ich es mit einem ausgelaug- , *) Ein Leipziger Plund tlU g^iS Ai, ren Haare veriehen, das kleine Gewicht um 8 Gran fchwerer als das Klöbchen gemacht, und beide Punkte nach der Vorfchrift beftimmc harte; bemerkte aber dieielbe Unbequemlichkeit, weiche Sauffüre ^. 3 und 17 anführt, dafs der Weiler nicht genau auf denfelben Punkt kommt, wenn das Inflrument bewegt worden, unddafiesbei Beftimmung des feuchten Punktes ein wenig er- schüttert werden muß. Diefe Unbequemlichkeit ten find zum Theil der Steülieit des fiibernen Lah- nes oder Drahtes, und zum Theil der Friction zu» zufchreiben; aber fie find nicht die einzigen, wel- che von der Einrichtung des Inftruments felbft hergeieirer werden müflen. Denn dieAusdehnun- gen der mellingenen Säulchen, des fiibernen Lahr nes und der Klöbchen in der Wärme haben hier^ bei einen nicht zu vernachläfiigenden Einfluis. Herr von Sauffüre fand, nach §.37, an dem hierzu gebrauchten Hygrometer, wo dielRolIe 3 Linien im Halbmefler hielt, dafe fich der Wei- ler in einer Wärme von aa Graden um «nen hal- ben Grad zurück bewegte , und fchlofs hieraus, data iich das Haar um o,o26(g einer Linie ausge- dehnt habe. Wenn diefec Schluls vollkommen richtig feyn foUte, fo miißte man vorausfetzen können, daß an dem Inftrumente kein Mecall an- gebracht wäre, welches die Bewegung des W«« fers nach diefirRichtung hätte bewirken können.' Nun ift es zwar fehr richrig, dafs die Ausdeh- nung der meflingenen Säulen dem Weifer eine enigegengeferzie Richtung tnirgetheih haben würde, ,weswcgen Sauffüre fehr richtig, um die ganze Ausdehnung des Haars in der Wärme 2u finden, diefe Ausdehnung der Säukhen zur beobachteten Ausdehnung hinzurechnet; ob er g'teich anftatt der Ausdehnung des Zinnes, die des Meffings, welche nach Herbert auf 22 Grad *) Wärme O/O00473 und auf 1 Grad nur 0;Oooo2i der Lange beträgt, hätte annehmen foüen. Allein die fchädüchfte Ausdehnung, wel- che nach der beobachteten Richtung eine Bewe- gung des Weifers veranlafien mufs, hat Sauf- füre übergangen; ich meine die Ausdehnung des Silberbläctchens und der beiden Klöbchen. Die Ausdehnung des Silbers nach Herbert beträgt auf 22 Grad Wärme 0,000519 der gan- zen Länge. Wenn man nun annimmt, daß das SUberbläitchen in der ganzen Länge nicht gröiser *) IMit Herrn tos Sauffare nehme icli an', jaEt die Grade des Queckßlbeitherroometers' mit den Graden der Ausdehnung eines Metalls im Verhält nirre Tteben; welches freilich, genau genomqud, nicht richtig Iti, aber fo lange beibehaliea vrts^ im muTtibifi mwa. dieresVeibilmifs kennt, i. W t n9 ] (Pi^n fcy, als daß es i| Schraubengang hätto' i einnehmen können, wiewohl man, nach der Fl-« gur zu urtheilen, mehr annehmen mufs: fowicq*! die Länge desSilberblätichens für denHalbmeflee J von 3 Linien 28^5 Linien betragen, welche aiu^l ■: Grad Wärme, die Ausdehnung von O;0i4'5(J I er Linie geben. Diebeiden Klöbchen, derea.J Unge man,nebft derSchraube des untern, fiigÜch" I 14 Linien /etzen kann, dehnen fich nach Her- 1 ben in diefer Wärme um O/O0662 einer Linifrl lus, und beide Ausdehnungen zuftmmengenora- m men geben die Ausdehnung von 0^02128 einer J Linie, wdche von der beobachteten Ausdehnung..! nur um 0,0049 einer Linie abweicht. Aber die- J fer Unterfchied Ul Co klein, da(s er noch nichif j xgI eines Grades auf der Scheibe giebc, und alfik j nicht bemerkt werden konnte. . ■■ Hieraus gtaubeich ziemlich ficher fchllcfsen rif Jl dürfen, dafs die Ausdehnung des Silberblättchent 'S und der Klöbchen das Zurückgehen des Weifet» J um einen halben Grad veranlaTst habe, und dafs did 1 Ausdehnung des trockenen Haares, von der ddl J MefGogs wen^, oder wenigftens bei diefem Inflni- 1 men» nicht merklich verfchieden feyn könna •■ Hiite daher Sauffiirc die Anbringung des Sil* "l berblänchens vermieden und das unterfte Klöb- chsft fo anbringen lalTen, dafs defTen Ausdehnung ( auf den Weifer keinen Einflufs hätte; Co würden höchft wahricheinlich nur noch diejenigen Un- terfchiede übrig geblieben feyn , um welche die Wirme auf ein feuchtes Haar mehr Einfluß als auf ein trockenes hat, wenn nicht vielleicht auch diefe Unterfchiede, der Vergrößerung des Durch* meffers der Welle durch die Wärme, und dem ftärkern und fchwächera Aufliegen des Blän- chens auf der Welle, zugefchrieben, werden iDufTen. 2. Befchreihung eines neuen Mechanis- mus für Haar - Hygrometer. Um zuvörderft die Frictionj hiernächft aber auch die Veränderungen , welche die Metalle bei ab« wechfelnder Temperatur verurfachen, von die- iem Inftrumente zu entfernen, gab ichmeioem Werkzeuge die Einrichtung, wie fie Tafy V, Fig. I und Fig. 2, in der Hälfte der wahren Größe vorgeftellt ift. Die erfte Figur ßellt die vordere Anficht des Inftrumenrs und die zweite Figur den Seiten- durchfchnitc deffelben vor. p^, Fig. i, ift die vor- dere und ^v, Fig. 3,; die Seitenfläche I eines viereckigen melfingenen Rahmens, welcher den Fuß deffelben ausmacht. An die vordere Wand ift der mellingene Gradbogen n o, welcher einen C »?« 1 von 60 Graden enthält, angefth raubt ^e hintere Wand des Rahmens ift der untere l der fchmalen Schieferplatte eh-wx^ Fig. i, Bchraubr, welche die hintere Wand des Werk- ausmacht, und bei m einen Einfchniif j^in welchem dasKlöbchen m, welches das 1 lere Ende des Haars fefthält , herauf- und hcrui^- , tergefchoben, und vermittelft der Schraube u^ Flg. a_, feftgeftellt werden kann. An den obern Theil der Schieferplatte, auf der vordem Seite, ift das ftarice mefllngene Blech abcd, Fig. i,angfrJ fchraubt, welches den Träger der bewegliche] Theile fefthält, der bei i/, Fig. 2, fichibarift. A||^ die hinreie Seite ift mit eben denfelbenSchraubm'f das Blech r/, Fig. 2, befeftigt, welches das Ohj: zum Aufhängen des inftruments enthält. Dicfe Schrauben , von denen eine bei >i, Fig. 2, fichtlMit . ift, befinden ftch in der Horizontalfläche, in w« eher iich die unterften TheUe des Trägers endeo.T Der bewegliche Theil diefes Werkzeugs hat die Geftalt einer Wage; manfiehtihn inFig.2,bet gh»f3y am deudichften. gh ift ein herunterge- hender Weifer, welcher auf das vordere Ende der Welle über einer Vierkante feftgefchraubt, und lo abgewogen worden ift,dafs deflen Schwer- punkt in die Achfe der Welle fällt. Er ift daher oben bei g hinlänglich ftark gemachr. Die aus- I gefchnittene Welle enthält drei Klöbchen von die Mäuler der beiden Klöbchen u uod 8 ßcl oberhalb befindea und in der Horizontalfiäch der Achle der Welle fo endigen , dafs auch ei durch die Achfe gelegte Vertikalfläche in die Va fchlicGung der Mäuler fälle Das Maul des KlÖl chens « liegt unterwärts und endigt fich ebenfalt an deiti Orte, wo es das Haar fafst, in der Hoc zonialfläche, wie aus Fig. 3, welche den Qu« durchfchnitt der Welle und des Klöbchens a dem Orte des Haares, in der wahren Gröfee voi ftellt, noch deutlicher erhellet. Hier ift £fi de Querfchnitt der Welle, und fgi der Querfchnic des mit der Schraube h angedrängten Blätrchen^ welches mit dieiem Theile der Welle das KlÖb; eben ausmacht. Das Maul endigt fich bei i runde fein poUrte Lippen , um welche; fich dai Haar, ohne befchädigt zu werden, bei derBa; wegung legt und in der Horizontalfläche der Achfe cä feögehalten wird. Die Verfchließung dtefes Klöbchens aber iß von der Vertilcalflächfl der Achfe ah um | oder l dresdner Zoll entfemi An das hintere Ende der Welle bei 7 , Fig 3 , U} der kleine Wagebalken r/, Fig. i, über eine Vier kante gefleckt und aufgefchraubt. Dieftr Wa* gebalken führt an den linden bei ^ und /kleine Kugeln, welche, nebfl dem Hebel, dem Weifer am f 893 1 Gewichte gleich kommen, und die thcils *itn Gegengewichte des Weifers, vorzüglich aber dazu dienen, dafs man durch' mafsiges Biegen des Hebels, indem man diefe Kugeln erhebt, den Schwerpunkt des ganzen beweglichen Ttieils in den Ruhepunkt bringen kann. Die WeOe wird von ein Paar feidnen Fäden feftgehalieo, welche an dem Trager //, Fig.2,vermitielil zweier Klöb- chen S und ^ befeßigt find. Der getroffenen Ein- richtung zufolge haben die zwifchen dem Träger und der Welle befindlichen feidenen Faden nur j} oder o,c4 dresdner Zoll Länge , welche im- mer noch etwas verkürzt werden kann. An dem Arme des Hebels bei e hängt das kleine Ge- wicht j, deflen Schwere von dem Körper ab- hängt, den man hierzu gebraucht. Bei ki be- findet fich ein Bleiloth, welches zur genauen Stellung bei dem Aufhängen erfordert wird. Damit bei diefem Inftrumenie alle flählerne Spitzen , die hier dem Roften fo fehr ausgeätzt find, und die Friction vermieden werden möchte, erwählte ich feine gezwirnte feidene Fäden. Sollte man aber beflirchten, daß die znar geringe hy- grometrifche Eigenfchaft der Seide dennoch ei- nen fehädlichen Einflufs haben möchte; fo kann man an deren Stelle den feinften Silberdraht oder Silberlahn erwählen, delTen geringe SKifi^Vt\\. I I f «94 J ^ hier wenig (chadet,- unddeffen Ausdehnung b^J 22 Grad Wärme nur 0,00001 eines Zolles betrSgoM Um fo viel kann fich das Haar auf den abgerunS deren TheU des Klöbchens an der Welle windei;J wo der HalbmefTer | Zoll ift. Hieraus folge, da^| der daraus entftehendeFehler für den ganzen GradÄ bogen noch nicht o^oi Grad betragen würde. S Diefe Befeftigungsart des Hebels iß hier feh^^ nöihigj weil man nicht eine Wage verlang^ I .welche, ehe das Haar aufgezogen worden, eii>^J spielt, fbndern die bei dem kieinften Gewichffi. | nmfchlägt. Um aber diefe Art von Wage gehö- J rig einzurichten, wirdfie, nachdem man d^B Arme des Hebels und den ganzen Hebel mit daaW Weifer gleich fchwer gemacht hat, dahin g^ t bracht, daß der Weifer auf den mittlem Grad .einfpielt, wobei das Bleiloth zugleich in Betrach- tung gezogen wird. Wenn dieies gefchehen, '.werden die Arme des Hebels mäßig und auf bei- den Seiten gleich in die Höhe gebogen. Die Rich- tigkeit der Arbeit erkennt man, wenn auf beiden Seiten der Ausschlag gleich groß ift. Auf diefe Art kann man es dahin bringen, daß^ As, und noch weniger, den Weifer durch den halben Bo- gen treibt, oder auch die Wage ganz umfchlägt Solchemnach hat man eine Art von Wage, bei welcher der Weifer von 5 oder | As, und weniger, den ganzen Bogen geftihrr, und wo a das Haar bei dem Zu(ammenziehen fehr nahe von demfelben Gewichte, als bei dem Ausdeh- nen angezogen wird. Das untere Ende des Haares ift mit Vorficht an ein folches Kiöbchen befeftigt, daß deflen Ausdehnung, welche hier horizontal gefcBieht, auf das ,Haar keinen Einflufs haben kann. Dem Gradbogen habe ich zwar, um ihn bequem thei- leo zu können, 60 Grade gegeben; allein es find bei diefem Halbmefler von 6 Zoll fchon 40 Gra- de vollkommen hinreichend, da die Scale ab- dann über 4 Zoll lang ift. Ein zu grolser Bogen würde dem Haare an dem obern Befeftigung3- punUte bei dem Klöbcheo Schädlich feyn. Wollte man aber dennoch einen gröfsernRaum zwifchen den beiden äufserften Punkten haben, Co dürfte man nur den Halbmefler d^s Bogens und die Höhe des Inftruments gröfser machen. Ein Halbmeffer von g Zoll würde bei dem Bogen von 40 Graden 5I Zeil Bewegungsraum geben, den man mit Sauffüre in 100 Theile thei- len kann. Wenn man hier ein ausgelaugtes Menfchep- haar anwendet ond die Bewegung bei dieiem In- ftrumente mit der an dem Sauflurfchen ver- gleicht, fo wird man fehr bald gewaUt vjetdew. I I r (Üe Bewegung flüchtiger und gleichfö^ iniger bey dem Vor- und Rückwärtsgehen fey, Und dafs Erfchücrerungen keine Veränderun- gen in Graden hervorbringen. Da man auch aus dem Vorhergehenden gefehen hat, dafe die Ausdehnung des trockenen Haaces in der Wärme, der Ausdehnung des Mellings fehr nahe kommt: fo würde man in diefem Falle anftart der Scbic- ferplatte eine Mefiingplaite erwählen können. Bei einem Inftrumente, welches für mehrere Körper brauchbar feyn feilte, war es hingegen «mficherften, einen Stein zu erwählen. Es läfst fich aber auch diefts Werkzeug fehr gut auf fifikki'in ■ und El fenbiinß reifen anwen- den, wenn der mittlere Theil der Welle einem* dere Einrichtung erhält, und der Querfchnitt der Welle, Fig. 3 , in den Querkhnitt Fig. 4 um- geändert wird. Hier iil tfg der Querfchtürtdes mitdern Theiles der Welle; cd die horizontal utid ab die vertikale Durchfchnitisfläche Achfe der Welle. In dem Punkte b ift ein feim ßählerner Stift, von der Stärke einer mittelmifih gen ftarken Nähnadel befeffigt , welcher mit def Ach& parallel ift, und in deren Horizonralfläche liegt. Diefer Stift geht durch die feine Oeffnung des Fifchbein oder EitenbeinÜreifens hk. Dus untere Ende des Streifens ift ebenfalls vermittelli -J t 2y7 J enesTolchen Stiftes, der fich an dem unteranSe befindet j bcfeftigt. Die Schwere des Gewichts h'iingr hier von der Stärke der Streifen ab, unter welchen die Fifchbeinltreifen am dünneftcn und feinden gemacht werden können. Wenn man bei dieiem Werkzeuge anftatt des Haares einen vieffingenert Sa'nmdraht-, oder anflatt der Elfenbein- oder Fif^hbeinttreifen einen an beiden Enden mit Oeffnungen verfehenen MeC firgdrahc anwendet, fo hat Tuzn %\n MewUiher- tfwmeter, welches auf diefe Art fehr empfind- lich gemacht werden kann. Alsdann aber wür- de man viohl thun, den Hebel wieder auf Zapfen ruhen zu lafl'en, da hier die Fricrion von der fehr anfehnlichcn Ausdehnungs- und Zufammen- ziehungskraft der Metalle und dem fchwerern Gewichte fehr übertroff'en und leicht überwun- den wird. J. Befchreibung eines Mechanismus für das Loivitzifcbe Hygrometer, *') Da man bei diesem Hygrometer eine iehr leichte Wage haben mu(s, welche genau einlpielCj fo *) S. Göltifig. Magazin der WilT. und Litteratur, jtes Jahr, IV.Siück, Nr. 2, und Gehlers phynkal. Wörteibucb. Tgbiat LoWitz, dar tft\n«u.N «\«,c ^ [ 29« 3 kann 3ie vorhergehende Einrichtung hier t gebraucht werden, weil der Weiler bei dei-felbw vor der Befeftig'ung des Haares, unficher hin* und herfchwankt und bei einem kleinen Ueberge- Jen bekannten Nürnberger freographen und ACtro- nnmen, auf Teinen ReiTen, die er als t-uriifcher Aka- demiker nach dem Artrachanfctiea uoterooiruien hat- te, fand im Jahre 177» zu Dinitriz-fskaa, Ufer der Wol- ga, einen dünnen blifültcben Schiefer, welcher die Feuchtigkeit ungemein fiark anzog, aber eben fo leiuht wieder verdiinfien liefs. Ein TäfetcheD lOB lolchem Schiefer wog glühend 175 , Tüllig mit WaC- fer gefättigt, 147 Gran, halte alfo «on der roll- Kon^tnenen Trockenheit bis zum Punkte der «ölli- gen NälTe ?a Gran WaOer angenommen. Der A- tere Lowiiz brachte eine runde dünne Scbetbe »«H diefein Steine an den einen Ann einer empüildli- eben Wage an, die an ein Brei befeftigt war, und hing an den andern Arm eineKetle Ton Silberdrahl, deren Ende an einen Schieber befeftigt war, wel- cher ficb in einem Falze an der Seite desBrets hoher und^lrt^driger Hellen liefs. Er bertimmie durch Pro- ben den Stand des Schiebers, wenn die Wage im Gleichgewiclite war, und wenn fie zehn Grsti Ueberge wicht Hatte, theiite den Raum zivifcbiR diefen Standpunkten in zehn gleiche Thetle, und trug lolcher Theile mehr, fo weit ei nöihtg Witt, auf. Ward nun an den einen Arm diefer Wage der Stein, an den andern ein Gewicht gehangen, das dem Gewichte des ganz trockenen Steins gleich kam, fü zeigte der Schieber das Uebergewicht dei Steins in Gr^aen an, -««nu et mit dem Keticbea I C 399 ] ' ' ' wichte umfchiagr. Wolke man aber jene Art -von Waget zum Einfpielen bringen; fo wiinle der Tut diefe leichte Wage viel zu grofse Wei/er diefel- be fehwerer und weniger empfindlich machen. Wolke man hingegen eine Wage mit einem in die Höhe gehenden Weiftr hierzu erwählen; fo müßte man, um die Grade fo viel als möglich gleich zu machen, dem Weiler fein Gegenge- wicht unter dem Ruhepunkte in feiner verlän- gerten Richtung, und zwar mit einer Genauigkeir geben, welche der Feinheit diefer Wege ange- meflen wäre. Man würde daher auf diefe Art bei aller angewendeten Sorgfalt nichts gewinnen, fondern die kleine Wage nur fchwerer machen. Hingegen wird ein leichter und ißüchtlger Wage- balken , bei welchem der eine Arm die Stelle des Weifers vertritt, diefe Abficht am heften erfüllen. Die äufserflen Grade werden zwar ebenfalls etwas kleiner feyn , als die mittlem ; aber diefer kleine Fehler wird unmerklich und alfb unfchädlich werden, wenn man den Schwerpunkt der gan- zen Wage dem Ruhepunkte äuiserft nahe ge- bracht hat. lo gebellt ward, ä»h cli« Wage ins Gleicbgewiclit kam. Ein am Schieber angebrachter Vernier zeigte Hoch ZehntheiJe eines Grans. L o w i 1 2 hat diercn Thonrchierer nirgends ander« liniän können. rl.H, Am*}, d. FbySk. 1. B. j. St. \i Xjm daher den kleinen Wa^ebalken Tür diefes Hygrometer fb leicht und flüchtig, als nriöglich, pxtatfA^&Ci^ und die Friction zu entfernen, habe icH "fblgeiide Einrichtung erwShlt, wie fie in d« l;tcti*ünd Stfen Figtir -in der Kälfte iftrer Größe Wrjfeftellt ift. Die ste Figur fteHt die Anficht ^ Äes Wäj^ebalkens von oben herunter, und äc in der 5cfii Figur fielit drö SeitcnanficIiV deflelben Voif. Dieför 4deine Wagebalken, Fig. '5, 'weh eher die Geftalc eines Kreuzes hat^ ift von hart* jgefthlägenem'Mefliiig, in ädr Stärke öinerjnic^ telmJifeig ftarken Stricknadel gearbeitet. In dem Querftücke lie befinden fich bei>rfc[tid^ feine . Eiftfchnittejdütch welche, Von unten herauf, zwei feine Fäden feidönen Garnes ift die Höhe gehen)* um ihn vermittelft derfelben aufzuMrtSen. in * den Punkten iar ütid i hat derfelbe fehr feine *L&- thet , durch welche eben dergleichen feine Fä» äen heftmter gehen , um defn Stein und das Ge* wicht daran aufzuhängen. Bei c 'endigt er iGch in eine feine Spitze, welche den Weiftr macht- . Die Iste Figur zeigt die Vordere Anficfht dfes klemen Inftruments. Bei no ficht iftan die vöt» dere Wand eines meffirigeneft viereckigen Rah» mfens, welcher zürn Futse äes Inftrumgfats dköti Die Vordere oder hinfere Wand ift 5I dresdner Zo% und jede Seieenwand ift ij Soli. lang. An ^^kT.^ '^€'01} I ^^K#^ Wand deflelbcn ift'der von ftarfcem ^^Kngblech {refei-tigce Winkel rst bctefligt, ^^Hier die Rückwand des Inftruments ausmaclK. ^^Kdiefer Riickwond fenkrecht, fleht bei h ein ^Bcher Trager, wieFig;. a, bei /V, weichet ^^ki&er Schraubenzu inge mit. zwei Schraubesi ^^p*! Zoll Länge befleht, um die Fäden zu ha^" ^^B «n welchen der Wagebalk^a hängL Das ^^Hdiefer Zsvinge befindet fich in der Vertikal* ^^fc} und die unterHe Kante oder die Lippen ' ^^■faen in der Horizontalfläche der Aufhän^l ^^■spunkte. Die Fäden zwifchen i^er Zwingiy ■ ^^Uem Wagebaiken fmd^^ dresdner 2^11 I&ng^'l P^Der Wagebalken ac trägt bei /? den Stein _^. " önd hei h das Gegengewicht^, M^ekhes jedoch nur einen Theil des Gegengewichts enthält; de[> andern Theil des Gegengewichts giebt der'WeKj ftr hc. Der aftrachanfche Schiefer ift bei diefeniÄ Inftriimenre l Zoll breit , und detfen gröfste Läa* ■ ge beträgt ij dresdner Zoll. Um ihn deflo em-%J pfindiicher zu machen, betragt deflen Dicke nur 0,03 dresdner Zoll. Er liat alfo beinahe die dop- pelte Starke einer feinen franzöndhen Spielkarre. , Der Stein Towohl , als das Gewicht, ift mit fei« J| Hen Drchtöhrchen aa die Fäden angehängt, da- "iit man diefe Stücke während des Juftirens d«B HvjjTomcters leicht abnehmen i;ann. u » I ßeht mfln den Gradbogen, (Sc/ Grade enthält. Er ift um (b viel vorgerücl dals derWeifir c fehr naiie an demlelben, ohne doch anZutrelTen, vorbeiftreichr. Bei im | findet fich ein Bleiloth, WTtches mit der Spii •uf einem Merkmale ih der Nähe der htnte^ Wand des Rahmens einfpiek, wenn das gai Inftrument horizonial fteht. Damit aber > Bleiloth j wenn man das Inftrument fortrrfig hicht zu -weit ausfchlegen und der Wage nacl dieilig werden könne, ift bei ^/ ein Elecb ra wner hioläftgüch grofsen OelTnung angefchraiib in welcher lieh der Faden des Bleilorhes niirf viel bewegen kann, als zur Bemerkung des Eii fpielens erforderlich iß. Die grofte Oeflhung, befindet fich in der Vertikallinie» welche durel den Schwerpunkt des ganzen Inftruments gehi Htid dienet, um daflelbc an einen Nagel aui zuhangen. Bei die(er kleinen Wage habe ich ebenftllsfl der Stelle der Zapfen , zum Aufhängen defTelben kurze Fäden von feinem feidenen Garne er\¥ähl! damit derWagebaUen fo leicht, als möglich, wer den konnte und die Fricrion verhütet wurde Der feinfte Silberdrahr fehlen mir hierzu fchoi Zu wenig Biegfamkeit zu haben. Man darf jedo^l nicht befürchten, da.(s,dve hygrometriTche Eigen-, t 303 1 t der Seide hier nachtheilig (eyn werde. Sie uverlälTig geringer, als die des ausgelaugten chenhaarcs, welches fleh nach Sauffure tder gröfsten Trockenheit bis zur gröfsten htigkeit höchftcns um 0,025 feiner Länge fehnc. Da nun die(e Fäden nur j} dresdner llang find, (b würde deren Ausdehnung bei lendung der Men/chenhaare 0^00 1 56 dresdner ÄH'agen, und der Ruhepunkc würde um (b äherunteniicken. Diefer kleine Fehler aber I da beinahe 16 Grade des Gradbogeaj-i Tien Zoll gehen, nur wcpig über 0,0» Grad • ;cn, und daher viel zu klein feyn, da man 1 0,25 Grad fchiitzen kann. Man ficht [hieraus, dafs man, ohn? einen Nachtheiij if fürchten j lehr wohl unausgeiaugte Men- kihaare zum Aufhängen des Wagebalkens er- Icn könnte, wenn man fie etwa hierzu (chbarer und dauerhafter finden follre. )ie Flüchtigkeit meinqr auf diefe Art einge- wen Wage läfst fich daraus beunhailen , daft V&&T um 34 Grade aiis&hlägtj wenn man n mit einem As befchwer^ hat. \ Anfehung der bei diefem Hygrometer ge^ [ilkhen Beftimmung des trockenen und i Punktes, mufe ich noch einige Schwio- ricen erwähnen, welche mich davon abzuge* t 504 i Jren vcranla(st haben. Um den trockenen Punki zu beftimmen, Habe ich deji Stein, nachdem er in dem Sonnenfcheine ausgetrocknet war, auf ein Blech gelegt, und fo nach und nach über ei- nem Kohlfeuer heifs gemacht. Diefer nach und nach erfolgten Erwärmung ungeachtet, ging mir definoch ein Stein wegen erhaltener Riffe verlören , ob er gleich noch einmahl fo ftark, als der Stein diefes befchriebencn Hygrometers war. Die Beffimmung dos feuchten Punktes durch Eintauchen in Wafler halte ich bei einän (b dünn gearbeiteten Steine für nicht weniger ge- fähriicK Wenn ein Stück von diefem Steineci- nige Stunden im Wafler liegt , wird es ganz auf- geweicht und zerfällt in ein Pulver. Es ift daher leicht möglich, daß das Waffer einig« Steintheiile an den Ecken auch wähirend der kurzen'Zeit, als fer in das Waffer gehalten wird, aufweichen und abfpülen, den Bewegungsraum an dem Gradbo- gen aber kleiner machen könne. Diefem Um- ftande glaube ich die Verminderung der Schwere meines erßen Steines bei wiederholter Befiim- mung der feften Punkte zufchreiben zu müflen. Da man hiernächfl: bis jetzt noch nicht weiß, ob der durch Eintauchung erhaltene feuchte Punkt mit - einem gewiffen, zum Beifpiele dem njinlern, Gä- 'de derLuftFewchtigkeit in einem b^ftändigen-pdcc % 3.05 J veränderlichen Verhältnifte flehe, und wepu. «ß ver'äii erljch ift, nach Gleichem Gefetzc fich diefe VeräpderiicliJvcit richte:, ib. glaube ichj man wer- de den natüj-licbften und Gcherften Weg erwählen, wenn man, um- die FeiKhcigkeix der Luft zu meC ien, die Feuchtigkeit dqr Luft felbil ?u B^ftim- mung des feuchten Punkres anwendet, Diele Bedenklichiielcen haben mich veranlaßt, such bei dielem Hygrometer die zwar etwas miihläme, aber, wie es mir fcheint, der Narur iehr angemefieneSaulTyrrchc B^ftimmungsartder feften Punkte ^u gebrauchet!.. Den trockeogp PiKjkt habe ich unter dor Glocke d;r Luf[pun;ipc bei einer Verdünnung von 23 bis 24 Zoll des Ba- rometers beflimmt. Die Glocke war mit dem von Sauffüre vorge Schlagenden Wacljfe, d,^ sus vier Theilen Wachs, zwei, Theilen Harz und einem Theile Baymöhl befteht, verftrichep. Zur Ausrrocknuag bediente ich mich, des aus- geglüheten Weinfteinalkaji 3 das ich, in kleinen Papierkäßclien in verfchiedenenHöheo unter djr Glocke auffteilte. Mehr als drei J4eine Käftchen habe ich, iiiemals nöthig geh4bi.. Unter dieftr Vorrichtting habe ich das Hygrometer gerpeinig- Jich einen Tag pdec eine Nacht hindurch flehen lallen, und ftets gefunden, daß eine längere Zeit keinen höhern Gyad der Trvckenheit bjwirkea konnte« Ich muß überhaupt bemerken , daß fich beide Punkte auf diefe Art bei dem Steinhy- grömeier viel leichter und ficherer, als bei dem Haarhygrometer beftitnmen laflen, dadie Wär- me und Kälte auf den Stein ielbft keinefi, odet we* jiigftens keinen merkbaren Einfluß hat, derfelbc auch die Feuchtigkeit (ehr fchnell annimmt und verliert, wenn er (ehr dünn gearbeitet ift. Per Bewegungsraum bei diefem Hygrometer beträgt 46 Grad. Da nun der Weifer um 34 Gra- de ausfchlägt^ wenn man den Stein mit 1 As be- . fchwert, fb enthält derfelbe bei der höchften Feuchtigkeit der Luft if As Feuchtigkeit. mmmmmmm^^m^mmmt 4. Vergleichung d'ßs Sfeinhygr.omeiers mit dem Haarhygrometer. Es ift leicht vorauszufehen , dafs beide Hygro- meter fehr verfchieden in ihrem Gange feyn muffen* Die Feuchtigkeit, welche bei dem Stein- hygrometer von dem Steine eingefogen wird und denfelben fchwerer macht, erweicht beidemHaar* hygrofmeter die Fafem des Haares und macht! ei dehnbarer. Es ift daher bei dem letztem die Ela- fticität der Fafcrn vorzüglich wirkftm, auf wel« che , wit bei. vielen Körpern , fo auch hier, War* me und K^te fehr grofsen Einfluis haben« . Die [ ^307 3 VV'ärme bringt auf das Haar, nach Sauffüre, dreieriei Wirkungen hervor. Erftlicli werden die Wafleriheilchen, welche dasHaar anfgenocn- raen hat, verfllichtigr und das Haar zieht fich zufiimmen; zweitens wird das Haar pyrometrifch ausgedehnt; und drittens wird es bei höhern Graden de;r Feuchtigkeit von einem Grade W.ir- me mehr ausgedehnt, als bei geringerer Feuch- tigkeit. Von diefen drei Wirkungen der Wir mc bleibt für den Stein nur die einzige Übrig: daft nämlich die in dem Steine enthaltene Feuch- tigkeit verflüchtige ivird. Hieraus lälst (ich alio fehr leicht ichliefsen, dafs das Haarhygrometer, theils wegen der beiden übrigen Wirkungen der Wärme, theils wegen der nicht unwahrfchein- lichen Veränderlichkeit der Eiafticitär, mit dem Stein hygromeier nicht übereinftimmend feya köntie. Deflen ungeachtet habe ich, um den Gang beider zu beurtheilen, einige Vergleichun- gen angeftellf. Um die/es zu bewerkftelligcn , habe ich die fetten Punkte beider Hygrometer auf einerlei Art nach der Sauflurifchen Vorfchrifc, und die Punkte des Haarhygrometers bei 19 Gifiden nach Reaunaiir beftimmt. Der Weifer des Stein- *) VerTuch über die Hygrometrie > §. 16 und §. 90 t 309 1 hygrometers befchriel? zwilchön den beidea Sor fserften Punkten einen Bogea von 46 GradeOi defTen Sehne unofefähr 2I dresdner Zoll enr- hielt; der Bev«gungsraunj des Haarhygrome- tcrs onthielf 38J Grad, und deffen Sehne uagtt- fähr 4 Zoll. Diefe Grade ihres Bewegungsran* mes habe ich in Grade einer hunderrtheiligen Gradleiter verwandelt, den Punkt der Trocken* tieit mit o und den Punkt der Feuchtigkeit mit 100 bezeichnet. Die Decimalbrüche in folgCQ* den kleinen Tafeln find nicht g^nau anzunehmeOb da ich nur mit Mühe | der wirklichen Grade dfll Gradbogens ichät2i2n konnte. Beide Hy|^Qnie^ ter hängen, nebft einem Reaumür(chen Queckfil* berthermometer, nahe neben einander innerhab der Stube, an einem Fenfter, in ihren Gehäufeo* Diefes Fenfter ward ftets zugehalten , um fchnoB' abwochlplnde Luftßröme zu entfernen ; . hing^ gen ftand ein anderes Fenfter offenj welches K* nen. Luftzug veranlafste. JErßff Tafel. I Thermameter.'SteiQbygrometet* 19 35i8 20 35/8 «I n>4 21,6 3?/5 22,5 31/5 33 30^1 23 39/3 H^arhygrQQie^er. 70/9 ^9,9 66,4 ^5/9 «2/8 59/^ 58/7 U|iterlel>itf> 35i> 34/« 33/0 33/3 31/3 »9/5 »M r 309 1 Diefe T3cobachnin:ren lind an cinem heitern Sommerlage gemacht worden. Ich liube ße er- ^vUhIt, um den grofsen Untcrfchieü von 35 Gra- iden bemsrkUch zu machen, welchen man bei dreier erften Beobachtung; {ieht, v.o diis Tiier tnomecer eben die Wärme anzeigt, a!s i;.h bei Beftißimung der beiden äiifierften Punkie tj;fjbflbt !i-ibe. Da nun diefer Unterfchied von 35 Thci- .n, auf den Gradbogen rcducirr, i3;3 Grad gQ- ii.'n, und der Haibmefier der Aclife an dem Orre (I^S Haares s dresdner Zoll beträgr, Co würde lieh das Haar in diefer Würme um 0,004 dresdn^ ZoUj oder bei 6 Zoll Länge um 0;024 (einerLän- gq, bei 35,8 Feachiigkcit mehr ausgedehnt ha- ben, als die Vcrgleichung erfordert, wenn man diefe Abweichung blofs der Wärme zufchreiben wollte. Allein es ift auch nicht unwahrfcheinlidi, und der etwas langfamere Gang des Haarhygro- 1 metcrs auf den trockenen Punkt fowohl, aU an- dere Beobachtungen, fcheinen es zu beflätigen, .dafs das Haar die Feuchtigkeit langfamer veriaile, «is der Stein. Eine. andere und entg-eger^e fetzte Wirkung d;r Wärme auf das Haar, welche auch Sauf- füre bemerkt, nämlich die fiiUkere Abdunfti^ig bei höhern Wärmegraden^ wird ebenfalls aus dig-. ier Tafel fehr deutlich. Die beiden zuerU ange- .: . t $10 J t föhrten Beobdchmngen zeigeni dafi t GnidW'är- me bei dem Haare i Grad Trockenheit oder Ab* dun (hing bewirke habe, indeis der Seein keine Veränderung zeigte* Alle ünterfchiede diefer angefiihrren und meiner übrigen Beobachtungen fcheinen hiernächft zu verratben, daß noch eint andere veränderliche Eigenfchait des Haares, viel- leicht die Elallicität der Faiern:i ia 6cxrachcung gezogen werden muffet ZI 33/4 39/3 .30/4 R<«r]iygrramewr 66,4 6i,6 Zißfiite Tafeln Uaterleii,Mk 33/0 , 32/3 I Bei diesen an verfchiedenen Tagen aus mei- nen Tafeln ausgezogenen Beobachtungen ift der letzte Unterfchiedj 38/^, (ehr auffallend. Er häoe nach den beiden vorhergehenden nicht viel über 32|3 betragen follen. Die Urftche diefer Abwei- chung fcheiat mir Jedoch darin zu liegen , dafi es in der Nacht vor dem Tage der letztern Beob- achtung flaik geregnet hatte, und die Luft in den' crften Frühftunden noch fehr feuCht geweftn War. Es wird daher diefe Abweichung wohl der fpätern Ausrrocknung des Haares zugefchriebeo ^^ erden muffen. C 3>l i ilchrere Beobachturgen auszl ich ftir iibtrflii({ig, da icli blofs die becrachdichen l'nterichiede habe bemerklich machen wollenj -uhe das Hnarliygrometer in Vei^lcichung : deiii Steinhygrometer gjebt. JJicfe Unter- liiede find zw ar bei meinem Hygrometer, we- . . uder hygromctrifthen Ausdehnung des Haares, velthe hierdurch keine entgejrengeleizre Aus- dihiiung eines MetaÜes verminderr wird, größer, als iie bei der SaufTürrchcn Einrichtung gewt/en tcyn würtlen': deiTcn ungeüchret erheilet feibll &üS (i«i Sauirürfi-hen Correciiünsrafeln, §. 90, dflis, ; von der Wärme verurfjchren Unterfchiede '■ -1 mehrern Graden beträchtlich find Sc giebt )i\ dem Von ihm §. 91 angcfiihrren Beifpiele, ein l-nrerfchied von 8 Graden in der Wärme, einen iirerichied von 30 Graden in der Feuchi^lteii ::r Luit. Wenn jedoch diefe Unterfchiede, welche die W'.iiTne hervorbringt, die einzigen Abweichun- ' ea von dem wahren Grade der Feuchtigkeit wa- I ; Co würde ihre Gröfse der Brauchbarkeit des : I ;,nhygrometersnichcnachiheiligwerden, fubald ■licvermiltelft des Thermcmeiei's und einer Correc- tionstafel bei allen dergleichen Hygrometern hin- länglich genau beftimmt werden kunncen. So wie aber die erüereVotausleczung in Zweifel gebogen werdei) muß, fo ift jaüch dip letztere, die Berech» nung einer Qllgemein paßendeji Correctionstafel) kaum mögüchv Denn^ um diefe zu erhalten, miifsre der Durchmeffer der. Welle mit der Länge des Haares ftets in einem gewiflen beffimmteu Verhaltniffe ftehen^ die Längen der Säulchen, der Itlöbchen und des filbernen Lahnes nach der Saufliirfchfen Einrichtung, müßten bo allen Hy* gromwern gleich leyn ; und ein Haar wie das andere müßte bei gleiGherF^uchtigkeit nnd Wär- me völlkommea genau gleich große Ausdehnung g^ben. Da nun die erßera Votausfetsungen Qut durch Mühe und Sorgfalt zm erreichen find) die tetzteire aber fehr feiten angenommen werden kann; fo M^ürde man fich genöthigt feh^i^ für jedes Haarhygrometer insbefondere, mit nicht geringerm Aufwände an. Zeit und Geduld, als Sauffüre hierbei angewendet hatj eine Cor» rectionstafel zu fertigen. Erwägt man nun alle diefe, mit aller aiigewea* deten Sorgfalt kaum zu überwindenxiea Schwie* rigkeiten, bei Fertigung eines Inftruments^ wd* ches fo wenig Erfchutteruiig vertr^t^ dkl s, ei» geringes> Verfehen alle angewendete Arbeit vi» nütz macht: io wird man dem SteinhygrometW) wegen der oben bemerkten EigenfcüaftÄa: fe.. wohl^ als . weil es ieicbc wm Y«r& jika eia» I gerichtet werden kann^ den Vorzug zvg^üe- . hen mofleofc Die oben angeführte Wirkung der Wärme^ daß fie auch die in dem Steine enthaltene Feuch* ttgkeit verfliichrige, leidet der Stein mit dien Köt- • pern,utid alfo auch mit der Luft gemeinrchaftlich. Ob aber die Feuchtigkeit bei einem höhern Gra- de der Wärme den Stein eher oder fpäter ve^ iaffe) als die LuTt, lind ob daher das Steinhygro- lAereif bfei j^er Wärme die in*der Luft befind* licbef Feuchtigkeit beftimnit anzeige; diefes ift^ ß>--\'jel ich weifs^ noch nicht ausgx^macht. So viel fcrhellet 2\vai* aus meinen Verfücheri: daß idie Feuchtigkeit deh Stein Tchneller verlajße, als d.asHaär; dafs dasStelnhygrorneter bei v'erändex*- ter Wärme nicht fo veränderlich fey,als des Haar» hygrometer^ u^^d dals beide fefte Punkte des Steinhygrometers bei 8 bis to Graden Verände- • "^ rtttig*irt der Wärme nicht veränderlich warerti Alleitt 6s bleibt deifön ungeachtet noch zu unter- iiicheti übrig i ob die größten in der Luft vor* kotftmencien Veränderungen der Wärme auf di* fefton Punkte diefes Hygrometers einen Einfluß habert) wie groß derlelbe und um wie viel er grösser bei dem feuchten , als bei dem trockene» PuilRte fey; und ob man vermittelft diefes Hy- ' grometett did'iO:eftfiemKubil^ßeLuft«QU\^^ C 3»4 ) Feuchtigkeit, entweder fbgleich aus dem beobach- teten Grade delTelben, oder erft ver mittel ft einer Correctionstafel beftimmen könne? Der Beant- wortung diefer Fragen werde ich in diefem Win- ter einigQ meiner Nebenftunden widn;ieny die mir 2ur Erholung übrig bleiben. Z t) S A T t. / Hocbbeimers Vtnfchlag eines Glashygremfters. "^ rierr H. C. Hochheitner glaube bemerkt zu 1u- b€n s dafs das Lowitzifche Hygrometei^ die einmal ange» zogene Feuchtigkeit nicht in dem Maafse wieder ron lifb giebt) als die Atmofphäre trockener wird; dafs es' folg« lieh bisweilen fehr tfügerifch feyn und Feuchtigkeit an« geben kann , wo es auf fchon wieder erfolgte Trockefl» heit der Luft deuten Tollte. Deshalb fchlägt er folgendt Einrichtung äu einem verbeflerten Hygrometer vor: iVIan nehme ein vierkantiges Stahlftäbchen , noga* (Üxr 2wei Linien dick und zehn bis zwölf ZoU'lai^ und aptire folches zu einer Art von Schnell wage« b dafs der eine Arm fich in eine Schraube' endigt. In diefe wird eine Bleikugel von fchicklicher Gröfse; ftatt lies fonft gewöhnlichen Aufhä'ngegewichts eingelbhraobt« An den andern Arm der Wage hänge man eine anf beiden Seiten matt gefchllffene Glasufel , die ungefilhr teba Zoll lang und fieben Zoll breit feya kann | aacb^ daitt •) Aof den Ltipaigar Otkoaom. Ktbra» B. Vm. Hafti, tj^f. £ 3 'S J tnian lie zuvor dmch Beiht^n mit warmer Ardi« Sller Feijchtigkeir beFreiei hat, und hrinpi Ij« i Auf- oder Abfchrauben der Dleiku^pl insGleWb- ibht. Den Ort, bis zu welchem die fileihugel bin [^rchraubt ift, bezeirhne man auf das gen^ue.Ite, als len Stand der grsrsten Trockenheit. Darauf nehme man die GlastaFel tcieder ab , taurfa* Ifl über und Qber in nraffer, gpbe ihr einen Sthwung-, tafs die Tropfen davon ablauf.;n und tvifcbe diefc un- en Tom Rande ah. So angeleuchtet bringe man im c-icder an die Wage, und ftv]le diefe rermitteirt det )rebens der Bleikugel wiederum ins Gleichgewicht |«n bezeichnet hier ebenfalls den Ort, Wo die Bleik«« Et, als den hächften Grad der Feuchtigkeit.' ■fe Wage hänge man alsdann in einem Kärrchei| tm tTOckenein Holze auf, welches geräumig genug ifr, afs die Gla^ufel darin auf- und abgehen kann. 0er lecke] des Käfichens wird fo weit und nicht weiter üSgftfohRilten , als dafs die Zunge der Wage Üih ge- . l'rf« frey hin und her bewegen kann. Der Zunge pa- ille) bringt man einen Gradbogen an und iheil' ihn, »on Er höchfien Trockenheit an, bis zur höcliften Fcuoh- Ijkeit in eine beliebige Anzahl von Graden ein. Auf len vier Seilen ift das Kärtchen zum Dunchzuge der ah mit eini[;en kleinen Lüchein verfehen. Auch fst fich die Zunge an dem «inen Arme, und der Grad* Igen an der Seite des Käficbens anbringen. So weit Herrn Hochheimers Vorfchläge. Soll e Feuchtigkeit, die aus der Luft fich auf die matt gc* ,■1, d. Ph^fik. i.ä. j.Su te" C 3»« . ] fdilif (cBe Gliifilatte legt, einen merklidbeiiAusrcblaggi» ben^fo mobdieGlasplatte-in einem betrScbilicb gröCm Abftande aU die Bleikugel Tom Ruhepnnkte I^Ingeai und die Glasplatte ift dann in eben dem Verbälinilb kleiner als ohne dies. V/irt diefes nicht' der FsD, To würde das lüßniment höchft wahrfcheinlicb ani^ als M^ometer wirken | und nicht blo&i wean im Feuchtigkeit, fondem auch wenn die Dichtigkeit «hr Xuft geändert wird, einen Aasfcblag geben;. doch wirji ,as der Mühe werth, Beobachtungen daraber anxnfteH^ ob das nicht in der Thait bei diefem GlaB- nnd dA Xowitzircben Steinhygrometer der Fell ittt ttn|| 'Sicht manche von den Abweichungen, die Hert Life dicke zwifchen dem Haar • und SteinhygfoinflK; wahrnahm » fich hieraus foUte erklären lallen» r J •;! r t \ r 3'7 3 IV. U b • r EIN MERKWÜRDIGES ^HÄNOMEN in der Mete 0 l 0 g Herrn von S a u s s ü r e, Profeffop la Genf. 0 yVls mein Hyg;rometer zu der Voilkommenheic gelangt war, dais lieh ihrer mehrere mit einan- der vergleichen liefsen, und daß es empfindlich ge^ nug war, nm die \ eränderungen der Armölph'äi augenblicklich anzuzeigen, hoffte ich die VeÄ änderungen des Wetters damit vorherfagen ziO können. Ich erwartete, da(s es bei heran naheiK.! dem Ichönen Wetter, auf Trocken, und bei'^1 bevorftehendem nafien Wetter, auf Feucht zei- gen würtle: und gewöhnlich gefchieht es auch, dafi es auf Trocken zeigt, wenn Nordofl: Wind weht, der gemeiniglich bei uns (chönes Wetter bringt, und im Gegcntheile auf Feucht, wenn die regnige Jahrszeit herrkhr. Ich habe aber fcirdem die merkwürdige Ausnahme bemerke, *) Eine Vorlerung, gehalten in der N«lurrorrchen^eq Geffllfchafi zu Genf, im Okiober i^y? und abg»- drutkiin der Dtcadt fthiiqfifMiiuey i;«»», ^t. v X 1 t Ji8 1 I löflß die größte Trockenheit gewöhnlich- der Vorläufer des Regens ift. * Uebet die Erklärung diefer Erfcheinung hat- te ich wiederholt nachgedacht, als ich neulich s;u Plombiere s einen befriedigenden Grund davon 'entdeckte; und daqlit wird fich diefer AuiT- fatz befcVäftigen» Um meinen Beobachtungen dtn möglichften X^rad \x)ti Gewißheit zu geben , verwahrte kh kleine Inftrumente nicht allein gegen die.direc- ten , fbndem auch gegen die reflektirten Strahlen ;3er Sonne ^ und beobachtete täglich zu derfelben Stunde, beföndefs um 4 Uhr des Nachmittags, ihren Stand , weil da gewöhnlich die größte Tro* ckenheit hetrfcht. Während meines zweimonadichen Aufent- haks zu Plombierest ereignere fich die größre Trockenheit, die ich bemerkte, den aren AugufL t)as Hygrometer zeigte auf 68^/5, das Thettnorae- per auf 22®;5. Drei oder vier Tage zuvor hatte das Hygrometer, zu# derfelben Stunde, höher, das heißt: näher an Feucht, geftanden, näm- lich auf 86° oder 87° ; obgleich das Thermometer ji beinahe einen Grad höher, nämlich 23^,1 zeigte, und alfb das Hygrometer verhältnifsmäßig nie- driger hätte flehen follen. Es regnete am Abend ' de/Telben Tages ) den aten Auguil, an welc{iein \ 1 t 319 3 ^«m trockenften gewefen war. Zu dfcrfelboft als das Hygrometer fiel, fiel auch das Ba- neter beinahe zwei Linien. Diefe aiifserord ent- liehe Trockenheit fchreih ich der Verdünnung fier Luft zu , weil in verdünnter Luft das Hygro- meter fällt und auf einen giößern Grad der Tro- cI^enheit hindeutet, wie ich dies in meinem Vef- üiche über die Hygromeirie durch verfchiedene Verfuche bewiefen habe,. Bei meiner Rückkehr von P 1 o m b i,e r e s fetz- te ich meine Beobachtungen mit derfelben Sorg'- falt fort. DensgflenAuguft diefes .|al:irs,3o Minu- ten nach 4 Uhr Abends, bemerkte i/:h das Hy- grometer bei 74°j, während das, Thermometer *uf aa°,5 ftand. Am folgenden Tage, 50 Mi- nuten nach I Uhr, fand ich, das Thermometer ■genau auf demfelben, Grade, das Hygrometer hingegen auf 59'',5; alib i4''/5 tiefer, als am vorhergehenden Abend. ]ch zeichnete mir die- ses als eme ichatzbare Beobachtung über Gleich- heit der Thermometerhöhen an. Es erhellte daraus offenbar, dafs die Trockenheit der Lufi, nicht durch Zunahme der Wärme,fondern durch irg'end eine andere Urfacbe, z. B. durch Verdün- nung, vermehrt worden war. In der Thai war auch das Barometer um mehr als ein^ halbe Linie gefallen. Der Wind wehte aus t 3SÖ 5 Südweft, und^den folgenden Morgen ncte es. Jedoch den auffallendften Beweis hiervon, fin» der man in meinem Verfuche über die Hygrome» J irie. Zu Chamouni, denssdenjul iTgi^flaiidl dasHygrometer auf 41", 2, und das Thermome»! ter auf 20°,j; eine Wärme, die unmöglichl iblch einen Grad von Trockenheit hervorbrin- gen konnre. Denn rechnet man nach der Tafel «uf Seite 87 meines V'erfuchs über die Hygrome- trie, fofinderfich, dafs derUnterfchied von 4|° Warme, zwifchen dem Tage und dem vorbeige- henden, das Hygrometer nicht mehr als um 9', und alfo nichc um 20° konnte feilend machen, um die es wirklich fiel. Diefen Uebedchufs von 11 Graden raufs man daher eingr andern Urüche, und zwar, wie ich vcrmuthe, der Verdünnui jder Luft zufchreiben; fie mag, indem das ßi meter fällt, oder durch Winde, die aus einer Wirten Rii-hrung blafen, verdünnt werden. In That muß der Sud - und Südweft • Wind, der w niedrigem Gegenden, als die unfrige,«nd vondet See kommt, fich aufwärts bewegen, deshalb fidi ausdehnen und verdünnen, und dadurch, wie ich bemerkt habe, ein Vorrücken des Hygrome- ters gegen Trocken veranlallen. Wahrfcheifl- lieh trug auch die aulserordentliche Höhe 'des t 3SI 3 ^Is von Chamouni über der Meext-ißäche» fihr viel zu der auiserordentlkhcn Trockenheit bei, die denaS. Jul. 1781 iiidiefemThalcherrfchte. So läßt fich das auf den erftcn Anblick fi>j feUfame Phänomen; daß außerordentliche Tro« ckenheic dem Regen vorangehe, genügend erklä' reo. Dtis Hygrometer wird hierdurch ein Miige- iiife für das Barometer, und giebt eine der ge- itflen Anzeigen bevorftehendcr Veränderun- L;:n des Wetters. Denn noch muß ich hinzufügen, dals ef auch dicfes Mahl wieder den Morgen dar- auf zu Chamouni regnete. ^Selbft in der Nacur finden fich ähnliche Zei- i der Trockenheit, die den Landmann nicht Ugen und aus denen er fturmifches Wetter^ vorher verkündigt. Hierher gehört dift^ Blaffheit und das Welken der Pflanzen mk grofsen und divmen Blättern, 2. B. des KürbiCTes, und der rothen Rüben in unfern Gärten, des gro&en Hufiartichs, (^TuffUago Vetaßtes ^ in den l'eldern, und der Cacalia in den Gebirgen. Mau i[ bemerlit, daß bei herannahendem ftürmi- ,.l;en Wetter die Blätter dieter Pflanzen welken und fich gegen den Boden neigen, fich hinge- gen wieder aufrichten und ihr lebhaftes, fritcheS Anfehen wieder gewinnen, wenn Thau oder Re- gen dis ElalUcitä: ihn.T Fibern wiederhergeftell: auf zu CtSeU fr [ i &abeo. Dabei mu^ ich bemerlcen, daß in der That ein au(serordenüich trockener Wind dem flarken Regen des vergangenen Seprembers vor- herging. Diefe Dürre, welche fich vor ftürmi- ichem Wetter cinftellt, fcheint den Endzweck 2u haben, die Pflanzen in den Zuftand zu vqr* fetzen,, worin fie den größten Vortheil vom Re- gön ziehen körlnen ; wovon ihr Wachsthum und Gedeihen abhängen. Eine trockene Luft erfchlafft und leert ihre Gefälse , und giebt ihnen fo das Vermögen, das Regen wafTer ftark einzußugen, Und zugleich die nährenden Theile , welche der Regen aus der Luft mitnimmt, durch die er fällty und die dann mit Kohlenfäure und andern flüch- tigen Theilen , welche den VegetabiHen Frucht- barkeit geben, gefchwängert ift. Man 'hat auch wirklich bemerkt, dafs Regenftürme, die auf ungewöhnlich trockertes Wetterfolgen, den Pflan- icn ganz vorzüglich Wachsthum und Kraft tt^ theilen , bei weitem mehr , als ein anderer Regen oder anhaltend feuchtes Wetter. Hieraus fleht man, dafs, je mehr Aufmerk- fimkeit wir auf die Naturerfcheinungen richten, wir defto mehr Urfache finden, die Ordnung unA Gleichförmigkeit der Gefetze zu bewundern, de* nen fie unterworfen find. i 3»? 1 ^'ERSUCHE VNO BEOBACHTUNGEN aber Fortpflanzung der Wärmt i n F lUffig k i it etif Herrn Grafen Rumfokd, In Manehaa. (FoTtr«tsang.) 7- 1^0$ WatTer, wie ich vofäusfetze, in der That voilliommener Nichtleiter der Waime, das |Kst, findet gar keine Communicatiün der Wärtne tifchen den benachbarten Parrikeln oder klein- flen Mafien diefes Fiuidi Statt, und wird foig- Üch die Wärme darin nur vermittelft der Bewe- ' gwig, die durch den Wechfel der Temperatur Vcfuriächt wird , verbreitet ; *) fo folgt daraus, "3 Schon der W- Gren, im N^tieir Journal derPhyßk, I Band IV, S. 4(j, erinnerte gpppn diffe AusTage mit Recht, dars aus den Bpobachlunßrn des Grafen Ramford nur folgt: Waffer fey ein fehr Jch/echfer WUrmeleiter ; und dafs die Behaupiung; Watfer fey «In ooUkomtat'itr NichilfirHr der Wätnic; die Thal- •■% dtß die Wärnie, ib lange ein Fluidurn durch Kälte va'duhiet wird, lieh \n iQta(k\hQn nicht ^nach üfh ' ten zu verbreixen kann; uh4 ^^(s die Verbreitung der Warme nach diefey^ Richtung , (hihünterwärts,) nur dann State findet, wenh das Waffci: dieTem* * ' . • ■ " ■ ■ peratur erhalten hat, bei derbes durch die Kälte wieder ausgedehnt wird , welches etwa bei 40^ naclftFahrqnheits Scale der Fall ift. Ein weiteres Nachdenken /üt>er diefe Grund- fötzc führt zu föFgendem merkwürdigen Schluf- fe: dafe Wqßlr^ tpekhcs nur 8° Warme tahrenh. über dem Gefrierpunkte;, d. h.y die Temperapur von fachen unrichtig ausdruckt. Aus jenen Verrachea erhdlet nur fo viel , dafs der unmittelbare Ueber- gang der WiTrpe von einem flüffigen Tfaeilcbenjn das benachbarte, und die Mittheilung der WArmei durch eine gapze Reihe üüfflgcr Theilchen» wenn diefe unbewegt bleiben, üufserft langfam ift, kei- nesweges abev , dafs gar keine fölche Fortpflanznii^ Statt Andet. Könnte keines der WaflertheilcfaQaW^* me aufnehmen und wieder fahren lafl^en , fo Wre auch der ganze'Prozefs der Fortpflanzung derMTäi^ xne durch Circulatipn in Fluidis unmögiich ; Endet umgekehrt diefes Statt, fo kann nuch die W^Upnia TOn Theilchen zu Theilchen übergehen, und fich auf diefe Art fortpHanzen, obgleich diefe Fort, pflanzung, wie tlie Verfuche lehren, ohne Ver- gleich fchneller vermittelft der in nern Bewegung der fiiiffigen Th Ich thac in ein cylindrifches Glas, 4,7 Zoll im Durchmcfler, und 13,8 Zoll hoch, 43,87 Kubik- zoll. oder, dem Gewichte nach, i Pfund iijUnze Troy- Gewicht WaiTer, ftellie das Gefiifs'in eine gefrierende MK-Lhung aus zerkleinertem Eife imd gemeinem Seefalze, und liels das W.ifier in eine compakte MafTe gefrieren. Ditfe hing an dem Boden lind den Seiten des Glafcs fcft und bildete einen Eiscylinder, gerade 3 Zoll hoch) Wäre ^der Boden des Gefaises ganz eben gewefen, in« ^B^ er etwas gewölbt war, fo wiirde er nicht hö* ^^ä^ als 2,67 Zoll geworden fcyn. Sobald das Wafier voükommen gefroren war wurde das Gefä(s aus der gefrierenden Mi(chung gehoben, und in eine Mikhung von zerkleiner- tem Eife und reinem VVcffcr geftellc, wo es vier Scutideri ftellen blieb^ diinilc die Eis/ch^be ifA Ge- fäße die iTernperatur von 32^ erhalten (bllte. ; Das Gemenge von zerkleinertem Eife und Waffer in der flachen Schale, worein das Glas ge* äIzc wurde, ftand mit dem Eile im Glafe in glei* eher Höhe. Nach vier Stunden bedeckte ich die Eisfcheibe oben mit einem runden Stücke ftarken Papiers, und fchüttete behutfam, 73 J Unze Troy- ^e wiche kochend beüses WaiTer in das Gias, welches dadurch bis zu emer Höhe von S Zoll über der Obetfläche des Eifes . gefüllt wurde. Dann zog ich das runde Stück Papier, welches die Oberfläche des Eiies bedeckte, fefit behutfam weg, ließ eine gewifle Anzahi von Mt^ nuten das heiße Wafler in Verbindung mit dem Eife, fchürtece es dann ab, und wog das Gefäß ipit dem darin gebliebenen ungefchmokeneflT Ei(e, woraus fich die Menge von Eis etgah:^ wel- che von dem heißen Waffer, fo lange ich d in dem Gefchirre hatte fliehen laflen, gefchm4^ zen ivar, ' ^ ' . ^ ' Diefön Verfiich wiederhöhlte ich an demfelbeti Tage viermal, (am i6ten März 1797,) indem ich bei jeder Wiederhohlung die Zeit i die dasWaf^ fer auf dem Eife flehen blieb, veränderte. F fe- aiiEriein gofren wJ7J Aus diefem Verfuche war es klar, dals ein felir großer Theil des gefchmolzenen Eiles gleich :;ii Anfang (chmolz, während das heifse WafTer in das Glas g^goßi'it wurde, worauf ge» wohnlich gegen i Minute hinging, und die ] r reg 11 hri täten in den Refuhaten, vorzüglich der drei erftim Verfuchc , zeigten deutlich, dafg die Qiiantiiiit des dabei gclchinolzenen Eifes in den verfchicdenen Verfuchen verfthleden war. Ich hatte es wirklich vorausgefehen, dafs dies der Fall feyn würde, tuid aus der Ürfaehe bedeckte ich die Oberfläche des Eiles mit einem ftarkea Stück Papier, und iiichte das Wafler recht fanft in das Glas zu giefsen: alicr alle diele Vorrich- tungen reichten ni^^ht hin, die grofsen Abwei- chungen l in den Refulraten der Vcrfuche zu hindern; und da ich verniuihete, daß die Bewcf gung, welche in der heifcen WaÜermalle hervor- gebracht wurde, wenn ich das runde Stück Pa- pier, welches das Eis bedeckte, hiawegzog, die t J«8 ] Hftüpturfiche diefer Abweichungen fty , fo hahm ich meine Zuflucht zu einem ändern und be(^ fern Mittel. .1 Ich verfchafTce mir eine flache feichte Schale von leichtem Holze, die | Zoll Tiefe, ^| Zoll, d. h», etwas weniger als das Innere des Gladles', im pürchmefler, und auf dem Boden etwa l Zoll Dicke hatte, und durch den Boden bohrte ich eine groi^e Anzahl fehr kleiner Löcher, welchioi der Schale das Anfehen eines Siebes gaben. Dieft durchbohrte hölzerne Schale wurde vorher #Ar- ka/f gemacht , dann auf die Oberfläche des Eifes in dem Glafe geOtelit , und darauf das heiße Wa£ ier behutlam durch eine lange hölzerne Ri>hre hinein gegoiSen. ^ Da diefe durchlöcherte Schale fchwamm und befländig auf der Oberfläche des Waflfers blieb, und da das Wafler, das durch ib viele hundert kleine Löcher drang, nicht- mit Gewalt hinab&nk, fo wurden durch diefes fimple ^fittel die heftigen Bewegungen gröistehtheils vermieden^ die vorher inr der WalSermafle Statt fkndea, als das heifse Wafler auf das Eis gegoir ien, und das Papier, welches daflelbe bed^kte, weggezogen wurde. Damit das Wafler, Uas durch die höl2erne Röhre , die einen halben Zoll weit wtf) floß, nicht Ifenkrecht und mit Gewalt auf den Boden der Schale £iUen möchte^ >var das ,^ ^e der Röhre mit eiricm Korkflöpfel verichloG (en, und das Waffer trat horizonwl durch eine Anziihl kleiner Löcher in den Seiten am untern Ende dci- Röhre hinaus. Sobald das heifse WaiTer in das Glas hineia- gegoflen war, wurde die Schale forgtaltig h«*- ausgenomnien, und das Glas mit einem runden hölzernen Deckel bedeckt, von dclfen Cenrrö ein kleines Qj'cckfilhtnhcrmometer hioabhing. Die guten Wirkungen dieler neuen Einrichttu^g find ni^ht zu verkennen, wenn man die RcKil- täte der beiJeti erften Verfuche, (23 und 24,) in der foIgendenTabelle mir den vorigen vcrgieicHt. Um indefs die Störungen, die bei dem Ver-> fuche durch das Eingiefbcn dej heißen Watiea in das Gefchirr verurlächr wurden, noch befl« zu heben, fulke ich eine kleine Phiole, die ] Kubikzoll enthielt, mit eiskaltem Wafier, gofll dieles in das Glas, und bedeckte (b die Obei fliehe des Eifes bis zur Höhe von 0,478 ^oU mil eiskaltem Watfer. Auf diefcs WaJibr legte ica nun die hölzerne, durchlöcherte Schale, welche auch eiskalt gemacht war, und fchUttete das -_-ilse Wüffer, wie vorhin, darauf. Und dieft .i[iel Verminderte, (u ie Verfuch 25 , ^Simdi*« zeigen,) die Irrcgularicat in den Kcliilcuen noch ' mehr. Die Luit des Zimmers, in welchem diere [ 330 3 * Verfuche gemache wurden , hatte die Tetr^pen* cur von 41^. Zahl der I • Temperatur dps heifseit Minuten» die Um« Terfaoh» .MM- >3 «4 »5 •7 heiOie Waf- am Anfange fer auf des Verfucb« dem Eife : Irand. WalTerff i Zoll nnfcer der Oberfläche, 9ivn finde C 3 196* 190* to 191- 190® 190* ^tM Verfuchf. Geiriclit des ^t' fchmntxl* nen EiTtf in Gra- nen. Bei diefen drei letztern Verflachen können wk • mic einem ziemlichen Grade von Gewißheit bcr (tinimen, me viel Eis 'währenddes Actus des Enh gie/sens in das Glas gefchmolzen wurde, und da- her auch die Anzahl der Grade , bei welchen das Eis beim gewöhnlichen Gange des Verfuchs fchmilzt; wenn wir namlrch vorausletzen, daß glei:he Quantitäten Eis in gleichen Zeitdi f chi nelzen. Da beim 27(len Verfiiche 32^0 Gran in igo Minuten, beim 25ften 580 Gran in 10 Minuten fchmolzenj und wir ficher annehmen können, daß auch beim 27ften Verfuche in 10 Minuten diefel* be Eismenge als im 25fte , d. h., s^o Gran, ge- fchmolzen (ey; fo bleiben für die folgenden 17a Minuten 3 200 — 5 80, d. i. , 2^20 Gran Eis übrigi welche während dieier Zeit im 27flca Verfavüe t 35t J fchmolzen, zumahl, da wir annehmeh-Aönflerti daß, fob-ald die Bewegung des Wafler?, die durch das Hiiieinfchtitten veriirfäcbt wurde, äufhörr, auch der Prozefs beim Eislchmelzen von da an regelmäfsig wird. ■ Aber, wenn bei dem regulären Gange deS Verfuchs rlichr mehr als 2620 Gran in 170 Minu- ten zerfchmolzen, fo ift es klar, dafs nicht mchu als :54. Gran bei dem regulären Gange des VerJ fiichs in 10 Minuren ichmelzen konnten. Was mehr fchmoiz,- nämlich 580— i54> d.i., ^iä" Gran, ift Kir die Eismanb zu rechnen, die wäh- rend der Zeit zerfchmolz, als ich das Wafler ifl däs Gefäfs fchlitiete. Wir wollen nun fehen, wie weit diefeg mit demRcfultate des 26ftenVerfuchsUbereinftimmr. Bei diefein wurden 914 Gran iil 30 Minureg ge* itchmolzen. Ziehen wir von dieier Quantität -4: Grsn ab, für die Eismenge, die unfrer Recl ßung gemäfs (chmelzen mufste, tväkretid .f/af' heifse Wüßlr in das Gefchirr gegoßht ivuvde; [o bleiben 478 Gran übrig, für die Quantität s die- beim regulären Gange des Experiments in goMi- nuten iLhmelzen mulste, und dies gäbe 159 Gran für die in 10 Minuten zerichmolzene Eismenge, welches nur wenig von der vorigen Bei'echnung abweicht, wo diefe Quantität zu 154 (/tan b«« Ann^h d. Phylik. t.B. hSc. "V I t J3« J fiUnmt wurde. Indefs \& diefer Untei-rchtfd, Idem « auch fckeinc, doch hinreichend, eii wiciitige Thaifache zu beweifen, daß nämli ^ Wirkung des: Bewegung, in welche das Waf- fcr durch das Hineingiefsen in das Glas geCeiTX wurde, nach loMInuien nkhc völlig au%ehürc biet«. Wir werden daher der Wahrheit näher kommen, wenn wir die QiianEiiät des Eifes, wel- ches beim regulären Gange des Verfiiches in ei- ner beftimmien Zeit fchniÜzc, nach den ReAjUa- ten der beiden Verfuche 26 und 27 beftimmen. Bei dem letzten diefer Experimente wurden 3200 Gran in igo Minuten, und bei dem erftera 514 Gran in 30 Minuten gefchmolzen. Nehmen wir daher von den 3200 Grfin; die in i^o Mini leo Schmolzen, die in den erfien 30 Minuten fchmolzenen 914 Gran forE,fo bleiben aaS^GraJ fiir die Eismenge, die in den folgende^ 1 50 M- nuten fchmolz, «brlg, und aifo i52Gran für die in lo Minuten fchmelzende Eismafle. Bei der Vo- rigen Berechnung fanden fich dafür 154 Gran — , ^i^ dieß An hätte alfo die dreifache Quanatat oder 460 Gran in den 30 Minuten ^melzen liönnen, während deren der sSfte Verfuch tl^uerr. le. Ziehen wir diefe Quantität von 914 Gran, der Qiianiicät, die bei diefera Verlüche .wirklic! ichmolZj abj ib zeigt der Reü von 45S Cir?fi] nujfl 4 C 333 J ^!^!el «erfchmelzen mußte , während das h-^i Wafler auf das Eis gegoffen wurde, oder, den Be- wegungen zu Folge, in welche das Wafler wäh- rend des Spiels diefer ,Operarion gebracht wur- de. Die vorgehende Berechnung beftimmte dte- ies auf 416 Gran. Aus den Refultaten diefer Berechnungen bön- ' nen wir, wie ich glaube, ficher fchließen , daß bei dem regulären Gange dts Prozefles in 10 Minuten nicht mehr als 1^2 Gran durch das heiße Wafla- gefchmoleen wurden. 9- Ich fahre fort, Rechenschaft von'verfthiede- nen Verfuchen abzulegen, bei welchen das Waf- i€r, welches beflimmt war, das Eis zu fchmel- zen, eine W;vr »/fi/rr^gcfv TwjjJrtWW hatte, leb nahm eine kleine Quantität Eis , die noch unge- ichmolzen auf dem Boden des GeTchirres lag, heraus, that aufs neue Wafler hinein, ftelhedas Glas in eine gefrierende Mifchung, und lieft das Wtfltr, welches im Glafe 4 Zoll Loch ftand, in eine fefle Eismafle frieren. Dann fleUte ich das Gle« in ine flache, irdene Sein fiel, um- goß CS bis zur Oberflache des Eifes, mit cia?m Gemjfche von Schnee u lo Wafler, iUllte dides iii eine Smbe, ww lelc vlcV^Q.Msi^iV' i 3J4 •] T fen keinfeuer gemacht war, und wo* die Tem«. peratur 41^ war, und ließ es 2 Stunden ruhig flehen, damic das Eis die Temperatxir von 33^ bekommen möchte.. Darauf nahm ich das Glas aus der irdenen Schüffei, wifchte die Außenfeite t trocken mit einem kalten Handtüche ab', wog das' Glas mir dem darin befindlichen Eife genau, ßellte es wieder in die irdene SchüfleL und um* gab es, wie vorher, mit Schnee und Waffer^ bis zu der Höhe der obern Eisfläche. Dann fehütietc ich 73I Unze Troy- Gewicht, (151^0 Gran,) ^ Waffer , von der Temperatur 41®, in das "Gefäß; und bedeckte damit das Eis bis zu derfelben Hö- he, bis zu.wekher es in dem vorherigehenden Verfuche bedeckt war, nämlich etwa *g Zoll hoch. Auf dem Eife ließ ich es eine gewiffe Anzahl Mi- nuten flehen, fchiutete es dann ab, trocknete die Außen/eite des Glafes , und wog es nun ^ um zu beftimmen, wie viel Eis gefchmolzen war. Beim Eingi«fser> diefes kalten Waffers in das Glas brauchte ich diefelbe Yorficht, wie beim, heißen Waller, indem ich ,es durch die hölzerne Röhre in die durchlöcherte hölzserne Schale goß, Folgende Tabelle zeigt die Ref^kate von fechs.Verluchen, die an demfelben Tage, ,(ain I9ten März i797>) 8^0 nüt (Jer größüen-Sorg- iair gemacht fijid. t nf Temp^ritHr det Wif- fers im Glafe.l Zoll nnter der OberflSche. Luft. Waffar d..f dem , Elle lies- ge- fchrtidl. ■ia Anfao. ge, das Verfiel... »m Eade aas Ei res 41" 41° 41° 41° 41' 4Ö' 40' 40° 40" 38' 3S" 4»' 41» 41° 41" 41° ■ 41' 10 10 10 30 HO *37 0,7 585 bieUebereinftimmiing dieferRefultare iftcbeti fi> bewundernswürdig, als die überrafchende That- fiche, die dadurch beWiefen wirdjdafs nämlich ^^o- chetid heißes U'ajj'er in derfelhm Zeit nicht wehr Eis oufthäuei, luenn es ruhig auf de ff en Ober* flac})e fleht-, alsWaßer von der Temperatur von 41", oder von 9 Grad über dem Gefrierpunkte. Ja, man hat (bgar Grund, zu fchließen, dafs kochen- des WafTer nicht einmal fo viel Eis als diefes auf- thauet. Ein noch weit merkwürdig^ererümftand, der, wie ich glaube, fich aus der Hyporhefe, (die man jedoch dann nicht länger für biofse Hy- porhefe halten wird,) dafs Waflerein Nichrlei- rer dir Wärme ift, auf eine geniigchuende Are erklären läßt. Bei den Verfiichen mit heifsem Wafler be- trug'die beim regulären Gange des Prozefles in 10 Minuten geschmolzene Eismenge nicht mehr" " t 59« 1 ils ifa Grin. Von dem kalten WafTer -WTirdeil; in die.er llU nicht unter 2f:3 Gran, und im Mit- tel 222 Gran Eis geichmolzen. Doch ift noch «in Umftond bei dieftn Verfuchen mit kaltem WafTer vorhanden, den wir unterfuchen muffen, bevor ihre Refultate als voUftändige Beweile für] jene wichtige Behauptung dienen können. Bei den Verfuchen mit heiisem Waller fandeirl wir, dafs ein grofser Theil des gefchmolzencn Eifts durch die Bewegung gefchmolzen war, in -' welche das Wafler durch das Eingiefsen in dai Glas gebracht wurde, und dafs die Wirkungen dieier Bewegung noch auf eine längere Zeit be- merkbar waren, als die meiflen der Verfüche mit kaltem Waffer dauerten. Könnten nicht dieft Verfüche mit kaltem WafTer auch hierdurch gc- ftöri w orden (eyn ? Das wollen wir jerzi fuchen ausfimdig zu machen. Beim jjften Verfüche wurden 617 Gna in 30 Minuten, und im 33ften 58s Gran in derf^ ben Zeit getchmolzen. Das Mittel aus beiden giebc 601 Gran für 30 Minuten. Ziehen wir nun davon die Eismenge ab, die im Mittel aus drn 4 erftern Verfuchen in 10 Minuten fchmolz , A h-, £t23 Gran , 16 bleiben noch 379 Gran für die Eis- menge übrig, die in diefen beiden letztem Ver- fuchen in ao Minuten zerft-hnaolz, welches ii$l ] t «r J Gran firr dieEismenge giebr> die^ dem gleichfhrv fnigen Gange des PcozeflSs gemäfs^ ki lo Minuij KH fchmelzen mufsrenv Iftdie gefchmolzene Eismetige, Ci89| Gran,), gleich geringer als die bei den Verftichen, wel- €he nur i : Minuten dauertenj fo iftfie doch noch befrächdich gröfser als 1-^2 Gran, wekhe in der- i^^ifelben Zeit beim regulären Gange des Prozefles B|ltei kochend heifsetn Wafler fchmolzen. Und ß> ^Sft denn, wie ich glaube, die grofee Frage, um deren Enifcheidung willen diefe Verfuche> angö- flellt wurden, entfchieden. So entfchcidend mir indefe auch das RefiiltsC diefer Vcrfuche zu feyn fehlen, Co fUhUe ich mich- doch bei der Sache zu fehr inieFefiirt, um mit meinen UnEerlüchungen hier flehen zu bleiben.. Ich ha[te ibwohl beide» Verfuchen mit kal- tem, als bei denen mit warmem WafTer gefun- den, dafs eine beträchtliche Qaanticät Eis wäh- rend des Actus des Eingiefeens in das Glas ge- fchmolzen war, den wellenförmigen Bewegun- gen z!u Folge, in wekhe das Wufler bei diefer Operation gerieth-, aller Mühe ungeachtet-, die ich angewandt hatte, dJefe- Bewegung und ihr«; Wirkungen zw verhindorn. Ich verdoppelte da- her meine Verficht, um mich vor diefer Quelle des Irt'thums und dar Ungewifsheic 2u hiUen. ir» t 538 3 Ehe ich.das*Waffer,. es mpchteicöchend heiß /Oder nur 41® warm/ßyn, in. das Gefchirr goß, bedeckte ich die OberflSche des Eifes bis'zur Höhe von 0,956 Zoll, mit eiskaltem Waffer, Cd.h.!, noch einmal fo hoch als bei den Verfiichfea mit kochendem Waffer,) und goß dann das Waffer ,in einem dünnen Strahle fo langfitm ia das Glas ^ dafs ich nicht wenigfer als 3 Minuten brauchte^ um das Glas bis zur Höhe von g Zoll I ' über der Oberfläche des Eifes 'zu füllen. Auch fuchte ich den Einfluß zu beftinimen , ' den die Temperatur der Luft> iq wie das Einwickeln des . Giafes^ in eiflen-Wäfm h?iltenden Körper ^ auf die Refultate der Verfuche habe. , Bei allen wurde daffelbe Glas gebraucht, das ich aus vielen, feiner genauen cylindrilchen Form wegen , ausgefücht iiatte, und diefelbe irdene Schüffei, in die das Glas geftellt, und ftets bis in der Höhe des EifeS; I mit fchmelzendem Schnee umgeben wurde. Bei jedem der drei erften Verfiicbe, die in der ; folgenden Tabelle flehen, war das Glas mit einer wann haltenden Bedeckung yon Baumwolle dicht umgeben. Diefe Bedeckung, (die über einen Zoll dick .war,) reichte von der Oberfläche des fchmelzenden Schnees, in dem dar Glas ftand, bis zum oberflen Ende des Glafes, Die Oeffnung des Cylitiders war erft nxit einem rucd^n hötecr- ■ t 335 : Ptt-D&ckel bedeckt, (von deflen Cenrroein Ffaftrniometer herabhing, deflen Kugel bis auf t-ZoU unrer die Oberfläche des-WafTers reichte,) md ■ auf dielen wurde noch eine dicke Bede- JiUDg von Baumwolle gebracht. Ißei allen übrigen Verfuchen in der folgenden gfclie blieb das Glas der Luft blofs geftellt, auf den untern Theil, der mit fchmelzendem Schnee oder mit zerkleinertem E'ife und Waßer amgeben war. In den beiden Verfuchen 37 und 38, die mit Sternchen Lczeichnet (lud, wurde die Obei-fiäcbe in F'les nur bis zur Höhe vo:i 0,47a Zjü, bei l^p, andern aber bis zur Höhe von 0,956 Zoll I feskaltem VVafier bedeckt. 1 iith T«inpar-t„ * 38' ' 4'°' 30 41° 43° 61" 30 ISß" 157' öl»' 30 188 = 156 = 61" so 190' IJÖ« 61" 50 ♦ 1" 41" 6i' 30 4»" 44° 61» 30 4»° 35° 61" HO 59"* 5W I C 340 y 1 Die Refultate diefer Verfuche liefern SrofTza melirern intercflanrcn Spekulationen. Ich gM nüge mir aber für jetzt mit zwei oder dreiß« merkungen. Obgleich, erfiens, Verfuch 34nni| 3 5 jedcrl 30 Minuten dauerte , fo wurde doch bfl trächtiich weniger Eis gefchmolzen als im 26tlen Verfuche, der eben fo lange Zeit währte. Dcflcn ungeachtet fchmolz in Verfuch 36 in igo Minti- ten mehr Eis, als in dem avflen Verfuche von derfelbcn Dauer; ein Unterfthied, deflen Grond ich nachher erklären werde. Der Unterschied in den Refult^ren der Verfuche von 30 Minuten wurde unflreitig durch die Maafsregeln bewirkt, die bei den letztem Verfuchen genommen waren, um den Effekt der heftigen Be%vegungen, in wel- che das heifse Waffer beim Eingiefsen in das Glas gerieth, zu hemmen. Z-weUens, erhelletj daß in derielben Zdt tndir Eis beiden Verfuchen fchmolz, da das Ge.chtrrnit einer warm haltenden Bedeckung umgeben wiTi ' als in denen , da es der Luft der Stube ganz bk^ geletzt war. Und dieftr Unterfchied i(t wirftKcb beträchtlich. Die in 30 Minuten, nach einer Mit- telzahl, gefchmolzene Eismenge betrug, wSh" rend das Geichirr mit einer warm haltenden Be»' deckung umgeben war, (nach Verfuch 34 und 35j) ^9°! Gran, hingegen als das Geühirr un- i W t 341 t Hkckt'wtr, (nach Verfuch 39, 40, 41,) nur ^Hj Gran. ^Lz>)7V/fnj-, war t^e gefchmolzene Etsmcnge ^^^leichen Umftänden, (das hcifst, bei ur.bc- ^^Httern GlaTe,) sls die Temperauir des WaiTers ^^B 41^ betrug, beirächtlich gröfser^ kIs bei ^Hkochend heifsem WalTer. Bei dem 4ißen ^^Kiche, als das zugegoflene WaHer die Tem- ^^■lur von 190° hatte, wurden nur 542 Gran ^Ho Minuten, bei dem folgenden 42lhn Ver- ^^w hingegen, als das WaHer die Temperatur ^^■41*^ hatte,' oder um 149° kälter war, in ^^uiben Zeit $73 Gran Eis geschmolzen. ^KDa ich fand , dafs das heifse WalTet- mehr Eis MlOiiDoiz, wenn ich das Glas mit einer warm hal- tenden Bedeckung von Baumwolle lungab, fo war ich neugierig, zu fehen, was die Wirlciing feyn würde, wenn ich das Glas iis au Jen Rand in ein Gemifch von Schnee und Wafier tauchte. Zugleich wünfchte ich, zu erfahren, ob nich> WaC- ÜT bei einer wenig höhern Temperatur, als die, ^obei es nicht mehr durch Kälte verdichtet wird, .1 einer gegebenen Zeit mehr Eis fchmelze, als eine gleiche kältere oder beträchtüch hcifsere Menge von Waffen Das RefuUat des 43nen Ver- I'ichs hatte mir durch eine fimple Re^ihming gc- jigt, dafs, wenn die Temperatur desWaifers t, 34* J • / nur wenige Grade über dem Gefrierpunkte, und die Menge oder Tiefe deflelben nicht fehr beträchtlich ift, es bald fo fehr abgekühlt wird. ,da(s es wahr- fcheinlich dadurch den Prozeß desEisfchmjelzens • ~ » ^ hindert. Beim heifeen Wafler überzeugte mich die größere Eismenge, die in dem ipit warm hal- tender Bedeckung umgebdpen Glafe gefchniol« zen war, daß die wahre ürfache, w^um heißes Wafler bei tpeinen Verfuchen nicht fb viel JEis als kaltes Waffer fchmolz, in den Störungen 2:u iu- chen fey, welche bei dem.Prözefle des^ Schmei- zcns-durch die, herabfteigenden Ströme verur- sacht ^vurden, welche fich in dem^heißen Wa^ V fer -bildeten, wenn es von der Luft und denSei- ' ten des Glafes abgekühlt wurde. Diefe herab- fteigenden Ströme fließen in der Region der con^ ftanten Temperatur von 40^ mit den kalten Strö- men,, die von der Oberfläche des Eifes aufv^äns fteigen, zufammen; und es ift fehr wahrfchein- lich, daß die auffteigenden Ströme, von deren Bewegung das Schmelzen des Eifes abhängt, durch diefe Collifion gehemmt wurden. Indem ich aber machte, dafs das heiße Wafler von außen her langfaraer abgekühlt wurde ,^ und zli dem Ende das Gefchirr mit einer warm haltenden Be- * deckung umgab, fb verringerte fich natürlicher Weife die Gcfehwindigkeit der herabfteigenäeri [ 343 ] Ströme, und die Refultate der VerfücIT gen, daß dann das Schmelzen des Eifes be(chleu- nigr wurde. Bei der fchnellen Abkühlung und der daraus folgenden fchnellen Bewegung der herabfleigea^ den Ströme im unbedeckten Glafe, wurden nicht mehr als ungefähr ^42 oder höchllens jvj Gran in 30 Minuten gefchmolzen. Da aber das Glas "mit einer warm haltenden .Bedeckung umgeben war, wurden in derfelben Zeit 634,,und'bei einem der Vertliche fogar 747 Gran ge(chmolzen. 1 Das Eintauchen des Glafes in ein erkältendes Gemifch von, Schnee und WatTer, mufsie die Abkühlung des heifsen Wailers im Glaft, und mithin die Gefchwindigkeit der herabfteigendert Ströme befchleunigen , und dadurch mußten un- ftreitig die von der OberHäche des Eiies aufwärts ßeigetiden Ströme fehf gehemmt, und die Quan- tiÄt des gefthmolzenön Eifes verringere werden. Dafs diefes wirklich der Fall war, zeigen folgen- de VerfUche, mit den Refultaten der Verl&cJhe 50, 40 und 41 verglichen. 1 t 344 3 ■ TemneratHr' T«mperM«r 2 iff Wafftrs im Oe cleE k'Uen M rühi-,-«,Zo!l...«ter Geinircbei, der Ob^rfli'ch?, in irclcl>f. am da^Gfif^tiirr Anfange Eode bis »n Ata Äff des Rind ee- Verfuchs. V«rfach(. Wucht wur- Varfoeb- de. *i »8«" «8- 3»" 4« 186" 67° 5»' 47 189" 68" 3i* 4« IS?" 67- 3«' 49 188» 68* 31" 40a 44« 43» 35i »997 L Menge des in diefcn 5 Verf. gerdimolzpuen Eires Mittlere Menge Je« durch heifses WafTer ge- fchmolzenen Elfes, wenn das Glas bis zu«i Bande in rchmeUendem Eife und WalTer Gran. twnd — — — 399f Mittlere Menpe de» durch heifses WaCer in 30 Hinutea gefchtnolzenev Eifes , bei Verfoch «t und 17, da An TheÜ des i^i^ei, v*)- chen dat WafC^r einnalim, mit Luft von der Temperami- von 41" umgeben war — 4f( Mittlere Menge dej durch lieifses WaCTer in 30 MiDuteD gerdimolzenen Eifcs, bei den Ver- buchen }$', /,o und 41 , als der Theil des GlaCes, welchen das Waffer einnahm, mit Luft Ton der Temperatur von öi" Hingeben war — — — 5il( JUltlere Menge des dnrch beirses Waffer in 50 IMiRutei) gefchmolzenen Eif«, bei Verfoch 94 und 35, als derTbeiJ des GUres, welchen das WalTer einnalim, mit einer dicken warm ballenden fiededcung von fiaumwlle uoigc- ben war — — — Sye| Alle diefe Verfuchc, auf diefelbe Art und mit gleicher Sorgfaii ingeftelic» unierichieden fich nur in der Are, wie die Aufienfeite des GIa£:£ ttbw du OberOäetLe des d«na befindlich«» £ifes,j t 345 3 bedeckt war, und die Refiiltare zeigen die Wir- kungen, die durch diefe Veränderungen hervoi> gebracht wurden. Ich härte vielleicht muihmafsen können, dad die gröfsere Quantität Es, die gefchraolzen wur- de, als die Wärme des Waflers am längften in dem Glafe beifammen blieb, wenigftens zum Theil durch die vcrmitielft des Glafes nach un- ten zu verbreitete Wiärme, venirlacht Tey. Daß Jiefes aber nicht der Fall feyn konnte, fällt thcils aus der Art, wie ich das Eis ftets gefchmolzen fand, theils 'durch dieRefukate ähnlicher Ver/ii- che, di* ich mit weit kälterm Wafler machte, in die Augen. Wäre das Eis von der durch das Glas com- municirten Wärme gefchmolzen, fo würde es ohne Zweifel am meiüön auf den Stellen feiner Oberfläche gefchmolzen leyn, wo es das Glas berührte; aber nie fand ich, dais diefes wirklich der Fall war. Die Rvfiiltate der folgenden Verfuche zeigen^ (was man in der That auch leicht härte voraus* fehen können,} da(s die Temperatur des Me- dit, welches den obern Theil des Geichirres umgab, auf den Erfolg der Verfuche, wenn das Wafler von lehr verfchiedener Temperatur war, f 3 nicht immer einen gleich großen Eitifhlfi hatK^ feibft nicht immer ^\3i % £ 348 3 Schmolz hier mehr Eis, wenn die Außehfeite de» Glaies eiskair erhalten, als wenn fie mit einer Luft von 6 i° Wärme umgeben wurde. 10. Alle diefe Erfcheinungen könhen, wie ich glaube, aus den angenommenen Principien über die Art, wie die Wärme fich in flüfligen Kör- perh verbreitet, genugthuend erklärt werden. Doch ßatt uns jetzt noch tiefer in diefe abftrak- ten Spekulationen einzulaflen, wollen wir lieber einen Rückblick auf alle unßre Verfuche werfen, un^ züfehen, welche allgemeine lief ultate yfit ddxzxjs mit Ge>vifsheit ziehen können. , ' " Einer der Verfuche, bei welchem die größte i Quantität Eis durch heifses Waßer gefchmolzea Würde, iftVer{uch365 wo. in 3 Stunden, oder i8o Minuten, 39'^3 Gran fchmolzen. Ziehen wir von diefer Qiianficät die ab, welche zu Folge der bei- den vor dieifm vorhergehenden Verfuche, in den erllen'aj Minuten fchmelzen mufsten, nämlich C^Cf Gran, fo bleiben für die Eismenge, diein den letzten 150 Minuten fchmolz, 32721- Giä übrig, und das giebt ^^4| Gran für- die Eismenge^ die hei dein regulären Gange des Experiments in 30 Minuten khmolz. Diefe abgezogen von den obi- gen opc| Gran, laflen 36 Gran für die Meiige Erübrig, die bei diefen beiden Vemicni durch die temporären Bewegiirig;en ge(«hmoizen war, in wekhe das heilse Wafler bei der Opera: rion des Waliereinglefsens in das Glas gefetzt wurde. Die/es ift feiir unbeirachüich, und zeigr, dals die Mittel, die angewandt wurden, um den Einflufs diefer Bewegungen zu mindern, fehl* wirkfam waren. Da die 'Kefulrate der drei Verfuche 34, 35* und 36 fq außerordentlich regelmäßig und ge*- nugthuend waren, (indem die Wärme des Waflers durch die warme Bedeckung, welche das Glas umgab, ganz fcheint beifammen ge- halten zu feyn,3 und da der Prozeß des Eis- fchmelzens im 36rten Verfuche drei Stunden re- gelmäfsig und gleichförmig vor fich ging;' fi> fctwinen wir dadurch berechtigt, zu fchließen, da(s nicht gut mehr Eis durch kochend heifses Wafier gefi-hmclzen werden kann, (y/cnn es auf {fem Elfe ßb-ht i") als in dietem Verfuche gefchah. Und dieic Eismenge betrug auf 30 Minuten 654I . Gran. Da ich mich indefien bei diefen drei Verfu- chen stirserordentliclrer Mittel bedient hnite, durch weiche eine ungewöhnliche Menge von Eis gefchmolzen v/orden war, fo lionniep fie mit den Verfiichcn, die mit k>iliem WaiTei' tvemi'itvt nicht übereinftimmen, uikT dther eigentlich nicht mir ihnen vei^ieichcn- - Als aber die Verbuche in beiden l-allen auf eine ' ähnliche Art angeftellt wurden, waren die miti- krn Resultate folgende : I i Als . da». Glas etgoETe VarFuclic,' bei ät der mit WaOer a fQUie Theil des Gla- I ■ res, der Luft, bei ei J WafTer ner Temper^mr vonS ratur i 6i*, unbedeckt «ui- j fnch 5 glfetzt wurde. Waffer v ] ratur i Verfuche, bei welcher fb^rkBriA der miiWalTer ange- füllte Tbeil des Gla. res mit zerkleiner. tem hi(e und WafTei umgeben war , und daher die Tempera- tur von 31° hatte. Eifw. iä Min" . fchuiolc. len fkocliend heifses WaF- ge j Ter, (Verfucb39, ^o und 41) jjg| derTempe- I öl", cVer- ind 54) derTempe- ,nd43} nd heifses WbT; fer, (V'erfuch 4j,46, 47, 4S und 49t Walf^r vnnderTempe-, raiurvon 61=. (Ver- Tuch ii und 51) WafTer vonderTempe- rarurvon4i-, CV.r- Tuch 50) 6^6 399{ Aus dea Refultacen aller Verfuche läßt fid mit Sicherheit der Schlufs wagen, dafs kochenc heÜses WafTer, iDentt es auf der Oberfläche des ß fesßehti nicht mehr von diefem Eile zu-fchind zen vermag, als eine gleiche Quantität Walfe von der Temperatur von 41°) oder bei > l 351 ^IH Temperatur, die nur 9 Gra/i über dem Gtfd»i punkre ftehr. Und diefe Thatfachö wird man, wie ich mir ichmeichle,aJs den unläugbarften Be- weis, dafiir gelten laffen, daCs das WafTer ein voll- kommener 'Nichtleiter der Watme iß, und d^fs die Wärme fich darin nur den Bewegune;en zu Folge ausbreitet, die fie in den ifölirten und ein- zelnen Partikeln des Fluidi verurlacht. *) Diefe Entdeckung öffnet unferm Blicke eine der inrer- eflanteften Scenen in die Oekonomie der Natur, welche ich dem folgenden Kapitel vorbehalte. •) Die Einndiien, die uns 3\tX6 Entdeckung ia di« Natur des mcchanirchen ProzefTes gewährt, der bei cbemifcben Auflürungen ftaw Rodet, fallen zu Tehr in die Augen > aU dafs fie einer weitern Erklärung bedürften. Es Icheini mir, alt würden fie uns in den Stand fetzen ^ alle verfchiedene Pbänomens der cherairdien Verwandtfchaften und der Vegeta» tion auf eine gf^nugthuende Art zu erklären. Viel- leicht dafs felbft alle Bew^ung unbelebter Körper auf der Oberfläche der Erde Tich derfelben Urfach« zufchreiben läfst, nümlich der Nicht- Wärme -leitait-. den Krtift der flüffigen Körper. ( ! ) i I 95« 3 VI. BESCHREIBUNG ^ der, verbefferten Lüftpumpen \ von Sadler und Prince* V entile verhindern , wie bekannt, in den Luft- pumpen, die gröfete, fonft erreichbare Verdün- nung, dadurch, daß die ' geringe Expanfivkraft derjlark verdünnten J>uft, wenfi die atmo(phä- rifche Luft von der andern Seite auf dem Ventile laftet, fie nicht mehr zu öffnen vermag.: Ge^en diefe Un Vollkommenheit arbeitetip alle, welche die gewöhnlichen Ventilpumpen zu vervdl- kommnen fuchten. Smeaton verfchlofs zu dem Ende den Stiefel oben luftdicht, verßh ihn mit einem dritten Ventile, und durchbohrte das Ventil mehrere MahL C u t h b e r tf o n warf die Blafen Ventile. ganz fort, nahm ftatt ihrer drei ko- nißrhe und cylindrifche Ventile , dieftarkgeöhlt wurden und fich zum Theil mechanifch öffneten, und fetzte über den Stiefel zwei Oehlbehälter. James Sadler, Chemift der Admiralität in London, geht noch einen Schritt weiter, und nä- hert fich dadurch der bekannten Baaderfchen Luftpumpe mit Queckfilber^ nach' Hin den- orgs finnreicher Verbefrerung," *) di^ in Engldnii noch ganz unbekannt zu Jeyn (i heuit. Die gTofce Wirklamlceit cies Oehls in der Cii'.h- bertionfchen Luftpumpe, veranlafeje ihn, fich des Oehls, wie Hindenburfr des Qiieckliibers, zu bedienen. Folgendes ift die Belchrelbung feiner Luftpumpe, die er als fehr einfach, wohlfeil und wirklam rühmt, wie er üe in Nicholsons ^mr- natderVbyfik, Nr. X, 1798) miutiieUt: Auf Tafel VI fteilr in Figur 2, ^ 5 den Stie- fel vor, 2_.<^G" "i^'^'^en Stempel, der etwas lole geliedert ift, und O die oberhalb gezahnte KjI-, benrtange, welche auf die gewöhnlxhe Are" durch Rad und Kurbel bewegt wird. Der Stiefel hängt durch die Röhre Cmit dem Behälter O zu- (ammen. Diefen ver(chlieist oberwärts das (Ke- gel ■ ) Ventil Ä", welches fich aufwärts, nach dem kleinen Kaften L zu, ölfnet. Eine Röhre A'^iT, geht mitten durch den Teller P, in den Behälter D hinab, fetzt ihn mit dem Recipienten auf dein Teuer in Verbindung, und hat an ihrem untern Ende ein (KcG;et-) Ventil f, delTen K^gel au£ einem Drahtftabe PE fitzt, der aus der Röhre *) AntUae novae hydr. et äefiriptid, auctor 1787. Vergl. Jotira ,1 de>- Phy/ik, B.-1!, S.^59, LIpC I i: t S54 I 1 C hinaus, durch eine Lederbücliicj gf^ht^ und an öem einen Arme des Hebels FH bcfefligr ifl. G ift der Ruhepunkt. Ein Gewicht // laftet auf dem andern Hebelarme, drückt dadurch den Ke- gel Ein das Ventil hinauf, und verfchließi diefes luftdicht. Vermittelft eines ähnlichen Stabes ///, der vom letztern Hebelarme aufwärts geht und beim Spiele des Stempels in die Höhe gedrückt wird, öffnet fich das Ventil bei E. Soll die Luftpumpe gebraucht werden, fo lieht man den Stempel hinaus, und gielst den Stiefel voll Oehl, welches, den hydrüßatikhenGc- fetzen gemäß, in der Röhfe CÜ bis zu derfel- ben Höhe hinan fteigt. Wird nun der Kolben wieder hineingefchoben und herabgewunden, fo «reibt er das Oehl und die Lu(t über demfelben vor fich her. Diefe wird in D zufammen gedrückt, öffnet folglich das Ventil K, und ftrömt durch daflelbe (o gänzlich aus, dafs felbft noch ein we- nig Oehl in den Karten L nachfteigt. Wird dar- auf der Kolben, der luftdicht fchliefst, wieder hinaiifgewunden , fo finki das Oehl ihm nach, und im Behälter O entliehe ein luftleerer Raum, bis ein Zahn der hinaufgehenden KolbenOangc den Arm / faßt, und durch ihn den Hebel GF dreht, fo dafs das Ventil £"geöffhei wird. So- gleich ütömt dife Luft aus dem Recipienten in t 355 3 2en Behälter D iib;r, verbreitet ficli ini gleichförmig, und wird folglich im Recipionten verdünnt. So wie ab r der Kolben wieder zu- rück geht, List der Druck auf den Arm / nach, das Ventil /; fc: ießt lieh wieder, durch die Schwere des Gewichtes //, und das Spiel fiingt von neuem an, indem die in D hineingedrungene Luft nun abermals aus dem Ventile Ä' hinausge- rrieben wird. Und zwar wiederum gänzlich^ wie zuvor, indem bei jedem Koibenipieie nicht blofs alle Luft, fondern auch noch Oehl durch das Ventil K getrieben wird, das aus dem Kalten L durch die Röhre LM in den Stiefel, und beim Heräufgange des locj^ter geliederten Kolbens, ne- ben ihm vorbei, wieder zum übrigen Oehle in den Stiefel hinabfliefst. Daher läfst fich die Luft in diefer Mafchine, fo weit man will, verdiinnen. Das Ventil AT vertritt hier die Stelle des obern, und das Ventil E die des untern Cylinderventils ia Cuthberlfons Luftpumpe, und das Oehl bildet eine Art von flufiigem Kolben, der eben deshalb jede Figur annimmt, und belallen Un- regelmafsigkeiten im Behälter D, doch immer genau anicliließt. Ich weifs indefe nicht, fügt NicholTon, ob das Oehl, bei feinem befiändi- gen Umlaufe, fich nicht mit der Zeit verändern, . »der voll Luftblasen werden füllte, die es zu diefem. t 35« 3 : ■ • ■ Prozefle untauglich machen würden, und ob nicht vielleicht Qiieckfilber oder eine andere Flüf figkeit dazu ge(chickrer wäre. So viel fällt indeß in die Augen , daß eine Luftpumpe nach diefer Einrichtunir fich von vielen bauen läfet, die an- dere auszuführen nicht gelchickt genug find. ♦ In Figur 3 ifl ein Stiefel für eine Luftpumpe nach gewöhnlicher Einrichtung abgebildet, ,in welchem der fchädlicheRaum zwifchen dem Kol- ben und dem Bodenventile völlig vermieden, und die Bewegung die/es Ventils gefiebert ift. AB ifl; der Stiefel, 0 die Kolbenftange, Cdas Ventil im Kolben, // die Lederumgebung, und LL ein ausgehöhltes Stück Metall, welches die Höh- lung A^M am Boden des Stiefels, rund um das untere Ventil, beinahe ausfüllt. Di^fes Stück LL fchlieist nicht an den Stiefel an, und durch den Koiben find zwei Löcher KK gebohrt, diedea Zwifchenraurti zwifchen ZZ, und den Stiefel mit der Innern Ventilhöhle des Kolbens verbinden. Ueberdies ifl der Kolben fb locker geliedert, dafe beim Hinaufgehen der Luftdruck etwas von dem Oehle, welches man beim Gebrauche der Ma- fchine über den Kolben giefst , neben ihm vorbei . m den untern Theil des Stiefels preßt. P ift die \ '■ t 357 ] - * ■ . ■ ' ■ ' ■ Verbindürigsröhre mit dcpi Recipienten;* Neine Schraube 5 durch deren Murtei? das überflüi%e Oehl pbgelaflen werden kann, »und GE ein Ke- bei, durch den das untere Ventil, wie in der vor- hin befchriebenen 'Luftpunrpe, Vom Kdraufge- henden Stempel geöffnet wird, wenn dicfcr feine liöchfte Lage erreicht hat, und dann drh .. t üe Luft aus deirr Recipienten in den Stiefel. \V'/d ^ / dej: Kolben wieder herabgewunden, Co ich\xOM lieh fogleich das Vemil D]> die Luft freigc durch das Kolben Ventil aus dem Stiefel ; uind ift der Kal- ben in leine «unrerfte Lage g: kommen, fo v/ird das Oehrauf dem Boden des Stiefels AlM durch das Siü»ck LL herauf, durch alle Höhlungen un- ter den Kcll)en geprefst, und treibt die Luft. durch das Ventil C vollends hinaus» Zugleich . fteigt auch felbft etwas Oehl durch diefes Ventil über den Kolben, welches beim Heraufwinden, neben demfelbcn wieder in die Höhlung MM binabrinnt. - -^ Auf eine andere, doch minder einfache Art als Cuth-bertfon und Sadler, fuchte ein i?hyfiker, Prince, der zu Salem inNordäme- rika, (wahrfcheinlich als Prediger,) lebt, die Feh- ler der Smeatonfchen Luftpumpe zu v<^v\:^^Cv^tw. t S5$ i Er befchreibt und vergleicht; feine Vorriclitiing mit derSmeatonfchen weicläuftig in dem einstigen j bisher erfchienenen Bande der Schriften der Ami' ric/m Acaäemy\ Aus diefem endehnt fie Niciioi* SONS Journal ofNat. Phil, etc., Nr. III, Jun. l^srty wo njan zugleich eine Befchreibung der Cythbert* jfonfchen Luftpumpe findet, und A d e t über&tzte diefen Auffatz in ditn Annales de-Chemie^ Nr. 74, 1798. Die Cuchbertfonfche Lufipunipe, auf die man jetzt erft in England und Frankreich att& merkfam zu werden fcheint, ift unter^uns zu be? kannt, '^) als d^ß He einer fernem BeTchreibuog bedürfte, und vom Eigenthümlichen der Prin*' ce'fchen Vorrichtung gebe ich hier nur eine kurze Idee, da fie der Cuthbertionicheh and Sadlerfchen, und noch mehr der vom Herrn Dr. v^n Mar um verbeflerten SengwerdÜcheii Luftpumpe, wo auch nicht aa lEinfitehheil^ doch an Schnelligkeit der Arbeit, nachzuflehen fcheint, und werde daftir eine umftändliche Be- fchreibung dieier letztem in das folgende Heft einrücken. *^ Berchreibung einer verbeflerten Lottpumpe, yi»p John Cuihbertfont aus dem Engl. MiinDheiin 1788* 8* Das engUrche Original: Defcript^ 0/ an inh proi^ed Air 'Pump hy Jokn Cuthb, Lond« S* 4I Seitco; htt keine Jahrszaehl» Da das obere Veotil im Stiefel der Smearöa- ichen Lutrpumpe, das Eodenvenci], das ohne dies am fchw'erigrten zu verferrigen ift, entbehrlich macht, ib lüfst Prince diefes ganz fort, und endigt dageoen jeden dei' beiden Stiefel, (von de- nen man in Fig. 4 den einen, A /?, ganz, vom andern aber, um die Figur riicht zu fehr zu über- laden , nur den oberften Theii ^ und zwar der Deutlichkeit halber, zu weit herabgerückt ficht,) in einen Behälter CfX M'A', in den fich die Kolben Ef VV, bis unter die Verbindungsröhre des Stie- fels mit dem Teller, b, hinabwinden lafien. Doch ftolsen fie nicht ganz auf den Boden dieies Behiil- ters, der etwas weiter wie der Stiefel ift, auf, uni nicht einen fch lottrigen" Gang anzunehmen und aus der fenkrechten Richtung zu kommen. Dafi« in ie(s bei jedem Herabgehen, bis unterhalb der Stelle h kommen , wo die Verbindungsi'öiire fich in dem Stiefel Öffnet, fo würde fchon ein mafli- ver Kolben hinreichen, mit Hiilfe des Deckel- ventils die Luft gehörig auszupumpen. Um aber das Kolbenfpiet anfangs zu erleichtern, durch- bohrt Prince den Kolben in drei gleich weit von einander entfernte OefFnungen, die er mit einer Biafe überzieht, und die ein Ventil bilden, das heb bei*groiser Verdünnung zwar nicht mehr öffnet, dadurch aber die fernere Verdünnung Luftpumpe fey. Auch empfiehlt er es iehr, ^ in Oehl getränkten Lederringe, welche zwi* ichen zwei zufanimenfioßende RöKren, um Ce luftdicht an einandbr zu fchließen , gelegt wer- den 5 in einö Vertiefung der einen Röhre zu vcc- fenken, wie es zum.Bei/piel Prince mit dem Lederringe aa^ Fig. 4, zwifcheft dem Stiefd und dem darunter flehenden Behalter thut» Eid. lolcher verfenkter ftark geöhlter Ring, fbti Jahre lang^ halten , indefs ein freiliegender häufig er^ neuert werden muß* ■ ■■!<■ > VII. BESCHREIBUNG rr ' neuen hydraulifchen Mafchin* der Bürger MONTGOLFIER Und ArGANT. }t bekannten Phyfiker Montgolfier und igant haben eine fehr einfache Mafchine, uB- dem Namen; Uelier hydrauhque^ erdacht, I durch die Gefchwlndigkeir der Strömung m rem Flufle das Waflec deflelben zu erhi.ben. ■Igenüe Befchreibung; derfelben findet fuh in lem der neueften franzofilchen Journale. * Die rallelepipedarifche Röhre aghli deren Win- S (ehr teil feyn müßen, (Taf. VI, Fig. 6.) liegt feizpntal in der Richtung des Stroms. An ih- i Ende h ift ein KiappenventU / angebrachr. pKlappe wird vom Srromenach der Richtung ig I das Charnier h gedreht, und khiiefti fich bä Kr Neigung von 4 5°, indem fie dann an den Vor- 4s beig angednicki wird. Sich (i:lbftuberlaflen, Di fie zum Boden der Röhre hinunter, berührt (en aber nicht ganz wegen des Eckllucks "*) Bulletin det fciences , par la fociiti phitotnatiqut. ■ 4 Parit, An ä, Nro. ff, p.' J(. C 51^4 3 *) Auf der erftern Röhre ßeht die fenk- ' rechte Röhre cbde, welche das Ventil bf, fei- ner natürlichen Schwere tiberlaflen, verfchliefst Oeffnet man die Röhre bei aty (b.firömc da& Wafler hinein ; das Ventil i rchließt Geh ; und indem nun alles Wafler in der Röhre ag4>l plötz- lich in feiner Bewegutig gehemmt wird , drückt es nach allen Seiten gegen die Wände der Röhr^ und hebt durch diefen Stoß nicht nur das Ventil hf^ fbndern fteigt. auch felbÖ in die vertikale Röhre cbed hinauf, bis die Schwere der erhc^ benen Waflerfäule die durch den Stofs erlange^ Bewegung gänzlich auf'hebt. Alsdann würde £0 Zurückfinken, und das Ventil hf fchließt fic& Das Ventil«/, das nun auch feiner Schwere über« laflen ift, .würde ebenfalls zurückfinken, wena nicht die Bewegung des Waflers es wieder zu* jlickdrückte und fo das vorige Spiel erneuerte. Diefes zweite Mahl theilt das Wafler in der Röhre aghij indem das Ventil / lieh fchließt, die Größe (einer Bewegung der WaflTerßule in cbed mit, und erhebt fie abermals, bis der Druc kdie- fer erhöheten Waflerfäule wiederum dieife Bew^: gung aufgehoben hat. ♦) Diefes fcheint in cferZeioTinungräircliHch am obern Ende n•e^ ches das Wafler in der Horizonialröhre zurücl hält; p die Projecrion des oben verfchlofl« Windkefiels ; und ^ die Projection der fenkredi' ten Röhre. — Vermiitelft zvvc.i horizontaler R6l^ ren, die fich nach entgegengeletzter Richtung öffnen , können fie die Strömung bei Ebbe ucd ^Fluth benutzen, und durch «inen ähnlichen Me- chanismus einen Heber, wie aifJ^ Fig. s, ^^^ niclfl reoA redl R6b-| Itönnen. UebfrLaupl ift in feinen Angaben «niJ Sefclireibungeii alles ^ar febr im Dunkel g«haUen, und es löTtt Uch uicbl techt beurtbeil<:n, was Thii- lacben , durch Verfuche bewJüirt, oder ^»as bioln Frojecte und. d, H. i t J»7 1 rang fetzen, dafs das Waflef aus dem drigern Gefäfse in das höhere hinanfteigr. i Gewicht öfihet das Ventil gf. Während fes offüH, und das Ventil kl gefchloflen ift, pgt man den Heber ahfe durch Saugen, oder Irch ein anderes Mittel zum Fließen. Sobald I Geicüwindigkeit des Waffers grofs genug ift, »das Ventil sf zu fchließen, öffnet der Stoft ] aufgehaltenen WafTers das zweite Ventil /'/, zugleich fließt eine gewiffe Menge Waf- f-in das höhere Gefäß dt bis das Ventil gf 1 wieder durch die Sclnvere des daran befeftig- len Gewichtes öffnet, da dann der Heber abfs wieder läuft , und fu dauert das Spiel fort. Setzt ^nan in/ zwei Röhren, wie fe, an, fo läfstfich dadurch ein bcftändiger Ausfluß aus der Röhre d bewirken, indem dann abwechfelnd immer eins der beiden Ventile fg gefchloflen ifl:. *) A. I I. Sphweriich iiifichte dieres Mes durcliVerrucliein Madellen bewährt reyn. Vielmehr fcheinen uns Tiele der h!er befchri ebenen Wirkungen Tehr zwei* felhaft zu feyn. — Es ift übrigens aus mebrern ge- Blättern bekannt, daCs Montgotfier und Argant, die über den Belier hydrauliqae ein Pa- tent auf I i Jahre erhalten haben, we^en dicfer Erfin- dung Ton Viallon in AnTpruch genommen wur- den. Beide waren bei ähnlichen Verfucben gegen- wärtig, die diefer am jten Jul, 1797 anftellte, und ^ mam^ mi t 9W . 1 iH Tev von der iUarchine Viallon't ^anz Ter- fchi^den, diefer habe das Princip, welches lic tes- tete, aus einem raUchvn, oder wenigCteng aas eiDCtn von dem ihrigen febi vetfchiedenen G e Fi ch» punkte beirachtei, und in Argants Deftillir werken fey dieTes Princip fchon feit 17 Jahren angewandt »or. den — Boulton und Watt, denen fie ihicn *^/r>r hydraulique mittheilten, foUen noch 4 «ndtre Methoden angegeben haben, die nämliche Wirkut nach denfelben (irondfaizen hervorzubringen, deshalb wei ere Anfprncbe auf die Ehre der Eriil ^ clung diefer Alafcbine zu machen. d. H> VIII. über einige Ei gen fc haften des PlatinJ» Bürger Güyton. *) 1, Specififcbes Gewicht des Platins: ijriffqn beftirarpt das Ipecififche Gewicht des Gufsplarins auf 19,5, des gefchmiedeien Platins auf 20,236. Der Graf von Sicfcingen giebt dagegen diefem letztem ein fpecififchcs Gev/icht von 2i(06i, und Chabaneau verfichert wie* *3 Ein Auszng aut einer Vorlefunf» Guytons im r^ationalinnitute der WitTenfchaFten , walche in den Aana/es äe ChyintP, Nro. 75, An, 6, p. I — »Oi abge- druckt ift. Ich ve^taufche übrigens^ nach GrenS Seifpiele, den Namen der Piatina, mit dem des Pla- tins, um die Analogie mit; den ilbrigea Metallna- jaea beizub ehalten. ^' Zwar enthält das fo eben erfcheinende StQck des ichrrerfihen Journals der Chemie eine Ueberfe- tzung der ganzen VorJefang-, dennoch glaube ich diefen kurzen Auszug, der blofs das Phyribalirche mit Uebergehung des' Chemifchea «ntbälE, nicht . imierdrücken zu tnüHent d. H. t 870 derholt, *) das Gewicht des reiaflen PUtins ia Bkcli guichlagen , fey fall 24. Ich erhitli durch den Bürger Gregoire von Chabaneau ein feines Platinblech, wog es, und fand lein fpecififches Gewicht nurao/Ssj. Dagegen wog ich einen Platindrath, der hier verferngr war, deflen ^ecifilches Gewicht aO/847 betrug; **J er war daher von ungleich gröisarer Reinheit. a. Zu/ammenhalt oder Coharfttz des Platins. Nehme ich Sickingens fehr forgfäitige Beobachtungen ***) über die Coharenz der an- dern Metalle und die höchfte der Beftimmungen aus meinen Verfuchen itber den Ziifammenhalt des Platins ; ****) fb folgen die Metalle in folgen- tataralei, Madrid 17901! •) Ettmentos de' < Tom I, pag. 14. **) Brirron bertimint das TpeciRrche Gewicbt dd Plaiindrahls auf 11,041, des Platinblecbs aufu.o^ll T^faateur fiiecißijue det corps par BiissoN, a ris '787. 4i, ***) Des Grafen von Sickingeo Verfuche , die Vlctina, Mannheim 1781. **•* Der G'af von SickingeD, der Hinziga, dd ItUhtr Verfuclie übet des Zufaminenhalt de« Pia t 371 > "C^Aiung: ' Es zerrifs, bei zwei Millime- ter Di<-lte, KÜDgr. ^ien durch ein Gewicht von — 2^9,559 .iipfer _ _ — — — 137, '99 Racin — — — — — 124,'^90 piber — — — — — 85^062 told — — — _ — 68,216 Dtiiis angertellt bat, fand, Äah Platin- und Golddraht f 0,3 Linien iin DurchinefTer und 2 Fufs lang, jener 161361,714, dicTer nur I539gg Gran tragen konnte» «hfl fie riFTen. Ich Viek einen Plaiindraht ziehen, clec genau iMillimeter dick, 11,17; Centimeter ]ang und 8,371 Grammen fchwer war, fafste feine beiden Enden mit zwei Tiarken Schraubenftocken, deren Kneire mit Rinnen aus polirieni Kupfer TeTfebeti waren, befeftigie einen diefer Scbraubenftöcki: an «Den Wagebalken, und befchwerte den ac.dertt Arm der Wage mii Gewichten, bis der Draht rifs. Das gefcbah in 3 Verfuchen, bei liJ.Bfo, 116,17, 11+69 Kilogrammen, (ungefähr »43 , 239, 3$j Pfund, und diefer letite Verfuth giebt für da« Platin eine noch fiärkeri! Cobänon, als Üe der Graf von SickingPn gefunden hat. De^n rediicirt man feinen, Verfuch auf einen Drahr, 3 Millimeter dick, nach dem VerhältirffTe des Qiiadiats dT Darchniefrer, fo würde darnach ein folcher Oraht 116,914 Kilcgraminen getra- gen haben. O. ' t . 37« 3 ' ^"Adhärenz zwifchen Pläiim uwi Qjie ckf'i Ib er. .- Ich verfertigte auf' der Drechfelbank eine Platinfcheibe von it2 Linien', (a^7X Centime- ter^) im Durchmeffer, die 1O/2371 Grammea wog, hing fie an eine Wage-und brachte |fio ins Gleichgewicht. Darauf -4rückte ich 'die Scheibe nach einem QueckiUberbecken' usuer derfelben nieder, und erhielt folgende Größen der Gewithte, bei welchen die Scheibe fich j iQsrifs, '*' i. 58/91 Decigrammeix oder 10^ Gran. 2t. 77/9 J Decigrammen oder 1465 Gran. '• 3- ^49/8 Decigrammen oder 282 jSs Gran*: i Beim letztern Verfiiche hatte ich das PlariOf fcheibchen zwei Tage auf dem Queckfilher fle- hen Iftflen. Er fcheint daher das Maximum der /Adhärenz anzugeben, B^ den erften Verfiicheo war kein Queckfilber am Platin hängen geblie- ben ; bei dem letztern hatte es fich umher etwas erhoben ; auch waren einige Tropfen nach dein / Abreifsen daran hängen geblieben, welche^ die gewöhnliche Meinung widerlegt, daß Platin fo wenig als Eifen vom Queckfilber genfäßt wei> de. Das Platin erhäU hiernach in;ieiner Adhä- t 373 1 V ip mit di-m Queckfilber den Platz zwifchdf^ Bsmuth und Zink. *) ■ ►■Ich verflichre darauf, ob die Adhärenz zwi- hen dem Queckfilber und der Platinfcheibe jcht gröf&er (eyn würde, wenn ich es bis zum ■eifsgliihen erhlt7re, da hierdurch fein Zu- hmenhäk getchwächt wird. Aber ich fand ich getäufcht, da jetzt die Adhärenz fchon grch 58 Decigrammen aufgehoben wurde Ich linbe dies daraus erklären zu können, dafs die l>erfl"3che nicht genugfam gereinigt werden ■nnie ; **) denn die Verminderung des Zuiam- ^) Vfismwh J73 Grin; Platin Sgl, 15 Gran} Zink 104 Gran. ,, Siehe Aafangsgrüo-de der theoretifchen' Unit prahti- . fihftt Ckeinie . von den Herren de Morveau, JUakkt unU DuRANDi, Leipzig 1779, Tb. I, S. 49 ; wo Guy ton zeigt, flafs diefe Adhaltonen fich nach der Vevwandifchaft, in welcher die /^[na]- gemas fich bilden oder zerletzen, zu ricfalen (chä- nen. Siehe auch Obffi-.nt. de Pkyfique de Mr l'Abbi KoziHK. Tom. I, pag, 17a, 460, A. **) Diefe Erklätting fcheim mir nicht ganz befriedü geod. Eher nmch'e hier an da» Vetdampfen cäes ,' QueckftJbers beim Gliiben des Platins zu denken feyn, welches den Zufainmenhang zwirthen den Queck' llie'tli>*ilchBii vermindert und ihre Tren- nung beCäidurt. A. i f 374 1 menhalrs zwifchen den Theilen des Plarii hstte doch die Wirkung gehabt, dafs das Plarii Ichfiibchen mit QuecklUber bedecke war, wel ches üch indefs leicht davon abnehmen ließ. 4. Amalgamation des Platins. • Ich ietzte ein Stück Platin in Queckfilber c Wt Hitze des Sandbades bis zum Rothglühei 9der bis zum' fiebenten Grade des Wedgwood fchen Pyrometers aus. Merkwüi'dig war iiierbei, dafs das Platinftiick, ungeachtet ieinq grpßern fpe^iiitchen Gemchts und ungeach« ich es wiederholt untertauchen ließ, immer rückkam und oben auf fchM'amm. *) Ich *) Dicfe merkwürdige Erfcheinung, deren ErkWrnil| Guy ton zu geben unterläfst, klärt lieh bal^ Jbbald man die nacfalier angefüfarte ErfcbeiDaDg dafs dag Plaiinfiück untergefutilien fey , nachdeo es Cefa amalgainitt , damit zuramineortellt. Hie foTcohl, wie bei einigen andern rpecilifch -fchw« rem IVlaierien, welche deffen ungeacbiet ia FJsI ügkeiten nicbt unterlinken, in die Anziehang d Flüriigkeit unter Kcb Ttarlier, als die Anzieht»^ gegen d«n fchwimmenden Korper und die Kiräfi mit welcber der Kürper zu linken ftrebt. Et il daher diefes Phänomen ganz dem Niedrigfiehm de Qucckriibers in einem gläTirriien Haarröhrchen an log. Doch darüber Tielletcht jin einem •ondsri Orte. -3. loich daher genöthigr, es mit einer GÜsrölwe unrer dem QuecklÜber zu hölcea. Nachdem d^ Qaskolben, in welchem iich das C^ieckülber be- find, wieder erkaltet war, nahm ich die Glas- \ yfthre heraus, und nun flieg das Pktinftück nitl^c tntta in die Höhe. Als das Queckfiil>er abge goflen wurde, fah die Platte wie ein frifch ver- zinntes Metall aus^ und nachdem die daran hün- g^den Tropfen abgekloptr waren, liind lith, 'hr Gewicht um die Haltte vermebrt. An dem «rhabenern Theile des Metalls konnte man Spi- *%en bemerken, welche auffallende' AehnUchkeic **iit den Kryftallen hatten , die man in andern ■^^malgamen bemerkt. Die Platte war über dies '^hr leichtbrüchig geworden. Da ich ein Stück dicfes Merails dem Feuer ■^.■usietzte, vermind,erre fkh.defTcn Dicke, es wur- ^^e wieder ftreckbar, und warauf feiner Flüchemit Einern fchwarzen Pulver bedeckt, welches ich t^r Platinkalk, ( in Salpeterfäure auflöslich,) er- Itcannte. Aus dieftn Erfahrungen, welche ich nachher »noch einmal wiederholt habe, ziehe ich den Schluß: dafs fich Platin in der Wärme mit dem <;jueckfilber amalgamire; dafs diefts Amalgania lieh auch kryttalünifch wie bei den andern Me- , tollen darAellej diis endlich das Platin, wie Gold^ £ 375 3 durch ''Äcle'Atnalgamation zur Verkalkung gc^ tieigter wird. Und fo wäirc denn ein tisher ftrei- liger Punkt über das Plati» entfchiedcn. *) 5. Das Plann wird bei der Rothglühhitze an feiner Oberfläche durch das übergefauene koch&Izfaure Kali verkalke ^. ♦) Sdion Tor Quy ton erhielt der H^rr ron Mtif**^ rin^PuTchkin «in Tollkommenes Platin - Anal« gama « indem er das aus der Platin Auflölung nut , Salmiak gefällte, gelbgrünliche^ gereinigte nnd krf* ftallilirte Platinfalz , welches indefs nur ^ an Piatin enthält, nach und nach mit rinem neonfachen Ga- . Wichte Quecklilber zufammenrieb. Diefes fthc gute und dichte Amalgama euthielt Iblglich auf ei« nen Th^il Platin volle zwei und z^vanzig Theile Queckfilber. Siehe vom Crblcs ektmifche Aft*^ amUMf 1297% Band I, S. 199, A^ t 377 ] IX. Veher die\ Ehe tricttiit des Waffers^ J. B K E s s Y. *) (Au. einem Briete.) *— ■ J-jeffing fagt einmal bei i ■ Getegetihett von einem Werke ; Es emli^lie viel Neues und viel Wahres, aber das Neue fey nicht tcabr, das Wahre nicht neu> Ich glaube dies mit gleichem Rechle von di-Tem Werke Tagen zu köcren. Es enthält eine nene Uemerkung, welche, wenn Üe fich heriäiigi, *') merkwürdif', aber gar keines [olchen Aufwandes von neuen Erklärungen kedkrF, an welcher weni^flens der Verfaffcr die älter» Tlttvien haue prüren können. '. Mit dterer Errahrung beginnt dag Buch. Sie be- BE dxrin, daTs Wafffir in tinem poriellanenen Ge- le, durch Umnlhrer mit einer Kelte, To electrifcli prdeti Toll, dafs eis Stück Siegellack, u-elc^es dar- itht - electrifirlen Kör- ' fcbr ftch'har angezogen wird- Nun bemerkt* ftfCyi daf';, wenn er eine iWünze in der Xähe die^ f Slegellackriin-fcs iWine, d'Rfelbe nicht eher da- angezogen wurde, bis er es mit der Hand ha- Statt diefen VerCtich aus den gewöhnlichen beerien zu erttläreo, glaubte er Jicii genütfaigt, noclt *3 E/TalT'^ PSlectricici de Penu. « Paris, l'fln 5, .'*) VeFfuclie darüber werden in «fnem dar näcbfltn EtQ- elta uacIirolBent • £ 378 3 r I • •ine dritte Art von Electrinrung anzuneluneii. ' Ißt tbeilt nämlich' daselectrifcbe Fluidum in drei StraH^B- «rten, in den glafigen, harzigen ^undLebenrftrahl. Durch diefen wird erklärt, wo es ihm rott )ei)tßQ nick gelingt : er erklärt durch denfelhen fogar die Galrani- . fchen Verfucb^, die er, wie er eingefteht, nur. dem Na- men ' nach kennt; fogar den 'Schekitod hofft er durch jene Lehens -Electricität, die ihm icugleich eine neue Sorte von Wehfeele ift, zä entdecken, und in diefer RückTicht nennt er icnes Gefäfs mit Waffer Pfy^hofkQp, das Siegellackftück Senfitif^ und die Ver- bindung deflelben mit dem ifolirten Metalle Con- jönction. Doch ich will Sie nicht länger nrut der Erzählung der übrigen Curiofitäten in diefem Buche aufbalteu, das durcbgängig mehr ein Herumtappen als ein Suchen nach Wahrheit ift. Ich füge nur noch die Abbildung der drei Sorten von Electricität hinzu, (Taf VI, Flg.y.) Intereffant ift übrigens eine Zufammenftellung verfchifr dener Meinungen über das Leucbten des Meeres; • e ift das Einzige, wo der Verfaffer feine Lefer nur feiten mit eignen Ideen beläftigt. — — — Wozu eine (Jebtr- fetzüng diefer Schrift dienen foll , welche ich vor eini- gen Tagen in der Litteraturzeitung angekündigt fandt^ fehe rch nun freilich nicht ein ; aber der Ueberfetzec mag wohlmit defto mehr Gewilsheit tridenidalk fia ü nutzen könne. A» ANNALEN DER PHYSIK. EllSTER BAjND, viertes STUCK. I. BESCHREIBUNG her /ehr einfachen Luftpujnpe, loeichi^ vie geivöhnlichen an Güte übertrifft» Herrn D van "■lern. M A R U M i oft ich es unrernahm, die Luft aus großea ■fern auszupumpen, z. B- aus den Ballons von rZoll Durc.hmefler, bti dem Verfuche über \ Z'.ifammenfec2ung des Waflers und über das brennen des PhoKpIjors im SauerftofTgas, fitde ich über das Langweilige des Pro^efies reiner jjewöhnliclien Luftpumpe, und darüber drie/slich, dafs es mir felhft mit der ncueÜeti pftpumpe von Cuthbertfon nichc gelingen Öllte, die Luft bis auf den erwünfchien Grad ^> lirfiription de ^uet^ues AppareUs chytniqiits de 1» fondadoa Teylerimne etc., f, 101 — 114. Ir^nil. d.Fhylik. 1.8. 4 Sc B\) , t i38o 3 jfu verdünnen. Diefes veranlafste mich , aureine-- verbelTerte Einrichtung- eines fo unentbehrlichen Inftrumentes zu finnen , um , wo möglich , es zu vereinfachen, da es mir auf diefem Wege ge- lungen war, fchon mehrere andere Apparate zu vervollkommnen^ Der Profeflbr Senguerd zu Leiden hatte um das Jahr, 1697 eine fehr einfache Luftpumpe angegeben, deren Hahn mit .der Hand gedreht wurde, und deren Stiefel 3§Zoll weit und 25 ZoH ^ lang war. Bei einer folchen Größe des Stiefels wurde derRecipierit fehr fchnell ausgeleert, doch wollte es nicht gelingen, die Verdünnung fehr weit zu treiben. Seitdem hat dicfe einfache Ma- Ichine teine wefentliche Vcrbefferung erhalten,] indem man fich nur bemühte, fie fo einzurichten, daß maI^des Drehens am Hahne überhoben wür- de, und zu dem Ende entweder den Hahn durch die Mafchine felbft in Bewegung fetzte, oder fiatt feiner Ventile anbrachte. Mehrentheils zog man Luftpumpen mit doppeltem Stiefel , deren jeder nicht fo voluminös ift, der Senguerdifchen Ma- fchine vor, weil fie weniger Platz als diefe ein- nehmen, und fich bequem auf einem Tifche handhaben laflen. Auch nahm man, weil di« Hähne fich bald abnutzen , ftatt ihrer lieber Ven- tilei verfchloß den Stiefel oben luftdicht^ und f 381 3 I die Kolbenftange durch eine LeJeS um dadurch' dem Anhangen der. Ventile Uegen zu arbeiterij welches Jonfl die Wir- rdiefer Pumpen berrächtüchrchwächre. So Ifde die Luftpumpe immer mehr und mehr zu- pmen gefetzt, und jeder Zufaiz erzeugte ieine jocn Mängel *) |. John Cuthbertfon hat vor kurzem Lufc- mpen gebauet, die weder Hahn noch Ventil fondern fich vermittelft einer andern iarflinnigen, dochfchrzurammengererzcenVor- hrung abwechfelnd öffnen und fchließen. Wenn (fe Luftpumpen neu find, verdünnen fie in der tat die Luft ftärker als die gewöhnlichen , be- Htendieicn Vorzug aber nur fb lange, bis lieh i Oehl in ihnen mit der Zeit verdiclct, wie ich iefes felbft in den Jahren 1791 und 1791 an ei- : Pumpe erfuhr, die Cuthbertfon für das WJ So z. B. %theht TelhTt l^icbolfön, dats es nach ' den Vcrruchen Brobke's, (^Mifiellaneoas Experi* mentt '^and Remarks on Efectricity' etc., Nprwich 17851 1 p- '»Ji) f**"^ zweifelhaft bleibe, ob Smea- ton's Veränderung der gemeinen Veniifiiumpen für eine wahre Verbefferung zu hallen fey. Nach Nicfaoifon's Verficherung hat man in England nie, otfer tvenigfiens nicht in neuem Zeiten, Luft" pumpen mit Hähnen gebauet, landern alle engli- ichc lind Venlilpumpen. d. U. C 382 3 Teylerfche Mufeum gemacht hatte. Auch vcr dünnt diefe Mafchine ,die Luft in großen Red- pienten nur lehr langfam , da die Stiefel nur i{ Zoll im Durchmeffer, und die Kolben nur eineäi Hub von 9 Zoll haben. Ueberdies ift lie zufam- mengefetzter, mithin kofibarer und -wandelbarer, als irgend eine der frühern. *) *) Cuthbertfon Terwandelte eigentlich die cIriS BlafenTentile der Smeatonfchen Luftpumpe in drei Kegel- oder Cylinderyentile, welche beim Spiflli des Kolbens fich gehörig offnen und fcblielsen, und deren Wirkung befonders auf den beiden Oebliie'.i hältern über jedem Stiefel, und auf der Circuh-. tion des Oehls im Stiefel beruht. Cuthbertfon felbfti der anfangs in Amfterdam lebte und jetzt in Lon- don fixirt ift , verdiinnte mit feiner Mafchine dii Luft fo ftark, dafs He in der Barometer- und in der Heherprobe nur noch eine Queckßlberfäule fos •^ Linie, ja bei recht trockener Luft nur T^n yt Li- nie trug. Adet, in den Annairs de ChyTnie^ Nr.^4i 179g, p. 165, macht ihm die Erfindung der nadi ihm benannten Luftpumpe ftreitig, und fchreibt He dem Bürger Ami Argant zu, deffen 1776 in Paris ausgeführte und im dritten Bande da Lerons tl^mentaires de Phyf?que Ton Sigaud de It Fond befchriebene Luftpumpe, grofse Aehnlich- keit mit der Cuthbertfonfchen haben foll. Auch erwähnt er eines franzöiifchen Künftlers Fron« tin, der Luftpumpen bauet, deren Ventile lieh' nicht durch den Luftdruck , fondern mechanifch öffnen. Zwei folche Luftpumpennach Sa dl er 's Einrichtung , find im dritten S^cke der Annalen ^HJm meine Luftpumpe fo einfach als möglich ^■lactien, zog ich einen Sttebl, fo groCs als ^Benguerd nahm, d.h., ^IZjÜ weit und ^BdII lang, zwei Sciefeln vor, Heike ihn aber ^B( (chief , wie Sengusrd, foiidern (enk- ^H^, wie er inTaf. VII, Fig. i, abgebildet Ül. ^ni diefe Stellung erhiclc ich den Vonheil, ^Rder Hahn von dem, der die Pumpe in Be^ ^Bülg ferzt, mit dem Fu(se gedreht werden ^ftie, ftact dafs er in der altern Mafchine mit ^Kland gedri.'ht wird, und dazu dient eine ^Ke Vorrichtung am Hahne, welche Tat. VIII^ Ht, däraellt. ^Ber Hahn ss ficzt in einem cylindrifchen ^Bec unter dem untern Boden rr des Stiefels; ^■i, 2 und 3 ftellen diefes Stück in einem ver- Ben Durchfchnitte, auf den achten T ei! der /^ahren Gröfse reducirr,vor. Das vordere Theil es .Hahnes trägt einen 6 Zoll langen StoU Ir, und auf dielem ein halbes eiferfles Kreuz dd, (Fig. 3,) wovon man in Fig. i nur den ' inen Arm c lehen kann. Steht der Stab ab fenk- 2cht, alfo cde horizontal, fo ift der Halin befchneben wordto, und zugleich die Vorrich« lung, durch w'elche Prince Jie Fehler der Smea- lonTchen Luripumpen, auf ein« andere An als Cutbbertron zu TerbeiTern fucht. il. H. t I t 384 geöffnet; der Stiefel fteht mit dem Recipiei auf dem Teller in Verbindung; und zieht den Kolben heraus, fo wifd die Luft im Recij ten verdünnt. Ehe man den Kolben wieder hi unter ÜöCsi, mufs dar Hahn gcfchloflen wen indem man denFufs etwas fchief gegen c, (Fig. ietzt, und fo den Hahn nach der rechten Seite 2u dreht) bis, nach einer Viertelumdrehung, der Arm ä auf den Boden des Gefteils . aufftö&t, C^ig. 3.) Dann jft der Recipient gefchlofien, hingegen der Stiefel mit der äußern Luft in Ver-, bindung gefetzt; und treibt man nun den Kol- ben hinunter, fo geht alle Luft aus dem Stiefel durch den Hahn hinaus. Sobald der Stempel auf den Boden aufllöfst, mufs der Hahn wieder zi rückgedreht werden , indem man den Fuß uj das Stuck c fetzt, und ihn etwas hebt. Kette, die an, cä und das Geftell befeftigtiö, (Täf. VII, Fig. I,) verhindert, dafs der Hahn hierbei nicht zu weit zurück gedrehc werdt Diefes Drehen des Hahns mit dem Fufse gehtfo leicht, daß man es felbft einem ungefchickieo Handtanger, der an der Kurbel arbeiter, anver- trauen kann, und dafs es fehr übcrflüflig wäre, noch einen Mechanismus anzubringen, um eioer Bewegung entübrigt zu feyn, die fo geringe Auf- merkfämkeit fordert. [ 385 -f- '- ■ Eine zweite Verbeflerufig erliielt meine Luft- fnmpe dadiircii, daß ich den iinrern Boden dre olbens und dea Stiefels mit Schmirgel über ein- ^öder abreiben ließ, damit üe vöiüg aneinander .^hliefsen, und fo, wenig fchädlichcn Raum ais' TOÖgiich iaflen möchEen; ein Umftand, auf den in der Senguerdifchen und einigen andern Luft- pumpen nicht genug gefehen ift. Da der Kolben 2U lang und zu genau gearbeitet ift, als daß er aus der vertikalen Lage weichen könnte, Co miiflen beide abgeriebene Ebenen beim jedes- maligen Herabgehen des Kolbens genau zußm- menpaffen, und zwifchen ihnen bleibt keine Luft. Ueber dies ift der Boden nicht auf die gewöhn- liche Art an den Stiefel angefchraubt oder ange- loihet, fondern er fcliliefst genau an den Rand aa» (Taf. VIII, Flg. 4 und 5,) der gleichfalls voll- kommen eben ift, und wird darauf mit 6 Schrau- ben befeftigr. Ein wenig weiches Wachs zwi- fchen dieien Rand und das melTingene Boden- ftiick gelogt, verwehrt der Luft allen Durch- gang zwischen beiden. Auf diefe Art gelingt es beilcr als auf die gewöhnliche, alle khüdliche Luft Zwilchen Boden und Kolben zu vermeiden, und diefer Einrichtung fchreibe ich es hauptfäch- lich zu, daß die Luft lieh mit metner Lufipumpe in einen Co hohen Grad verdünnen laßt. ' t 385 1 , Den ganzen Bau der Mafchine zeigt Taf. VIII, Fig. f,' in welcher die Luftpumpe von den Seite gefehen wird. Der Teller AA ruht auf der Säule ßj undxdie Communicationsröhre CD verbin* ■ det den Stiefel mit 'dem Recipienten auf deni Tel- len Die punktirten Linien zeigen , wie diefe Röhre und die Stücke unter dem Stiefel und un- ter dem Teller durchbohrt find. Der meiSngene Ring e^ in welchen die Verbindungsröhre einge- iöthet i{ji y wird an das Meflingftück g durch die Schraube/angedrückt, und zwei lederne in Oehl getränkte Ringe, die zu beiden Seiten des me/Iin« genen liegen, verwehren der Luft den Durchtritt durch 'die Fugen. Auf eine ähnliche Art ift die Röhre CD vermittelft des Ringes h an das Mef fingftück ii befeßigt, auf welches der Teller an- gelöthet ift. Diefer Ripg h hat inwendig einen Falz, der in feiner Miite rings um ihn herum . geht, (man fleht ihn in dem fenkrechten Quer- fchnitte Taf. VIII, Fig. 6, bei ;/? und w,) und die Schraube k ift nach den punktirten Linien diefer Figur durchbohrt, fb dafs, bei jeder Lag«- der Schraube, die Verbindung zwifchen der;Röhre CD und dem Teller der durchgehenden Luft vermittelft des Falzes offen bleibt. Die Verbin- dungf^röhre ift aus zwei Röhren, Cund D, zu- fammengefetzty die auf die vorhin erwähnte An N r 387 j Knander gefiigt lind. Der Ring«, dem vori- \ b in allenj ähnlich , ift an die Köhre C ange- ■et, und verniiitellt der Schraube /"j der vori- k ähi ;lich ) an die Röhre' Ü pngefchroben. Der Hihn liegt ziemlich dicht unter dem Bo- len des Stiefels, damit der fchädlichc Raum im Anfange des Kanals /, zwifchen dem Ende des Stiefels und dem Halme, nur unbedeutend fey. Dieler Rfiuni ift nur 4Z0U lang und ^ZoU weit.*) Taf. VIII, Fig. I und s , zeigen den Hahn in der Xflge, in welcher Stiefel und Teiler in Verbin- dung find; Fig-2j wie er, um einen Viertelum- •) Auch diefem fchäaiichen Rauitie mUfste fich "uf eine ähnliche Art, wie in dei Cuihbertrunlclien Luft- pumpe ablielfen lalTen, wenn man aus dem untern Theile des Kolbeos einen dünnen Siöprel hervor- gehen lierse, der, wenn der Kolben auf denBoden des Siiefels aufflürst, genau die Itohre l bis zum Hahne ausfüllte. Sollie diefes SL-hwleti^kpli b:.l>eB, fo müfste man die Rühre / welter als die Dud.l^oh. rung des Kolbens machen, und ein wenlf; Üehl über den Hahn glefsen. Diefes fiUlie d^nn, wi« in der Sadlerfthcn Luftpumpe, (die Im vorigen Stücke hefehrieben ift,) den Zwircheiirai.m z*i- rchen dem lofe gehenden Siöpfcl und der Röhre ^b aus, und höbe (o vuDesds den fchädlichen Raum ^^ «uF. Läuft dabei auch etwas Oehl du;cli den I-Ubn, ^F fo möchte das fo viel nicht fchaden , unr) ücrse ^V fleh dadurch «^rfeizen, diU man etwa:. Oi-hX iiber ^P des Kolben gälTe. li- H. t 388 3 gang gedreht, die Verbindungsröhre CD ver- ichliefsc, und der Luft im Stiefel , wenn der Kol- ben hinab geht, einen freien Durchgang nach außen öffnet; Fig. 3 , wie er nach der entgegen gefetzten Seite um einen halben Umgang gedreht, ( da dann der Arm ; e in Fig, 2 auf den Bodea aufftößt,) den Stiefel verfchließt und denReci- pienten mit der äufsein Luft in Verbindung fetzL Der untere Boden des Stiefels ruht auf einem Meflingringe, (Taf. VII, Fig. i,.) deffen'fenk- rechten Durcfifchnitt man. bei h^ b» Tat VIII, Fig. 4, fleht. Diefen Ring ftützen vier kleine Säulen von Meffing, 3! Zoll hoch, die unten ia einen zweiten ähnlichen Xvleflingring cc eioge- fchroben find, und diefer untereMeffingring liegt Unmittelbar auf dem Brette, welches die ganzeMa- fchine trägt. * Auf dießm Brette wird der Stiefel un« beweglich vermittelft des parallelepipedarifchen Holzes dd erhalten j weiches auf 2 ftärkenHolz- fiulen ruht, und auf üc durch die beiden mef fingenen Vafcn e e feftgefchroben ift. Es gehen nämlich mitte)i durch diefe Säulen zwei eiferne Stangen ffy die fich in Schrauben endigen, vv^ozu oben die beiden Vafen ^Is Mütter, unten zwei andere meffingene Mütter gg gehören , vermit- telft deren- fie unter dem Fußbrette ftark ange- fchroben werden. t 3W ] n Figur 4 , welclie einen (enkrechten Durch- lirt der Mafchine, durch die Mitte jener und des Stiefels darfteür, lieht man kRüd und die gezähnte Kolbenflange , durch Iche der Kolben bewegt wird; auch einen fenk- hren Durchfchnitt des Kolbens, durch feine Achfe. Die dicke Meflingfcheibe hh, welche an der gezähnten Kolbenflange fitzt, endigt fich. in ein cylindrifches Stück it in welches die Schi-aube k der untern Mellingrcheibe // eingreift. Der Raum zwifcUen hh und // ift mit ledernen Ringen ausgefüllt, die durch das Anziehen der Schraube /' flark zufkm menge preßt, und dann auf einer Drehbank vollkommen cylindrifch und fb abgedreht werden, daß der Kolben aufsge- nauette in den Stiefel hinein pafst. In die Meffingplatte /;', C^'g-fO welche ■unmittelbar den Teller der Luftpumpe trägt, ift noch ein ni,efl!ngencr Theü q> der mit einem Hahne m verfehen ift, eingeschraubt, und in diefen Theil wiederum, auf die fchon oben melu-- mals befchriebsne Art, die meflingene Röhre o. Die Glasrohre nn, welche in die Rühre oeinge- küttet ift, dient als Barometer für die Luftpumpe, und hängt zu dem Ende bis nahe an den Boden des Glafes p hinab, das zur Hälhc mit Qaeckül- ber angefüllt wird. Neben der Röhre fchwimmt C 79«? 1 \ ftuf dem Qulckfilber im Glafe p eine auf Holz g^ zeichnete Scale, die nach Zoll un4 Linien abge- theilr ift. . . Start des abgekürzten Baromef ers , das man gewöhnlich neben dem Teller anbringt , bediene ich mich einer heberför m igen Glasröhre^ (Fi g 7,) deren einer Schenkel aä zugelchmolzea und mit gut ausgekochtem Queckfilber gefiült ift. Sie wird an eine Scale aus Elfenbein befeftigt, die nach Linien eingetheilt ift, und auf einem meflingenen Fuße ftehr, und Jäfsr fich bei deml wenigen Räume, den lie .einnimmt , in den mei- ften Verfuchen mit unter den Recipiencen fetzen. . Der Ueberfchufs der Queckfilberliöhe in aa über die in der Röhre bb, am Ende der Verdünnung, mißt den Druck der Luft oder der elaftifcheh Dünfte, die fich dann noch im Reci- pienten finden , fo genau als man es nur immer wtinfchen kann. Ich habe mehrmals verflicht, bis aufweichen Grad ich vermittelft meiner Luftpumpe die Luft des Recipienten nach Angabe diefer Barometer- probe wohl verdünnen könnte, und nahm dabei ^itFieifs als Recipienten einen Ballon von 906 Ku- bikzoU Inhalt; eine Größe, bei welcher fich die Verdünnung bekanntlich nicht fo weit als in klei» nern Recipienten treiben lä(st. Und doch brachte C 391 3 ich es wiederholt dfthin , daß die Queckfilber- höhe^ nur noch 1'" betrug. In kleinern Reci- pienten von 50 bis 100 Kubikzoll, brachte ich Äe Verdünnung oft bis auf | Linie Queckfliber-- höhe. Diefen 'höchften Grad vori Verdünnung erhielt ich doch nur eine kurze Zeit unmittelbar nach der Vollendung, oder n'ach einer Reinigung .der Maschine. Nach wenigen Tagen hat fich gewöhnlich Feuchtigkeit aus der Luft in denStie- fei und die Verbindungsröhre abgefetzt, und diefe verwandelt fich , fobald die Luft bis auf einen ge- wiffen Grad verdünnt ift, in eine elaflifche FiüC figkeit, und verhindert die größte Wirkung der^ Mafchine. Um den höchften Grad der Verdün- nung, den eine Luftpumpe leiftet, zu finden, mufs man fie daher mehrere Tage lang in einör lehr trockenen Luft oder an der Sonne ftehen hC- fen,. damit fie inwendig recht austrockne; oder noch lieber die Pumpe inwendig reinigen, und die Theile einzeln trocknen. Das Factum und diefen Grund .deffelben haben auch die Verfuche des Herrn Na 1 rne, QPhi/oßphica/ 7 r ansäet ion, »777,) gelehrt. Bei mehrern chemischen Verfiichen muß aus einem verfchlofTenen Gefäfse ein Theil der darin enthaltenen Luft in ein anderes Gefafs gebrachr, ^nd dort.g'?prüft werden. Um diefes mitmei- I , £ 39* 3 ^ ner Luftpumpe bewerkftelligen. zu können, lidi ich an den Hahn das Meffingfiück ab^ C^^S* 8)) anfchrauben , deflen koniiches Stück a in die ko- nifche Vertiefung s am Ende des Hahnes, (Fig. i,) hineinpafst, und von der Schraube cc darin feft gehalten wird. Das Stück ab ift der Läng^ bacB durchbohrt, wird am andern Ende durch ein ge- wöhnliches ledernes Ventil verfchloflen, und hier paßt die meffingene Schraube fg darauf^ die; aof gezogen, an den Rand ee andrückt, €o daß ein wenig weiches Wachs um ee gelegt^ der Luft denDüchgang zwifchen beiden Schrauben wehrt. Eine biegfame Röhre , an deren Enden zwei ko- nifche Röhren angeküttet find, wird, nach meiner gewöhnlichen Art, mit dem einen Ende in die konifche Oeffhung g jener Schraube befeftigf, und mit dem andern Ende in die konifche Oeff- nung des Meflingftücks Fig. 9, das vermittelß' der Schraube a an die Wand der pneumatifchen J Wanne angefchroben wird, und fich in eine] Glasröhre endigt, durch welche die Luft, die zum Hahne Hinaus geht, in dn Gefäß, das auf dem Brette der pneumatifchen Wanne ficht, ge« leitet wird. *). ^) Wer das von Herrn Ltt dicke im erßen Hefte diefer Anoalep befchriebent Cylindecgebläre zum I C 393 1 ^ 'Vorrichtung, die Luft zufamtiien- ■zudrücken. Die Luftpumpe, weldieich hier befchrieben hat den Vorzug, daß fie ohne die min- ; Veränderung fieh auch fbgleich zum Com- ■ primiren der Lufc brauchen läfst. Bringt man nämlich den Hahn in die Lage der zwciieiiFigur, und zieht den Kolben hinauf, fo rriEt atmüfph'ä- ' rifche Luft von aufscn in den Stiefel. Dreht man darauf den Hahn in clie Lage der erften und vier- ten Figur, und treibt den Kolben herunterj fo ■wird die Luft aus dcmfelben in den Rccipicntcn, der auf dem Teller fleht, gepretsr, und darin condenfirt. Der Recipient ift ein gläferner Cylinder A» CTaf.V]II, Fig.ioO 13 Zoll hoch, 5 Zoll weit und X Zoll dick, mit gefchiilFnen Rändern. Er fleht auf einer vollkommen ebenen Mefliagfchei- ^ be B, die | Zell dick, und unten mit einem ein- gefchrobenen Hahne Cverfchen ift, vermirtelft. deflen er ftch auf dem Teller der Luftpumpe be- fcftigen läfsr. Der Cylinder wird mit einem ko- nifchen Hute D bedeckt, defTen Rand gleichfalls eine vollkommene Ebene bildet. Der eiferne Ghsblafen beritzt, kann dlpfen complicirten Zufatz zur LuFipumpa füglich entbehren. d.H, dreiarmige Bügel EFG'^ den Fig. i r einzeln vor- ftellt, und die Schraube Ih dieiien, die Platte Ä und den Hut D f^drk an die Ränder des Cylinders anzudrücken, die zuvor mit etwas, erweichtem ! Wachfe befchmiert werden müfleo, damit die i zufammengedrückte Luft nicht durch diefe Fu- ■ gen entweiche. Das Ende deV Schraube H drucke \ auf eine kleine Höhlung in der Mitte des Hutes X), in der fie fich zugleich dreht. Da die Arme des Bügels EFG an drei Stellen, die gleich weit von einander abßehen, unter die Platte iS. unter- faffen, (6 kann -man fich darauf verlaflen , daß fie und der Hut B^ wenn man die Schraube H anzieht^ überall mit gleicher Kraft an den Cylin- h der angedrückt werden. Man läuft daher ,y auch, (i bei einem fehr ftarken Drucke, nicht Gefahr, den Cylinder zu zerbrechen, und kann ihn fo feft anfchraüben, dafs die Luft auch bei der ftärk- ften Verdichtung nicht hinaus dringt. Zu diefer Vorrichtung, um die Luft zu ver- dichten, gehört noch ein Ventil, welches der verdichteten Luft, während der Stempel in die Höhe geht, den Rücktritt nach dem Stiefel vor* wehrt. Diefes flcllt Fig. 12 in einem fenkrechten Durchfchnitte vor. Das durchbohrte MeUing-l ftück a läfst fich in den Teller einfchrauben, hat an feinem Ende ein gewöhnliv:hes Lederven* r 395 1 i 'und es wird darüber das Stück c gelchraublv plches fich zugleich auch der Hahn des Com- ' ■onsrecipienien fchrauben läfsr. Us Verdkhtungsmejfer dient eine in dem Re- nten hängende heberförmige Glasröhre einer Schenkel oben zugefchmolzen ift und eine 4 Zoll hohe Lufifäule enthält. Im ■odern offnen Schenkel ift Queckfilber. Wird ÄeLuft in dem Recipienten verdichtet, fo treibt ihr ftärkerer Druck das Queckfilber in den Schenkel mit Luft hinauf, und die Verkürzung *ier Lufrfäiilc in diefem Schenkel, die man an der Scale mifst, vor der die Röhren befeftigt find, zeigt, dem Manottifchen Geretze zu Folge, dea « 1 •I II. Ueber den bisher n^cb nicht beacbitten lEin^ flufs der Adhärenz auf die Beftim* mnng des fpecififchen Ge-uficbies jefier Körper .1 To a dem Burger Hass£kf&atz« '^). Die Ph)'fiker ftellen es als einen Gmndfatz an^ daß ein Körper, der in eine Flüfligkcit getaucht iß,, gerade Ib viel von feinem Gewicht? verlier^ tis das Gewicht der Flüffigkeic beträgt, die er aus derStrfte drückt. Ferner nehmen fie sn, daß, wenn ein Körper in mehrere Theile zerftücfo wird, fein Volumen fich dadurch nicht änder^. fo daß immer die Summe aller getrennten TheÜe zußimmengenommen , dem Volumen des {ranzen Körpers gleich fey. ^*) Nach diefen Grmidiätzcn ^ Si 1^") Annales de Chiime, Paris, an VI, Nro. 77, pig. k 188 — 203. Suite du pnemi^r Memoire de i'Are^ ^ metrie, **) Das möchten die Pbvfiker doch wohl bloti ttm durchgängig dichten Körpern, ohne Zwifchenrlu. nie, nicht aber von poröfen Körpern hehauptca, wo die Porta zwar mit zum Volumen des ganzes \ ke ein ( nicht -poröfer) Körper, der em- nalil ganz, das andere Mahl zerftückr, beiiglei- her Temperanir in deftjlUrtem Waller gewogen räd, yi beiden Fällen gleich viel an feinem Ge- wehre verlieren. Um diefes durch Erfahning-en zu pröfei^ ahm ich ein Stück Gias, welclies in der Luft oo Grammen, und unter deftiilirtemWafTer 124,5 «rammen wog, defTen fpecififches Gewicht iolg~ ch 3,6402 war, und ftiefiä es in einem iMörfer lein. Als ich darauf diefen Glasftaub wieder fOg, fand ich, daß zwar das Gewicht von 200 »rammen in der Luft geblieben war, daß er ber im Waffer nur 108,5 Grammen wog. Das anze Glas vetlor aiib nur 75,7, und der Glas- aub 91,5 Grammen; jenes hatte folglich ein >ecififches Gewicht von 2,6042 , diefes nur von ,1846- Anfangs glaubce ich, diefe Wirkung ley ganz erra!benUrlächezuzufchreiben,wekhe in den Ver- lchen des Dr. PtiiT trockenen Gold- und SU- ^blättchen Schwimmend erhält, und macht, da(s ie Magnetnadel, lö lange fie trocken ifl^ fich auf ksrpers gehSren, nichl aber bei der Summe der I^Dluminuui der einzelnen Theile, alieCamint in Aa> iUag komman. d- H. / t 3?8 3 «Aer rühigea Wäflerfläche frei drehte/ oder daft .WtfleHjTOpfen über eine WafTerfläche hinroUren; jltmlich die mit der Oberfläche dlefer Körpjst 4B<äi8ritenden Luft, die dus Gante (pecififch leicb-, ter macht, und d^c unter der Luftpumpe oder betm Naß werden det Körper weicht. Ich brachte daher das fein geftoßene Glas in. einem GeBilse mit WalTer unter die Luftpumpe, und wirklich erhoben fich daraus viele Lufcblafeiu Als iich de« ren keine mehr entwickelte, Mrog ich diefe äoo Grammen noch einmal im Waffer unter dem Re^ jcipienten, und fand ihr Gewicht ii3;l Gr. Ihr Verluft im Waffer war folglich g6,8 &. und ihr fpecififches Gewicht 2,3021. Aus diefer Erfahrung lernte ich , erftens, daß noch eine betrachtliche Menge von Luft ah dem Eerftofsenen Glafe hängen geblieben war, un- geachtet ich es im Waffer umgerührt hatte, Aämlich fo viel als das Volurtieri von 4,7 Gr. deftillirten Waflers beträgt; zweitens, daß der Gewichtsverlutt des Äerftofsenen Glafes im WaC $tt nicht durch die Cohälion mit der Luft allein Verurfiicht wird, fondern dafs darauf noch andeie Ürfachen Einflufs haben. Nachdem ich mich durch wiederholte Ver- fuche verfichert hatte, dafs diefer Umftänd im- mer ftatt hat , und dafe er theils von der Belcba^ ^ fenheit, theils von der Theübarkeit des Glaft» abhängt, fo fuchre ich, wo mögüch, das Gefet* aui2;ufinden, nach welchem die Verminderung der fpecifiichen-Schwcre von der Zeriiuekelmig. eines und defielben GlaJcs abhänge. Ich nahm zu dem Ende ein Quadrat von Glas, «elctiesin der Lufr 49,46 Gr. wog, und 29,48 Gr. W'iAer im lufd'ieren Räume verdrängte, dei^n fpe- cififches Gewicht folglich 2;+739 war. Diefes Glas wurde nachgerade in ao, 63, 320, 624, 1660, 2520 Theile zerftückc *) und das Ipecifi- fche Gewicht deflelben in jedem diefer Zt^än- de unierfücht. Es betrug bei 1 Stuck 2/4739 fpecififches Gcwicbi 20 — 2,4700, — — 2,4642 — *— 3,4460 ■ — — 2,43" — — 2,410a — — 2^3995 -^ -^ Aus dielen, üebon Beobf^chtungen habe ich , Verminderung des Qjecififcheix Gewichts f Theilungen nach, arii;hinetifcher Progreflion I Wie? Taiit Herr HaCfcnftatz ebes.Ta wenig* 'all ob alle Theile gteith w^ren ; do.<^ gefaört dis* ] ' Ses zur BeurtheiluDg des Verfahrens. nE. Hi e, - 320 — 624 — 1660 25 20, — M « • ^ t 400 l Sitf befthAmea gebucht, und meioe Bwecfanw giebt mir folgendes: dtr StStki^ Speeififehat Oe*ieirtb XtttUrttiäii • I «/4739 xoo . »,46x5 XI4 »/4537 7S 309 a,447» 65 400 je/44ao 5» 500 a/437« 47 €09 8,4330 4» «700 »,4296 3« ,800 a;4265 5t 500 8/4*38 87 1000 Ä/4«i5 83 IIOO • 2,4194 ^t xsoo 3;4i75 - 19 S300 ^,4iÄo *5 1400 2,4145 IS 1500 a,4i3«> »5 t6oo ' d,4ii6 »4 1700 2,4102 14 kSoo 2,4089 ' M 1900 2,4075 . ' -IS« aooo 2,4063,. »3 sioö 8,4050 , 13 i2QSt a/4037. 1* t 40' J i isret/.iing, daTs ADes in eipe srithmetifcbe Reihe fe'ntr Ordnung paffe, nach der Itekannten In- rpoUtionsinethode folgende fpccififche Gewicht» f I bis 600 Stück berechnet. JtQck. [peciF. Gewicht. Unterfijhiede* X a,475<> 100 3>4'^37 los aoo 2,4S47 9» 300 M47* 7* 400 ^44oB ÄJ 500 a,4JS7 Jt 600 a,4]ii$ 4C iefe Zahlen lind beträchtticli - voa denen unfers- Verfarfers unterfchieden. Freilich giebt meino iftechnung für 10 Stuck das r^ciRfche Gewicht »,4;f 16, und für 64 Stück , 1,466«. Ob diefe grofso Ahw eichung bloCs daran Üe^Ci dafs die Voraus- [eizung, nach der von mir Interpolirt ift, fs weil; ■san dei Wuhrbe« abTOeichtl d. U. r 404 T V Qyadratdecimerer Oberfläche. *) ' Durch Am Zerftiicken vermehrten fich die Oberflächen, in- 1 defs das ipecififche Gewicht abnahm ; doch 1 fcheint es nicht , da/s jene in eben dem Verhält* nifle zugenommen hätten, wie dieies abnahm.**) j ."^ Da ein Decimetre der zehnte Tbeil o,i , der Uli limetre hingegen der taufendfre Tbeil o,oot A neueh franzüfiTchen Linear- Einheit, d. h. , detM Ire ift; fo «nihält ein Quadralmetre ico Q\ dccimetres, und looooooQuadratinilHaietres, mithl ein Quadratdecimctre, loooo Quadrat nsitliinetn in Uefa. Jede der fchmalen Seitenflächen war i Di dmetra lang und i Milliinetrcs breit, giebt looQo drattnillimetres , d. h. , t/,111 oder ^^ Quadr* decimetres , miihin für alle vier fchmale Seilei fiachen o,og, und für die ganze Oberfläche des Gll fes i,oS Quadratdecimetres. Herr Harfenfrai: fcheint Cch alfo hier urü eine ganze Decimalßell zu irren. d. H, **) Herr Haffenfratz fuchl diefes durch m Kecbnung darzutbun, die ich übergebe, da Tie nj nicht ganz richtig zu Teyn Tcheint. Nach Hi foll die Oberüäche der loo Stück 1,044, ; 0,01, d. b., um 1 Quadratdecimetres, tu. Statt deren berechnet Herr Haffenfraiz nur eine Zunahme ?ont-oäÄ Quadratdedmetres. Werden nach 10 Schnitte naeh ■einer diefeTRichlungeD geführt, fo erhalten wirioa Stücke, und eine Oberfläche von a,g +0,4 Q.Deci- mifires; und führen wir nach der Richtung, die Harauf fenkrecht fteht, 5 Schnitte, fo erhallen wir 1^00 Stücke, deren Oberfläche 3,a + 0,3 Quadrat- uecitnetres beträgt. Ift der Körper durch loSchnitlv Mcli einer, und 1^ Schnitte nach der darauf fenk- rcchten Richtung, in fooTheile getbeilt; fo bedarf r 4 Schnitte nach der erftern Richtung, um 600 Theile zu erhalten^ und dann nimmt dieOherflächa klur um 0,16 Quadratdecimetret zu. Und auf diefe Ajt wächft die Summe aller Oberflächen keineswe- S gleichförmig . menn die Znkl der Tkr^ite gleichför- ^nig ■suiHTrunt, wie Herr Haffenfratz behauptet, [andern lie nimmt langfamer zu, gerade fo wie das PIpeciRfche Gewicht bei mehrern Theilen immer um weniger abnimmt. Diefe Zunahme richtet IJch nach dtr Art, wie die Tbeilung bewerkficUigt wird, und . t 404 I • fchiede abgcfehen, der aus der Verichiedenheit des Gtafes entfprang, jedesmal ähnliche Refid-i täte erhalten. Stoffe, die fich beim Zertheilea 2:ufammeiitlrücken, wie z. 6. Metalle, find zu diefen Verfuchen nicht brauchbar, da ihr ^eci* I _ mir fcüeint wenigCtens cTie cKe oatürficBeret, w» alle Tbeile mdglichft. gleich werden* Dagegfii fcheint Herr Haffen fr atz Heb vorgefteUt za bab^n» die Tbeilung werde Ton loq an«, immer durch Schnitte nach einer und der näjmlidieB Sich- tung bewirkt; in welcUem I^alle allerdings fürft-. (^es neue loo Ton Stücken, die OberflSche immer vm gleich viel, nämlich, um 0,4, ( Bei ihm fSfch- lieh O/O22,) Quadratdecimetres vermehrt, alfo die Zunahme der Oberflächen gleichförmig feyn wurde. Allein dann müfsten die Stacke gar lange und fcbmale Rechtecke werden , und ich zw^eifle le^r, daTs diefes die Geftalt der abgewogenen Glastbeila 'gewcfen fey. Endlich ift das ganze Verfahren, welches Herr Haffen fr atz einfchlägt, um ein Gefet« zwifchea der Flächenzunahme und der Abnahme des fpeci- fifchen Gewichts zu finden, nicht ganz tadelfrei. Er hätte die Oberfläche der Theile berechnen m&t fen« deren fpeciHfches Gewicht er unmittelbar be^ ftimmt hatte ^9 das wurde etwas Sicheres geben^ In* II dem er aber aus den beobachteten fpecififchen Ge* I j "Wichten andere berechnet, trägt er eben dadnrcli ein willkübrliches Interpolati6nsg«^fetz hinein, kasa «Ifo daraus nicht das wahre Gefetz der Abhäagigf keijt rein und lauter ilndeik. d. fi^ 405 3 fches Gewicht beim Comprimlren vermehre jucd, und daher die Verminderung des fpecifi- 1 Gewichts, wegen der Menge der Theile, |fhcbt. Da ich mich durch die Verfuche unrer der Lufipumpe überzeugt hatte, dals die Vermind^ ru g des fpecififchen Gewichtes, beidiefen Ver- ziehen, nicht von der adhärirenden Luftfchicht, abhängci fo boten fich mir zwei andere Grün- de zur Erklärung diefer Erfchcinung, als die natörlichften, wo auch nicht als die einzi- gen, dar; l. Die Adhärenz oder die Verwandtfchaft der Flüfligkeit gegen den Körper, den wir wägen. a. Der ünterichied von Verwandtfchafc der kieinften Theilchen des Körpers unterein- ander, und gegen die kleinflen 1 heikhen der FiülTigkeit, in die der Körper getaucht wird. Von dem Einflufle der erften Urfache haben wir (ehr viele Beifpiele. Wird ein Stein von der Höhe eines Gebäudes herabgeworfen, fo fallt er fehr fchnell zu Erde; verwandelt man ihn aber in Staub, fo fallen zwar die gröfsern Stücke fchnell, die kleinern aber nur allmählig , und die kleinßen bleiben felbft in der Luft fchweben und r 40^ r der WinJ fuhrt fie mit fich fort. Diefes h3n| giaz allein von feiner Verwandtfchaft gegen d Liifr ah, welche jetzt gröfser ift, als die Kral mit welcher er gegen den Boden getridxi wird. *) Das Wafler, welches an fpecifilchem Gewichf die Luft 824 Mahl iibertriffr, ichwebt oft in diefe FlüfTigkeit. So find dieNebeJ aus frei gewardenei^ Waflercropfen gebildet, welchedieLuftdurchihc Yerwandtfchaft fo lange ziirückbäU, bis ihr Cifl wicht, durch das Zuiammenfli eisen melirerer, zj grofs wird. Eben fo fchwiramt gepulverter Seh« -•) Hier fchoint Hetr Haffen Fratz 'filier i ' Ihm all Chemiker ^tli\iü^en Vorftdlungsarien, bt kanniA Sftlze der Phyl^k ilherrebcD za haben. Ki Aniiehunji der Luft, welche aacb der ^ertbri lung des Körpers [tärker wirkt, mftohte wobl dad Fall nicht wüklich verzogBrn, geftfhweige denn) dafs lic die ciazign Urfache ife, die diefe Verzog»- rung bewirkt. DMe liegt bekanntlich im Widern Ttande, den die Luft Körpern, die lieh ia i.br b« wegen, leiTtet, und diefer Widerdand nimmt mi der Oberilache des Körpers zu, vermindert folglicli» bei grüfserer Oberfläche, die Gefch windigte eil de« Falles frärker. Da die Adhäfian der Lurttbeilchei die Oberfläche der lieh bewegenden Maffe vergrö fsert,f (Taf. VII, 40.2,) deren Oeffriung ich ausfchleifen und mit inem Stöpfel von Blei, (Fig. 3,) verfehen ließ, ieflenobererRandhervorr8gte,urid der fich leicht ufftecken liefe* fich dabei aber nur bis zn einem be- tixtimfen Punkte einfenkpe.*) Diefer Stöpfel war * I d^r Mitte durchbohrt und unten etwas ausge- öhlc, damit, wenn er auf ijie volle Flafche ge* jtzt würde, keine Luftblafe\ unter ihm blieb i nd" (b flimmte diefe Flafche in Abficht des en- bn Halfes mit dem Hömb^rgifchen Areome- r überein y Uefs fich dabei aber viel leichter illen. ^ ^ ' . - In diefer Flafche, die 800 Grammen delKIlirten Tafters fafste, (und deren Angaben ich dadurch jprtift hatte, dafs bei i4mah]igem Abwägen von XHllirtem Waffer, an einer Wage, die bei 5I ne the Jpecific gra^ities of ßm'ds etc. ^ )}y Rarosden, Ilondon 1792- 4«») IbeFcbreibt ein folches Ge« fäfs» ^deffen er lieh fclion feit 1776 bedient. Eine andere Einrichtung Ton Herrn Schmeifser, (Voigt 's Magazin für die NaturL^ B. IX, St. s, S. 97 u. f.,) ift der hier belchriebenen nodi IkbnUcber» A^ , • l 4»ff J Gnttim Äüs(chlag gab, -kern gr(!)i^er UtiNVi ibhied ^Is von «§ Gratnm er£i>Igte,) (lichte lä 4as rpecififche Gewicht' der afdo Gäftsftftckes difi ich aus einer Glasplatte; von einem Qjiildratdeci- fheter Fliehe und zwei Nfillimeter EKckc erhaltttf hatte. Das ^edfitc^e Gewidit der gA0zea So^- be^ im Wafler nach gewöhnlicher Meidio^ ^wogen, v/ar 2^4739; das i^iecififcli^ iG^ wicht der Stttcke, eben (b belBtnmt) 9|399S!|l hing^en in derFialc^e^ nach dein der Lufi^ Ä,4i807. / ; ; it» * jpies ift ein oSenbann:Bewt»s^ djiki&dite.Vi^,j minder ung des fpecififcben Gewicht^ ^ das lidi bei Zerfttickung der Körper zeigt, von der An- ziehung der Fltifligkeit abhängt , in welcher fie gewogen werden. Denn diefe Venninderung fend im letztem Falle , wo die Wirkqng der An- ziehQog aufgehoben ift, nicht Statt. Zi^ich fieht man , dafs das grofse Stück eine Verminde- rura? feines fpecififchen Gewichts von Oytx>6J,*j una mithin eine Gewichisvermipderung von o,^ Grammen , durch feine Anziehiu^ gcgeft dtf Wafier. erlitten hane. Aus dteloi Bi^bachnn^en ziehe ich Ic^gea* <3&Schlüire: / r 4'» f ^■^ 1, DaKs das ^ecififche Gewicht der Körper nach dem Verhältoifle ihred Volums fich ändert. d. Daß diefe Aenderung größtentheils duirdK^ die Anziehung *des Körpers , welcher gewo- gen Wird 5 gegen die Flüffigüeit/ ki welcher man ihn wägt, bewirkt wird« * • . ■ ■ 3, Dafs indeß diefe Aenderung bei dem Ge- brauche der oben befchriebenen Flafche, ( des Verbefler ten Hombergifchen Areome**' . ters,) nicht ftatt findet, und daß mithin die*'- fe Art, das (pecififche Gewicht zu beftim« men, einen Vorzug vor der gewöhn^ Wichen hat v .^« •• •♦ • • r « • I _ Aii«aL L Phylilu i. B. 4. St. Dd \ 1' t 41Ä 1 III. . VORSCHLÄGE' zur Vervollkommnung der Areometevx von L* A. von Arn im. Um die Bemerkungen des Bürgers Haffen« fr atz, über die Veränderung des fpecififchea Gewichts durch die Adhärenz, nützen "zu kös« nen, muß vorher unterfiicht werden: ob dieftr Einflufs fich über alle untte Werkzeuge zur Be- ftimmung des fpecififchen Gewichts fefter und- flüffiger Körper erftreckt? . Zugleich führen fic uns auf eine andere nicht minder wichtige Frage: ob die fpecififche Anziehung der verfchiedenen |i Materien gegen die atmofphärifche^Luft, in der wir ihr abfolutes Gewicht beftimmen, ebenfalls d- nen veränderlichen Einfluß auf unlre Wagep hat? Hr. Haffenfratz fagtnicht, ob er mit dem Nicholfonfchen Areömeter, oder mit dergewöhn- lichen hydroftatifchen Wage, oder mit feinen! eignen Areometer, (CAnnaleriy LB.,2.St.,S. 146,) jene f^fchen Refiiltate erl^alten, denen er nur durch die Hombergifche Methode auswich. Ge* nug, alle drei Methoden find augenfcheinlich dem Fehler unterworfen^ dafs die Anziehung der ^^ C 413 I ■ Flüffigkeit den Druck der Körper auf dasFlut* dum, und dadurch die Anzeige des fpecififchen Gewichts vermindert; und bedürfen deshalb ei- ner Correccionstafel, deren Enrwerfijng nicht wenig fchwierig feyn möchte. Doch läfsc üch diefer Störung bei den Nicholfonfchen Areome- tern vielleicht durch eine lehr einfache Aende- " rung ausweichen. In allen den Fällen, wo ii^end eine fpeci- fifche Anziehung der allgemeinen Anziehung entgegen v.'irktj wird diefe nur in einer ge- "wiflen Rückiichr, keinesweges aber überhaupt aufgehoben. So hört das Eiftn, welches der Wagnet trägt,, nicht auf, fchwer zu feyn; nur drückt es jetzt nicht mehr gegen denK nnen. Dazu gebraucht man Alkühoiometer, I 4*0 3 ^oolwag^en u. £ w. Da% Werkzeug Fig.«4 befteht aus einem Haarröhrchen flbcd, aus fiarkem Glafe verfertigt, weiches unten gekrümmt ift| und fich in den hohlen Glaskegel eaf endigt. In diefen wird die Flüdigkeit bis gg gegoflen und durch Saug^ fchnell empor gehoben; dann fällt fie bis zu dem Punkte, wo die (pecifiüche An- Ziehung v^wiichen ihr und dem Gla£e fieaufhäk» Sind nun einige Flüffigkeiten, wie z. B.. Alkohol, Naphtha u. i w* mit einer Flüfligkeit, dem Wat. fer , gemengt, fo giebt das nach Ver£:hiedenhdfi der Mifchung eine fehr'verfchiedeiie Anziehung ^ zu dem Glafe. Man wird daher ihre Reinheit tnit ziemlicher Genauigkeit aus ihrem Stande in den Haarröhrchen beurtheilen können. Zu ei- ner Entwerfung der Scale werden freilich wieder« holte Verfuche erfordert, da der Stand gar nicht in gleichem VerhältnifTe mit dem fpecififchen &• Wichte, fbndern in ganz eignen Progreflionen zunimmt. Feuchtigkeit und Wärme haben auf den Stand der FlüIIigkeit, nach Muffchen- broeks Verfuchen über Haarröhrchen, keineOi - der Barometerftand wenig Einflufs. *) *) MussCBBMBROEKix Disf, phyf, et geamet,^W&t nae 1756, dt^^ tubis capillaribus t p«g. S.^* 5} u. f* w. ' I 421 3 Ich komme nun zur zweiten Frage: ob die verfchiedene Anziehung der Körper gegen die Luft, nicht auch einen veränderlichen Einfluß auf die BelHmmiing des abfolucen Gewichts vermit- teln unfrer Wagen hat. So geringe diefer Einfluß auch nur leyn kaniijfo ftheinr er doch (chon von Herrn Profeflbr Schmidt in Gietsen an ei- ner Wage von vorzüglicher Einrichtung, und bei fehr forgfäliig angeftellten Verfochen wahr- genommen zu (eyn. (S. ScnuiDT^s J>h^;f/ch- matkeijiatifche Ahhmdlmgen , Giefsen iygs, I, S.314.) Herr Prof. Schmidt wog erft Papier und Mandelöhl gerrennt, auf diefer Wage. Dann beftrich er das Papier mit dem Mandelöhle, und, fand das Ganze nachher i| Richtpfennig leichter. Er glaubte nun zwar, die Urfache davon fey, weil Anziehung der Luft den Körper, derMn derfel- ben gewogen wird, fchwerer mache, und Oehl geringere Anziehung gegen Luft als Papier hätte; beide Voraussetzungen fcheinen mir aber nicht ganz zulänig zu feyn. Die Luft drückt ringsum gleich ftark auf den zu wägenden Körper, und die Anziehung der Luft kann den Körper nicht fchwer, wohl aber ihn leichter machen, indem iieihn, fo zu Tagen, an die umgebende Luft, in der er gewogen wird, fefielt. Hätte nun Oehl ■weniger Anziehung gegen die Luft als Papier, .ib' wfirde das^Ganze nachietriBefimchcnictiwe- rer geworden feyn, welchem doch die Erfah- rung widerlprach. Jene Annahme der gröfsern Anziehung des Papiers , ift nicht bloß aus die% Urfache unzuläffig, fonderh ihr widerfpricht auch di^ gemeine Erfahrung, dafs Oehl bei mitderer Temperatur fich fchon mit dem Sauerftoffe der Atmosphäre verbindet, und fo verdirbt,. Papier hingegen einer fehr erhöheten Temperatur daza bedarf. . ■ " Mit diefen Schmidtfchen Erfahrungen haben auch die Beobachtungen des Herrn Eimbkei (Gren's Journal dm' Vhyßky Band Vlt,S. 31,) über den Gewichtsverluft glühender Körper, Aehnlichkeit. Sie find indefs aus einer andern Urfache , nämlich aus der Vermehrung des Vo- lums der Körper, ohne Vermehrung der Mafl^ zu erklären, wobei fie mehr Luft aus der. Stelle drückten, alfb mehr am Gewichte verloren. So leicht man diefen Erfolg auch vorherfehen konn- te, fo find fie doch deswegen 'befonders interet fantjWeil Muffchenbroek *) und Andere, aus diefer nicht erfolgten Gewichtsverminderung in *) MutsciTENBROEX Effay de Phyfique. k Leydt »739 1 I> P-47»i.§- 956. I Verfilchen, die Schwere des Wärmefloffs- IdötTen haben. ANMERKUNG iyorbergebenihn AufJ'(it~e des Bür- gc7s Haffenfraiz. me Herrn Haffen fr atz nur entfernt einer^ icjamäfsigen Benutzung eines fremden Ei- ums befchuldigen zu wollen , kann ich nicht unreilaflen , fiir den thätigen skhie die Ehre der erßcn Erfindung des 1 der fpecififchen Anziehung der FlüG Hten auf den Körper, der darin gewogen , zurückzufordern. Er erzählt, [Experien- Wyßco - tJiechaniques für diffei ens fujets, par l/siCB^E, ä Fmis 17H5 T. I, p. i+ — ly,) r einen QuadratzoU dickes K'.ipferbiech, und hes Kupferblech von gleii:hem abfoiuten Ge- hre, deÜ'en Oberfläche fith zu jenem verhielt, y:32j, im Wafler gewogen und am dünnen be zwei Gran Verluft meiir wahrgenomiTien Eben io zcrüiefs er Kyftallglas, nahm : Gewichte von diefem luid von, dem nicht zeritückcen Qafe, vod fand wiederum eine t 4»4 1 _ j des erfiern im Willer. Dielet erkllrt,« diher, weil die fei- twfir GUflthöle im Wafleriehwimmen, ohne •nf idt? Schale der ^*gß zä drücken. £d4- Uch (igt er, CP*K*17')' ^ Vhhumihte dott gm 0ttriiit/ k h p^mt taufi,. fn fiutient les li- jfmati ämis kt myrnix ce^lUnt» eefl -ä- dU ' jtt» h tdttraetm. £o. richdg erklärte er fchon diefes Phänomen,- und doch human es bisher ia gws^lbcrfthen.. IV. Spectf'tfche,GeixiUhte einiger im Waffer' aufli/slichen Stoffe^ befiimmt ■ Bürger Hassenfratz. '^ Xicrr Haffenfratz bediente fich bei dieftn ■Uncerfucbiingen des Fläfchchens aus Kryftail- glas, wekhes im zweiten Auffatze diefes Stücks der Annalen, S.409, als ein verbenertes Hom- bergfches Areometer befthrieben wird. State des Waflcrs, worin die Stoffe fich aufgelöf't hät- len, füllte er es rrii Queckfilber, deflen foecifi- fches Gewicht 13,561 bernig. DieFlakhe wog leer 262, voll Qiieckfilber 2018 Grammen, und hielt daher 0,01288 Litres. 3ei zehn wiederhol- tenAbwägungen der vollen Flafche, fand fich nur ein Unterfchied von 0,105 Grammen. Zuerrt wurde der Stoff in der leeren Flafche gewogen, wodurch fich das abfolure Gewicht deflelben be- ftimmte. Darauf fiiUte Herr Haffenfratz die Fiafc^e vollends mit Queckfilber, brachte fie un- ter die Lufrpump&, um von dem Körper die an- •) ^nnalfi de Chimie, No. gl, An. 7, Seconde faite d» prtmirr M4inairt dt l'Ariomttrit, t 4»« 3 / hängende Lufc zu {bndern , und wog fb die Fla- iche, da dann diefes Ciewicht, abgezogen von dOi8 Grammen^ und dazu gefügt das abfolute Gewicht de5 Stoffs, das Gewicht einer Qujeckfil- bermafTe von gleichem Volumen mit dem Körper gab. Bezeichnet man diefe mit ^, und'd.is ab- folute Gewicht des Stoffs triit p, fo ift das (peär fifche Gewicht diefes Stoffs -^ . 13/561. Auf diefe Art find die fpecififchen Gewichte von fol- genden 103 Stoffen mit der gröfsten Sorgfalt be> fiimmt worden: Speclfifc^lies Mittleres fpce. Säuren^ Gewicht. Gewicht. Arfeiiikläurei — — »^4^0 — 9/4)0 ^ublimirt |^'8707l _ ^^^^,. lo/755 J zerfloffen ifondu') ,1,803 — IJOJ Boraxfture, ^ des Kryftal- lifationswar* hrs beraubt ■» S^fßcf^^O 0/49« ~ ^'491 WeinfteinKure» ii59^i — »#59^* Phosphorfäure, 2/851^ — ^/?jt^ Kampherßuret 0770 -— 0,770 Benzoefäure» 0667 — ,^^^67 DfildÄuckcraure, ^^'^^^\ — o,«|f'^ I0/739J £ 4a>r 1 fipaotfiTsln« CBwichc Ö - 1,33« — ' ,j Alkalitn, OiBarililluüi, Erdeth. rhoiMrde, - ärl>e -> Talkwcl«, - 0/34^ {kikinlrt ' 11,374 bjrrMlIiÜrt 1,46; flulcinirt 1,(47 \kr]r&«lliCrt i^io Salze* üÄm-rdiünig- r XcEwcfeläurca Jzerfloflni «,0481 TM\i.tsui^teaci^ kr7Jj[ailirirt t,j|J4 ■ SchwefcWur« KoO, völlig gB-fi.jij^ SDbwtbÜktirM Natron, |*'»*j\ . aUtUrM I^ Gawichb Ichwtnrcl«, Schwefel fauret Ainiboniak, Schwefeiraure Kallcu-dci^ Sobwefclliar« TJionn-d«! W"5J Scbwefalraurs Talkerde, ■,70«J hivr Mto >.J8S4 ».■1« ■.7>0> . Mi»» ■ 1,660} '. t 4A8 J SpeciSfcfaes in Körnern f^'^^^PsT I;91» Seliwefellanrtr Zink» [kryftaUilirt Schwefelliiuret Eilini, Sobwefelikuret Rupfnri Schwefelfanres Ql«» Schwef ellsttrer Bnmnfkeki • König« Sckwefelfanre tnimoniakali« Tche Talkerde, 1,^9$ ' SchwefetigOrares Kali, (Sul''ri,t$6l fite, dt poretffe,') ■ L*' 9 * ^ J Schwefeligfaures Natron, 2,9566 Schwefeligfaure Talkerde, 1^3802 Schwefeligfaure Thonerde, 1^x22 Schwefeligfaure Schwererde, 1,6931 Schwefeligraures Queckfiiber, 4,06g AlictlerM rpi ' Gewicht« 1^911 S/S 3 99 »/«74» Sälpeterlaure^ Kali, Sdpeterlaures Natroui Salpeterfaures Ammoniak, Salpeterlaure Kalkerde, Salpeterfaure Talkerde, Salpeterfaure Thonerde, Salpeterfaurel Schwererde, Salpet^faure Strondonerde, Salpet^rfanrer Zink,^ Salpeurlaaret Knpferi »/?5r '— »#^57 # — »,95^* — J#3Soi — ' 1,122 — . i#493l — * X/95<» ~ 2,0964 -r 1/5715 . — «#73« ~ i,64j ~ a#9»4f —^ 3^061 9^96 1,9369 '- 2/0964 LM99J ,«/^ao7 »/73« »/«4J a/9149 S,oo6i 3,096 :}- »/»74 ^■^BJipiiP WSSfff ■ ■ Tffi^^H f 4»» J ^ SppciGfchei MinlerM rp«n ] v. Oewicht. U.wi=bt. «twfaares Blei, 406J — 4.06« leierraures QuecWllber, - 3.?M er fall res lalzfaures ali, 1,989 — I,SI> Caurei KaTi, >.93Ö7 — ',9}«r (■um Natron, 1,1001 — , a,aoot laares Ammoniak, lx,56og/ - >/544« (bure Kalkerde, l,76oj — t,76o| EÜltire Talkerde, 1,601 — I,«Oi hilre Scbwererde, M3J7 ^ ».!■>? bare Strontionerdet 1,4401 — 1,440» faarer Zink, i,S77 — ■.177 Jaores Kupfer» {:;:::} - '.«771 Jtinret Blei, t,g»i6 ^ M»< raar« Queckülber, 7/"7S« — 7,"7S« icrraurei falzbures Qucck- Ibar« 5.i)S» ^ S.'WI tbarM 2mn^ ».t9it — ■,»?»• wrfchamg wainftBinbu ■ HKa]i, ».9'5) "- >.»■>»• Ififtdnlaatu Kali» 1.1,6670/ - «.««? FWeinftelnrauret Nttrofl, >/r4!7 — >.74!^ V StGgraures Natron, •,10} — «.10» Effigbure Kalkerd«, t,O0J — t.OOf ELiigUuiBTalkard«, •,J?« — »,»fl £ > * _^ r*(*» itm^ SiEgranrw Kupier, ; ^ifV^-^ «Ii4> i,i4jiV' — i,i»ji^^ M'JI lUUMKaa«, ■ ^i Flill4lt<*b>f*TilMl«a« ' Plit>yh«tftdr»" Scirtrwm^ PkoiflMHiiiim KgpNn ' Pbosphorranrc* QnMtfilb^* 4,9S49 Gt^oipliorte Ralktrd^ (pjü»> fifti[i4 4« cAnx,}' i . 0/9S35 BonylturM ( J l'^''« i»ttti;|i.- ; J 1,351 BoAUMa JOIkn-iAi ^raxlkur« Ktlkurda nnd KihMiliiiinlUli,. .Nattni. „1. 0,7007 »,»»'3 B,oii L'.«4 /' kr7fi«BifiR 'i,7377r" ■■ — •■■«(P«l,.-,i/ " ' - *■■■- '■. — -.;".3jji t 43«] SpscififcfaM Gewithc. Mictlerei tptti Gewicht. pohlenlauret Ammoniak, ■bl^nfaure Tallurd«, ge- K,|Kilvert, bleofaure Thonerde, blframfaures Ammoniak, bnlaures Queckfilber, rfenikalircli-Iaures Kali, kapber, ^er, gem'älinlicher, fe-»73Jl __ 2,76ts — 1,761» 0,9901 I/40I5 ' Die Exemplare, nach welchen Herr Haf- ofratz die fpecififchen Schweren beftimmif I find Insgerainmt von Bouillon Lagran- für die chemifchen Vorlefungen Guyton*s*" l Fourcroy's in der Ecele Polytechni<}ue, mii ■ pfeer Sorgfalt bereitet worden , daher man fich' ihre müglichfte Reinheit verlafien kann. (Ch war man mit der Präparation mehrerer f diefe Schule berchäfiigt, und ihr fpecififches tewicht verfprichc Herr Haffenfratz in der Tolge nachzutragen. Die Erften, die fpccififche Gewichte von Stoffen, die im Wafier auflöslich find, be- ftimmten, waren Neu ton, in feiner Optik, und Muffchenbroek, in feiner Inireä. in r 43* J Thikf- naturalem. Erfterer befchreibt die Mo-l thode nicht, die er einlchiug; Letzterer wogi - jene Stoffe in frifchem Terpenthinöhle ab, undj feinen Angaben folgt Briifon, der bei d«( Wiederholung diefer Verfuche Schwierigkeit KD. fand. Auch in Kirwan's MineraJogin^ und in tnehrern feiner Abhandlungen über Am Zuiammenfetzung und das fpecififche Gewicl verichiedener Salze , die im Journal de Fbjifi^u A. 1784) überfetzt find, kommen neue Beft mungen des fpecifilchen Gewichts von Erdet und Salzen, die fich im Wafler auflölen, vod K i r w s n bediente fich dabei einer ei(en Büdile, durch die ein Loch ging, in wdcfai er jene Stoffe ftarfc zurammenpreßtei fo w<^ er fie erfl; in der Luft und dann in Alkohol, j ab. Folgende Tabelle dient zur Vergleichungi 1 diefer verfchiedenen Angaben nüE dmen dcf^ Herrn Haffenfsatz. ^pl P^RI^^^^^S^^I t 4*5 T ^^^^B B' Specißfches Gewicht necb ^K Neuion. MBffchpn-J Kirwan. Haffe«- broeji. £raw. ibtolksli, reio — — 4,6115 1,708s jäm — »,3?00 1,3908 i<5>35 ;te -. — V3>98 0,3460 rde — — 0,1 100 . ^^. «rde - — — 4,0000 . i^H hHnarts Kali — «,3980 3,0360 ^^1 felfaures Am- ' '^^i inUk — — 1,4063 — 1.767^ . ^M rofellaure Thon- •^^M ae - i«7M 1,7160 — ^^ä irefelfaurerZink I 711 1,9000 — ^^M refelFaures EifBn — i,asoo — '^M vefeiraures Ku- er — — — — 3,tJ00 3,1943 ^H eterFaures Kali 1,900 1,901 l;9JäO M)69. 1^1 eterfaures Na- an — — 1,8694 — 9,0964- ^H [Saures Kali — i — i,83Sj — t>93«7. ^H Caures Natron - »,i43 s/onj — ^^1 ;[aures Blei — — ».J9J3 — ■ 1,3450 ^ ^H erfUiriig - wein- ^^H sinfaure» Kali — 1*8 74r — 1,9115 ixfäure — — M7P7 — 1,8030 IX, gewübn lieber »,?14 1,7170 — 1,7130 ^^ leofaures Kxli, cbl getäitigl — — i-749 «,01 30 ' ^H lenraures Natron — — ',4äio l,35?t '^H lenFaures Ammo iak — — 1,5016 i,Si4S 0966a ,pter - 0.596 — — 0,9968 ulcbes Gummi l hi7i : ji 434 Neuton's Angaben ftimraen, wie man hier aus ßeht, mit denen des Herrn Haffenfrat? «ufs befte zu&mmen; den einzigen fchwefel fäuren Zink, (^Dmzigei- Vitriol,") ausgenom men , bei welchem die Abweichung vielleicht da her kommt, da(s Neuton's Exemplar nichl völlig kryftalliflrt war. Die grofsen AbweJ chungen in Muffchenbroeks Beftimrouo gen des (pecüifchen Gewichts der Kalkerde, < nicht gelättigten kohtenfäuren Kali's und dei Itohlen^uren Ammoniaks von ieinen, gUubj Herr Haffen fr atz fich aus der Verwandt fchaft der Alkalien zum Terpenthinöhle erklären zu können, fo wie die ausnehmende Verfchig denheit in einigen von Kirwan's Apgabeo «US dem ZufammenprefTen der Sto3e in det eifernen Büchfe, in der fie'Kirwan unter' liichte. *) ^) Es il^ wohl fchwerHcb nCithig, dafs wir zu fo gezwungenen und kaum begreiflichen Ei klärungen uafre ZuSucht nehmen. C ben Umerfchiede in den ineiften Angaben erklä- ren fich viel leichter daraus, dafs Herr Hat- fenfrati durch Kunft bereitete Stoffe ihrer grOfsten Keinheit abwog, iodels Mnf C 4S5 3 ^ I iSloffc , wie , £• die Natur giebt , oder- wie fie im Handel Torkommeii't unterfucbten; fo Sem Beifpiel Mu^ffohenbro^k gewöhnlichen g«. brennten Kalk , der aber neben der Kalkerde noch endjere Stoffe entfaftlr , \ und . Tiellei 2. Wunderbare WirkungeBi die in der Natur aus dem befondern Gefetxe enV fpringen , wonach fich das Waller verdichtet« -« ). Diefes Gefetz findet maiT nicht bei der Verdiobtaei des SalzwaHers. — Endnrfache der Salzigkeit der Seet Der Ocean ift wahrfeheinlich vom Schöpfer beftinioili die Wärme auf eine mehr gleichförmige Ar» in der Lufl zu vertheilen. Diefer Abficht entfpräche ^ nich^, wSira fein WalTer fQfs. — - 4. Endurfacbe der Süfsigkeit dir fteheuden GewaCfer und der ins fefte Land eintratendit Seen in den Ländern unter höhern Breiten* ^) Das dritte Kapitel feines EJJay Vn über die Fort* Pflanzung der Wäm\e in Fläjfigkeiten u. f. \fr. | und in fo fern Fortfetzung von Stack III , Nr. V. l «T 1 X. i' unmittelbare Urläche der Bewegung, die l-,Wech(el der Temperatur in flüflige'n Kör- tentftehi, Hegt, wie vvir gefehen haben , in Veränderung des fpecififchen Gewichts der ben Theilchen, welche entweder wärmer kälter als die übrige Mafle werden. Da nua nem gegebenen Wechfö! der Temperatur, aigen Flüfligkeiten das fpecififche Gewicht mehr als in andern verändert; Co muß Tchon ^Umftandj (unabhängig von ihrer mehr oder •vollkommenen Fluidität,) in der leiien- j-aft der flüffigen Körper einen merklichen {rfchied bewirken. Je mehr eine Fludigkeit rinem gegebenen Wechfet der Temperatur dehnt wird , defto fchneller müflen die zu- rtrwärmten Theile darin auflleigen; und da bgleich wieder kältere Theüe in ihre Stellen tre- ;en, die eben Co erwärmt werden, fo iheilt ein leißer Körper feine Wärme derlelben natürlich ehr fchnell mit. Aendert fich dagegen bei einem gegebenen Wechföl der Temperatur das fpeci- fifche Gewicht einer Fiüffigkeic nur wenig, fo ift die innere Bewegung derfelben nur geringe, und die Wärme theilt fich ihr nur langfam mit. Obgleich die Ausdehnung des Wallers durch die Wärme in einer, die Bluiwärme Hberileigen* L i 438 } den Temperatut: fehr beträchtlich iftj (b hört fic jdoch in der Nähe des Gefrierpunkts fii^ ^aitf auf. Und was« als eine Ausnahme von einem der • gUgemeinften Naturgefetze^ noch (bnderbarer ift: ivenn das WafTer his zum achten oder neunten Fahrenheitifchen Grade über dem natürlicheo Cxefrierpurikte erkaltet ift, fö wird es, fianbei fernerer Abnahme der Wärme verdichtet zu wer- den, alsdann wirklich ausgedehnt, und fährt lort,^ fich auszudehnen, je kälter es wird. Theilt^i man die ganze Verdichtung einer gegebenen Quantität kochenden Wafier$, das bis zum Gefrierpunkte erkaltet, in eine gegebene Anzahl gleicher Theile , z. B. in 80 ; (b werdet» die Grade der Verdichtung, die gleichen Abnah« men der Temperatur entfprechen, in den ver* fchiedenen Temperaturen , fehr verfehieden feyn. Nämlich für Zwifchenräume von 22| Grad nach JFahrenhe'it, (d. h, , f der ganzen Scale vom Sie- de-bis zum Gefrierpunkte,) beträgt diefe Ver- dichtung r 1 von 111® bis ^%9V foIcUer Tfaeile 18 yoa mr bis 167** — — 16 . ▼on 167- bis »44j — — .13 . Ton I44i^ bis IJ»" ^^^ ^^^ • II • von 111'' bis 994' 9 • von 99^"" bis 77" 7 • von ir bis 54f — 3 r von 54r bis 3»' ■ 0 . ■Braus erhellet, daß in der Siedhiize die Ver- ücTirung des WafFers, oderdie Vermehrung fei- er Ipecififchen Schwere, während es 22|° er-' ..iket wird, , das ift, 90 Mahl größer il^' Is mder Temperamr von 54!°, oder 22|° über Ifcm' Gefrierpunkre. Es ift wahr, alle FllilTigkeiten werden im Er- ;a!ten, bei einem gegebenen Wechfel der Tem- leratur, mehr verdichtet, wenn fie fehr heifs, Is wenn fie kalt find; aber diefö Unterfchiede ind im Vergleiche mit denen, die wir im Wairer lemerken, ganz unbedeutend. Nach den Ver- iichen des Herrn de Luc verhält fich die Ver- ichiung beim Erkalten von 212^ bis 1891°, zu der' ■ eim Erkalten von 54!° bis 32°, nachFahrenheit' in Olivenöhl — — wie 1,14 zu I in ftarkem Wetngeirte, — wie 1,19 2u t in WalTer, gehu'igt mit Seefalz, wie 1,3g zu I in reinem WalTcr, — wie 90 zu i Der Unrerfthied zwifchen dem Gefetze der Verdichtung des reinen Waffers und deffelben 'luidi, wenn es eine Qiiantität Salz aufgelötet ült, ift auffallend. Spüren wir aber den Wir- mngeri nach, die diefe Vorkehrung auf der Erdö lervorbringt, Co werden wir uns in Verwunde- ung und Erftaunen verlieren. C 440 1 Beim Wechfel der Jahreszeiten , der «ufdot bewundernswürdig einfachen Vorrichtung berub^ daß die Erdach/e gegen die Sonnenbahn geneigt ift, würde, wie ich nachher zeigen werde ^ die&f blo& mechanifche Veranflalcung niphthinreicheOfl die wirklich e>d{hrende und für die Erhaltung des L thierifchen und vegetabilifchen Lebens fbhr.oQ- ' entbehrliche, (hifenweife Veränderung der Tem- peratur y in den verschiedenen Kiimaten zu be- wirken , und dieie innerhalb beftimmter Grenzen •ZU erhalten. . . ' Bei der Co großen Ungleichheit der Ti^ d^ Ländern, die nach den Polen zu liegen, wVi (folken anders diefe Gegenden bewohnbar wer« den und eine Vegetation erhalten,) eine befofi* dere Einrichtung nöthig, um eine gleiche Ver« theilung der Wärme zu bewirken und die Extr^ me in den beiden entgegengefetzten Jahreszeiten zu mildenu Wir wollen fehen, in \ne fem dis Wajfer und das bei feiner Verdichtung durch die Kälte obwaltende, merkwürdige Gefetz hierza mitwirken. Der weite Umfang des Oceans^ leine gro& Tiefte, und noch mehr, feine unzähligen dcröme^ und die Fähigkeit des WafTers, eine fehr betiä<^ liehe Menge von Wärme in fich au&unehmefl} £ 44« nachen das Meer vorzüglich gefchickr, die War- ne auf eine gleichförmigere Weife zu vertheilen- So bald die Sonne, nach Erreichung ihrer ;rö(sien Höhe, ihre Rückkehr beginnt, fltir« (ICD aus den Regionen des ewigen Froftes die :alten Winde herein, die beftändig gegen den Vequator hinftrcben. Denn zugleich mit der .änge der Tage nimmt in den höhern Breiten die üraft der Sonne fehr fchnell ab, die Oberfläche der Lrde und die Luft zu erwärmen, fo dals die Spann- :raft der Luft dort bald zu fchwach wird, um di« lichtere Luft, die von den Polen her drückt, zurückzuhalten. Die K'älte ftelU fich rfiirhin dorr ilötzlich ein. Doch werden die ichnellen Fort- chrine des Winters anfangs dadurch gehemmt, [a& die Erde, und noch mehr das Wafler , die Alarme, die üe während der langen Soramerta- ;e verfchluckt haben, der kalten Luft mitthei- ;d, fie erwärmen, und dadurch die Gewalt, mit 1er die Luft andringt, und ihre fchneidende Kälte 'crraindern. Ift die aufgefammelte Wärme des Sommers rfchöpft, (ö nehmen alle fefteund flüdigeKör- ler die Temperatur des gefrierenden Waffers an, oid in diefem Zuftande wächft die Kiilre der Ac- nofphäre fehr (chnell. Doch würde fie noch hö- ter äeigen, wenn nicht eine Co gvoise Menge C 44s J von Wärme in die Luft überginge, indem die wäfsrjgen Dünfte verdichten und frieren, als Schnee herabzufallen, und noch mehr, dem fich das WalTcr in FlüiTen, Seen und im I boden in Eis verwandelt. In {ehr kalten Gege den frieren Boden , Seen und Flüfle häuf^ (cho im Anfange des Winters zu, und werden m Schnee bedeckt. Die Kälte wird dann fögleti fehr heftig, und nun fcheint keine Quelle d Wärme übrig zu feyn , die fie in einem merk chen Grade zu mildern vermöchte. Wäre hierbei die Vorfthung nicht auf di bewundernswürdige Weife ins Mittel getreto wäre, (b zu fagen, alles feinem natürlichen Lai tiberlafien worden ; und befolgte nicht die Vi dichtung des Waflers beim Erkalten das wui derbare Gefetz, welches wir in keiner andenl Flüiligkeir, felbft nicht im Salzwafler, wiederfö den: fo hätte innerhalb der Polarkreife, ganz ud vermeidlich in einem einzigen Winter, alles fiift Wafler zu einer lehr grofsen Tiefe gefrieren und Pflanzen und Bäume hurten verderben muffen. J^\ es ift mehr als wahrfcheinlich, dafs die Gegende^ des ewigen Froftes, rings um die Pole henii lieh würden erweitert, und ihre todtegraufenvolS Hetrfchaft über einen grofsen Theil der friichi barflei t 443 1 flen und jerzt am ftärkften bewohnten Landet Erde verbreitet haben. Das Mirtel ifl: lehr einfach, wodurch die Erd« 1 diefe Verheerung gefchützt wird. Da alle pde Wefen ohne liquides, fliefsendes Waflec ; ihre Nahrung erhalten, noch leben kön^ 1^ fo war es noihwendig, eine große Quanri- fTelben, fowohl im Winter als Sommer, in 1 Ziiftande zu erhalten. Es muftte daher Einrichtung getroffen werden, die gänzliche Ifrandlung deflelben in Eis zu verhindern, die- ( in den kalten Klimaren, wo mehrere Mo- hindurch die Temperatur unter dem Gefrier- tte iftj unvermeidlich erfolgt wäre und alles 1 vernichtet hätte. Und diefe Einrichtungj ) viel Wafler, als die Erhaltung des ihieri- l und vegetabilifchen Lebens erfordert, im len Zuftiinde zu erhalten, beruht auf einem K, wodurch es verhinJert wird, leine Wär-> ler kälrern Atmofphäre mitzutheüen. Mefe Mittheilung der Wärme gefchieht, wie ili bewiefen habe, allein durch die innerliche ;ewegung im Waffer: je heftiger diefe ift, delto ;hneller geht tie vor Och, und diefe Bewegung ichtet (ich wieder nach der Gröfse der Verände- ang, weiche ein gegebener Wechfel der Tem- letatur in der ipeciftichen Schwere des Flyidi " . d. fhyrik. i.J. 4-3[. FF I bewirkt. Sie'ift daher bei Temperaturen unter- halb der mittlem Temperatur der Luft nur lehi geringe, und vollends unbedeutend, \venn die Temperatur des Wafiers fich dem Gefrierpunkte nähert, weshalb das Wafler im Gefrieren fich nur fehr langfam von feiner Wärme trennt. Aber aufser dieftm ift noch ein anderer in (ei- nen Folgen bewundernswürdiger Umftand zu be- merken. Wenn das Wafler bis zum achten oder neunten Grade über dem Gefrierpunkte erkaltet, , fo hört es nicht allein auf, ferner verdichtet i werden, fondern es dehnt iich im Gegentbeij bei der fernem Abnahme feiner Wärme aus, i5>yar nicht blofs fo lange es noch liquid bleirf fondern ielbft indem es in Eis verwandelt win weshalb auch das Eis in dem nicht gefrornenFld do fchvvimmt. Und diefe fonderbare EinricfiJ tung ift es vornehmlich, welche das Gefrici des WdfTers, das der kälcern Atmofphäre ausn ferzt ift, verzögere , Es ift bekannt, daß keine Mittheilang < ■^yärme zwifchen zwei Körpern ftatt findet, kng;e fie beide eine gleiche Temperatur hab« und keine chemifche Vereinigung eingehen, vai däfe die ScrebJamkeit der Wärme, aus einem waf m?p Körper in einen kaisen, mir dem er in Bfr 1 rliluruiig ül, ^rzugebcn, üdj nach der grc>- j C 445 T ttn oder geringern Verichiedenheit ihrer T^n- ■faüren richtet. ^kngenommen nuft , dufs eine Mafle ßhr kal- ^■rlift auf der ftiüen Oberfläche eines grofsen ^Ptuhe, deflen füfses Wafler die Temperatur ton 55° nach Fahrenheit habe. Während di^-j iberüen WalTertheilchen ihre Wärme der kal^l en, üe berührenden Luft zum Theil abrrereni» i ind mithin fpeciüfch fchwerer werden, als di« ^ärmern Theilchen, über welchen lie flehen; Scj^i Düflen fie natürlich finken. Statt ihrer (leigei^fl Ue wäcmern zur Oberfläche herauf, fetzen dor^f rteichfalls einen Theil ihrer Wärme ab, und fin-j Ben darauf ebenfalls; und auf diefe Weife bleibO/J lie ganze Malle des Waflers in Bewegung, ange der Prozeß des Erkaicens währt.. Warui^ iber die W| tfttion gräfcientheils zerriärt Wurde; eine ErUI-J rung, die durah Aas gänzliche Unhaltbar« dwb herigen Hypotber^n , (deren TOrzügHohrifl) der Verjnrlerung der La^e der GkliptiU, la Piv ce binlänglicb widerlegt hat)} noch tnebr gebd ben wird. t 45» J ^^^ lieh der Strom der Oberfläche, ^ der vom Bator gegen den Nordpol fliefir, und auf det lichtung dieMuITons iind die Geftalt des küza les von Nord- Amerika Einflufs liaben. Den ' des untern entgegengefttzren, Stroms be- st unniittelbar die Killte, die mantin großen (■estiefen in den heifsen Gegendeu findet, die 'vieles niedriger, als die mittlere jährliche iperatur der Erde in diefen Gegenden ifl, und älb aus den kältern Regionen herkommea U Herr Kirvvan hat, in-feiner vorrrc/E- ID Abhandlung über die Temperatur der •hiedcnen Breifen, die muilere Temperatur Bxtiiü von Ö7' auf 59° angegeben, Lord Igrave fand aber den aoften Junius bei der iperatur der Luft van 48'°, die Temperatur See, in einer Tiefe von 4680 Fu(s', 6 Grad r dem Gefrierpunkte-, oder 26° nach Fahren- ^ Thermometer. — ' Den 3 iften Augull: war Er Breite von 6^°^ wo die mittlere Temperar- ingefähr 38° z^ f^yn pflegt, die Temperatur See, in einer Tiefe von 4038 Fufs, 32", wäh- I die Temperatur der Atmofphäre, (und rfcheinlich auch die des Wäflers .auf der See- rHächeO 591° betrug. Einen noch auffallendem Beweis fiir das Da- der kalten Ströme, die auf dem Boden des al. d. PhyPik, i.B. 4. St. Gg Meeres von den Polen gegen den Äequator zu ffiefsen, g'iebt der (ehr bemerkbare ünrerfchied, der fich in derGegend der Wendekreife zwifchen den Temperaturen der See an der Oberfläche nnci in einer grofsen Tiefe finden Denn obgleich die i Temperatur der Atmofphäre dafelbft ib beftändigJ iftjdafsdiegröfsten, durch die Jahreszeiten hervoiil gebrachten Veränderungen fich felrenüber 5 oder 6 Grad belaufen ; fo findetfichdoch zwifchen der Wärme des Waffers auf der Oberfläche der See, 1 und in einer Tiefe von 3600 Fuß, ein ünterfchied f von 31 Graden, indem gewöhnlich die Temp^ ratur auf der Oberfläche 84", und in der erwähn- ten Tiefe 55° ift. *) Diefe Kälte in der Meeres- liefeder heifsenZone fcheintfich auf keine andere Art, als aus den kalten Strömen, die von den Po- lar-Gegenden hinabdringenj erklären zu laflea Und die Nützlichkeit diefcrStröme zur MildeniDl der aufs erordentlichen Hitze diefer Gegenden ^ringt daher in die Augen. Da fie durch die Verfchiedenheit in der fped*' fifchen Schwere des Seewaflers bei verfchieden« Temperaturen bewirke werden, fomüflenfie» i ne defto grölsere Gerchwindigkeic annehmen, j* C *) FkUofophinanrantactiont /or 17^:. [ 4«! 3 die {pecififche Schwere der TheÜchea lurch diefelben verändert wird. Es läfsc fich laher leicht abnehmen, wie viel gröfser fie im klzigen als im fußen Waffer feyn muß, und wia 19^ wirkfamer diefe Abkühlung durch das MeeP IInrch fülses Wafler erreicht wird. 'fß ift merkwürdig, daß das Wafler aller gro^ Tandfeen, und in deh kalten Kiimaten felbft las Wafler der meiften inländifchen Meere, die, gleich dem baUifchen,) nur durch enge Kanäle nit dem Ocean zufammenjiangen, ßifsifl. Dia 'olgen, welche aus der enrgegengeferzten Ein- ichtung entftehen würden, können uns leicht iberführen, da(s diefes nicht ohne Zweck ift. iwar würden diefe weit in das fefte Land treren- len Seen, der kalten Kümate, wenn fie eben ß> älzig als das Meer wären, die Winde, die zu Anfang des Winters über fie fortwehen , ftäiker irwärmen, und die Temperatur der Luft, ander len Winden entgegengeJetzten Seite des Sees, tiehr mildern, als bei fußen GewaiTern gefchieht: bt aber dann das Wafler eine unermefsliche Qjuantität Wi'rme von fich geben mtiftte, ehe es in feiner Oberfläche gefröre , fb würde es bei äer Ruckkehr der warmen Jahreszeit fo erkaltet i t 4yärmeftofffich zwifchenil mit grofser Hefipfkeit bewegt^ treibt er fic einander, und diefe Ausdehnung des Kö gefchieht, oiine daf der Wärmeftoff ficjb mifch mir dem Körper vereinigte. Ift das, -hört er vielmehr auf. fich als freie Wärme zu ßern. Die Dichtigkeit deflelben in dief^nfriii Zuftande beftimmt die Temperatur oder Wärmegrad jedes Körpers, der aber auch v der Natur des Körpers abhängt. Jede Su fefte, flöffige oder luftfbrmige, ift for den fo -nen Wärmeftoff durchdringbar , *) undt fo lama CS unter ihnen keinen Nichtleiter det \^^üme geben. - . , ; Daflelbe folgt aus der Theorie, welche »die' Urfache der Wärme -'n ä'iQ Schwingungen der Mot lekulen eines Körpers fetzt. Indem diefe fchwin- gen, dehnen fie fich nicht einzeln aus, 'fondern treiben fich nurgegenfeitig auseinander, wodurch nur eine Mafle von Moliekulen , nach Verhältnifa der Ställe, womit fie ichwingen, fich in einÄ gröisern Raum auszubreiten gezwungen wird. Warum iöliren fich überdies die Schwingungen nicht eben fowolü unter den Theilen einer Flut figkeit, als zwifchen feften und flüüigen Theil- ^) Das ift es gerade, was zu beweifen wäre, d, Hi I IJ, I I chen fortpflanzen? das zu läugnen, dazu betech- ligtuns nichts in diefer Theorie. 3. Aus dem Hauptverfuche des Grafen mitdem St. 3,S. 218 befchriebenen Inftrumente, in welchem, bei Annäherung an einen wärmern oder kättern Körper, fogleich zwei entgegengeletzre Siröme entftanden, folge für die FortpHanzung deiWär- me durch Flütiigkeiren g-erade das Gegemheti von der Hypothese, wiche Gnif Rumford darauf gründet. Denn der heraufftcigende und herab- gehendeSirom, die in der mit Hcrnfieinftuckchen vermifchten Salzfluflöfung fich fogleich zeigten, ■wenn ein warmer Köiper dem Inftrumente /iÄ''f2//f/i genähert wurde, hatten doch ficher eine mefsbare , Dicke. Da lie nun durch Ausdehnung der Flüf- llgkeit entfhnden; fo mufsce diefe bis in eine mefsbare Tiefe augenblicklich bei Annäherung eines warmen Körpers ausgedehnt, alfivon der Wärme feil ß , bis zu diefir Tiefe > augeuhlickUch dinchdriingen v}srden. Der Grund, warum in einer FliilHgkeit diefe Durchdringung nicht wie beim feden Körper in der/elben Richtung weiter geht, ift der Strom felbft, der im Augenblicke entfteht, als die WalTercheilchen an den Seiten des Glafes, beim Durchlasen der Wärme, aus- gedehnt, und folglich fpecififch leichter v/erden, Diefe fteigen daher in die Höhe, ehe fie ihr Ue- t 4^9 bennars von Wärme den zur Seite liegendea Thal- eben micrheilen konnten. *) 3. Da dieTheile eines kalten Körpers von ei- nem warmen Körper, in dem Grade, als fie er^ wärmt werden> in derfelben Zeit immer weniger Wärme annehmen können, ( wicbts treibt das Tfaeilchen zugleich fenkrecht auf« wärts. Beide Krdfte zugleich treiben es alfo nach einer mittlem Richtung in die Flüfiigkeit hinein; und da das mit allen Theilchen der Fall ift,fo müb deshalb der auffteigende Strom, (und fo auch der hinabfteigende,) eine merkbare Dicke haben.,^oder Cch bis auf eine gewilTe Tiefe in die FlüQigkeit hinein erftrecken. Diefe Tiefe hängt von dem Ver« hälinilTe der beiden Kräfte ab, die jedes Partikel« eben treiben; wird alfo gröfser feyn, wenn die Wärme heftiger ausftrömt, d. h. wenn der Körper, der Heb der Fluffigkeit naht, beträchtlich heils ifc. So wäre diefe Erfcheitiung vollftändigaus des Gra* fen Rumford Hypothefe erkll^t« ' {LH. •1 ■>f! dann aber immer iangfamer fiokt. de Luc. feminjfie'NSiieäis'^rwfe^endenltörpers.' Sn k'w^lten Falle hingegen, vfo keine innere Bew^ ' •füng ftia« j&ndet, bteibtn die am ftärkften w VOnnten 1%eile iimner zdiiSchft bei dem heißen, '^wärmCTden -Körper. -^'Hieraas .erklärt es fid^ warQm in den VerfiicheQ;des Grafen eine EiS' iÜfaeibe, vitkiä^^her heißütn Wafler {chwamm, fö'yi^elfchrteller'ßHm^, als eine Kisfcheibe, auf ^er d^-heiße-Waßer fian(3; Jm erdern Falle (äh\ ■■ ■dtfK^erkäl^ete'^Wsfrer beftüidig Fort zu Boden, und 'das wärm'fte'war ftets mit derEisfchcibe in Beruh- 'itiuig ; im letgtern FaHe hingegen blieb das käjre- .ite WdÜer beim Elfe flehen, daher die VV^rnie nur fehr langfam bis zuip Eüe hinabzudiingeo vermochte. *) ■,• *) Dafs Wafler tob 41' Tempkratur naot Fabrmlint, üticF eina Eisrebeibe gegoffcn , davuo in derselben ZetC mehr fchmolz als kachendbeifies WaflTer, (ein Umfiaiid, der für .des Grafcn-Hypothefe glekbgül- ^ tig ift ; } und dar Umftatid , der damit vielleiclit in . Verbioduog fteht, dafs ein Thermometer, in «Jas bsifse Waffer gefenkt, ^ Zell über der KisTeheib« immer anf 40° Fahrai^eit Itehen bÜeb ; fcheinea mit einar andern Erfcbeinting in Verbindung za fteben, aus der man fchon vorber gerchialTeiii hatte, dals die Wärme Telbrt in feften Körpern ein Sejtre- ben liabe, Ticb lieber. hjti«afwttrU als biariiwflrtt fcX(zu|>i|aDzeni dt.Jiüc. t 47' 3,. # -■ ■ 4. Ici der That zeigt lieh auch in den Verfii- chen des Grafen, ,dafs die Eisfeheibe unter dem heißen WafTer allmähl'g immer mehr und ihehr j(chmoIz. Diefeh Umfti:nd erklärt er indcfs aqs der merkwürdigen Eigenfehaft des Waflers, daß ;es lieh beim Erkalten von 40 bis auf 32° nach Fahrenheit aiisäehnt^ ftatt lieh, wie andere Körpef", ■ immerfort zu]femmen zu ziehen. Denn da das - WalTer, welches Eis bertihrt, immer eine Tem- peratur Von 32^ hatjfo mufs eSj jener Efgenlchaft gemäß, auffteigen 5 dagegen das 40° warme hin- ablinkeh, und diefes das Eis Ichmelzen. • ' ■ ■ ■ Nach meiner Beftimmung der Ibnöerbaren Phähomene beim Erkalten des Waffers, ift die/es bei 41^ nach Fahrenheit am ftäfkßen verdichtet, iiiid dehnt fich von diefer Temperatur bis zu jz^ herab, eben £0 lehr, als bei der Erwärmung von 41 bis 50^ aus. Allein diele Ausdehnung breträgt ^nur.f^^ftel von der, welche das Wafler vom Froft bis zum Siedepunkte erleidet. Ueberdies verdichtet fich das Wafler von 50^ herab, und •von 32° heraufwärts gleich anfangs fo Ichneil, daß es von 45 bis 35'" fall gar keine Veränderung lei« det und eine beinahe unmerkliche Verfchieden- .heit in der Ausdehnung hat. Seh wer lieh ift da- ' her diefe geringe Verlchiedenheic fähig, auhtei- ■ E 47» 1 3 gende und hinabfieigende Ströme hervorzul»^ geni*) 5. Ein Thermometer, um das ringsum, dtte Eisichale gefroren ift, folgt, meinen Beobach- tungen gemäß, den Bewegungen eines nicht um- f frornen, (freilich langfam und im Verhältnifle der I , Dicke des Eifes,) in jeder Temperatur unter dem Froftpunkre. **) \ ■ Graf Rumford hat folglich, wie alle diefi Gründe zeigen , feinen Satz , daß Flüffigkeitea ükhtleiter der Marweünd^ nicht erwiefen ; vid- mehr folgt aus feinen eignen Verfuchen , daß (ie ■ fowohl, als alle andere Subftanzen, von der War* me durchdrungen werden. ***) Gleichwohl find ^) Da die Theilchen einer Flüfngkeit tich mit det geringCten Kraft unter einander yerfchieben laf« fen ; fo wird auch diefer kleine Unterfchied aller« dings einen Strom bewirken, nur defs er fehr ]ang« fam feyn möchte) daher diefer Einwurf wenig Kraft bat. d. H. **) Graf Rumford felbft leigt durch Verfuche, di6 ich im folgenden Stücke mittheilen werden dals Wärme ftch durch Eis nach unten fortpflanzt. Sein Satz fpricht aber nur von Flüdigkeiten , nicht ron Wader im feften Zuftande» d, H. ♦**) Herrn de Luc's Gründe gegen ji^Rumfordfcbe H ypothef« lauen Geh , wie ioh hier geeeigt zu Jia* t 47J 3 iele Verfiiche fehr interj^flant, da de der belcann- xi Thatfache mehrere Beßimmung geben , dafi ie Bewegung, welche in der' Mafle derFIfiiflig- eiten bei Veränderungen ^ der Temperatur ftatt adet , die Verbreitung diefef Veninderungen fb- ohii/» ihnen 2\ydurchße fehr befördert, welche >hSt weit langfamer erfolgen würde. ben glaube , allefiiimnt Widerlegen ; nicht fO| \i\^ es fcheint, der Stück ^, S. 313 aufgeftellte Einwurf» den auch fchon Grjen und Nichollpn berühft haben , und in Hinficht deCTen ich der Aeufaerung des letztem Naturforlchers TOUig'beif]tin)me. / - [ 474 l mmmmmmmmmmmmKmmammßmmmmmmmmmmmmmmmmtmmmmmmmmaJmmtmmmmtmmmm « ■ ■ , 'vir. (Jeher das Gefrieren des Waffers ^ I ^ vom Profeffor Egidius Heller- in Fulda. n,GEHLERS Wörterhuche , f. Th* , S. 677 fi;, '^ * liefet man folgendes : ,, F a h r e n h e i t fetzce.eine . jsur ^älfte mit VVafler gefüllte luftleere Kug^l ei- ner Kälte aus , welche nach feineni Thermometer 15?, ( — 7° K., ) betrug; und fand es noch.am an- dem Morgen flüflig, obgleich die Kälte auf ei- " nerlei Grad geblieben war. Er brach nun die Spitze ab, in weiche die Kugel beim Zufchmel- zen ausgezogen war, und fah das Waffer augen- blicklich mit kleinen Eisfplittern vermifcht , woiV 1 aus er ianfänglich fchlofs, der Mangel der Luft habe das Gefrieren verhindert. Bei wiederholten \VerfuQhen aber lehrte ihn ein Zufall, da(s viel- mehr die Ruhe ldas Gefrieren verhindere, und eine kleine Bewegung hinreichend fey, ein fö ftark erkältetes Wafler in Eis zu verwandela Er rtiels-mit dem Fufse an, als er eine folche Ku- j ^\ in der Hand trug , und fogleich war das gan* ze VV affer mit Eisiplittern vermifcht. Mairan ftilirt eine Nachricht von Micheli an. daß * das 1 I N i 475 ] ■ dasWafler in ftiller Luft eine Kälte von-fllnfReau- mürlchen Graden unter dem Eispunkte aiishaltCj aber bei Berührung der Überfläche mit einem ia Schnee geriebenen eiJernen Drahte Eisfpiirter bil« de, wobei ein darin flehendes 'l'hermometer (b- gleich bis auf den Eispunkt fteige. Mairan felbft , hat eine ganze Reihe von Verbuchen hierüber an* geftellt, wobei Wafler, über deffen Oberfläche Bauinühl gegoflen war, bei einer Kalte von fünf Graden unter dem Eispunkte nicht gefror, bis fr mit einem Schlüffel an das Gefäfs klopfte, da - dann nach 12 bis 15 Schlägen das ganze Wafler mit Eisfchiefern vermengt ward und nach weg- - genommenem Baumöhle fich völlig in Eis ver- wandelte. Das darein gelenkte Thermometer flieg während diefer Zeit, und die eniftandenen Eis« iplitter, in anderes Wafler geworfen, fchwammen auf demfelbea." Die neuern Unterfiic hungere von Herrn ßlagden liefet man in Gren's 3ournal der Phy/ik, B. 2, S. 87 u. C w. Mir wollte das Stolsen, Klopfen, Rühren an dem Gefäfse immer nicht recht gelingen, um ein Xchnelles Gefirieren des unter dem Eispunkte er- kälteten Waflers zu bewirken. Endlich fchien es mir, als wenn ich des WulFers immer zu viel genommen hätte, und dals man fo ■u.'enig als mHg- iich nehmen mufle, um glen VerUich deutlich dar- Amnai. d. PbjGk. 1, B. ^.ßt. H\\ 1 0 \ C 47^ ■] ' __ I jfuftellen.' Es wurden alfo zwei Thefrrtomerer an einen Querbalken befeftigr, (b dafs fie ein Paar - %b\\ von einander abftanden, und vor*einem nach Norden gelegenen Fenfjer der freien Luft ausge- fetzt, bis fie zur Temperatur derfelben gekom- ] inen waren. Das eine Thermometer dience lab- ,fichtUch dazu, die jedesmahlige Temperatur dar Luft anzuzeigen. Das andere war fiir den Ver- fiich beftinrmt. Das Wafler, das gefrieren follte, war jederzeit bis zum Siedepunkte • erhitzt wer- den. So oft nun der Verfuch angeftellt werden follte, goß ich von diefem Waffer etwas in eine TfifTe, brachte fie fo an das zweite Thermometer, dafs feine Kugel ins Waffer eingefenkt ward, zog die Tafle< wieder behutfam weg, wodurch esge- fchehen mufste, dals an der Kugel des Thermo- merers nur ein Tropfen hängen blieb; wenig Waffer alfo , wie ich es wünfchte. /' Was nun, mit diefem Tropfen vorging, er- zählen unter mehrern vorm Jahre und irh letztver- flüflcnen Winter angeftellten Verfiichen nur fol- gende: I. An einem Decembertage war die Tempe- ratur der Luft 5*^ Reaum. unter dem Eispunkte. Der Himmel v/ar heiter und kein Lüftchen wehjp. Das zweite Thermometer, an deflen Kugel der TropieuWafiÄtbitv^^ w^i: endlich auch auf —5^ s w E r [ 477 ] pbgefunken, — und der Tropfen war noch ■Ig und heil, das umgekehrte ßiid eines nahen iurms war noch ganz deudich darin; aber nn:hc ke hernach wurde es undeudicher, bis endlich ■z kleine Splittercheji im Tropfen heruni- w ammen. ' Jeczc brachte ich ein ganz kleines feitzchen an den Tropfen, und der überra- fcnde Erfqlg war, dafs er augenhhckitch erltarrte B tmffßes Kügekhcn formirte. Das Thermo- ■er war durch die während desGefrierens ent- tkelce Wärme fchnell auf — 4° gertiegen, fank Er bald wieder auf — 5'', d. i., zur damahligen ■ftperaiur der Luft herab. DerVerfiich wurde ■ gleichem Erfolge tnehrraahls wiederholt, wo- I es mfch ungemein amüfirte, des Thurmes B vor mir zu haben und es in einem Nu zu pichten. ». An einem andern Decetnbertage war'-die pnperarur der Luft 4* unter dem Eispunkte. pEis- oderSchneerpitzchen,^!eicIi viel,) wur- Echon an den Tropfen gebracht, als das Ther- bmeter, woran er hing, nur erft auf 2° unter n Eispunkt gekommen war. Allein derTrop- L gefror nicht, fondern flofs in das Spitz- ln ab. f 3. Temperatur der Luft — 4^ Es herr(chte ^ Icharfer Wind , und aus, der Luft fielen viele v f 478 1 ^ i • • • ideioe Schneeflöckchen nieder, die der Wind iimhertrieb. Das Thermometer, woran der Waf- 'fertropfen hing, erreichte bei diefer Wirteriuig in mehrem Ver(iichen niemals die Temperatur der Luft — 4^ ; fbndern wenn es auf — i^ karo, gefror fchon der Tropfen. 4. Temperatur der Luft — 14^. Der Him- mel war bei Oftluft äufserft heiter und es war völ- lig windftilL Der Tropfen kam nur auf — 4®: nachdem ich dies wußte ^ g^^&ng der Verfucb wie in Nr. ,1 u. £ w. Dies n)ag hinreichen;^ um die Umftlnde zu bezeichnen, unter welchen ein glücklicher Er- folg zu erwarten ift. Der Tag muß kalt, aber nicht windig, nicht trübe, fbndern ruhig und heiter, und die Kugel des Thermometers vor dem Verfiiche rein abgewifcht und trocken (eyn. Die Bilder im Wafler tropfen hat man nebenher gratis. C 479 3 VIII. SVCHE MIT KÜNSTLICHER KÄLTE, ' aiig«rtellt URCROY, Guyton, dem Grafen vom JvssiN Puschkin, Zanexti, Roup- FG und Hassenfaatz. i beiden berühmten parifer Chemiker Four- fry und Vauquelin haben die ftrenge Kälte E verfloffenen Winters genutzt, um die inte- pnten Lowhz'tfchen Verfuche zu wiederholen, ■fie, nach Lowitz Art, g Thcile faizfaurec kerde mit 6 Theilen lockerm Schnee mifch- ten, fank das Centefimal-Thermometerj indem 'die Mifchung fchmolz, bis auf — gg'', und bis auf — 43®, (d. h., auf — 34.<',4 nach Reaumur,) als man eine zweite folche Mifchung in einem Glaft machte j welches in der erftern Mifchung . itand. Eine Mafle Queckßlher von wenigen Gram- men wurde bei — 42^*, ( — 33,°6 n. R.,) feit. 0 •) Im Bulletin des Sciences etc.. An 7, pag. 175^ aus dem ich diefe Nao riebt entlehne, wird nicht ge>, ob das Thermometer, dellen £ch dia.bei L l 480 J Kimmtman eine ctjji^as beträchtlichere Menge voii Q^:eckfilber , fo wtf d das Innere der Mafle nicht feit; und gießt man das Flüflige ab, (b fintj det man octaedrifche Queckfilberkryflalle. *) FJüfliges völlig gefättigtes Ammoniak fcHofi] in weiisen Nadeln ietn bei -^ 42^^ und verlor zum! 1 den Chemiker bedienten, mit Queckfilbejr oder adl Weingeift gefüllt war , und , war das erft0 dfr Faul welcher Vorflcht iie fich bedient haben» nin den Augenblick des Frieren« wahrzunehmen. NaÄ den unten anzuführenden Verfucheu ift derFitfr punkt de$ Queckfilbers bei— ^a"" bis'-^32%5 nach Reacrmur, d.h., höchftens bei — 40^,5 det Centeli* mn] - Thermometers , daher alle Her angegebe«' Jae niedrigere Temperaturen unzuverläfßg ' bya bürden, hätten fich die franzörifehen Chemiker keines Weingeift -Thermometers bedient, und den ^ Stand deffelben auf ein Queckfilber-TheriBometer { rechiciit. Dafs man darüber im UngewilTen gelaf« fen wild, ift ein Mangel, der leider fo manche Ibnft intereffante Nachricht im Bulletin des Sciences de la Süc. philomatique etwa$ unbrauchbar machtt •^ Nach einer Nachricht in der Decade pkilofophique^ An. 7^ No. 14, haben beide Chemiker eine AflaOe von 20 Pfund Queckiilber völlig zum Frieren ge»' bracht. In einem Schmelztiegel von Piatina fo)l das Queckiilber innerhalb 30 Sekundt^ni in Porzellan oder in ii denen Schmelztiegeln erft in 2 iMinuten ge- froren feyn. d. H. i feinen Geruch. Bei — 47 oder 43° ver- äelc es (ich in eine gallertartige Ma/ie. ^Ipeterfüure zmt Salpeiei-gas gQm\.(zht fchießt hfalls bei — 40'' in rorhen. Nadeln an, und -andelt fich in eine Arr von Butter. Sahjau' iei-t leicht bei — 42° in eine gelbe, körnige i^on Butter. ^u[ recrificirter Schts^fetäthet- kryftalÜfirt fich liner Kälte von — , 4+° in weißlichen Blatt; , und wird endlich zu einer dunkeln, wei- Maffe. Hingegen fror Alkohol in diefer Kälte welches eine große Verichiedenheic untei; n Stoffen beweÜet *) 'autht man den Finger in die froftörregen^ hung, fo fühlt man einen .Schmerz gleich n heftigen Drucke im Schraubenftock. Iq tunden wurde der Finger IbweißwieSchnee, Sonderbar, Aa.h Fourcroy die Salpeter- und die SaUfüure zum Frieren brachte, ind^Fs diefet dem Grafen von Muff in Pufchkin bei einer Tiel heftigem Kaite nicht gelang. Uehri^ens yer- gleiche man hiermit die Veifiichf, welche an cler Hudfonsliay über das Gefrieren der Salpeter fäure. der Schwefel faure und des Weingeirtj angeftellt wurden, die auE den Philo/- Transar.t. tor 17S1 in .«I. C ft c L 1. 5 Beiträge zu den c/iemißhea Annaten, B. S, S' S79, entlehnt hnd ; auob Neues Joum. d. Pliyßh, B. 4, S. 4?i. d. H. I 48» 3 ohne Empfindung, und liefs fich'nur mit M&\ wieder ins Leben bringen. i ^m ohne Cmpf ^B wieder ins 1 ^B . Der Bürger Guyion ftellre ähnliche Verft- ^^ che im Laboratorio der polyrechnifchen S;;hi an. Unter diefen find ihm folgende ErfJahrunj eigen: Ka/i mir Alkohol präparirrj und in einei t gleichen Geuichre von Wafler aufgelöfet, froc nicht bei~4;° des Centeßmal-Thermometers. Jmmoniak Gas aus recht trockenem Kalke önd falzfaurem Ammoniak bereitet, das man in Zwei zufammenhängende Ballons, die mit einer frofterregenden Müchung umgeben waren j aus einem in den andern fteigcn ließ, verdichtet» fich bei einer Kalte von — 41°, C52*/8 n. R. Zu einer tropfbaren Fliiffigkeit, die im crfla Ballon bald zu einer feften Made fror , im zwe' ten aber fliiffig blieb. Als darauf die Temperarai jjL des Apparats bis auf — 21° flieg, wurde die ft K * lle Mäfle des erften Ballons wieder zu einer tropl baren Flvifligkeit, und die Fliifligkeit des zwei ten zum Gas. Es fcheint, als fey das Ammoniak- Gas, das in die Ballons flieg, feucht gewefen, als habe das beigemifihie Waffer das Frieren deC felben im erften Ballon veranlafst. Das, was in t 483 3 Kft, den es im erften gelitten harre, ausgatrock- ..^., und verwandelte luh deshalb nur in tropf- bares Ammoniak, welches bei der Rückkehr voa hinlänglicher Warme wieder in den gasarcigea Zuftand überging. Ein Zufall ftörre dielen Ver- fuch, und machte die Redikate unlicher, daher fich Guyton vornahm, ihn zu wiederhoien.v*) Guyton fuchte auch das Verhältniis aufzu- finden, nach welchem Schnee und Salze zu mi- ichen find, um die gröfsimöglichfte Kalte zu er- zeugen. Diefea beftimmt er vermirielfteiner einfa- chen Rechnung aus denbekanntenSättigungsver- hältniffen des Walfers mit Salzen unter verfcliie- denen Temperaturen, indem er zeigt, dafjl dazu gerade fo viel Sah erfordert wird, als nöthig ifi, um das Wafler bei der Temperatur, die man be- zweckt, völlig zu fättigen. Denn dann mufs die Mifchung zerfliefsen und tropfbar- (lüffig werden. Ein Uebermaafs an Salz oder an Schnee geht.mit dem beigemifchten Stoffe keine chemifche Ver- bindung ein , hindert dadurch das Flüfligwerden, und giebt WärmeftofF her , wodurch die erzeug- te Kälte vermindert wird. So z. B. fättigt i Theil *^) Man vergleiche dtefen VerAicli mit dem , welcbea Herr van Mamm S. ij6 diefer Annalen ba- fchreibt, d. H> C 484 3 Kochfalz %i% Theile Wärter > bei einer TeII)p^ ratur voa — 5*^, und^unge&fir 5 Theile Wafler bei einer Temperatur voa — 2^1^/25- Daher mu(s man 5 Theile Schnee mit i Theile Koch&lz mitchen, um eine künftliche Kälte von — ^ 1^/25 zuerzeifgen. Die Salze, die beim Schinelzen durch Feuer ihr Kryftaliifarions - Wafler verloren haben , ent- wickeln, wenn man zu ihnen Wafler gießt, an« fengs Wärmeftoflf, bis'fie fo viel Wafler eingefb- "gen haben, als fie im feften Ziiftande faflen kön^ nen; dann erfl: erzeugen fie bei ihrer Verbindung mit niehrerm Wafler Kälte. , Man mufe daher, um die grötstmoglichfle Katre zu erzeugen, Sal- ze nehmen , cjie alles ihr Kryftallifations -'Wafler haben. Salzfanre Kalkerde (chmilzt am Feuer bei 4" ^ S*^» ^^^^ wird) dann beim Erkalten eine fefte Mafle: wird fie gepulvert und dui'ch ein Haar« fieb gefchlagen, fo nimmt fie an der Luft von felbft alles verlorne Kryftallißitions Wafl!er wie- der an , deflen fie , um mit Schnee die gröiste Kälte zu erzeugen , bedarf. Nicht minder neu und intereflTant find die Ve^ fuche mit künflJicher Kälte, nachLowitz Art erregt , welche der Graf von M u 1 fin P u f c h* [ 485 3 |tin, Vice'Präfulfnt des ßergwerk^-CoUegiums •: Petersburg, fchoii 179711m 5:611 Dcc, in Gegend it des Herrn Löwicz anllelite. Er /eizte in leäner fchicküchen Vorrichtung flufsfpatbjaures hC«, in txekhem Kiej'ckrde aufgelrifit Txar ^ diefer 'Trilte aus, in Hoffnungj es wurde dadurch, gleich Lin zündenden Sa!zg;is, in einen feilen Zufland iracht, und die Kiefderde unter einer merk- ügeq Geftalt abgeleizt werden- Allein, ob- i die Kälte — 36^ bis — 40° nach Rcaumur fo blieb doch die Fiu(i(pflthluurej mit Uufgelöreren Kiefelerde , in der Gsftalt einer Bfchen FitilTigkeit, und konnte durch diefe I nicht einmahl geniithlgt werden, einen' i der aiifgelöfeten Kiefelerde abzufetzen. Als '\ ein Pfund Wader in die \ orlage gols , wor« tSäurewar, fror diefes augenblicklich; za- ^fa fetzte üch eine beträchtliche Kinde von elerde ab , und nach dem Aufthauen war die- HTBiTer fehr fauer, me ein ftarker Weineflig. Rauchendes Küidhäurer Vurklohl , caufti- , flülliges //ffiff/oBWif', und phosphorfäures, [zur Confiftenz des Vitriolöhls eingedickte» mm'tük^ froren, dieCer Kälte ausgefetzt, zum biU die beiden crflerii zeigten (ich dnbci in kr bekannten Kryftalienform, das letztere da- 1 wie ein Üreißges Gewebe. Alle drei blie- C 48« 3 ben eine t>errächtliche Zeit hindurch fefl:. — Rau-. chender Salpetergeifi ^ fo wie die gewöhnliche Salpeter '\xvA die Sahfiure^ koonten, aller Bemü- hungen ungeachtet, nicht zum Frieren gebracht werden. Eben fb wenig gelang es diefen Chemikern, nach der im Neuen Journal der Phyfikj Band 3, befchriebenen Methode des Herrn van Mens, eine MÜchung von Wafler und Alkohol in einer Retorte völlig zum Frieren zu bringen, und dann, durch das blofse Auflegen der Hand, aus der Retorte in die damir verbundene Vorlage einen Al- kohol überzutreiben, deflen Fluch tigkeir (b grofi feyn foU, daß 2 Quentchen, die man aus einer Höhe von 6 Fuß hinabfallen läßt, verfliegen, be- vor fie den Boden erreichen. Sie mochten auf 1 Theil Alkohol 3 oder 2 Theile Waffer neh* men, nie konnten fie die Mafle ganz zum Frieren bringen. Im erften Falle (choß nur \ der Mafle auf dem Boden der Retorte in Eisftrahlen an, und im zweiten gefror höchftens ^ des Ganzen. Es entftanden in der Flüfligkeit innere Bewegungen, c|en Meereswellen gleich ; kleine Schichten der Flüfligkeit erhoben fich, und fielen wieder, wo- bei fich zwar von Zeit zu Zeit einige Lufiblafeö entbanden , die aber nicht die Urßche diefer Be- wegung feyn konnten, welche der Graf vielmehr ■ t 487 3 feSdieidung'd^s Weingelfts vom gefrierenden iTer zufchi-eibt. Als man lo Tiidle Wafler |i Theiie Alkohol ferzte, fror zwar faft die yze Mafle , da die Kälre — 38" war; aber lelbft pn man eine flark erhitzte eiferne Schaufel L Gewölbe der Rerorte näherte , ging keia npf in die Vorlage über. Es wäre fehr zu tlchen, fchliefsr der Graf, dafs der Urheber fes intereflänten Verfiichs feine Werkzeuge, 1 Verfahren, und befonders das Verhäknifs i Waller und Alkohol dem Gewichte nach Bauer I:efchriebe, auch den Grad der dazu nö- [en künftlicheu Kälte angäbe. *) * Die folgenden Verfuche betreffen zwar bloß %Cefrierei] des Queckfilbers , find aber doch für fNaturforfcher nicht ohne Belehrung. Die er- l'ftellte Zanetii der Ackere zu Paris an. i begab mich", erzählter,**) „am 25(len ofe, (i4ten Januar,) zwifchen 6 und 7 Uhr irgeris an einen dem Nordwinde ausgefetzten lim fünften Stockwerke meines Haufes , wo ) TON CltELLI chemifclie Annalen, Jabr 179g, Sl. I, Seite I. ) Journal de Paris par RoEDiKBK et Cokam- Ry B z , 9 Pluviore , Aq VII. # I E 488 3 ' ' I • • das Thermometer damals'7^ unter dem Gefrier- punkte ftand, {deconget/ition^) iriUchre hier 8 Theile falzfaurer Kalkerdle , 7 Theile Schnee und 2 Theile faizfauren Ammoniaks, und that die* fes theils in ein Gias, theils in ein Porzeliängefä^ in welches das Glas, zur Vermehrung der Kälrei gefetzt wurde. Darauf ftellte ich in die obere Schale ein weites mit Queckfiiber gefülltes Glas, und (ah, daß das Metall iti wenigen Augenbli- cken feinen flü(figen Zuftand verließ. Nach 16 Minuten war es dehnbar und ließ fich hämmern wie Blei. Diefes Metall wurde darauf in 6 Un;sea • Waffer von 75° Wärme gelegt; nach einigen Nfi« nuten wurde es darin wieder flüffig, und nun zeigte das Waffer 45^ Warme. Als ich in eine zweite Mifehung nach den- felben Verhältniffen ein Glas iliit gewöhnlichem * Branntimne fetzte, fror diefer fogleicb; rectifi-^ cirter Weingeiß wurde erft in 'einigen Minuten f*eft. Als ich aber in das Glas ein Stüc)c trockenes * Katzenfell legte, fror die Flufllgkeit gar nicht Vitriolnaphtha y ftark rectificirt, brachte dielelbe Wirkung hervor, und auch das Fell des Aflfefl hat die Eigenkhaft, das Gefrieren der Flüiligkei- ten zu verhindern. - Um diefelbe Zeit brachte zu Rotterdam der dafige Lehrer der Chemie H. W. Rouppe t 489 1 Jnecluilber durch künftliche Kälte, die 6^»«! Lowitz Art durch (alzfaiireKaikerde und Schnee erregte, zum Frieren, {bwohl den Aren Januar Abends um 7 Uhr, da drisFahrenheitfche Thermo- meter auf 19° imd dasdeLucfcIieHygrönjerer auf 85' Üand; als auch den 3 iften Januar Morgens rnn halb neun, da erftcres iy und letzteres 83°7,eigfe. Ein Qiieckfilber-Thennometer, in diefo Mifchung gefetzt, fror in einigen Minuten, und das ge- frorne Queckrilber Bei beide Mah! auf — 100% (dii-, — 58f°Keaum.,) indefs ein mit Aether gefülltes und mit jenem gieich ftehendcF, (corre- {pöodu'endes?) Thermometer — 4.^°, (d. i., — 36^ Reaum.,) zeigte. Das Queckfilber gehe näm- lich bei der Temperatur von i— 40® nach dem Fahrenheiifchen, { — 32" nach dem Reaum.,) Thermometer in den Zuftand eines feften Kör- pers über, und zieht fich, indem diefes gcfchiehr, eleich gefL:hmolzenen Metallen beim Geftehen, fogteich in einen engern Raum zufammen, da- her man bei ^ 40'^ Fahrenh., und riefer, aus dem Stande des Qiieckülber-Thermomecers über die verhäitnifsmafsige Grö(se der Kälte nicht wei- ter urtheilen kann. *)■ — Diefes harte unter ündern •) Aus dem Roiterdan-rchen Cauram, 1799» Nr. ij, in der AUgem. Zeimng, Nr. J7, ausgeM^ea. { , / l 490 1 I Ichön BUgden In feiner lehrreicheaGefchiclft te, vom Gefrieren des Queckfilbers in den FbiAh ßphical Tranfcctions vohi Jahre 1783 an zahlrä? eben Beifpielen gezeigt. *) Daraus mag man die Nachrichten von dem außerordentlichen Frofte diefes Winters würdigen, der den Zeitun- gen zufolge in Stockholm — 29^^, zu Abo ih Finnland — 39^ und zu Torneo in Lappland — 42^ betragen haben foll ; **), Beöbacbtürig^n, die, *) Siebe die in Leipzig erfchiehenen Seammtungtn. %ur Phyfik ,und Naturgefckickte ^ B« 3 » S. 34.7 und 515. ProKeflbr Braun fah bei feinen Verfachen über das Gefrieren des Queckßlbers diefes bis auf — 556'' nach Fahrenheit ßnken; Blagden fchlielse aus den voji ihm aDg9fübrten Verfucben , daft das Qaeckfilber, wenn es ein fefter Körper wrd, lieh ungefähr um -^-^ftel zufammenzieht| nnd aus den in VON Crells chemifchen Annalen , Jahr 178^« B. 2, S. 31g, mitgetheilten Verfucben H. ^**) Hier in Halle war^ nach den forgFältigep ^ tig* liehen VVitterungsbeobachtungen des Herrn Kriegt« raths von Leyfer, der niedrigfte Stand, der am Ta* ge, (um 8 Uhr Morgens,) an einem Reaum. QueckCI« ber- Thermometer, das vor einem Feofier nach Nor» den bängtem dtxv drei veifcbiedenen Fipftperioden diefef t; C 49« 3 ie, wofern fie nicht an einem Weingeifl-Ther- lomecer gemache find, weiter nichts beweifen .önnen, als dafs die naiürlithe Kälte in diefem ahre in Finnland und Lappland bis über den Froft- unkt des Queckfilbers hinaus gegangen ift. *) dieTes Winters bemerkt wurde, — ao%i den i^Tten December, — ai',4 den ytan Februar und — 6",^ den ihen April. Nach Verricherung eines andern hieTigen Beobachters war der Thermomeierrtanil auf dem oflenen Flure einet HauTes den jiten Fe- bruar Morgens um 4 Uhr unter — jj". Auf der Wiener Sternwarte Tank das Thermometer im De» cember nicht niedriger ala bis auf — tS^ °. d. H. •) Nur wenig tiefer s's — 39' Fahrenb. hört das Qneckrilber-Thermometer auf ein brauchbarer Wnr- memeir^r zu reyni tind ein noch To tiefer Stand des Queckfilbers unter feinem Froftpunkte , kann nicht TJel mehr als eine Kälte, hei der das QueckRIber friert, beweifen. Blagden hat eine IVlenge von Beifpielen gefammelt, wo die natürliche KSIce in den nördlichen Gegenden Europa's, Aiia's und Arne* rika's diefe Grofse erreichte; dann zerfpringen die Balken in den Häufern mit einem lauten Knall, Bäume fpaher. und erfrieren, die Vögel fallen todt auü der Luft, und der Menfch kann bei aller Um- liLillung, die äufserften Theile des Körpers nur mit der gröfsten Mühe vor dem Erfrieren fichem. Obgleich Albany-Fort in der Hudfonfbay nur um einen Grad nordlicher als London liegt, fo froren ^Uoch Hutchins QueckÜlber Thermomeier dort ^hvrcb die natürliche Kitlte im Wifiler von 1774 auf Kil.d.Phyßk. t.fi- «.St. li I 492 ] / So weit die Verfiiche diefes Wintefs^ Zugjfeicl j^laube ich -hier noch die unterrichtenden Vec *775 »weiniahl uncl von 1777 auf r778 dreimaU lii^obei das Queckfilber einxnabl bis auF • — -' 4^0^ Fabrenb. fank. Nach einem Weingeift- TberiDome ter 1>etrug die gröfste natürliche K&'lte» die Hut* f- chin$ dort becAiachtete, auf ein Queckfilber-Ther- ' SDCmieter reducirt,' — 46"* JFahrenb , und die größte Kälte» die Mac Nab, der Teine Beobachtungea ' fortretKte, dort fand, den isten Januar 1795 — ^^i» nach Ffthrcnh. oder — 39® nach Reaumür Die gröfste künftliche Kälte, die diefer Letztere doit bervorbringen konnte^ (durch. Verdannte Scfawe* felfäüre und Schnee,) betrug — 69® nach Fahrenk oder -H 45^ nach Reaum. — , In Werch Miloi 'Öftre g an der Lena fror 17S2 das Queckfilbe ' fchon am igten Noveml^er, und blieb zweiiVfonat» lang gefroren. Deffen ungeachtet bleibt es fchwir \l 2u glauben , dafs die diesjährige Kälte in LappIanJ die grOfste Kälte an der Hudfonsbajr noch ujn 3' übertroffen haben follte. Der verfloCTene Winter iß indefs gexnb in nnehrcrer Rücklicht einer der merkwürdigrten, db wir feit Jahrhunderten gehabt haben. Möchii doch ein zweiter van S winden die Gefchichte jdeffelben übernehmen , und die fon d erbaren ne* teorologifchen Erfcheinungen , (Froft, Schnee, Ge- witter, Orkane und Erdbeben,) ah denen erit| ftllen Gegenden fo reich war, genau befqhreibe»! Vielleicht würde uns das manchen neuen Arfi fchlufs in dem noch fo unbekannten Felde der Vit* tecung&kuud^ und der Meteore geben« ,d.H, ^■b nachtragen zu müflen, welche Herr Haf- ^^praiz und einige franzöfifthe Phyfiker vor ^^Rahren, (den lüten Nivoft im gien Jahre der ^^Bbiik,) in der Ecole polj/ieclmque zu Paris ^^HellC'haben. *) Salpeterfäure, die das ^e- ^^fte Gewicht 1,525 harre, wurde von ihnea i ^^B^e mit Schnee verdünnt, bis fich bei diefeC 3 ^^Kiung keine Wärme weiter entwickelte; das ^^Kfche Gewicht der verdünnten Säure war ^^■j und ihre Temperatui" — 9", diefelbe als ^■"emperatur der Armofphäre. Darauf mach- ^^Be eine zweite Mifchung, aus drei Theilen ^^■ee und einem Thelle Kochfalz, welches noch ^^pCryftaliiracionswafrer hatte, Hoduruh eina ^^neratur von — 17° entftand. Diefe behielt ^^nifchung unverändert drei gunze Tage lang, ^^■Tich indefs die Teraperacur der Luft zwi- ^^Bi-{-5° und — 9° Ichwankce. Nurerft, als ^^Kalz geiclimolzen war, nahm fie die Tempe- ^^m der Luft an. ^^Ki diefe zweite Mifchung wurde ein Glas mit ^^pee und ein Glas mit der verdünnten Salpe- ^H|üre gefetzt. Letztere erkaltete in einer hal- BKh Stunde bis zur Temperatur von -*- 17°, der Schnee; hingegen nicht ganz fo ftark. Darauf >) Journal polyleehnifjue , Cab. I. Parii, Aii.l,s.i>V i 494 1 fchüttete man den Schnee, mittelft eines zinnren Blechlöffels, nach und nach in die terfjure und ruhrtediefeum. EinWeingeift-Th fnomeier, das in der Säure hing,, fiel wälir« jo Minuten fehr merklich y. bis auf — 31", b ^as war diegröfeteKälie, biszu dermangelapj kopnie. Denn wurde alsdann noch mehrSchi hinzugethan , fo fchwamm diefei* in Geftali eil Ideinen Eiskrufte auf der Säure, unddieTemi ratur erhöhte fich. Bei diefer äußerfien Kälte ging das Queck her in einer Glasröhre, die gleichfalls in ( Mifchung gehalten wurde, in den Zuftand' Feftigkeit über, wobei der, der IJe,hielr, kleinen Ruck in der Hand zu fijhlen gl^vbl wahrfcheinlich) weil das Qiieckfjlber fich, (glei dem Phosphor,) beim Feilwerden plörzlicb einen kleinern Raum zufammenzog. EioTh des Queckfilbers war kryftailifirr- — Voni Decigrammen, welche beim erfiea Verfuche eine Temperatur von + 8°i im ?wd- ten von — 3® hatte ^ und die Mafle des hinzuge- ichütteten gefrierenden Queckfilbers k:=i ^ 15/9 DecigrammQn; fo wurde dadurch die Tempera- tur des Gemitches im erften Falle auf o, im zwd ten auf — ao® gebracht. Geietzt alfb, Queckfit [. her fey in allen Temperaturen, durch eine gleiche ^enge von Wärme, die; hinzukömmt, immer gleich ausdehnbar, und es friere bei — «®: fo inüiste zufolge des et'ßi^n Verfuchs %.at=± — n.hf\ ^) Denn indem das ganze Gemifch die Temperatnr Ton o^ annimmt, und die MalTe a vorher -f" 8^ die Maffe b aber iz^ Wärme hatte; lo mufs eifli Wärmemenge, die fich durch %*a ausdruckeil Ifllstj der Wärmemenge, die durch n . b ausgedruckt ^ird) gerade gleich feyn; und wird durch beidl k 1« I feyn. Allein einem der vorigen V eifuciie zufolge, ift der Gefrierpunkc des Qiieckfiibei's nach cineor^ VVcJngeift-Thermometer,bei — 3 1°; einZeiche% dafe das Queckfilber, wenn es zum Gefrieren kömmtjvonderrelben Wärmemenge nicht Ibftark ausgedehnt wird, als in höhern Temperaturen, Es iHmmt darin mit dem W:i(rer übereinj welches nahe beim Froftpunkce durch Wärme (bgar min-, der ausdehnbar ift, als Glas, und deflen Aus- dehnbarkeit bei höherer Temperatur, zumaht - nahe beim Siedepunkte, fehr fchnell zunimmt. — , Hätten Tiegel und Glasröhre keine Wärme her- fi-egeben, Co würde die Temperatur der Mischung :was unter o gewefen , und daher in der Formel « = — 7—, ftatt 8 ein etwas größerer Coeffi- cient hineingekommen feyn. Schwerlich dürfte die(es aber Co viel betragen haben, daß man K = — 39,5^Teczcn könnte. Im ziveiien Verfuche, wo die Temperatur der MafTe/r, — 3°, und die desGemifches — zo^war, Wärmemengen, der VorausfetzUng gemilts, gleicb viel Queckfilber in beiijen Fällen, um gleic}i viel ausgedehnt;- fo müh n To vielniahl gröfse/ als 8 feyn , fo TielmaU die MalTö a die MaTfe b in lieh eaüiiüt. d, H. t 4« berru(f die Erkälruhg der MalTe a — 17«. Dh Erkaltung wurde von zwei ver(chiedenen UH cheu bewirkt: i. durch das Schmelzen der fei Queckülbermafie b\ %. dadurch, dais die ichmolzene Malle noch bis zu einer Temperai von — 20" erwärmt wurde, wozu, wenn Gefrierpunkt des Queckfiibers — 31* ift, Wärme nöthig waren. Nun aber wurde imerfl4 Verfuche, indem diefe O xkfilbermafle b ' um 31®, (von — 31° bis zu 0°,) erwärmte, Queckülbermafie a um b° erkältet. Setzt man d^ i her das Queckfilber in allen Temperaturen gleid ausdehnbar, fo mufs, indem die Mafle h um 11' erwärmt wird , die Mafle fich um dea Theil voii 8° erkälten, der 31" von \x° find, d. h., wi 3« ^ Zieht man diefe Wärme, durch welche in flüflig gewordene Queckfilber h von — 31* bi$ zu — 20* erwärmt wurde, von der ganzen memengc ab, welche die Mafle a beiVerraifcl mit der gefrornen Mafle b verlor, d. h-, vi I7*i fo erhält man, wie viel von diefer Wi me beim Uebergange des Queckfiibers h aus feften in den flüfligen Zuftand verfchluckt dej nämlich fo viel, dafs dadurch die MalTe J um i4°>i6 eckälte: wurde, folglich die Mi&' - = 2,84 Grad. 499 3 um fo vielmahl mehr, als fie kleiner als e ift, d. h-, um -r- . 14/10 = ■ • ■ -' — .i4°/i6 = 68 /9ö' * 5 '5/9 Wenn alfb eine Mafle von gefromem Queck- filber fchmilzt und lieh in taufendes Qiiccklil- ber von derfelben Temperatur als das gefrorne verwandelt, fo verfchluckc ße dabei fo viel Wär- me, dafe die Temperatur von einer .gleichen Maffe laufenden Queckfilbers dadurch um 68''/96) oder von — 31° bt^ auf -f- 37°/96 erhöhet wer- den würde, vorausgeletzi, das Quecldilber fey in allen Temperaturen durch Wärme gleich aus- dehnbar. Da es aber in den niedrigen Tem- peraturen weniger ausdehnbar ift, fo ift der be- rechnete Wärmegrad von a°,84 etwas zu klein, mithin die Wärme von öS^/gö etwas zu groft. Setzt man mit Cavendifh den Froftpunkc des Queckfilbers auf — 3S''/5> *) fo findet *) Phitifophival Tratttactions for l^gl. Auf VeraH- lafTung Cavendirb's batte Hut^hins, Gou> Terneur ta Albany-Forl an der Hudfons* bay , im Jahre 1781 genaue Beobacblungen übsr das Frieren desQuecklilbers, mit Hülfe van Queck- filber- und Weingeift - Therinotnetern , angerietlt. Dag rpeciKfche Gewicbt des Alkohols io den letz- tern war bei einer Temperatur Ton ;||^ Grad 1 fich diefe Wärme gleich 5*7^,7. Nun aber weiß man aus ähnlichen Verfiichen* daß Eis bei feinem Aufthauen , wenn ^as Waflet gleich- falls die Temperatur von 0° behält, 60% (nach Blacks Verfuchen ^2^,2,) Wärme ver- j ichluckt. Hierin fcheint alfo das Queckfilber mit dem WafTer fehr nahe^ wo nicht genaa übereinzuilimmen. "'»ach Fahrenheit, 0,(254; und rednciita mni den Stand deCfelben auf die Höhe ^ eines i^^^^^* ber Norfnahhermometers ) fo ergab lieh aua fei- nen Verfuchen der Froftpunkt des Qu^cklilhen bei — 40* nach Fabrenheit| ode^ —-3:^^ tänh {leaumür. ' / • l 501 3 IX. ^ther die Zerfeizung des Sauerßoff' gas durch die reinen Erden. ^. Brief des Herrn von Humboldt an den, D. Ingen uouss über die Eigenßhaft ei- niger Erden^ die. atriwjphärifche Luft zu zer- fetzen. *) 1 eile, Ihnen das Refultat meiner Ver/iiche über »einfachen Erden miczurheilenj da diefe V"er- the nichc nur über die Natur diefer prublemsti. ihen Elemente einiges Licht zu vetbreiien, lon^ ffn auch Ihre fchaiffuinigen Bemerkungen ia : Schrift über die Ernährung der Pflanzen **') c zu unterftützen (cheinen. kh hatte, wie Sie, ■merkt, dafs der Humus, oder die vegctabili-. he Erde, die atmofphärifche Luft zerfaze, in- pm er ihr den AntheilSaLicrftoff raubt, und nur ickgas und einige Hunderttheiie kuhlenfaures s zurückläßt. Ich fchrieb dies bibher den fäy- f *J Journal de Fhyßque , par Delarnttherie , Tom. IVrt Ig- J^J. **) Ihgbnhocss über ErnShrunf^ der Pflanzen und Fruchtbarkeit des Bodens. UeberrelZl von Cb. Fi- teber, Leipzig i79S< Imbefondere S> 137. A, rungsföhigen Baien, (dem Kohlen-, Wafler-, Stiel ßoffe u. C w ,) ZU) welche iich immer darin vorßö den, und vermudiete , die Fruchtbarkeit des Ba dens hänge eben von jenen Oxyden , {flxydes t cerbone et ä'hyäroghie^ ab, welche lieh hierii Boden, bilden, und gerchickter als KohienTätin und Walfer find, von den Vegetabilien zerl zu werden. Indem ich hierüber arbeitete, hm ich, daß die graue Thonerde , die Gangart, a welcher das SreinlalzimOeftreichilchen undSdi burgifchen vorkömmt, (das Lebergeft«n dd deutfchen Bergleute,) die Eigenfchaft, die « inbQjhärifche Luft zu zerfetzen, eben fo, wiedö vegetabilifche Erde hac. Ich brachte angefeucb tete Thonerde von diefer Art unter einerGlock* bei einer Temperatur von 14 bis 15^ Reaunii mit der Luft in Berührung, und fo wurden ebd die Gäsarten unter derfelben gebildet, die fich Sreinfalzberg werke finden. Von 3000 Theild atme fphärifc her Luft, welche nach einer fei genauen Analyfe, (dem Volumen nach,^ mifinj inengefetzt war ' aus 852 Theiien Sauerftoffgas, 3103 Theilen Stickgas und 45 Theilen Kohlenfäure, blieben nach 18 Tagen nur noch 1460 Theik und von diefen waren £ 50i ] gl Theile SauerftofTgas, aaoy Theile Stickgas, vermilcht mit WaP ferftoffgas, 173 Kohlenfaure. Zur Bildung der 127, t — 45,) Theile kohlenfauren Gas werden nac^ f^voifier's Beftimmung; 35,5 Sauerftoff erfor- Da alfo der Rückftand von 24^* Theilea ■ 81 Theile Sauerftoff" enthielr, fo kann man phaupten, daß von 0,28 Theilen Sauerttcff, die 1 der LuftmafTe enrhalien waren, 0,24 Theüa 1 gasförmigen Zurtand verlaflen, und mit der ponerde fich verbunden haben. Einige Mona- tpachher fajid ich in Vauquelins Laboraro- I eine weifseTIionerde, (von Montmartre,) p in gleicher Zeit und Temperarur, (17 bis 20^ feaumur,) mehr Oxygen als der Phosphor ver- jtiiuckre. Diefe Erfahrungen Hihrren micH zu her Entdeckung , welche ich ihnen mitzuthei- P geeilt habe, dafs die einfachen y reinen, mt de- 'tirteni Waß'er angefeuchteten Erden, bei einer wdrigen Temperatur 1 den Sauerßoff" der Atnia- Itäre abfirhiren. Ich habe in zehn Tagen durch bonerde reines Sticiigas bereitet. Schwererde g nur einen Rückftand von c,oS Sauerfto/F, nach- im fie 0,1 9 Theile abforbiri: hatte. Kalkerde zer- ter die atmofphärjfche Luft auch, aber langfä- Kielel - und Talkerde fcheinen dieie Eigen- - ^ I 504 i fchafc nicht zu befitzen. Ein Verfuch f in wel- chem die Kiefelerde 0,09 Oxygen aBfbrbirt hatte,, fchien mir dpch noch zweifelhaft. Diefe tiber^ Iraichenden Erfcheiiiungen verdienen eine näherö' Betrachruftg und veränderte Verfiiche. Sie^be- weifen, dafs die Erden es find; welche im Huniis. oder der Gartenerde das Sauerftoffgas abfbrbiren. .Sind es'nun'.diefe problematifchen Elemente felbf^ die fich mit dem Sauerftoffe verbinden? Oder eriheilen fie durch einen, bis jetzt noch unbe- kannten Verwandifchaftseinfluß dem deftillirtea Wäfl^cr die Eigenfchaft, das Oxygen zu zerle» gen? Das find Fragen, über welche ich jetzt nQch nichts entfcheiden mag, doch glaube ich^- daß fich diefo Erfcheinungen (ehr gut mit denen . Ideen vereinigen laflen, die Sie über die Säurung des Eiodens geäußert haben. Nur durch Vermeh- rung der Erfahrungen werden wir zur Löfiing des großen Problems der Vegetation gelangen. / ^ t 505 3 2. Är/c/"SjLUSSüRE i/iv Sohns ait ]. C. De- LAMi^riiEKiE, «j wiehern bemefen lairäy dofs die reinen Erden den Sauerßoff" nicht ahfm liiren. *) Ich habe meine Behauptung, dafe die grünen' "■'lieile der Pflanzen, wie die Thiere, fowohl 11 Sonnenlichte als im Schatten, die atmofphä- ."ilche Luft verderben, fubaid diefe Luft mit äner Subftanz , welche das kohlenfaure Gas ttbforbirt, in Berührung fteht, durch mannigfal- ti^-e, forgfAltige Verfuche befiätigc. Meine ec- ften Erfahrungen beftanden- darin, dafs ich ab- -Tchfelnd die Pflanzen demEinflnfle des Sonnen- 'jhts und der Finftcrniß ausfttzre; aber man könnte daraus immer noch fchlieisen, dafs iie die Luft nur im Finftern verderben, weil das kohlenfäure Gas , welches fie nach Ingen- hoiifs's Behauptung nur während der Nacht bilden, und das durch die im Rpcipienten liegen- de Kalkerde zurückgehalten wurde, von dem Lichte nicht wieder zerfetzt werden kann. Aber als ich nachher die Pflanzen blofä beim Sonnen- lichte mit kauftlfchem Alkali oder gebranntem Killce unter einen Recipienten fetzte, und gegen Abend herausnahm, lo erhielt ich ftets dafielbe ^Bj Journal dp Phyfique pur Dtlamftherse , Tom, IV| r Refulrar, rrämlich Vermipderiing des Sauerßol gas und Verminderung des ganzen gefppixM Luftraums; da hingegen die Pflanzen, welchej eine gleiche Lage, aber ohne Alkali oder ohne Kai gefetzt wurden, ihren Luftraum verbeflerrei oder wenigftens nicht verfchlimmerten. AufeeO dem beyvies ich, daß das kohlenläure Gas,' das q geringer Menge mit der atmofphärifchen Lui vermi(chr,die Vegetation der entwickelten Pflaa zen befördert, fowohl im Sonnenfcheine als i Schatten das Keimen des Saamens verzögert^ und in allen Verhältniflen den jungen Pfianzei ichadet. Ich kann hier die neueften Erfahrungei Humbold t's nicht übergehen, deren Genaidg keit ich indeflen in Zweifel ziehen mufs. Dafi der Humus , welcher ein Produkt der Venni Ichui *) Die Nothwendiglteit äes fauerftoffs sunt Kwj des Saamens iPt jetzt hinlänglich bekannt. ' Ttaik aber die Anziehung <]es kohlenfauren Gass ' SauerCtoffgas, und eben deswegen auch d» Him dernifs des Keimens in einer mit Icohienraurem Glt fehr reichlich Terfehenen Luft ift, beweifet OS Verfuch Humholdt'g, nach welchem in i Luft, die 0,1; koblenfaures Gas und 0.75 Saatt> Aoffgas enthielt, noeh kein Liebt brennen woHt«. ww^^^m fchiing zerfetzrer VegL-tabiliea mic noch unz«» fetzten ift, das Sauerüüffgas abfbrbire; ift frei- lich nicht neuj da es bekannt genug ift, daß dip vegetabilifchenSubftanzen, die fich freiwillig an dei" Lufr zo-feczen, in einen Ziiftand der Gährung kommen, bei welchem fie Sfluerftoff"verrchIuclien. Aulscrdem ift diefer Einfluis des Humus auf die fttmofphärifche Luft Ichon im Jahre lygg ^-oa Ingenhoufs belcannr gemacht worden. Aber eine fehr wichtige Entdeckung wäre es" immer, diefc Abforlicion des Sauerftoffs durch die reinea angefeuchteten Erden darzuihun. kh kann in- delfen vcrlichern, dals dtcfes bei Erden , die von ailer vegetabiiifchen Subftanz befreie! lind, nicht der Fall ift, fobald man. nur kein kochendes VVaf fer zu ihrer Befeuchtung anwendet, weil dicfes das Sauerüoffgas in grölserer Menge als dasäcick- .;i::i abiörbirt. iichon feit vier Monaten habe ich vier. Unzen Thonerde, (aus demAlaun durch Ammoniak prä- cipicirt, wiederholt gewafchenj an der Sonne ge« ri'ocknct und darauf mit einer hinlänglichen Mcn- ge'vonWüffer angefeuchtet, umfiewcich {tiucnie,)' zu machen,) mit 50 Kubikzoil atmofphärifchec Luft in Berührung gefetzt, und die Thonerde hat noch nichts von diefer Luft abforbirt — Diefelbe Erfahrung habe ich mit koWsnl'aurer Kalkecd« Ann*), i. Fl>)6k. 1. B. .4- Ct.. KV; E 508 r - und iärzender Kalkerde gemachr; der Erfolg derfelbe. Eben das beobachtete ich auch der Kiefelerde. Humboidt's eudiometrifche Unterfiich gen find fcharffinnig ; aber die Grenzendes) thums, welche er für das Phosphor -Euäiometert letzt, find nicht genau, und find nicht fo arg, i man diefes Inftrument verwerfen miifste. Es wahr, es zeigt nur 5§| oder j§| Sauerftoßg« der Atmo/phäre an ; aber diefe zeigt es beftiind wie auch die Geftalt des Gefäßes zur Unter chung und die Schnelligkeit der Verbrennu ieyn mag. Wenn man eine bekannte Men von Stickgas oder Sauerftoffgas der armofphä Ichen Luft hinzufügt, fo wird das Eudiomei diefe Menge mit aller Genauigkeit anzeigi Für einen Ungeübten hat unläugbar das Pi« phor-Eudiometer vor dem Salpetergas-Eudi merer, wegen der Leichtigl;eii, mit diefem irren, wefentliche Vorzüge. Dies ift mein t theil, nach dreijährigem täglichen Gebrauch« b der Iiiftrumente. Was die Hinzufügung des fchwefeldureol fens bei dem Gebrauche desSalperergas Eudiom ters betrifft, Co hat mich die Erfahrung von de Nachtheile dieies Verfahrens überzeugt; dci diele 6ubltenz abforbirt nur fchwer und niemi r 509 ) pnz das Salpetergas, wenn es mit Stickgas vcc- "miichc ift. Es verbeflert außerdem nicht die Ur* lache von Fehlern, wegen welcher man mit Recht Fontana's Eudiomerer anklagt, und be- fonders die nicht) welche durch die fchneÜere oder langfamere Abforbtion des SauerftolTgas durch das Salpetergas entftehen. Ich glaube da- fowohl in chemifcher Rücklicht, als auch fcegen der dabei nöthigen complicirien Hand- I diefe Aenderung verwerfen zu müiren, A. . A. F. von Humbolpt's Antioort m DEtAM^THERiE uher die Zerfitziing des Sauerfloffgas durch die einfachen Erden. *) r Diefe Antwort Humboldt's will ich im Aus- zuge vorlegen, da die Verficherung und Behaup- tung Sauffüre's, jene Entdeckung gänzlich wi- derlegt zu haben, zu unvorfichiig ill, um nicht eine Menge von Blöfsen zu geben. Zuerft erin- nert Humboldt, ob man wohl erwarten kön- ne, in Vauquelin's Laboratorio Erden zu finden, die mit vegetabilifchen Subltanzen ver- unreinigt ündj er erinnert ferner, ob wohl je- *) Journal de Phyß^ue pxr Delamb'tIIXRIB» T. V, An;, pag- »3»' f 5,'iineraugen angetiel Vcriuche widerlegen können? Er weifs nlf^ Was er zu dem Vorwurfe SaulHire's f^ lö!l, als wenn er das Salperergas und Chwe fiures Eifen zugleich im Eudiomeier bijud UiiJ glaubt, dals man bei einer VcTgieKhui*g' res Memoire über das Salpetergüs mit Vm quelin's Aiiffatze über das /chweieilaure üjfa die Unbilligkeit des Vorwurfs einfehen wefd< £r bTau«;hc es nur, um die Giire des Salpeterga zu beltimmen^ mdgm ir fiiht», wie g»a J t)er Rackftand enthielc t Rdckftand nach 15 bis f) Tagen. 112 49» 446 f Sauerftof^As« \ 0,10 0,07 o,ao , Kohlen fenref Gas. 0,04 0,02. o.og 0/Q4 0,07 ' Verfiiche mit dem Humtis^ an verschiedenen Orten eingefammelt. Tage der Berilh- 3 4 5 8 XI »4 RQckftand von ddn anfangs vorhandenen O/S^Thd« len Sauerftoffgas in fünf Glocken« ifte. I Q,70 0,16 0,16 0,19 O.og 0,05 2te» 0.24 0,20 0,15 O/I2 O/IO 0,10 0,06 ?to, 0,19 0.15 0,14 0,11 O/II 0,11 0,04 4te, 0,20 o 29 O/I5 0,11 o og 0,0g 5te. 0,26 0,30 0/I7 0/I6 0,09 0/0> Verfuche mir einfachen Erden. Tbonerde, Tftoncr.de, Schwererdci Thof^erde^ Thonerde, Kalkerde, Sc^wererde) Rackftand von den an- fänglichen 0/27 Theilen Sauerftoff. 0,00 0,00 O Og 0,1 2 ' 0,0 g 0,20 0,fX Zeit. 17 Fructid. his 4 Vendev. 5 Vendem. bis 14 Vendenit 17 Fructid. bis 4 Vendem. 6 Fructid. bis 14 Vendem. 6 F/uctid. bis 14 Vendem. .^^.^^, ^,-w 6 Fructid. bis 14 Vendem. Sc^wererde, | 0,fX ^ Fructid. bis 14 Vendem. Humboldt zeigt hierauf die mannigfaltige Anwendung diefer Erfahrung zur Erklärung der Fruchibairkdc des Thonbodens^ des Humus über- (auptj des Nurzens der Brache, des Umwendens an die Luft durch den Pflu^. Er bemerkt, dafs te fich jetzt leicht erklären lafle, warum die Luft im Humus io (ehr azoiifch, aber deflen ungeach- tet den darin wohnenden Gefchöpfen allein zu- figtich fey. Auch den fchädlichen, von dem ärmer längft wahrgenommenen Einflufs der un- decktaus dem Boden hervorrageni3en Wurzeln bubt er leicht aus derUngcwohnheir einer ftark lit Sauerftofl' angefüllten Luft, in welche fie jetzt rerferztfind, erklären zu können. Nach einigen Bemerkungen über die Chemie r Vegerabilien , nach einem Rückblicke auf die jkanntenPfeifenftiel-Verfuche und deren wahr- heinliche Erklärung aus der Abförbrion des ' luerftoffgas durch die Thonerde, geht er zur i-klärung der Bildung des Salpeters über. Die fegenden, welche reich an Thonerde, wieThi- it, Ungarn und ein Theil von Deuifchland find, (d auch die reichften im Salpeterertrage. Hier ikt fich der SauerftofT zur Erde ; hier ift das Ver- Itnifs gegen das Stickgas abgeändert; es bildet h unter Umftänden, welche befonders durch S bei Ungewitrern häufig in die negative über- hende Elecrricität herbeigeführt fcheinen, Sal- teriäare. Vielleicht, Fährt Humboldt fort, t auch das Gewächs- Alkali, von dem mait t 5t# T tißä <9ai' icIiteA, TheU vorher im Humus Gai dsch dfie Zerfetzung des W alfers , bei weich« der WftfletAolf mit dem atmolphählche^ Stiel flofie ikh Verbinder, hervorgebracht wird. |)pcb will o* lieh hier in kein Reich wagen, wl ^ieczc noch btelse Vermuthungen die Stelle de Xliat£u3ifm vertreten müfl^n. Eine BM^uptttngf, die Humboldt hierauf .fidb: 'dgä Körper, die gleiche BdhnJihd« .bei dir Abalyle ffeben, doch /ehr verichiedem £r&heinungea darbieten können ;. vtird dem L» .'ler beim crtien Anblicke aut^Ilen und durch dii voa ihm gegebene Erklärung., tjais der Umet- Ichied nur daher'entftehe, wie die Stoffe ver- fchieden ait einander gebunden ^nd ,' (z. B. in da einen Verbindung von SauerftofF, (i,) Sric^ ftoffjC«)) KohlenftofT, C3,) und Waflerftoff; (^ a und-4 oder 3 und 4 fith verbunden haben,] .weder erklärt noch bewiefen finden. Aber diefil Behauptung kann doch zuweilen währ feyii] •wenn entweder einige dieler Stoffe nicht chemliyi verbunden, fondern nur eingemengt find, oda wenn unfre Analyie ib unvollkommen iftj, dsfl jie,die Veclchieclenheic nicht wahrnehmen kanift ' 4v t yrj I X. ' BEMERKUNG « Hassenfratz's Behaufitnng t;o« j Einjiuffe der Adhärenz auf die Be- mviung des fpecififfhen Gevjrcbtsi AssENFRATz's Aftnoorti Bemeri'utt' gen über beide, Delamt-therie's Journale der PhyTik *^ wurde a H. Haffenfratz'i Behauptung von dem TchiLd- in EioflütTe der Adhären;; auf die gewöhnliche ße- nung des fpecififchen Gewichtes der höiper der iF^l eihohen, dars, da die WalTerrcbictii« wsicba Aitrsenfläche des Körpers adhänrt,iinG]eichgenrich< en umgebenden V^arTerl^ulen ifr, dtefe AdhÜl'OB ilas [pQciÜfcbe ^«mcht nicht anders Ginflufs habea De, als wenn dadurch das Waffer in feiner Dichtig» verändert wurde. Welches aber Tchwerlich mzui „en rey. Hl Haffanfratz antwortete**) daraur,diereEriap ing treffe ihn nur dann, wenn die abgewogenen Köi fchwer genug wären , uiji die Affinität der Molekl der Fluriigkcit zu überwinden; *'•) waren f.e dl^j aber nicht, fo inüfste der Körper dtlerdinp^ iq da^^ ligkeit fchwebetid erhalten werden, uod fein CoÄ' 'jaurnfil de Pkyfique, pof DiLAMiTHEitl E, Tom. IV, An 6^ paß. 6). f Journal deFkr/ique. T. IV. Ao i, p. »74 — lyg. "5 Er iiberiirtii[ste ein Stock PappelboJa, 1 D^cinieMr ioi Quadrate und l CentimPter dick, fo daf* *( in JcdBi Lüg» biiter aartUlii'Cem WaPfer blieb, lese« eine S!eikii|;el dar. luf, dei-en Tpecilirches Gewicht er vnrher und in dtefer ta|!e. y> auf eine Kleim^keic ßleich fand, und slsub« jÜefes dadurch direat bewiefen su haben. wal. ä. PhyB.i. 1,1'. 4. St. LV r r>r f «acht fAo dann ^r jedes andere AreonM Hoinber||tche, völlig verloren. Er fcbreibe dieretl AffiniMt zwircben derFlüfrißkeit unil demKürpcr, eher gfwogen wird, und dei gefieiireitif>en Affinill IHotekulen der Flüfli^keit zu ; derrelbrn, wdebB^ fer in Luft, gepulverten Schiefer in Wafler v. C (ab|;erehen von der daran bangenden Luft,) Tchw^ erhalte, diefe Urfacbe fey welche fie wolle; und t^ Unterfchiede diefer beiden Affiniiaien der WafTed chftn unter lieh und mit dem Körper, befonderti der Compreflibilitai des Warmefioffs« dt« er indel ht diefer Vertfaeidigung zu Hülfe riift. Zugletcl «^hrt er feine Beobachtung durch mehrere UM« fttche mit zerfiuckiem Staniol- Diefe Erktärungen mächten lieh tcileft tfbhl ganz von äner petitio prinvipii it«ilpTei:i>ea\atIw, \ ftatt 2u zeigen , wie kann hier Adhärenz EinBub ti «•igen fife nur, dafs Hafrenfratz jene» Einfid Adhärenz zufchreibt. Wie diefe hier wirkfam fej iBüchte freilich wohl bei der in Frankreich eing^ ten Erklärung durch Molekülen, wo der Siol _9telte der Anziehung vertreten mufs, nicht leiq eigen reyn. Für die, vetche eine anziehende] inehmen, fUIlt aber diefe Schwierigkeit weg; vdafs eine anziehende Kraft, wenn )ie einer andef f iBebung, wie z. B. der Schwere, entgegan wirkn Wirkung diefer dadurch vermindert, hat nicht di|| ^t« Schwierige. Dat ift aber hier der Fall. Ter, in welchem der Körper, defTeo fpacißfcfaes € man fucht, gewogen wird, hat eine fiärkere Anti^ zu dem Körper, als die Luft, in welcher n erft abwiegt. Folglich muft die Schwere eiactKo nicht hlofs durch den Gegendruck der Fimiigk« die er geuucht wird, (der fo viel als das €ewid ^mm t S'7 1 Sert werden; fondern auch retn«gr5rseree(lerf[er(ii^ere F^nziebung zu dem Medio hat Einßufs auf fein relaiivet Gewicht , miihin auch auf die gewöhDÜche An fein fpe- citifehes Gewicht zu berrimmeo, und in fo fern hat Hrn. Haffenfratz's Erklärung nichts Wideifprechendes. •) •) Ich niitrieertehen.da& es mir eioigeSchwierifikeit zuha- ben fcheint, diefe ErkldViing bei eüier Fltlffigkeit zh(U> UUen.dte den Kurper rings UEngiebt. ihn duich ibf-c Adb:< rem naLh allen Seilen lu gleich Ttark zieht, und die durch ihr Adhärireii an dem Körper r(si relative Oewitht deflel- ben in der FlÜfCgkeit weder vermehren nach vermindern kann. Vielleicht müchte hierbei eher die Cobiirenz der Waffe rthetlchen unter lieh in Anfrhlag kommen, wodurch der Ornck des Körperi im Waffer etwas, und zwar nin f« , wehr verminiierl werden Ufinnie. je grüfier die OberBdchs dei Körper, ift Damit wQrde die Verfchiebbarkeic der Wsf- fercbi^itchen unter Geh durch die kl einfce Rra ft rechtwoht befMhüukiSnnei:, liefte lieh gleich ein Fremdurtigea Partikel- chen dann nicht mit d«r klainften KruFtirn Waffer hin nui her b'wegeii, weil e> n:;iiilich g^eeo die CobäfK^'^gÜ^IVat' fertbeilchen nnler Reh zu wirken h^te, ~ hid'll^iob- teo Geh wohl hieraus auf keinen Fall die aur)eru>;%V'itli- ohea Ungleichheiten im fpecififchen Gewichte drs' {{aiizeD jind zerftückten Staniols erklären laffen, die Haften- (r>tE in feinen neuen Verfuohen [and, welche fölEcnd4 Tafel darftelit : * 1 Spec Gewicht, ( di« BUtter ii leben den Wal2 eines Streckwerks a Humb. Areom. trfnch I, ittioHl. v.r;. mit 67 Stau umpen cb». Idttern lol. nach der Luft V 7*14 7»»»« Ii675 4,t6> _ _ — — Luftp. 6-%7S 7»J«» I Was den driltPn Grund betrifft , deii H^fi^| Tratz in TeTiier Vcnheidi^ung dier^n Grundea|^^^^| nätnlirh die ComprerTibiHUt des W^niieftorri l^^^^H Anziehung zu d«n Molektilen tter Kärper ; ^i4ll^| dimh nach reiner VorrceÜung fuigende Uo\vandititGl*J^| - lange diefä Molekülen des ferien Körpers ziirsinmenhä^l gen. behiidet lieh der WärmflioFf in emer def'o gröritrfl BfdrdRgnirs, je mehr jene durch ihre Aftintiät stifu^l mvnhangeo. Zerbricht man den Körper, fo bleibt zw^H der. Wjrnipftoff daran hängen, sberjetzt ift et noibwedV dig. ddI^e^ tvegcn der verminderten ZnFannncndrfJckunjl einen gröisern Itaum einoiniint. Die Molekülen ^til FlEjirigkeit, in welche man den Körper zum Waffen MUH renkt, werden zu den i\]atekülen tles feftc-n Kürpeifl nach ihrer Affinitdl gezogen ; indem f~.~M^H einii;« BISttM- c4rch die aiiff>ei)>ciid^ii LuriblaTefl %^| ' den (Üii-ij>eh getrennt Avnrden warFn. Im drictEnVirlSl^^l W>r 'ÜB Luft gleiuh mtan^t msgepnrnptvat^ta, nnAlfl^| Slütter blieben iramer unter uem Walla^ /^IL'H.-' . fl fe^ .^^ij/yn^m^,!,, ,1, .i.'.uii;' i;i;;ji;;^i;|ii|,]|iffi.'i::. -'>iÖr\ -f *. 1 r TiiE N£V/ YORK , ?IJ;^,JC LIDKARY l , ASTOPv, i..>.NOX. AND TILDEN Jec^JNDATIONS ► - £y^ i "1 l'l' •# ;.)• . • >' I .•! <. f • I ■ ■ '. . . • I' \ . / i' /. • ^ ^ > _. . V \j V 1 * ' ■ - / ,^ . «. ■■£*"'■ . ■^ f . ^ . \. ■ 1 ' ^ « I , I " ? \ I I N , V _ s^ ^<4$. X^fC. l V < ' ' / • -< \ l -. ^ I PUBLIC ■^"»T \ r\ " i / I L THE NKWYORiC 1 PUBLIC LIBRARY" ASTOH, LENOa ,\; '• { TILLEN T'^i: ^;.....v\(.. :•■. i . .1 i WRl \ " '^■n. 1 ;L "« ^.» r ^ ■- . H -m f c y,j.- : j CIJ * .\u^.t:ons I T.' ^ • -» •♦. ( r \ \ ' ^ • /• • • •• ■' . . ' ... ,^ r-^ ,■* I - ^ - ■ \* ! - ..• • * I « *■ / • . j / \ ' t . t s . '■^y.' - . , X ^'■•13 lig?/ ydrk: 1' • •"■^^.tJC LtBRARY t i il-ÖEN FOUNDATIONS H L wtmt K ■ • t/;>2 ü 1. 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